eShop - Gewerbepflichtig?

deniz

deniz

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Hi zusammen.

Ich überlege mir, über eine Internetseite Accessories zu verkaufen.
Das wären Kleinigkeiten die preislich um die 10 Euro liegen.

Brauche ich für so etwas ein Gewerbe, oder kann man das als Verkauf von "Privat" sehen?
 
Guckst du hier: Gewerbe Da du ja die Absicht der Gewinnerzielung hast, würde das wohl unter Gewerbe laufen... ;)

Hol dir doch nen Gewerbeschein, den gibts für ca. 20 Euro beim Gewerbe- und Ordnugnsamt der Stadt. Aber informier dich vorher gründlich über die Rechte und Pflichten eines Gewerbetreibenden, gerade auch bei Internetgeschäften! Hier gibt es schon einige Hürden, die erst einmal genommen werden müssen... (Stichworte: AGB, Kleinunternehmerregelung etc.)
 
OK, werde ich mal machen, danke.

Kannst Du mir sagen, wie es mit der Mehrwertsteuer aussieht?
Muss ich diese absetzen, oder ist das bei so kleinen Sachen nicht notwendig?
 
deniz schrieb:
OK, werde ich mal machen, danke.

Kannst Du mir sagen, wie es mit der Mehrwertsteuer aussieht?
Muss ich diese absetzen, oder ist das bei so kleinen Sachen nicht notwendig?

Da du, wenn du ein Gewerbe hast, keine "Mehrwertsteuer" zahlen musst, wird das quasi "verrechnet". Das ist so zu verstehen, dass wenn du etwas kaufst, z.B. von einem Großhandel, du erst einmal die Vorsteuer zahlen musst. Wenn du Sachen weiter verkaufst, dann gibst du die Steuer quasi weiter, indem du Mehrwertsteuer berechnest (z.Z. 16%), das ist dann die Umsatzsteuer für dich. Allerdings gilt dies nicht in allen Fällen (siehe unten).

So wie ich das verstanden habe, möchtest du eher kleinere Sachen verkaufen, welche du also von irgendwo her beziehst, richtig? Dann stellt sich jetzt die Frage, ob du deine Rechnungen, wenn du welche schreibst, mit oder ohne USt ausstellen willst. HIER KLICKEN Wenn du keine USt berechnest, bist du bei der Preisgestaltung etwas flexibler, kannst dir die Vorsteuer aber auch nicht vom Finanzamt wieder holen. Wenn du USt ausweisst, musst du auch mit höherem Verwaltungsaufwand rechnen (ELSTER, Einnahmen-Überschussrechnung, Buchführung etc.).
 
smksystems schrieb:
So wie ich das verstanden habe, möchtest du eher kleinere Sachen verkaufen, welche du also von irgendwo her beziehst, richtig? Dann stellt sich jetzt die Frage, ob du deine Rechnungen, wenn du welche schreibst, mit oder ohne USt ausstellen willst. HIER KLICKEN Wenn du keine USt berechnest, bist du bei der Preisgestaltung etwas flexibler, kannst dir die Vorsteuer aber auch nicht vom Finanzamt wieder holen. Wenn du USt ausweisst, musst du auch mit höherem Verwaltungsaufwand rechnen (ELSTER, Einnahmen-Überschussrechnung, Buchführung etc.).
Ich würde die Ware aus den USA beziehen. (ohne Mwst./Ust.)
Quasi: ich kaufe die Ware, lasse sie mir hier her schicken und verkaufe sie dann hier.

Ich zahle keine Mehrwertsteuer, und berechne auch keine.
Also muss ich quasi nur den Gewerbeschein besitzen, und darf es dann erst verkaufen, richtig?
 
Gibts eigentlich einen rechtlichen Unterschied zwischen "Absicht der Gewinnerzielung" und "Absicht der Verlustvermeidung"?
 
deniz schrieb:
Ich würde die Ware aus den USA beziehen. (ohne Mwst./Ust.)
Quasi: ich kaufe die Ware, lasse sie mir hier her schicken und verkaufe sie dann hier.

Wenn Du Ware aus den USA importierst, wird i.d.R. darauf Einfuhrumsatzsteuer fällig, ggfs. auch noch Zollabgaben. Ich würde mich mal bei Deinem zuständigen Finanzamt / Steuerberater kundig machen, welche steurrechtlichen Dinge Du beachten solltest.
 
Nebenbei: Kleine Dinge für 10 Euro verkaufen macht keinen Sinn - das macht viel zu viel Aufwand (verpacken, verschicken, Zahlungseingang prüfen) für quasi kaum Gewinn...
 
