heldausberlin schrieb:
Hab schon viel danach gesucht, aber noch keine eindeutige Antwort gefunden.
Gehört bei Zahlenangaben von/bis (z. B. Jahreszahlen, Hausnummern, Versangaben der Bibel, etc.) ein Gedankenstrich oder ein Bindestrich hin (also lang oder kurz)? Und mit oder ohne Leerzeichen vor und nach dem Strich?
Danke schon mal für eure Antwort!
Ich zitiere aus Typographisches Gestalten (1998) von Manfred Siemoneit:
„Gedankenstriche auf Geviertbreite wirken beim Lesen störend, die auf Halbgeviert fügen sich harmonisch in das Satzbild ein.“
„Das Divis als Gedankenstrich … ist falsch.“
„Als Regeln gelten: Vor und hinter dem Gedankenstrich ist ein Wortzwischenraum einzufügen, ein Gedankenstrich steht immer am Zeilenende, niemals am Zeilenanfang.“
„Bei von-bis-Angaben kann ersatzweise das »bis« durch einen Gedankenstrich auf Halbgeviertbreite verwendet werden. In dieser Eigenschaft wird er als Streckenstrich bezeichnet. Die Regel lautet, daß der Streckenstrich ohne Zwischenraum eingesetzt werden muß.“
Etwas anders sieht es Rudolf Paulus Gorbach in Textgestaltung am PC und Mac:
„Trennstrich (Divis): Dieser kurze Strich wird bei Trennungen automatisch erzeugt und ist mit dem Bindestrich identisch. Wird eingemeinsamer Wortteil eingespart, steht er am vorhergehenden Wort, zum nachfolgenden Wort kommt der normale Abstand, zwischen Kuppelwörtern steht kein Abstand.
Gedankenstrich: Er ist ein Halbgeviert lang. Der Abstand davor und danach wird reduziert. Als Ersatz für von/bis steht er ohne Abstand an den Ziffern.
Ein Halbgeviert lang ist auch der Auslassungsstrich bei Währungen und der Streckenstrich.“
Kurt Bauer und Karl Giesriegl in Druckwerke und Werbemitel herstellen:
„ … Der Gedankenstrich steht als Zeichen für „bis“ ohne Wortzwischenraum: Das Buch darf 15–18 Mark kosten. Aber Achtung! Wird „von“ verwendet, dann wird „bis“ als Wort geschrieben. …“
Mit
melamint schrieb:
Nein, alles was das Wort „bis“ ersetzt mit Gedankenstrich ohne Spaces.
Quelle: das Detail in der Typografie, Verlag Niggli AG.
ist das doch eine eindeutige Antwort. Mir hat ein freundlicher Mitmensch „ALT+0150“ in eines der Bücher geschrieben