Meine Rede. Jeder(!) Student eines wissenschaftlichen Studiengangs sollte gezwungen werden, die Grundlagen zu lesen. Bei den BWLern ist das nicht Wöhe und auch nicht Adam Smith oder Keynes, sondern die "Kommentierung" zu Adam Smith oder Kenyes.
Warum? Weil jeder Theoretiker vor dem Hintergrund seines Erfahrungs- und Erkenntnishorizonts betrachtet werden muss. Auch die heutigen. Bei Adam Smith war es die Aufklärung. Adam Smith wird immer gerne falsch übersetzt mit "der Markt wird es richten". Das ist in der Form so schwachsinnig als würde ich behaupten, dass Nietzsche Gott eigenhändig umgebracht hat.
Von Hegel können wir viel über die Zwängen lernen, denen eine Gesellschaft unterworfen ist. Pflichtlektüre für jeden Wirtschaftswissenschaftler. Von Keynes können wir lernen, warum man Wirtschaft nicht planen kann. Von Adam Smith, dass die Einkommenschere uns unproduktiv macht. Und von Laplace, warum das Leben nicht planbar ist. Und so weiter..
Vor solchen Hintergrundfragen sollten dann die empirischen und qualitativen Forschungen behandelt werden. Heraus kommt nämlich immer eins: Wissen ist unvollständig.
Am geilsten fand ich im Artikel den Spruch von Wiener:
Das beste Modell einer Katze ist eine Katze. Am besten dieselbe Katze.
Im Übrigen ist das Verallgemeinern ein überlebenswichtiges Prinzip. Deshalb werden Menschen
immer versuchen, einen Theoriekomplex auf verdaubare Häppchen zu reduzieren und bestimmte Annahmen machen.
Im realen Leben hat man keine Zeit, jeden Umstand neu und grundlegend zu bewerten. Wenn eine 8er Schraube mit Dübel so fest in der Wand sitzt, dass man sie mit der Hand nicht rausziehen kann, dann hält auch das Bild, das weniger Kraft ausübt. Und ja liebe Kinder: Das ist eine
Vermutung. Eine berechtigte, aber mit Wissen hat dieser Test nicht das geringste zu tun.
Der Witz ist älter als jeder Bohrkern
Wie kommst du darauf, dass das ein Witz ist? Die Leute glauben immer, dass das ein Witz sein soll. Faktisch haben wir aber keine gesicherte Erkenntnis darüber, ob es wirklich einer ist.