Festplatte - Directory zerschossen?

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skilliard

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Hallo,

folgendes Problem: Noch Vorgestern hatte ich eine super funktionierende externe Festplatte 500 GB (FW400). Habe damit gearbeitet, lief alles problemlos. Gestern schalte ich meinen Mac an und bekomme nach dem Hochfahren die Meldung, dass da "eine CD/DVD" ist, mit der er nix anfangen kann. Ob ich initialisieren oder auswerfen will oder ob ignoriert werden soll.
Hab ichs also erstmal ignoriert bzw. ausgeworfen bis ich Zeit hatte, mich drum zu kümmern.

Diese Platte habe ich seit ca. 4 Wochen; ich hatte sie angeschafft um die Daten, die jetzt noch drauf sind, von einem anderen kaputten Laufwerk zu retten. Suuuuper. Da ich dachte, dass die erstmal in Sicherheit sind und weil ich ja nicht 500 GB-Platten im Dutzend rumliegen habe gibts kein weiteres Backup.

Das Problem scheint auch weniger die Hardware zu sein (Seagate Barracuda) als vielmehr die Formatierung.
Das Festplatten-Dienstprogramm erkennt, dass da Hardware ist, findet aber nix zum Mounten.
Mit den TechTools habe ich geprüft, der erkennt auch eine Platte "als solches", aber keine FP, die er mounten kann.
DiskWarrior gibt mir sinngemäß die Fehlermeldung "cannot be rebuild; it seems another disk utility has erased critical directory information; Fehler 3004, 2176".

Ich war aber niemals mit anderen Utilities dran. Außerdem hat die Platte bis zum Vortag einwandfrei funktioniert und ich kann mir überhaupt nicht erklären, was da passiert sein soll. Natürlich habe ich auch Angst, dass mit meinen anderen Platten etwas ähnliches geschehen könnte.
Hat jemand eine Idee, was ich noch machen kann?
Ich hab sogar schon überlegt, die Platte zu initialisieren und dann zu versuchen, mit nem Datenrettungstool die gelöschten Files zu holen. Aber ne wirklich gute Idee scheint mir das nicht zu sein.

Danke fürs Lesen und für Ideen und Tipps!
 
Hallo
Ich würde mal versuchen die HD in ein anderes Gehäuse einzubauen und dann mal schauen ob es wieder geht.
Lance
 
Die Platte zu Initialisieren ist die denkbar schlechteste Idee, wenn Du noch irgendwie an Deine Daten willst.

Probiert mal Data Rescue II aus, ob das die Dateien wenigstens anzeigt und retten kann. Mit der Demo kann man das schon sehen.
http://macupdate.com/info.php/id/10259/data-rescue-ii

Hört sich ein bisschen nach einem externen USB-Gehäuse an. Was ist das genau für ein Gehäuse? Die Idee mit einem anderen Gehäuse würde ich sonst auch mal versuchen. Am besten via Firewire.
 
Danke für die Antworten!
Da mich die Sache nicht schlafen ließ, habe ich Nachts noch herumgesurft und bin auf Stellar Phoenix für Mac gestoßen. Ist wohl so was ähnliches wie Data Rescue II.
Mit der Demo habe ich die Platte getestet und die Daten werden tatsächlich erkannt. Ich habe das Tool dann per Kreditkarte bezahlt und habe sofort die Freischaltungscodes übermittelt bekommen; konnte dadurch nahtlos mit der Datenrettung weitermachen und jetzt ist Stellar Phoenix gerade dabei, die Daten auf internen freien Speicher zu schaufeln.

Das mit dem externen Gehäuse hatte ich mir auch zuerst überlegt, nach den ersten Tests mit Disk Warrior war mir aber klar, dass es gar nicht die Platte ist sondern dass wirklich die Dateistruktur verhackstückt wurde.
Es ist übrigens ein externes FW400 Laufwerk, in das ich die neue Platte vor ca. einem Monat eingebaut habe, als zum ersten Mal eine WD myBook zu klicken begann und genau diese Daten schon mal verloren gingen.

Ich werde die Platte nach Datenrettung neu formatieren und dann erstmal für laufende Backups einsetzen. Nochmal Danke für eure Tipps!
 
Das Festplatten-Dienstprogramm erkennt, dass da Hardware ist, findet aber nix zum Mounten.
Mit den TechTools habe ich geprüft, der erkennt auch eine Platte "als solches", aber keine FP, die er mounten kann.
DiskWarrior gibt mir sinngemäß die Fehlermeldung "cannot be rebuild; it seems another disk utility has erased critical directory information; Fehler 3004, 2176".

Ich war aber niemals mit anderen Utilities dran. Außerdem hat die Platte bis zum Vortag einwandfrei funktioniert und ich kann mir überhaupt nicht erklären, was da passiert sein soll.

