Größe des virtuellen Speichers

Steppenwolf

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Hallo,

mein virtueller Speicher beträgt derzeit 7GB. Was bedeutet das genau, ist das gut oder schlecht?

Gehen mir dadurch 7GB auf der Festplatte verloren?

Dankeschön im Voraus.
 
Wieviel "virtueller Speicher" auf Deiner Festplatte angelegt ist, kannst Du mit dem Kommando
sudo du -hs /var/vm
herausfinden.

HTH
 
Ja, aber was bedeutet virtueller Speicher? Für welchen Zweck steht der?
 
Der Begriff "Virtueller Speicher" wird häufig nicht ganz präzise verwendet.

Häufig wird/werden damit die Auslagerungsdatei/en bezeichnet, die auf der Festplatte angelegt werden und Plattenplatz verbrauchen.
Zweck ist, die Größe des Arbeitsspeichers zu erhöhen, die ja sonst durch Anzahl und Größe der eigesetzten RAM Riegel plus evtl. vorhandenen fest verdrahteten Bausteine begrenzt ist.

Eigentlich bedeutet aber virtueller Speicher, dass der Speicher nicht direkt addressiert wird.
Jedes Speicherbit hat eine Adresse, die benötigt wird, um etwas in den Speicher zu schreiben oder etwas aus dem Speicher zu lesen, wobei natürlich nicht jedes Bit einzeln adressiert wird, sondern in Blöcken oder byteweise geschrieben/gelesen wird.
Aus Sicherheitsgründen wird aber den Programmen nicht erlaubt, direkt auf die Speicheradressen zuzugreifen sondern jedes Programm (genauer jeder Prozess oder Thread) erhält einen in sich abgeschlosennen Adressraum, aus dem heraus es nicht in die Speicherbereiche anderer Prozesse schreiben kann (was zu Abstürzen und anderen fehlern führen würde).
Dieser Adressraum ist der virtuelle Speicherraum, der einem Prozess zugeordnet ist. Die Umsetzung in die physikalischen Adressen wird von bestimmten Komponenten des Betriebssystems durchgeführt.

Grob gesagt kann man es sich vorstellen wie ein Schachbrett. Einem Schachspieler (Prozess) ist es nicht möglich seine Figur (Arbeitsdaten) z.B. auf das Feld C 18 (Speicheradresse) zu schieben (schreiben), da ein solcher Zugriff nicht adressiert werde kann.

Jetzt könnte man also hunderte von Schachbrettern unterschiedlicher Größe nebeneinanderlegen (gesamter Arbeitsspeicher) und eine Person (Betriebssystem beauftragen ein rießiges Raster darüberzulegen, von den Spielern die virteullen Adressen entgegenzunehmen, auf das große Raster zu übertragen und Helfer zu beauftragen, die Figuren zu ziehen.
Die Helfer müssten von den einzelnen kleineren Rastern (die sich auch laufend in Ihrer Größe ändern können) nichts wissen.

Die Auslagerungsdateien könnte man sich vorstellen wie ein Buch (Festplatte), in dem Positionen aufgeschrieben werden, die sich fast nie ändern, wenn der Platz für die Schachbretter nicht mehr reicht. Das dauert wesentlich länger, schafft aber zusätzlichen Platz.
 
Dazu habe ich auch eine Frage:
Ich habe 3 GB RAM im unten genannten Mac drin und laut Activity Monitor ganze 15 GB virtuellen Speicher. Dabei sind folgende Pogramme aktiv:
Captain FTP, AdiumX, iPhoto, iTunes, Adressbuch, Eye-TV, iCal, Safari, Compressor2 und Garageband.
Ist der grosse virtuelle Speicher angemessen? Stören tut er mich nicht, ich habe ja noch über 200 GB auf der System Platte frei, aber auf einem PB mit ähnlich viel geöffneten Programmen sind es nur 6 GB virtueller Speicher.
Nach welchen Kriterien vergibt OSX den virtuellen Speicher...?
 
