Geldfrage???

ynos schrieb:
Hi Jürgen,

für eine Cuttergage ist das in einigen Teilen Deutschlands absolut realistisch, vor allem für ein solches Projekt, dass ein professioneller Cutter wahrscheinlich "nebenbei" machen würde.

;-)


Ich mache das so ganz nebenbei gesagt-nebenbei.
Da ich fast täglich meine Berichte selber schneide, ist das Cutten ansich kein Problem.
Wenn ich ein fertiges Konzept habe dann geht das Cutten fix (Pie mal Daumen: Eine Fernseh- Minute in ner halben Std.)
Es geht ja beim Cutten nicht nur ums In und Out setzen und deswegen kann ein guter Cutter nur so schnell sein wie der Redakteur. Schneller gehts nicht- höchstens langsamer, wenn er sein Handwerk nicht beherrscht...
In meinen Fall wäre ich alleine wohl schneller. Der Verkäufer ist sich selber noch nicht sicher wie es aussehen soll. Ansonsten könnte er es mir sagen und würde es alleine in 2 - 3 Tagen fertig machen. Er will aber die ganze Zeit dabei sein- kann ich verstehen, er will ja sehen wohin sein Geld fließt- Dennoch ist das dann die größte Bremse.

Hab jetzt mit Ihm kurz gesprochen und ihm gesagt dass ich per Stundenlohn bezahlt werden möchte. Mein erster Vorschlag waren 60€/Std. War ihm natürlich zuviel und ich denke wir werden so bei 50€(inkl. Schnittplatz) landen- was dann für mich ok ist. Und auch wenn das nur ein semiprofessionelles Projekt sein sollte, ich bin Profi und so will ich auch bezahlt werden.

Wenn er andere Ansprüche hat muss er woanders hingehen. Ich will das mein Produkt am Ende 100% überzeugt, mich und den Kunden
 
Yeah, hen1, so will ich dich hören!

Viel Spaß bei dem Projekt, du wirst es schon schaukeln! Sag ihm das ruhig, dass du alleine kreativer arbeiten kannst, er will ja was Schönes!

Gruß

y.
 
P.S.
Damit bei dem Bildmaterial was gutes rauskommt, muss eben mehr in die Postproduction investiert werden.

Danke für die vielen Tipps hier.
Hab hier schon so einiges lernen können als junger Freelancer.
 
hen1 schrieb:
Mein erster Vorschlag waren 60€/Std. War ihm natürlich zuviel und ich denke wir werden so bei 50€(inkl. Schnittplatz) landen- was dann für mich ok ist. Und auch wenn das nur ein semiprofessionelles Projekt sein sollte, ich bin Profi und so will ich auch bezahlt werden.

Das halte ich für angemessen, die 250.-/Tag wären auf jeden Fall zu wenig.
Zwischen Hi- und Low-End Produktion unterscheide ich persönlich nie nach Tagessatz sondern nur nach Aufwand - billige Projekte werden weniger sorgfältig, in entsprechend weniger Tagen bearbeitet. Meine Tagesgage bleibt immer gleich - meine Qualifikation ja schließlich auch.
 
Hallo Hen

Viel Spass und Erfolg

wünscht Dir

Jürgen
 
ynos schrieb:
...und 250 Euro Tagesgage sind bei 20 Tagen im Monat 5000 Euro, womit man auch nach Abzug der Steuern etc. hervorragend eine Familie ernähren kann.


Tut mir leid, aber die Rechnung ist fernab der Realität.

Bei 250 Euro Tagesgage kommt man mit Pi*Daumen 200 Arbeitstagen bestenfalls auf 4166.- pro Monat. Dabei ist aber noch fast kein unternehmerischer Ausfall kalkuliert, ergo man man erwirtschaftet an jedem Tag, an dem kein Urlaub, Krankheit oder Weiterbildung ansteht 250 Euro.

Realistisch ist das nicht...geht man extrem Optimistisch an die Sache ran dann muss man erkennen, dass 20% Ausfall Minimum kalkuliert werden müssen: für unbezahlte Rechnungen, fruchtlose Angebote und dergleichen Spässe mehr.

