Geht's mit deutscher Typographie bergab?

neptun schrieb:
Für mich ist Typographie genau so wichtig wie Rechtschreibung - schade nur dass ersteres vielen Menschen (auch vielen gebildeteten Menschen!) egal ist.

Wo wir gerade bei Strichen sind, müsste es nicht heißen:
Für mich ist Typographie genau so wichtig wie Rechtschreibung — schade nur dass ersteres vielen Menschen (auch vielen gebildeteten Menschen!) egal ist.
:D
An sonsten stimme ich Dir aber voll zu. „haupt sache mann kans lesen” finde ich einfach nur unhöflich… :(

Gruß, nidh;)egg
 
Zuletzt bearbeitet:
BalkonSurfer schrieb:
Also das sieht echt bescheuert aus ;)

Also, ob das für Dich bescheuert aussieht, ist nicht das Thema. Fakt ist, dass " das Zeichen für Zoll ist und nichts anderes. „Gänsefüßchen” werden so geschrieben. 2 und 2 ergibt ja auch 4 und nicht irgendeine Zahl, die Dir besser gefällt.

@aro74: Welchen Browser verwendest du denn, dass alt+^, sowie alt+shift+" bei Dir nicht funktionieren?

Gruß Kraftwerk
 
Ich habe mir erlaubt den Titel etwas zu kürzen, damit diese Diskussion
allgemeiner wird. ;)
 
nidhoegg schrieb:
Wo wir gerade bei Strichen sind, müsste es nicht heißen:
... Rechtschreibung — schade nur ...:D
Huch — da hast du mich aber erwischt :(
Aber, wie du siehst, habe ich mich bereits gebessert ;)
Bis jetzt habe ich für Forumbeiträge und für email immer nur minimalen Zeichensatz benutzt. In Zukunft wird das anders!
Gruss, neptun
 
nidhoegg schrieb:
Wo wir gerade bei Strichen sind, müsste es nicht heißen:
Für mich ist Typographie genau so wichtig wie Rechtschreibung — schade nur dass ersteres vielen Menschen (auch vielen gebildeteten Menschen!) egal ist.
:D

neptun schrieb:
Huch — da hast du mich aber erwischt :(
Aber, wie du siehst, habe ich mich bereits gebessert ;)

Ähm, ohne jetzt kleinlich sein zu wollen: Das ist ein Geviertstrich, der Gedankenstrich in deutschprachigen Texten ist ein Halbgeviertstrich, also –

Im englischprachigen Texten wird, wie hier schon jemand erwähnt hat der Geviertstrich benutzt, allerdings ohne umschließende Leerzeichen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
neptun schrieb:
Huch — da hast du mich aber erwischt :(
Aber, wie du siehst, habe ich mich bereits gebessert ;)
Bis jetzt habe ich für Forumbeiträge und für email immer nur minimalen Zeichensatz benutzt. In Zukunft wird das anders!
Gruss, neptun

… wobei ich mir da jetzt gar nicht mehr so sicher bin…
ist — nicht der Geviertstrich, der im englischen verwendet wird, während der Halbgeviertstrich – im Deutschen als Gedankenstrich gilt?
rolly15x18.gif

Dazu kommt dann auch noch, dass die beiden Striche je nach Schriftart eventuell total gleich aussehen.

Man hat's als Normaler Anwender am Computer aber wirklich nicht leicht. So lange man übliche deutsche Zeichen auf der Tastatur nur per „Umschalt+alt+Ausprobieren” findet, ist es natürlich klar, dass die Leute auf das zurückgreifen, was offensichtlich ist. Und das sind eben "…" oder “…” statt „…” und wer blickt schon so richtig durch, welches von den ´ ` ’ ‘ 's jetzt das richtige Zeichen ist…

Statt dessen hat man extra Tasten für solchen Schnickschnack wie <>_/ usw. :mad:, aber keine für deutsche Schriftzeichen. :(

Gruß, nidhoegg
 
Knoppaz schrieb:
Ähm, ohne jetzt kleinlich sein zu wollen: Das ist ein Geviertstrich, der Gedankenstrich in deutschprachigen Texten ist ein Halbgeviertstrich, also –

