Festplatte adè - in Zukunft nur noch die Cloud?

M

Megabite

unregistriert
Thread Starter
Dabei seit
15.01.2008
Beiträge
7
Reaktionspunkte
0
Hallo,
ich bin eher selten hier im Forum und hoffe mal, dass ich mit meiner Frage hier richtig bin.
Wird es in Zukunft keine Festplatten mehr auf den Rechnern geben und alle User werden in die CLOUD gezwungen?
Ich bin schon etwas älter und auch konservativer und möchte selber entscheiden, wann und wo ich meine Daten speichern
will und wann ich online sein will. Der Trend scheint zu einem Daueronlinediktat zu gehen, damit jeder überall immer und
natürlich gaaaaanz sicher an seine Daten kommt (und wohl auch andere die da ran wollen).
Wie ist der aktuelle Trend? Soll die Cloud optional bleiben, oder werde ich in Zukunft nur noch einen mobilen Touchscreen
ohne Festplatte und Onlinezwang bekommen? Gehen die Festplattenhersteller dann pleite, oder supporten die dann nur noch
die gigantischen Serverbanken?
Würde mich über interessante Tipps und Meinungen sehr freuen, auch wenn ich die Cloud nicht grundsätzlich ablehne.
Danke!
 
Erst mal denke ich dass das eher ein Thema für die Bar ist. ;)

Festplatten werden uns wohl noch länger erhalten bleiben. Die ganze Cloud-Geschichte steckt doch noch in seinen Kinderschuhen. Klar ist es praktisch alles online gespeichert zu haben und überall drauf zugreifen zu können. Die Frage ist halt wie sicher sind diese Daten dann. Ich persönlich nutze keine Cloud-Dienste außer Dropbox. Und alles was darin persönliche Daten enthält befindet sich in TrueCrypt-Containern. Natürlich reizt mich als iPhone-Benutzer die iCloud aber ich kann mich einfach nicht dazu bringen mein Adressbuch, meine Kalender oder auch nur meine Mails freiwillig Apple zu übergeben.

Ob es irgendwann darauf hinausläuft alles online zu speichern - vielleicht, vermutlich, ich weiß es nicht. :eek:
 
Also ich würde das ganze Thema nicht so totalitär und angstvoll betrachten.

Im Moment sehe ich die Cloud eher als nützlichen Vermittler um Daten von einem Gerät auf andere Geräte zu synchronisieren. Kontakte, Kalender, Bookmarks. Apple zeigt, was noch alles automatisch zwischen den Geräten hin- und her geschoben werden kann: Fotos, Musik, Apps. Auf einem Gerät gekauft, auf den anderen sofort da. Die Daten liegen aber immer auch lokal auf den Geräten und sind verfügbar, wenn keine Online-Verbindung besteht.

Im kommenden System 10.8 soll es möglich sein, Dateien aus den Apple Programmen Keynote, Numbers und Pages entweder lokal zu speichern, oder direkt in der iCloud. Das finde ich spannend, weil ich doch dann auf diese Daten von überall aus zugreifen kann. Und sei es nur vom iPad auf der Couch. Ich muss mir keine Gedanken machen wie ich die Datei von einem Gerät auf das andere bekomme. Sie ist einfach da. Und eine Kopie wird sicher auch lokal verfügbar sein falls keine Internetverbindung besteht.

Wir sprechen hier aber von eher kleinen Datenmengen die nur synchronisiert werden und über ein Webinterface von überall abrufbar ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in den nächsten 5 Jahren alle Daten in der Cloud ablegen wird. Schon alleine der Upload dauert ewig und wäre zu unpraktisch zum arbeiten, deshalb wird die lokale Festplatte noch sehr lange bestehen bleiben.

Aber nett ist es schon, wenn ich im Büro eine Arbeitsdatei zum Beispiel in die Dropbox lege und zu Hause daran weiterarbeiten kann. Oder das gute alte IMAP für Mails das alle Geräte auf dem aktuellen Stand hält.
 