Ziehen wir diese 20% ab, sind wir bei nem Brutto von 3333.- im Monat. Brutto, wohlgemerkt. Kosten für Telefon, Hardware und Lizenzen sind da noch gar nicht mit drin...

Je nach Wohngebiet kann das mit der Familie da schon eng werden...

Ciao
Fuzzel
 
Fuzzelabbe schrieb:
Tut mir leid, aber die Rechnung ist fernab der Realität.

Bei 250 Euro Tagesgage kommt man mit Pi*Daumen 200 Arbeitstagen bestenfalls auf 4166.- pro Monat.

Ciao
Fuzzel

Wenn deine Rechnung Realität ist, wandere ich aus

;)

Mal im Ernst: Lies doch mal die Eckdaten des Projektes, dann wirst du feststellen, dass meine Schätzung nichts damit zu tun hat, was ein freier Cutter mit professionellen Aufträgen am Tag berechnen sollte.

hen1 kann ja gerne 500 euro pro Tag ansetzen, er wird sie nur nicht bekommen, es gibt nämlich neben dem professionellen Markt auch noch einen semiprofessionellen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin ynos,

nein, wir sollten nicht von Kuchenbacken auf Arschbacken kommen, wirklich nicht.

Meine Antwort bezog sich rein auf die Aussage, dass ein Tagesstz von 250 Euro ein Monatsbrutto von 5000.- ergibt und man davon eine Familie hervorragend ernähren kann.

Vom Cutten und Euren Tagessätzen hab ich keinen Plan, dennoch habe ich alle Beiträge aufmerksam gelesen. Aber egal wie man es dreht und wendet: mit 250 Euro am Tag kommt man als Freelancer nirgendwo wirklich weiter - egal ob es nun gemessen an Leistung und Know-How viel oder wenig ist.

In diesem Sinne.

Ciao
Fuzzel
 
Hi Fuzzel,

1. ich bin kein Cutter
2. ich kann in deinen Aussagen keine Fakten erkennen, die mich überzeugen
3. Ich glaube, du bist ein wenig fern der Realität, die Masse der Freelancer muss mit weit weniger zurecht kommen. Deshalb arbeiten auch meist beide Eltern, um die Familie zu ernähren. Deshalb haben wir ja gerade die Armuts-Diskussion. Die Armut ist bei der Mittelschicht angekommen.
4. Kuchen sind mir lieber als Ärsche ;)


LG

y.
 
Moin Ynos,

gaanz ausführlich:

Ein jahr hat 52 Wochen je 5 Arbeitstage.
abzüglich Feiertage
abzüglich Urlaubstage (30, nach Tarif)
abzüglich Krankheitstage (zw. 12 - 18 Tage)
abzüglich Weiterbildung

bleiben nicht viel mehr als 200 Tage. Kann ich Dich so weit überzeugen?

200 x 250 / 12 = 4166.- unter der Voraussetzung, das man keinen Ausfall hat.

20% der Zeit als unternehmerisches Ausfallrisiko sind nicht zu viel gerechnet.

4166 / 100 * 80 = 3333.- Umsatz.

Somit habe ich doch recht schlüssig dargestellt, dass man mit 250 Euro Tagesatz und einer realistischen Auslastung von 80% einen Monatsumsatz (Umsatz, wohlgemerkt!) von 3333.- generieren kann.

Abzüglich aller Kosten hat eine Krankenschwester bestimmt mehr Geld zur Verfügung.

Was ist daran nicht überzeugend?

Dass andere mit weitaus weniger auskommen müssen hat doch gar nichts damit zu tun, dass man nicht auf Deine 5000 Euro kommt.

Mehr wollt ich eigentlich gar nicht sagen...


Ciao
Fuzzel
 
Abzüglich aller Kosten hat eine Krankenschwester bestimmt mehr Geld zur Verfügung.

...und da hinkt der Vergleich dann gewaltig, denn ein Freelancer setzt so ziemlich alles ab, was geht, so dass er bei einem nicht so prallen Jahr auch dementsprechend weniger Steuern zahlt. Wenn er Glück hat, ist er weiterhin in der KSK, was ihn zur Krankenschwester wieder bevorteilt.

Wir können das jetzt auch noch hundertmal hin- und herrechnen, mir ging es um etwas ganz anderes:

Viele Menschen müssen mit sehr wenig Geld auskommen und - die Medienbranche ist kein Garant für hohes Einkommen.

