Frage zur Rechnung (Druckkosten und Steuer) als Grafiker?

M

Mactivity

Neues Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
25.08.2005
Beiträge
10
Reaktionspunkte
0
Hola!
Ich will gerade komplett starten mit der Selbständigkeit und frage mich, was künftig klüger in Rechnung zu stellen ist:
1. Eine Rechnung exklusive Druckkosten (sprich: Kunde ist Auftraggeber für den Druck, ich mache aber die komplette Abwicklung) oder
2. eine Rechnung inklusive Druck als Komplettpaket.

Ist es nicht so, daß wenn ich z.B. einen Flyer drucken lasse (Layout/RZ meinetwegen 400 Euro, Druck 200), daß ich dann einen UMSATZ von 600 zu versteuern habe? Dann würe es ja nicht sinnvoll, den Druck selber mit anzubieten…
Wie weit habe ich dann die Möglichkeit, 200 Euro Druckkosten abzusetzen, wenn ich der Auftraggeber bin? Ich möchte keinesfalls Verlust dabei haben. Oder ist das marginal?

Und: Ich habe zwar nun eine berufliche Haftpflichtversicherung, aber ist das nicht auch alles eine Haftungfrage, wenn die Druckerei (ohne mein Verschulden) was vergeigt?
Wie macht Ihr das? Thx für Antworten!
 
Du rechnest die Umsatzsteuer deines Druckers doch deiner eigenen gegen. D.h du zahlst die Umsatzsteuer garnicht, bzw. streckst sie nur vor.. weil du sie ja nicht mehr zahlen musst wenn das Finanzamt die Hand aufhält. Das nennt man von der Steuer absetzen.

Im Namen des Auftraggebers den Druckauftrag zu erteilen macht also nur um der Haftungs willen sinn.

Korrigiert mich wenn ich irre...scheyn gruß
 
Hmm,

Dank Dir, aber so ganz verstehe ich das nicht, und ich habe noch keinen Steuerberater :-(

Also, wenn ich nun 600 einnehme und davon 200 direkt für den Druck draufgehen, versteuer ich dann 400 Umsatz oder nach wie vor 600, habe Pech und kann von den 200 höchstens irgendwann mal die MwSt wiederbekommen?

Ich meine ja jetzt eigentlich den Umsatz und nicht die MwSt.
 
Mactivity schrieb:
(...)daß ich dann einen UMSATZ von 600 zu versteuern habe?(...)

Steuern zahlst du für den GEWINN nicht für den Umsatz.
Also spielt das überhaupt keine Rolle.

Da ich als freier Grafiker arbeite (KSK), schlage ich auf
die Druckkosten nicht auf. Deshalb lasse ich die Kunden
möglichst gleich mit der Druckerei abrechnen.

Vorteil: Es minimiert das Risiko ein wenig, weil man nicht
so direkt mit den Fehlern der Druckerei in Verbindung ge-
bracht wird.
Vorteil 2: Die Kunden freuen sich, keine Provision indirekt
mitzahlen zu müssen.

Wenn es der Kunde will, rechne ich Druckkosten auch mal
mit ein. Muss man ja nicht immer gleich machen.
 
Mactivity schrieb:
Dank Dir, aber so ganz verstehe ich das nicht, und ich habe noch keinen Steuerberater :-( Also, wenn ich nun 600 einnehme und davon 200 direkt für den Druck draufgehen, versteuer ich dann 400 Umsatz oder nach wie vor 600, habe Pech und kann von den 200 höchstens irgendwann mal die MwSt wiederbekommen? Ich meine ja jetzt eigentlich den Umsatz und nicht die MwSt.

600 - 200 = 400 Gewinn. Du versteuerst 400. Ganz einfach.
 
moin,

Brutto und Netto (Umsatzsteuer bzw. Mehrwertsteuer):
Hier kannst du das mal ausrechnen.

Gruß Difool
 
Abwicklung bedeutet für mich sich um alles zu kümmern. Also auch um die Druckerei, dass die Daten hinkommen und abgeholt werden. Die meisten Kunden wollen sich damit auch überhaupt nicht beschäftigen. Ausserdem bekomme ich als "Viel-Kunde" der Druckerein oft großzügige Rabatte, die der Kunde nicht bekommen würde. Manchmal gebe ich sie an den Kunden weiter, manchmal nicht.

Wie ein Vorredner schon meinte, Steuern zahlst du nur auf den Gewinn und das auch erst ab einem bestimmten Betrag. 10.000? Alles darunter ist sogar steuerfrei. Also wenn du 30.000 Gewinn hättest, müsstest nur für 20.000 Steuern zahlen. Aber den genauen Betrag weiß ich jetzt nicht.

Gruß
 
Ok, jetzt hab ichs! Dank Euch!

Manchmal steht man auf dem Schlauch!

Na, dann leg ich mal ab August los und – vor allem – nehme mir mal nen Steuerberater ;-)
 
na da werden mächtig zwei steuerarten vermischt.

umsatzsteuer (anders bekannt als mehrwertsteuer) ist für jede summe einzuheben, es sei denn man ist freiwillig ein kleinunternehmer (bis einem gewissen gewinn im jahr -> dann sind alle rechnungen ohne mwst. auszustellen). mwst. ist quartalmässig zu zahlen.

einkommensteuer ist von einer summe über einer bestimmten jahresgrenze zu entrichten (ich kenne diese grenze in deutschland nicht). einkommensteuer ist ein mal im jahr zum zahlen.

beide gelten von gewinn, das stimmt.

umsatzsteuer kann man nur dann gegenverrechnen, wenn man sie auch verlangt (also _kein_ kleinunternehmer ist). andernfalls hat das keinen sinn.
rob
 
ich würde in diesem fall wirklich einen steuerberater empfehlen :) nichts für ungut, du sollst ja auch designs machen..

ansonsten macht es sinn die druckkosten über dich abzuwickeln, somit hast du etwas vorsteuer zum verechnen mit deiner umsatzsteuer.. natürlich immer wie es der kunde will. 10% "agentur-handling" sind normal eigentlich was druckkosten angeht..
 
Gester hat's perfekt zusammengefast.

Was mir noch einfällt: Als Kleinunternehmer musst du zum Beispiel deine Steuererklärung nur 1x im Jahr machen. Ansonsten quartalsmäßig, bzw. in den ersten zwei Jahren monatlich. Kannst aber nichts abrechnen und darfst nicht viel verdienen. Bist aber umsatzsteuerbefreit.
 
Zurück
Oben Unten