G8 oder G9 - Volksbegeheren in Bayern

Franken

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Was ist denn in Bayern los?
Zuerst das laute Klagen wegen des G8 und
jetzt gibt es ein Volksbegehern dazu und keiner geht hin.

:confused:

G8 oder G9 Volksbegehren ohne Volk

Die Abstimmung über die Zukunft des Gymnasiums kommt nicht in die Gänge:
Zur Halbzeit haben sich erst 0,8 Prozent beim Volksbegehren eingetragen.
In der CSU könnten sich nun diejenigen bestätigt fühlen,
die am liebsten gar nichts ändern würden.


SZ 9. Juli 2014 17:32



Ich verfolge dies aus der Ferne (Berlin)
Daher würde mich die Meinungen und Einschätzungen hier
im Forum interessieren von denen, die in Bayern leben, wie
sie das Volksbegehren im speziellen und die Disskussion
um das G8/G9 sehen.

EDIT: oh, könnte jemand der Mods das eine "e" nach dem "h" aus der Überschrift entfernen. Danke
 
Bei uns gab es nur 12 Jahre bis zum Abi und das war völlig ausreichend.
Das 13. Jahr in den alten Bundesländern wurde als "Schauspiel-Unterricht" tituliert. :)
Das Problem ist die ineffiziente "Unterrichtsstoff-Verdichtung" (Ballast) ohne dadurch eine qualitative Verbesserung zu erreichen.
Ausbaden müssen den überpädagogisierten Kultusministerkonferenz-Schwachsinn leider unsere Kinder …
 
Das Problem ist die ineffiziente "Unterrichtsstoff-Verdichtung" (Ballast) ohne dadurch eine qualitative Verbesserung zu erreichen.
Ausbaden müssen den überpädagogisierten Kultusministerkonferenz-Schwachsinn leider unsere Kinder …

es geht hier nicht nur um den Stoff und die Inhalte.
Die jungen Leute müssen auch die Zeit erhalten sich geistig zu entwickeln, sozusagen zu reifen ….
 
es geht hier nicht nur um den Stoff und die Inhalte.
Die jungen Leute müssen auch die Zeit erhalten sich geistig zu entwickeln, sozusagen zu reifen ….
Das verstehe ich schon aber ich sag‘s mal so – ich hatte trotz genug Freizeit in den besagten 12 Jahren, nie den Eindruck einer „Minderbildung“ gegenüber den Altbundesländer-Schülern …
 
Hallo mpinky, patreek11
wohnt ihr in Bayern?
Könnt ihr Euere Erfahrungen aus der Gegenwart, also jetzt, 2014
mit diesem Thema mitteilen?


… und jetzt habe ich mir solch eine Mühe gegeben den Text
so sachlich und klar zu formulieren wie nur möglich. :muede:
 
für mich ist das Abitur immer noch eine Reifeprüfung, und nicht die Möglichkeit der Wirtschaft möglichst schnell Frischfleisch zur Verfügung zu stellen.

Das G8 wurde in Bayern überhastet und undurchdacht eingeführt, der Lehrplan wurde nicht sinnvoll entschlackt. So bricht jetzt die Mittelschicht weg: es gibt einige, die ein sehr gutes G8 Abitur machen, es gibt viele, die es vergeigen, es gibt wenige mittendrin.
Das Ziel des G8 (schneller qualifizierte Arbeitskräfte zu haben) wurde verfehlt: die Absolventen hängen dann halt erst mal ein Jahr rum, bevor sie einen Studienplatz haben. Ob zurück zu G9 die richtige Lösung ist, da bin ich mir nicht wirklich sicher -- dann wird halt auf dem Rücken von mehr als 2 Generationen Gymnasialschülern rumexperimentiert und deren Zukunft gefährdet. Die Entscheidung, die Dauer der Schulzeit durch jede Schule selbst festlegen zu lassen (G8 oder G9) ist ein Riesenunfug, genau wie ein freiwilliges "Flexibilisierungsjahr".

Es ist mir unbegreiflich, wie man ohne Not die Schulzeit um ein Jahr gekürzt hat. Einen Weg zurück sehe ich derzeit nur unter Schmerzen. Dann lieber G8 vernünftig nachbessern
 
Ich gebe Pinky voll und ganz recht. Ich bin in Thüringen zur Schule gegangen und hatte nach 12 Jahren mein Abi. Ich kann mich nicht beklagen zu wenig Freizeit gehabt zu haben, wirklich nicht. Das Abi in Thüringen zählte eigentlich nie zu den schwächeren. Während meiner Ausbildung in Hessen und während des Studiums musste ich mich nicht vor Kollegen mit "G9" verstecken obwohl ich sicher nicht zur Spitze meines Abijahrgangs gezählt habe. Ich war durchaus gut aufs Leben vorbereitet und auch reif genug dafür.
Das einzige was bei der Neueinführung von G8 schiefgelaufen ist sind die Lehrpläne. Da wäre Konzentration besser gewesen als Komprimierung.
 