Jeppa, hast recht! :D

Gruß, nidhoegg
 
Weil hier angesprochen wurde, dass durch die richtige Strichlänge das Auge geführt wird, stellt sich mir die Frage, ob es auch generell Schriften gibt, die für Fließtext leichter lesbar sind als andere. Also sind serifen Schriften leichter lesbar als nicht serifen Schriften? (Ist zwar ein bißchen off-topic, interessiert mich aber halt gerade)
 
Dieser Schnickschnack wie </> ist fürs Webdesign (HTML) unumgänglich und sehr nützlich :D
 
applefreak schrieb:
Dieser Schnickschnack wie </> ist fürs Webdesign (HTML) unumgänglich und sehr nützlich :D
Natürlich, genauso wie in der Shell oder beim Programmieren. Nur nutzen eben über 90% der deutschen Computerbenutzer diese Tasten nicht, müssen aber dafür normale deutsche Zeichen suchen. Da warf man sich auch nicht wundern, wenn diese eben das nehmen, was offensichtlich da ist.


Gruß, nidhoegg
 
nidhoegg schrieb:
Dazu kommt dann auch noch, dass die beiden Striche je nach Schriftart eventuell total gleich aussehen.

Die Länge eines Geviert definiert sich durch die Kegelgröße der Schrift, also den Schriftgrad, ist also nicht beliebig.
 
Das ist echt ales ganz spannend, aber das Auge liest gnaz ardens, es güengen dem Auge der erste und letzte Bucjdsabe, um ein sinnvolles Wort zu bilden, das nämlich nicht schon beim eigentlichen Lesen, sondern beim Umsetzen der Bilder im Gehirn geschieht. Nur so nebenher ... ;)

Gruß B.

PS: Als Lehrer sehe ich das natürlich anders, da ärgern mich deutsche Läden, die ein 's im Namen führen oder andere Unsinnigkeiten; ich erwähne nur "Tscharlie's Tschiens" aus der 70er Jahre Vorabendserie, die in München spielte ...

PPS Leichter lesen kann man selbstredend, wenn die Typographie stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
cubd schrieb:
Das ist echt ales ganz spannend, aber das Auge liest gnaz ardens, es güengen dem Auge der erste und letzte Bucjdsabe, um ein sinnvolles Wort zu bilden, das nämlich nicht schon beim eigentlichen Lesen, sondern beim Umsetzen der Bilder im Gehirn geschieht. Nur so nebenher ... ;)

Gruß B.

PS: Als Lehrer sehe ich das natürlich anders, da ärgern mich deutsche Läden, die ein 's im Namen führen oder andere Unsinnigkeiten; ich erwähne nur "Tscharlie's Tschiens" aus der 70er Jahre Vorabendserie, die in München spielte ...

PPS Leichter lesen kann man selbstredend, wenn die Typographie stimmt.

Ja, man stelle sich nur vor:
Koalition's Vertrag


(... nur, um ein wenig den Bezug zum Thema wiederzubeleben ;) )
 
@blackalicious
Da streiten sich die Gelehrten, aber meiner Meinung nach sind große Textmengen mit einer guten Serifenschrift ermündungsfreier lesbar als mit einer guten Serifenlosen. Eine gut gesetze Serifenlose ist aber immer besser als eine schlecht gesetzte Serifenschrift. Mittlerweile gibt’s auch Zwitter: Schriften, die die Vorteile aus beiden Welten vereinen.

@cubd
Du meinst die Saccadensprünge, das hatten wir oben schon erwähnt. Aber die Mikrotypografie spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, ob der Lesefluss gehemmt wird oder nicht. Eine Straße kann – makroskopisch betrachtet – auch eben und glatt aussehen und erst beim Befahren merkt man die vielen kleinen Hubbel. Auch wenn Du bei Tempo 90 nicht jede einzelne Unebenheit erkennst (schon gar nicht, wenn Du Dich für Straßenbau nicht interessierst), wackelt Dein Auto doch schon mehr als auf einer perfekt geteerten Autobahn. ;) EDIT: Altena, alles klar! Dann kennst Du das Phänomen ja bestens. Grüße aus der Nachbarstadt mit den drei Auffahrten zur A45! ;)

@Doc NoPlan
Na klar, kein Problem. Ich hab' auch nicht damit gerechnet, hier eine Grundsatzdiskussion auszulösen. :) Hat noch jemand etwas Popcorn für mich? ;)

@Hilarious
:eek:
 
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Knoppaz schrieb:
Die Länge eines Geviert definiert sich durch die Kegelgröße der Schrift, also den Schriftgrad, ist also nicht beliebig.