nicolas-eric schrieb:
...
Ist der grosse virtuelle Speicher angemessen? Stören tut er mich nicht, ich habe ja noch über 200 GB auf der System Platte frei,
...
Nochmal: Der Virtuelle Speicher ist nicht die Auslagerungsdatei sondern der virtuelleAdressraum, der den Programmen/Prozessen vom Betriebssystem zugeteilt wird.
Der muss weder im RAM noch auf der Festplatte physikalisch vorhanden sein.
Virtuell ist virtuell ist virtuell.
nicolas-eric schrieb:
...
aber auf einem PB mit ähnlich viel geöffneten Programmen sind es nur 6 GB virtueller Speicher.
Nach welchen Kriterien vergibt OSX den virtuellen Speicher...?
Die Speicherverwaltung ist relativ komplex und von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig. Daran ist z.B. auch eine eigene Hardwarekomponente beteiligt, die MMU.
Was die Auslagerung auf die Festplatte angeht, werden auch statistische Daten herangezogen, die in /var/vm/app_profile für die einzelnen User in einer Datenbank gespeichert werden.

Ich bin aber bei weitem kein Experte auf diesem Gebiete um diese ganzen Vorgänge auch nur annähernd erschöpfend erklären zu können.
 
Danke für die Erklärung. Seit OS9 Zeiten hat sich beim virtuellen Speicher scheinbar einiges geändert...
Und hast Du gesehen, dass ich GROSS und klein geschrieben habe...? ;-)
 
maceis schrieb:
Grob gesagt kann man es sich vorstellen wie ein Schachbrett. Einem Schachspieler (Prozess) ist es nicht möglich seine Figur (Arbeitsdaten) z.B. auf das Feld C 18 (Speicheradresse) zu schieben (schreiben), da ein solcher Zugriff nicht adressiert werde kann.
...adressieren geht problemlos, nur das Reinschreiben nicht ;)

maceis schrieb:
Jetzt könnte man also hunderte von Schachbrettern unterschiedlicher Größe nebeneinanderlegen (gesamter Arbeitsspeicher) und eine Person (Betriebssystem beauftragen ein rießiges Raster darüberzulegen, von den Spielern die virteullen Adressen entgegenzunehmen, auf das große Raster zu übertragen und Helfer zu beauftragen, die Figuren zu ziehen.
Die Helfer müssten von den einzelnen kleineren Rastern (die sich auch laufend in Ihrer Größe ändern können) nichts wissen.
...das Raster der "Person" ist aber sicherlich kleiner als der "Hyperraum" der "Spieler"...

maceis schrieb:
Die Auslagerungsdateien könnte man sich vorstellen wie ein Buch (Festplatte), in dem Positionen aufgeschrieben werden, die sich fast nie ändern, wenn der Platz für die Schachbretter nicht mehr reicht. Das dauert wesentlich länger, schafft aber zusätzlichen Platz.
...und ich dachte immer, da stehen die ausgelagerten Seiten drin...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mir jetzt mal einer erklären was wirklich Sache ist...?
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Virtueller_Adressraum

oder in papierner Form und deutlich ausführlicher:
A. Tanenbaum: "Moderne Betriebssysteme"

Merke:

Im Buche stehen diejenigen Schachbretter, die die Schachspieler gerne bespielt hätten, und für die Helfer, die manchmal keine Ahnung haben, wie gross die Bretter eigentlich sind keinen Platz mehr hatten, weil die Person ihnen das gesagt hat! Wichtig ist aber, dass Schachbretter sich nicht in Ihrer Größe ändern, sondern es ganz klitze kleine und Große gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, das macht das ganze schon etwas klarer. Ich frage mich nur warum ein Rechner mit dem selben System und den selben laufenden Programmen doppelt soviel virtuellen Speicher verwendet wie ein anderer.
Kann das daran liegen das G4 und G5 unterschiedlich viel Speicher adressieren können?
Sorry für die dummen Fragen aber ein Kunde fragte mich das letztens und ich will das nächste mal so nebenbei ganz klug erklären woran das liegt...
 
Virtueller Speicher, ja ich erinnere mich noch bei Mac OS 9 , wo man für jedes Programm den virtuellen Speicher manuell erhöhen konnte.