Das verstehe ich schon aber ich sag‘s mal so – ich hatte trotz genug Freizeit in den besagten 12 Jahren, nie den Eindruck einer „Minderbildung“ gegenüber den Altbundesländer-Schülern …

ich weiss nicht, wie man so leicht Äpfel und Birnen vergleichen kann. Da müsste man die ganze Infrastruktur, die Personal- und räumliche Ausstattung der Schulen und die Lehrpläne vergleichen
 
Hallo mpinky, patreek11
wohnt ihr in Bayern?
Könnt ihr Euere Erfahrungen aus der Gegenwart, also jetzt, 2014
mit diesem Thema mitteilen?

...

Nein ich wohne nicht in Bayern.
Ja ich kann meine aktuellen Erfahrungen aus der Gegenwart, also jetzt, 2014 mit diesem Thema mitteilen.
Es sei denn Bayern hat sich inzwischen aus der deutschen Kultusministerkonferenz verabschiedet und autoglobale Kernfächer wie Mathe, Physik, Chemie bayernisert …
 
ich weiss nicht, wie man so leicht Äpfel und Birnen vergleichen kann. Da müsste man die ganze Infrastruktur, die Personal- und räumliche Ausstattung der Schulen und die Lehrpläne vergleichen

Ich denke es geht um Lehrpläne - nicht um Whiteboards statt Tafeln ...
 
räumliche Ausstattung meint wirklich "Räume": gibt es eine Möglichkeit zum vernünftigen Essen, gibt es Möglichkeiten Mittagspausen (die im G8 vermehrt auftreten) auch mal in-House zu verbringen.....
 
räumliche Ausstattung meint wirklich "Räume": gibt es eine Möglichkeit zum vernünftigen Essen, gibt es Möglichkeiten Mittagspausen (die im G8 vermehrt auftreten) auch mal in-House zu verbringen.....
In jeder „DDR-Standardschule“ gab es im Souterrain Multifunktionsräume die zur Essensausgabe benutzt wurde.
Da hatte sich Margot vermutlich schon was bei gedacht - völlig logisch das Kinder auch was warmes zu Mittag essen müssen – … :)
 
das meine ich. So kann man ein "gewachsenes" G8 nicht mit einem überstürzt eingeführten G8 vergleichen :)
 
das meine ich. So kann man ein "gewachsenes" G8 nicht mit einem überstürzt eingeführten G8 vergleichen :)

Ok, vor allem wenn es so mies, wie aktuell zu besichtigen, umgesetzt wurde - da bin ich völlig bei dir ...:hug:
 
Das verstehe ich schon aber ich sag‘s mal so – ich hatte trotz genug Freizeit in den besagten 12 Jahren, nie den Eindruck einer „Minderbildung“ gegenüber den Altbundesländer-Schülern …
nicht nur keine "Minderbildung", sondern evtl. sogar "Überbildung"?
... und autoglobale Kernfächer wie Mathe, Physik, Chemie bayernisert …
Bei Euch wurden anscheinend sogar ganz neue Wörter gelernt, die man nirgendwo sonst kennt.
Ich (alte Bundesländer, Abi nach 13 Jahren) jedenfalls habe dieses Wort heute zum ersten Mal gehört.
Zuerst dachte ich, es läge an meinem Abi in einem naturwissenschaftlichen Gymnasium, wo evtl. auf die sprachliche Ausbildung weniger Wert gelegt wurde, doch leider scheint auch die schlaue Tante Google dieses Wort nicht zu kennen. Ebensowenig, wie der Herr Duden...
Will natürlich nicht ausschließen, dass es dieses Wort nicht gibt und bin gerne bereit, immer wieder neues zu lernen.
 
Vielen Dank für Euere rege Beteiligung.

Die Frage, wie so in Bayern so wenige zu dem Volksbegehren gehen,
steht noch im Raum.
 
Vielen Dank für Euere rege Beteiligung.

Die Frage, wie so in Bayern so wenige zu dem Volksbegehren gehen,
steht noch im Raum.


Ich habe in Bayern 22 Jahre meines Lebens verbracht - inkl. Abi und Studium.

Und ich sag's so:

Der Stammtisch ist zwar laut, aber dann doch zu gemütlich!

Beispiel: Rauchverbot
... die Deppen, die "Pro Rauchen im Bierzelt" waren - sprich das abgeschwächte Gesetz des Landtages, sind nicht hingegangen, und später, nachdem das "Ohne Ausnahme"-Gesetz gültig wurde, wurde wieder rumgeheult und dieser Herr Frankenberger überall angefeindet!
 
Ganz ehrlich, mich interessiert's nicht.
Da gibt es ganz andere Dinge, wogegen das Volk aufbegehren sollte...
 
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