Frage zu Rechten an Schriften

palestrina

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Einer Stadt habe ich vor einigen Jahren ein neues Erscheinungsbild gestaltet mit Logo, Layoutvorlagen, zu verwendende Schriften et cetera. Dazu habe ich auch ein Design-Handbuch für den Auftritt der Stadt mit Drucksachen geschrieben.

Nun lässt die Stadtverwaltung für einen Stadtrundgang von einer spezialisierten Firma eine App für’s Smartphone entwickeln. Dazu hat diese Firma – über Vermittlung der Stadtverwaltung – von mir die speziellen für die Stadt im Manual angegebenen Schriften angefordert.

Frage: Bin ich zur Lieferung der Schrift-Dateien verpflichtet oder verstoße ich sogar mit der Lieferung gegen Urheberrechte? Aus meiner bescheidenen Perspektive gehe ich davon aus, dass diese Firma sich selbst um die Schriften kümmern bzw. sich diese Schriften anschaffen muss.

Bisher haben sich Firmen, die für die Stadt Drucksachen entwickeln, sich immer selbst um die Schriften gekümmert und von mir nur die Logos erhalten.
 
Schau doch mal in den Vertrag von damals, nur da wirst du die Antwort finden.
 
Schau doch mal in den Vertrag von damals, nur da wirst du die Antwort finden.
Kann ich nicht mehr. Die betreffenden Schriften habe ich mir etwa 1996/1997 angeschafft. Sämtliche Unterlagen von damals und das halbe Büro sind in einem Donau-Hochwasser untergegangen.
 
Schreib denen doch den Namen/Hersteller und wo die Schriften lizensieren können.

Die Lizenz ist doch deine und nicht die der Stadt, oder?
 
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Sehr interessant in dem Zusammenhang: Urheberrecht für Schriften und Mythos Schriftsoftware – https://www.typolexikon.de/schriftlizenzen/

BTW: Vielleicht eher der Vertrag mit der Stadt. Oder mussten die schon selber die Schriften lizenzieren?
 
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Bin ich zur Lieferung der Schrift-Dateien verpflichtet oder verstoße ich sogar mit der Lieferung gegen Urheberrechte?
Wenn du die Schrift nicht gemacht hast, hast du doch gar nicht das Recht, diese weiterzugeben. Es sei denn, die Schrift ist damals so lizenziert worden. Vllt geht die Firma ja davon aus, dass du der Ersteller der Schrift bist?!?
 
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Schreib denen doch den Namen/Hersteller und wo die Schriften lizensieren können.

Die Lizenz ist doch deine und nicht die der Stadt, oder?
Ja, es sind meine Schriften – wie oben geschrieben »angeschafft« bzw. »gekauft«.

Hatte mit einem Mitarbeiter der Firma ein unangenehmes Telefongespräch, bei dem er die Zusendung der Schriften einforderte. Das hat mich doch etwas verunsichert. Deshalb wollte ich mich hier im Forum vergewissern, dass es lizenzrechtlich nicht angeht, dass ich Schriften verschicke. Ich werde wohl die Stadt informieren, das die von ihr beauftragte Firma da etwas zu weit geht. Die Firma hat die Schriften zunächst von der Stadt eingefordert, und die Stadt hat die Firma dann an mich verwiesen.

Früher hat man beim Druckfilme belichten die originalen Satzdateien mit den Schriften dem Dienstleister geschickt, der sie nach getaner Arbeit wieder löschen sollte. Das war damals lizenzrechtlich wohl gedeckt. Heute braucht man das nicht mehr, heute schickt man Druck-PDFs.
 
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Hatte mit einem Mitarbeiter der Firma ein unangenehmes Telefongespräch, bei dem er die Zusendung der Schriften einforderte. Das hat mich doch etwas verunsichert.
Hast du etwa einen Vertrag mit der Firma wo das vereinbart wurde?
Oder wie kommt der darauf etwas einzufordern?