Ich hatte vor einem Monat eine sehr ähnliche Situation, allerdings mit der (einzigen) internen Platte.

DiskWarrior, bei mir immer die erste Wahl nach dem Festplattendienstprogramm, konnte das Directory auch nicht aufbauen, brachte allerdings eine ganz andere Meldung.

Der Hardware-Test des Systems zeigte auch ein merkwürdiges Verhalten: Der einfache Test lief anstandslos durch (alles, auch "Massenspeicher"), beim ausführlichen Test gab es dann bei "Massenspeicher" die Meldung:
*** Fehlercode 2 STF/8/3 (usw.) ***

Mit einer DiskWarrior-CD (bootfähig) konnte ich in einem extrem langwierigen Rettungslauf von zwei Tagen (!) dann doch noch die meisten Daten retten.

Ich vermute auch eine Ursache im Zusammenhang mit der Formatierung einer der Partitionen, wahrscheinlich einer der kleinen unsichtbaren.

Ich habe zwar keine Vorstellung, was die Ursache gewesen sein könnte, aber Du hast mich jetzt auf eine Idee gebracht: Ich werde mich auf die Suche nach irgend einem Prozess des Systems machen, der laufend im Hintergrund die Platte abgrast, zu welchem Zweck auch immer das gedacht ist. Irgendein Utility eines Drittherstellers hatte ich (bewusst) nicht laufen, das etwas derartiges macht, deshalb denke ich an einen Systemprozess.

Auf meinem Rechner war übrigens 10.4.9 drauf, als das passiert ist - und auf deinem?

Walter.
 
Ich habe zwar keine Vorstellung, was die Ursache gewesen sein könnte, aber Du hast mich jetzt auf eine Idee gebracht: Ich werde mich auf die Suche nach irgend einem Prozess des Systems machen, der laufend im Hintergrund die Platte abgrast, zu welchem Zweck auch immer das gedacht ist. Irgendein Utility eines Drittherstellers hatte ich (bewusst) nicht laufen, das etwas derartiges macht, deshalb denke ich an einen Systemprozess.

Auf meinem Rechner war übrigens 10.4.9 drauf, als das passiert ist - und auf deinem?

Walter.

Auf meinem Rechner läuft 10.4.10.

Eine Systemroutine, die wirklich lange Zeit extrem auf dem Laufwerk rumgerattert hat, ist anscheinend der Journaler, der Dateien für die Suche mit Spotlight indexiert. Aber seit die Platte fertig indexiert ist, macht er das nicht mehr und hinterher lief sie ja noch ein paar Wochen.
Was ich mittlerweile merke, was mir vorher nie so aufgefallen ist: dass das System meine externen Platten in den Schlaf schickt obwohl ich alle Energiesparfunktionen ausgeschaltet habe.
Da habe ich schon überlegt, ob das so gut ist, wenn die Platte öfter hoch und runter fährt. Aber wie gesagt: die Hardware hat keinen Macken sondern das Directory.

Wenn meine Stellar Phoenix Recovery durch ist melde ich mich auch nochmal, ob alles OK ist. Das läuft heute schon den ganzen Tag und hat schon 60 % geschafft. Zur Not lass ich ihn halt nochmal die ganze Nacht durchlaufen.
 
So, ich wollte abschließend noch berichten, wie es mir mit der Datenrettung ergangen ist.

Zunächst hatte ich mir das Programm "Stellar Phoenix for Mac" heruntergeladen. Mit der Demo kann man die Platte absuchen und so testen, ob Daten erkannt werden und noch zu retten sind. Um das zu tun wird einem erklärt, wie man auf dem Mac den Root-Admin freischaltet und sich als Root-Admin auf dem Mac anmeldet, um von diesem Level aus die Datenrettung zu beginnen.
Ein erster Scan, der ca. 5 Stunden dauerte, zeigte mir an, dass tatsächlich die Daten wiederhergestellt werden können. Also war zwar wie erwartet das Directory zerschossen, aber die Daten waren alle noch da und warteten nur darauf, abgeholt zu werden.

Ich habe dann das Programm mitten in der Nacht per Kreditkarte bezahlt (122 Euro) und sofort zwei Freischaltcodes per eMail bekommen, mit denen ich aus der Demo ein Vollversion machen konnte.

Ich begann auch direkt mit der Wiederherstellung, die etliche Stunden benötigte (von der 500 GB-Platte waren ca. 350 GB belegt). Während die Wiederherstellung läuft, sieht man einen Balken, der den Fortschritt anzeigt und einen Bereich, in dem sich die gerade bearbeiteten Dateinamen abwechseln.