Ich kann dir gerne mal unter vier Augen schreiben, wie das Gehaltsgefälle hier bei uns ist - du wärst wahrscheinlich erschrocken!

Gruß

y.
 
Hi Ynos,

ich fürchte, es hinkt weit weniger - und genau das ist das Problem

Eine Krankenschwester kann mit Zulagen gut auf 2.200 Euro kommen.

Also die Kosten für Hardware, Lizenzen, Büro, Steuerberater, Versicherungen, etc ppp, die kann man zwar Absetzen, aber dennoch müssen Sie bezahlt - also von den 3333.- abgezogen - werden.

Und genau das ist das PRoblem: eben weil so viele für 250 Euro am Tag arbeiten wird sich das Niveau auf Dauer nicht heben. Vertragswerkstätten geben sich doch auch nicht für 250 Euro am Tag her, warum müssen es IT'ler oder Kreative machen?

Du hast Deinen Standpunkt klargemacht: Viele Menschen müssen mit sehr wenig Geld auskommen und - die Medienbranche ist kein Garant für hohes Einkommen.

Dem stimme ich zu und möchte hinzufügen: viele Menschen müssen mit wenig Geld auskommen, weil sie sich unter Wert verkaufen oder nicht qualifiziert genug sind - Freiberuflichkeit ist kein Garant für Qualität.

Nix für ungut :)

Ciao
Fuzzel
 
Fuzzelabbe schrieb:
viele Menschen müssen mit wenig Geld auskommen, weil sie sich unter Wert verkaufen oder nicht qualifiziert genug sind - Freiberuflichkeit ist kein Garant für Qualität.

Nein, Freiberuflichkeit ist auf keinen Fall ein Garant für Qualität.

Dass oftmals Preise verdorben werden, ist leider wirklich so, da stimme ich dir vollkommen zu. Das ist der Tribut, den eine Gesellschaft zahlen muss, die sich von einer Industrie- hin zu einer Informationsgesellschaft wandelt.

Lass mir nur noch einen Kommentar: Es kommt alles sehr auf die Stadt an, in der du wohnst. In Berlin zum Beispiel bekommst du jede Dienstleistung zu jedem Preis (auch und gerade Autoreparaturen ;)) - aber der niedrige Preis ist oftmals nicht die qualitativ schlechteste Leistung...

Ich bin froh, noch einen Festanstellung zu haben. Der freie Markt ist reizvoll - aber gefährlich!

N8 und danke für die sachliche Diskussion!

y.
 
Fuzzelabbe schrieb:
Dem stimme ich zu und möchte hinzufügen: viele Menschen müssen mit wenig Geld auskommen, weil sie sich unter Wert verkaufen oder nicht qualifiziert genug sind - Freiberuflichkeit ist kein Garant für Qualität.

Nix für ungut :)

Ciao
Fuzzel


Unterschrieben!:D

Gruss Jürgen
 
ynos schrieb:
Hi!

Schon mal mir Friseurinnen, Tanksstellenangestellten, Hausmeistern oder Verkäuferinnen gesprochen. Wie kommen die klar?

;)


Seit wann sind die denn selbstständig?

Manchmal scheint mir ziemliche Ahnungslosigkeit zu herrschen was die Kosten von Selbstständigkeit angeht.
Selbst mit 65 €/ Stunde bewegt man sich auf dünnem Eis.

Und jetzt bitte nicht wieder so ein Oberschlauer der flugs 160 Stunden im Monat x 65 € rechnet und dabei glänzende Augen bekommt.
 
avalon schrieb:
Seit wann sind die denn selbstständig?

Manchmal scheint mir ziemliche Ahnungslosigkeit zu herrschen was die Kosten von Selbstständigkeit angeht.
Selbst mit 65 €/ Stunde bewegt man sich auf dünnem Eis.

Und jetzt bitte nicht wieder so ein Oberschlauer der flugs 160 Stunden im Monat x 65 € rechnet und dabei glänzende Augen bekommt.
wenn du die verrechenbaren stunden meinst, die man nicht jeden tag im arbeitsjahr leisten kann, dann ist der satz eh ok ;)
rob
 
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