Danke Euch für die ausführlichen Antworten, die mir sehr geholfen haben. Ich hatte nur in letzter Zeit häufiger etwas zum Thema Cloud Computing gehört
und habe mich dann doch gefragt, was da so alles in der Warteschleife der Computerhersteller lauert. Und obwohl ich Apple sehr mag, habe ich auch hier
etwas das Vertrauen verloren, weil es ja offenbar die Tendenz gibt, dass man die Kunden mit Lifestyle lockt, ihnen aber hintenrum im Grunde die Selbst-
bestimmung entzieht, frei nach dem Motto: "wir machen das schon für Dich, Du kannst Dich uns voll anvertrauen". Sicher ist das auch ein Generations-
problem, denn ich (Mitte 40) bin erst relativ spät in den Computerzirkus eingestiegen. Ich möchte darin auch gut mithalten, aber es muß nicht jeder Trend
sein und ich möchte auch nicht mein Gehirn an die Hersteller abgeben - also irgendwie doch noch das letzte Wort haben wollen. ;-)
Bin gespannt wie sich das nun weiterentwickelt. Und nochmal danke für die Infos.
 
HDs bzw SSDs wird es noch lange geben, denke nur an die großen Datenmengen die Fotografen brauchen oder Videofilmer, das geht sich mit der Cloud nicht aus.
 
Ich denke man muss von Fall zu Fall genau hinschauen in welcher Rolle die Cloud auftritt, wofür sie zuständig ist. Die wichtigsten Fragen sind da für mich: nützt es mir, macht es die Dinge einfacher, fühle ich mich damit gut?

Böse Cloud: Bei Facebook sind alle Daten in der Cloud (=Rechenzentrum) und garnichts nichts mehr lokal. Hast du keine Internetverbindung, dann hast du auch keine Daten.

Gute Cloud: Wenn du bei Apple einen Film ausleihst, dann kommt der aus der Cloud, wird in deinem AppleTV für eine gewisse Zeit zwischengespeichert und verschwindet 48 Stunden nach dem ersten Start wieder.
 
....Gute Cloud: Wenn du bei Apple einen Film ausleihst, dann kommt der aus der Cloud, wird in deinem AppleTV für eine gewisse Zeit zwischengespeichert und verschwindet 48 Stunden nach dem ersten Start wieder.

Das musst du mir mal erklären. Von mir aus kannst du einen gestreamsten Film als "gute Cloud" bezeichnen. Das machen aber alle Streamingdienste.
Also wäre Google Youtube auch eine gute Cloud.

Bei bösen Clouds nehmen sich Apple oder Facebook nunmal gar nichts. Du übergibts deine Daten unverschlüsselt an ein Unternehmen mit fragwürdigen AGBs. Da ist Apple weder böser noch besser als Facebook :noplan:

Wenn ich eine Cloud benötige, dann bastel ich mir eine private Cloud über meine Fritzbox. Im Moment ist die ganze Cloudgeschichte doch eher was für die sozialen Netze. Wer legt schon freiwillig sensibele Daten bei einem Unternehmen wie Apple auf den Server? :kopfkratz:
 
Das musst du mir mal erklären. Von mir aus kannst du einen gestreamsten Film als "gute Cloud" bezeichnen. Das machen aber alle Streamingdienste. Also wäre Google Youtube auch eine gute Cloud

Es geht mir eben genau nicht darum, was die Cloud aus technischer Sicht bereitstellt. Deswegen ist ein Streaming-Dienst auch nicht automatisch Gut.

Es kommt für mich auf den Einzelfall der Anwendung an und ob der angebotene Dienst für mich nützlich ist oder eher nervig. Die Online-Videothek von Apple ist für mich nützlich weil sie mir Wege erspart und bequemer ist. Facebook nutze ich nicht weil ich darin keinen Vorteil für mich erkennen kann und nicht mehr Herr meiner Daten bin. Hingegen nutze ich Xing als Freiberufler sehr intensiv. Auch eine Art soziales Netzwerk aber primär für berufliche Zwecke.
 
.... Facebook nutze ich nicht weil ich darin keinen Vorteil für mich erkennen kann und nicht mehr Herr meiner Daten bin. Hingegen nutze ich Xing als Freiberufler sehr intensiv. Auch eine Art soziales Netzwerk aber primär für berufliche Zwecke.

Und warum ist jetzt Facebook böse und Xing nicht? :noplan:
 
...
Wird es in Zukunft keine Festplatten mehr auf den Rechnern geben und alle User werden in die CLOUD gezwungen?
...