Wenn man bei Mac OS X , in meinem Fall 10.3.9 bei einem Programm auf den blauen Info Button geht erhält man auch den bevorzugten Speicher und den benötigten etc. Nur kann ich hier selber nix mehr ändern.

Nun zu meiner Frage : Ich habe Photo Objects 3 erstanden und installiert. Während das Programm startet kommt sofort die Meldung "Das Programm wurde unerwartet beendet". Da könnte doch eine virtuelle Speichererweiterung Abhilfe schaffen, oder ? Und wenn wie mache ich das ?

Thanx. MacLoud
 
...wie kann ich , siehe Anhang, dort die Größen des Speichers verändern ?

Thanx, MacLoud
 
Zuletzt bearbeitet:
MacLoud schrieb:
Virtueller Speicher, ja ich erinnere mich noch bei Mac OS 9 , wo man für jedes Programm den virtuellen Speicher manuell erhöhen konnte.
...
Nein, man konnte den gesamten zugewiesenen Arbeitsspeicher festlegen, und zwar statisch.
D.H. ein Programm, das im Hintergrund einfach nur offen war, belegte trotzdem die ganze Zeit über völlig unnötig den gesamten zugewiesenen Arbeitsspeicher.
MacLoud schrieb:
...
Wenn man bei Mac OS X , in meinem Fall 10.3.9 bei einem Programm auf den blauen Info Button geht erhält man auch den bevorzugten Speicher und den benötigten etc. Nur kann ich hier selber nix mehr ändern.
...
Nein, du musst nichts mehr ändern.
Der Speicher wird dynamisch verwaltet.
D.h. das System merkt, wenn ein Programm den Speicher nicht mehr benutzt und weist ihn anderen Programmen zu, die ihn brauchen bzw. gibt einem Prgramm, welches zurzeit zu wenig Arbeitsspeicher hat noch eine Portion zusätzlich.
MacLoud schrieb:
...
Nun zu meiner Frage : Ich habe Photo Objects 3 erstanden und installiert. Während das Programm startet kommt sofort die Meldung "Das Programm wurde unerwartet beendet". Da könnte doch eine virtuelle Speichererweiterung Abhilfe schaffen, oder?
...
Wie kommst Du auf diese Vermutung?
Wieviel Speicher hast Du denn installiert?
Kommt die Fehlermdlung auch, wenn der Rechner sonst "untätig" ist?
Ich glaube eher, dass Dein Problem eine andere Ursache hat.
 
...mein Vermutung, da mir nix mehr einfällt :rolleyes: ! Das Programm startet, bricht dann aber sofort ab mit der bereits genannten Meldung. Die Rechte sind auch mittlerweile aller wieder i.O. Ich habe keine Ahnung mehr !

MacLoud
 
MacLoud schrieb:
...mein Vermutung, da mir nix mehr einfällt :rolleyes: ! Das Programm startet, bricht dann aber sofort ab mit der bereits genannten Meldung. Die Rechte sind auch mittlerweile aller wieder i.O. Ich habe keine Ahnung mehr !

MacLoud
Ist zwar schon älter, aber Du hast "nur" 384 MB RAM, evtl. liegt es daran.
 
hätte ne frage zu meiner ram-verwaltung:

was bedeuted reserviert, aktiv und inaktiv?
is das sprichwörtlich zu nehmen oder is das eine relativ verschlüsselte computer-sprache?`

ich hab 2GB RAM im powerbook, und Garageband und einige VSTs
beanspruchen den RAM schon sehr, aber trotzdem is während der arbeit in Garageband keine voll ausnutzung zu sehen, oder täusche ich mich?
siehe bild anbei.

(wenn ich das gleiche mit Photoshop CS2 mache, sieht es ähnlich aus im activity monitor.
ich hab meistens zb 2 bilder offen mit 30 ebenen,
30x40cm, 300dpi, dazu wird einiges an RAM benötigt.
trotzdem steht oft 1GB unter inaktiv.)

is das normal?

danke
 
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