Hallo!
Um da mitreden zu können kenne ich mich leider zu wenig aus.
Aber vergleiche doch einfach mal die drei Striche in den Schriftarten

Courier New:
— – -


und

Arial:
— – -



Da wird das, was ich meine sehr gut deutlich.

Hilarious schrieb:
Ja, man stelle sich nur vor:
Koalition's Vertrag

oder noch besser:
Koaltion`s Vertrag
:D

Grüße, nidhoegg
 
aro74 schrieb:
Mit Prinzip hat das nix zu tun. Es sind halt unterschiedliche Zeichen:

Das "Minuszeichen" (Divis, liegt auf der Tastatur rechts neben dem Punkt) ist halt ein Minus- oder Trennzeichen und dient auch zur Wort-Kopplung. Fertig.

Der "Gedankenstrich" (Halbgeviert-Strich, Alt-Minus) wird – wie hier – als Gedankenstrich, als "von-bis"-Zeichen ("2005 – 2008") eingesetzt oder dient als Aufzählungzeichen:

– so oder
– so oder
– doch ganz anders.

Dann gibt es noch den Geviert-Strich, mit dem man verschiedene Textsprünge, gedankliche Absätze usw. trennen kann. Dieser Strich ist noch länger.
Danke für diese Erklärung. Hatte bis jetzt noch was von einem Halbgeviert-Strich gehört, oder von seiner Bedeutung.
Wieder was dazugelernt. :) Danke.

Den Unterschied zwischen den 3 Varianten bei Handgeschriebenem rauszufinden ist nicht besonders einfach. :D

Noch einen schönen Sonntag.
 
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nidhoegg schrieb:
Hallo!
Um da mitreden zu können kenne ich mich leider zu wenig aus.
Aber vergleiche doch einfach mal die drei Striche in den Schriftarten

Courier New:
— – -


und

Arial:
— – -

Vergleichst Du dabei nicht Äpfel mit Birnen? Die Courier ist keine Satzschrift, sondern eine Maschinenschrift, somit monospaced und nicht proportional: Vergleiche mal die schmalen Buchstaben beider Schriften! ;)

Courier New: Hamburgefönstiv – Eva boxt quer durch Sylt – The quick brown fox jumps over the lazy dog.

Arial: Hamburgefönstiv – Eva boxt quer durch Sylt – The quick brown fox jumps over the lazy dog.
 
Zuletzt bearbeitet:
aro74 schrieb:
Vergleichst Du dabei nicht Äpfel mit Birnen? Die Courier ist keine Satzschrift, sondern eine Maschinenschrift, somit monospaced und nicht proportional: Vergleiche mal die schmalen Buchstaben beider Schriften! ;)

Courier New: Hamburgefönstiv – Eva boxt quer durch Sylt – The quick brown fox jumps over the lazy dog.

Arial: Hamburgefönstiv – Eva boxt quer durch Sylt – The quick brown fox jumps over the lazy dog.

Vermutlich vergleiche ich da Apfel mit Birnen. :D Für mich und vermutlich den größten Teil aller Computernutzer sind beides Schriftarten und die Striche haben unterschiedliche Länge im Verhältnis zu den Buchstaben und zu einander. Das ist ja das Verwirrende für den Uneingeweihten, da wundert es mich nicht, dass die ersten Reaktionen sowas wie „Das ist doch blos ein Strich” sind.

Gruß, nidhoegg

EDIT: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen „Gänsefüßchen” und „Gänsefüßchen“ ?
 
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Das beste was ich bisher gesehen habe war:

Sonder Angebot: Matratze'n

... ... ... sprachlos ... ... ...

Simon
 
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