Du sagst es, "in Zukunft". Allerdings ist das eine sehr ferne Zukunft. Denn bis in Deutschland irgendwann einmal dem Normalverbraucher ein fuer die Cloud angemessen schnelles Netz zur Verfuegung gestellt wird, bewohnen die Menschen anderer Laender schon die Astralebene.
 
Festplatten wird es noch sehr lange geben!

Gerade für Leute die mit ihren Computern noch richtig arbeiten und bei den noch begrenzten Internet Bandbreiten. Fotografen, Leute die mit Videos arbeiten, Entwickler (zig kleine Dateien die untereinander kommunizieren/aufeinander zugreifen), Musiker, Layouter ... so weit ist die Cloud einfach noch nicht - und bisher auch nicht dafür gedacht.

In ferner Zukunft KÖNNTE ich mir allerdings vorstellen, das es die Festplatten eben nur noch in den Cloud Servern gibt und die User alle nur noch in der Cloud rumschwirren - wenn man sieht wie viele da jetzt schon so drauf abfahren und wie wenig nur noch mit den Computern gemacht wird... man könnte bei den Meisten fast meinen es gibt nur noch Google und Facebook! Selbst die URL Leiste im Browser interessiert heut kaum noch wen, da wird einfach in Google "Bild" eingegeben und aufs erste Ergebnis geklickt.

Ich werde aber sicher nie zu den Leuten gehören - ich will meine Daten immer lokal bei mir haben, komme was wolle. Und ich bin nicht allein! Selbst wenn das in ferner Zukunft nur noch sehr wenige Menschen sind, so sind diese trotzdem ein Markt der bedient wird - mit Festplatten - im schlimmsten Fall werden einfach die Festplatten der Server genommen falls es keine "Consumer" Platten mehr gibt. Ich halte es für unmöglich zukünftig an keine Festplatte - oder eher gesagt - lokalen Datenspeicher mehr ran zu kommen.


Die Google Cromebooks haben zum Glück bisher kaum Zuspruch gefunden.
 
Und warum ist jetzt Facebook böse und Xing nicht? :noplan:

OK, dann ersetze -Böse- durch -Für mich persönlich unnütz-. Aber ich vermute, dass du nicht so recht verstanden hast worauf ich wirklich hinaus will.
 
Wird es in Zukunft keine Festplatten mehr auf den Rechnern geben und alle User werden in die CLOUD gezwungen?

Die Frage ist doch — in der Form — eigentlich sinnlos.

Da dein Rechner ohne Festplatte gar nicht starten kann, ist nur die Frage, wie groß
die Festplatte sein soll ...

Und das überlegt man sich ja heute schon beim Kauf eines iPads / iPhones / MacBooks etc.
 
Festplatten wird es noch sehr lange geben!

Gerade für Leute die mit ihren Computern noch richtig arbeiten und bei den noch begrenzten Internet Bandbreiten. Fotografen, Leute die mit Videos arbeiten, Entwickler (zig kleine Dateien die untereinander kommunizieren/aufeinander zugreifen), Musiker, Layouter ... so weit ist die Cloud einfach noch nicht - und bisher auch nicht dafür gedacht.

Ich werde aber sicher nie zu den Leuten gehören - ich will meine Daten immer lokal bei mir haben, komme was wolle. Und ich bin nicht allein!

Jepp, genau so sieht es bei mir aus und ich "arbeite" tatsächlich noch mit dem Computer, auch wenn ich mich nicht zu den Spezialisten, sondern eher zu den
Usern zähle, die eben den Computer als ein Werkzeug betrachten. Als Lifestyleprodukt zu Apps-Fischen brauche ich den Compi eher nicht. und - vielleicht
klingt das gähnend langweilig - ich kann mir auch Zeiten ohne Computer vorstellen, zumindest in der Freizeit. Facebook und Co sind eh völlig überzüchtet
und eben nur ein Vergrösserungsglas für die Werbung.
Aber zurück zum Thema, einen lokalen und ausreichenden Speicher sollte es auch in Zukunft geben, für grosse und kleine Firmen ebenso wie für den privaten
Gebrauch. Man kann mich ja auch nicht zwingen, meine alten Bücher und Fotos in der Bibliothek abzugeben.
Beste Grüße
 
Zurück
Oben Unten