Am Nachmittag des folgenden Tages fiel mir bei ca. 50% Wiederherstellung auf, dass nur noch ein Dateiname angezeigt wurde und sich auch der Balken längere Zeit nicht rührte. Da man das bei großen Datenmengen aber ohnehin nicht gut erkennen kann, dachte ich mir, lieber lasse ich das mal weiterlaufen bis ich wieder nach Hause komme (musste zwischendurch weg).
Mein Verdacht bestätigte sich leider Abends: das Programm hatte sich aufgehängt, was aber auch über den Taskmanager nicht zu erkennen war.
Da ich den Scan vorher auch nicht gesichert hatte, musste ich die Platte nun nochmal ca. 5 Stunden nach den Daten durchsuchen lassen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 4:30 Uhr war das geschafft und ich wollte den Scan sichern und die Daten wiederherstellen, die noch nicht bearbeitet waren.
Leider stürzte dabei das Programm gleich wieder ab und - ihr ahnt es schon - ein neuer Scan von 5 Stunden Dauer wurde fällig. Ich war zwar froh, meine Daten wieder zu bekommen, aber langsam ging mir die Prozedur auf die Nerven.
Also wieder 5 Stunden später hatte ich einen neuen Scan, sicherte diesen als Image und begann die selektive Wiederherstellung der noch fehlenden Daten. Diesmal ging alles glatt und einige Stunden später hatte ich meine Daten zurück. Das tröstete mich aber nicht ganz über die etwas komplizierte Art und Weise hinweg, mit der das ganze von statten gegangen war: alles in allem lief der Mac gut zwei Tage und zwei Nächte durch. Da ich im selben Zimmer schlafen fand ich das nicht so sehr spaßig.

Eine rasche Durchsicht der wiederhergestellten Dateien und Ordner ließ mich aufatmen: die Datenhatten alle ihre Original-Namen und lagen fein säuberlich in Ordnern sortiert wie vor dem Datenverlust. Nur einige Musikordner hatten Fragezeichen vor dem Namen was wohl andeutet, dass es da doch Probleme gegeben hat. Ich konnte aber keine Fehler entdecken.

Ich hatte nun alle meine Daten auf einer anderen 500er-Festplatte in einem Ordner, der "Root" hieß. Nun konnte ich die Daten aufräumen und meine gewohnte Struktur wiederherstellen. Ich wollte also die Daten aus dem Root-Ordner einfach herausnehmen, stellte aber fest, dass das einen Kopiervorgang auslöste - und dass die Daten nicht vollständig kopiert werden konnten, weil die wiederhergestellten 350 GB ja logischerweise nicht zweimal auf die selbe Platte passten. Ich hätte also nochmal längere Kopiervorgänge von Hand in Kauf nehmen müssen und dann Daten gleich löschen damit alles auf diese eine Platte passt.

Irgendwie hatte ich dann die Nase voll und war auch mittlerweile neugierig geworden, weil andere User hier im Forum das Programm Data Resue II empfohlen hatten. Ich habe mir dann dieses besorgt, um es zu testen und mit Stellar Phoenix zu vergleichen.

Um es kurz zu machen: ich habe das Programm installiert, den Ratschlag im Programmfenster befolgt und erstmal einen Standardscan durchgeführt, der im Gegensatz zum "Thorough-Scan" (also dem "gründlichen Scan") viel schneller geht. Erst wenn der das gewünschte Ergebnis nicht erzielt soll man es mit dem gründlichen Modus versuchen.

Lange Rede kurzer Sinn: der erste Scan brachte mir innerhalb einer Minute einen Katalogbaum sämtlicher Daten. Also das gleiche Ergebnis, für das Stellar Phoenx (mehmals) 5 Stunden verbraten hatte. Von diesem Scan ausgehend ließ ich alle Daten wiederherstellen, was ca. 5-6 Stunden dauerte. Und schwupp, waren alle Daten wieder da (diesmal ohne Folder mit Fragezeichen). Und es gab auch keinen Root-Folder, aus dem ich die Daten hätte herauskopieren müssen.

Mein Fazit: Stellar Phoenix ist ein tolles Programm und es hat meine Daten sehr gut wiederhergestellt. Es wäre wünschenswert, wenn es auch zusätzlich eine "oberflächlichere" Option zum Scannen gäbe, denn in weniger schweren Fällen des Datenverlustes muss man den Rechner nicht stundenlang scannen lassen.
Mit Data Rescue II habe ich meine Daten auch wiederbekommen - und das in viel kürzerer Zeit. Im Endeffekt wäre ich damit evtl. besser bedient gewesen. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es schwerere Fälle gibt, wo man auf tiefer gehende Methoden zurückgreifen muss um an die Daten wieder dran zu kommen. Falls bei jemandem Data Rescue II nicht funktioniert hat: nicht gleich aufgeben sondern evtl. mal Stellar Phoenix probieren. Ich kann im Endeffekt beide Programme empfehlen. Preislich liegen sie auch ungefähr gleich bei ca. 100-120 Euro.
 
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