Selbst wenn du den alten Vertrag nicht mehr hast, da wird doch garantiert kein kostenloser Support nach X Jahren vereinbart worden sein.
 
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Was ich nicht verstehe:
Du bist kein Typograf und hast somit auch nicht diese spezielle Schrift für die Stadt entworfen.
Du bist zu Linotype und hast dort z.B. einen bestimmten Schnitt der FF Meta mit der entsprechenden Print Lizenz für 80€ erworben!
Sprich weder "gehört" dir der Font noch kannst du ihn weitergeben, da deine Lizenz nichts mit Web zu tun hat.
Es sei denn du hast irgendeine Global Lizenz erworben die alles abdeckt.
Und selbst dann hast du mit der ganzen Sache nix mehr zu tun, außer dass du denen die Schriftfamilie und den Schnitt mitteilst.
Diese App Entwickler kaufen sich die Fonts erneut und stellen sie wiederum der Stadt in Rechnung.
Keine Ahnung wo da das Problem sein sollte, oder übersehe ich da was?
:unsure:
 
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Hast du etwa einen Vertrag mit der Firma wo das vereinbart wurde?
Oder wie kommt der darauf etwas einzufordern?
Meinen Kunden gegenüber bin ich immer förderlich und hilfsbereit, das hat sich über die Jahre hin (leider?) so entwickelt. Die Folge davon ist, dass bei Design- und Druckfragen auf mich verwiesen wird. Solche Dreiecks-Kontakte (meist per Mail) zwischen Stadtangestellten mit wenig Ahnung, beteiligten Firmen und mir können schwierig und auch missverständlich werden. Die beauftragten Firmen kann ich – auch aus kollegialen Gründen – nicht schlecht aussehen lassen, da diese Firmen ja schließlich von einem Stadtmitarbeiter (Amtsleiter) ausgesucht wurden. Ich hätte in diesem Fall beim Telefongespräch mit dem Mitarbeiter der Firma diesem gleich den »Zahn ziehen« sollen: »du nix bekommen Schrift«. Jetzt wird es eben beim nächsten Gespräch der Fall sein ...
Danke euch für die Anteilnahme.
 
Was ist das überhaupt für eine ominöse Software-Bude, die von Lizenzrechten offenbar keine Ahnung hat und auch nicht, wo man Schriften bekommt...? :rolleyes:
 
Meinen Kunden gegenüber bin ich immer förderlich und hilfsbereit, das hat sich über die Jahre hin (leider?) so entwickelt. Die Folge davon ist, dass bei Design- und Druckfragen auf mich verwiesen wird.
Und die beantwortest du dann kostenlos?
Du solltest dir mal angewöhnen als Antwort deinen Stundensatz zu nennen.
Freundlich aber bestimmt.
 
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Was ist das überhaupt für eine ominöse Software-Bude, die von Lizenzrechten offenbar keine Ahnung hat und auch nicht, wo man Schriften bekommt...? :rolleyes:
Wahrscheinlich Chef mit 13 Praktikanten und Praktikantinnen.
 
Ganz ehrlich, ich würde mir hier dringend anwaltlichen Rat holen, das Urheberrecht ist so komplex und hat so viele Fallstricke, dass hier eine rechtliche Einordnung durch jemanden der sich damit auskennt wirklich wichtig sein kann. Vor allem, wenn man die Kosten eines solchen Verfahrens nicht absehen kann.
 
Sehe ich nicht so, wo sollten denn hier Fallstricke sein? Die Schriften hat er auf sich lizenziert, wenn die Stadt oder die andere Firma die Schrift ebenfalls nutzen möchte, müssen sie halt ebenfalls eine Lizenz erwerben, fertig.
 
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Jetzt wäre es auch Zeit, der Stadt ein Angebot für das erweiterte Nutzungshonorar zu machen. :)
 
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