StruppiMac schrieb:
Nebenbei: Kleine Dinge für 10 Euro verkaufen macht keinen Sinn - das macht viel zu viel Aufwand (verpacken, verschicken, Zahlungseingang prüfen) für quasi kaum Gewinn...

Würde ich so nicht sagen, kommt ja drauf an, was du verkaufst und wieviel und wieviel das Verpackungsmaterial kostet etc. (gibt es auch im Großhandel)

deniz schrieb:
Ich würde die Ware aus den USA beziehen. (ohne Mwst./Ust.)
Quasi: ich kaufe die Ware, lasse sie mir hier her schicken und verkaufe sie dann hier.

Ich zahle keine Mehrwertsteuer, und berechne auch keine.
Also muss ich quasi nur den Gewerbeschein besitzen, und darf es dann erst verkaufen, richtig?

Vorsteuer :) Als Gewerbetreibender zahlst du wenn nur Vorsteuer... Mehrwertsteuer hat sich so eingebürgert, ist aber nicht ganz korrekt. Aber ist ja nur die Bezeichnung, wir wissen ja, was gemeint ist :)

Also, du musst dir zu erst den Gewerbeschein holen. Dann kommen einige Institutionen automatisch auf dich zu (das kann ein paar Wochen dauert, je nachdem, wie schnell deine Stadtverwaltung die Daten übermittelt). Die IHK, Finanzamt, eventuell Versicherungen oder Kreditinstitute sowie Versicherer anderer Firmen (z.B. Creditreform). Bei bestimmten Waren musst man vorher noch ein polizeiliches Führungszeugnis sowie einen Handelsregisterauszug oder diverse andere Formulare beantragen (kosten so um die 15 Euro), aber das kann die der Stadtbeamte dann sagen. Wichtig ist auch, dass du dich gründlich über die Importbedingungen für die USA informierst. Hierzu kann ich dir aber leider keine Informationen geben, eventuell bekommst du bei der IHK oder dem Zoll (klick) Hilfe. Wenn nötig hilft dir auch ein Rechtanwalt mit einem Beratungsgespräch (würde ich eventuell vorschlagen, auch wegen den AGB´s!! Kosten lassen sich schwer sagen, kommt auf den Aufwand an).
 
smksystems schrieb:
Würde ich so nicht sagen, kommt ja drauf an, was du verkaufst und wieviel und wieviel das Verpackungsmaterial kostet etc. (gibt es auch im Großhandel)



Vorsteuer :) Als Gewerbetreibender zahlst du wenn nur Vorsteuer... Mehrwertsteuer hat sich so eingebürgert, ist aber nicht ganz korrekt. Aber ist ja nur die Bezeichnung, wir wissen ja, was gemeint ist :)

Also, du musst dir zu erst den Gewerbeschein holen. Dann kommen einige Institutionen automatisch auf dich zu (das kann ein paar Wochen dauert, je nachdem, wie schnell deine Stadtverwaltung die Daten übermittelt). Die IHK, Finanzamt, eventuell Versicherungen oder Kreditinstitute sowie Versicherer anderer Firmen (z.B. Creditreform). Bei bestimmten Waren musst man vorher noch ein polizeiliches Führungszeugnis sowie einen Handelsregisterauszug oder diverse andere Formulare beantragen (kosten so um die 15 Euro), aber das kann die der Stadtbeamte dann sagen. Wichtig ist auch, dass du dich gründlich über die Importbedingungen für die USA informierst. Hierzu kann ich dir aber leider keine Informationen geben, eventuell bekommst du bei der IHK oder dem Zoll (klick) Hilfe. Wenn nötig hilft dir auch ein Rechtanwalt mit einem Beratungsgespräch (würde ich eventuell vorschlagen, auch wegen den AGB´s!! Kosten lassen sich schwer sagen, kommt auf den Aufwand an).
Jup, das ist nicht das Problem, nur das mit der Mwst. usw. wollte ich mal wissen. Aber diesbezüglich werde ich mich nochmal bei den zuständigen Behörden informieren.
Wenn dann würde ich die Ware auch in großen Mengen beziehen, hehe. Um Verpackungs-/Versandkosten usw. brauche ich mir keine Sorgen zu machen...zahlt ja der Kunde. :D
Aber wenn das ganze nicht Gewinn bringend und Kosten aufwändig ist, lasse ich das auch sein...oder ich versuche die Ware lokal zu erwerben bzw. anfertigen zu lassen.

Ich überlege mir das ganze auch noch einmal in Ruhe.
Nochmals vielen Dank für eure Ratschläge und Hilfe! :)
 
deniz schrieb:
Ich überlege mir das ganze auch noch einmal in Ruhe.
Nochmals vielen Dank für eure Ratschläge und Hilfe! :)

Kein Thema... kalkuliert das ruhig auch nochmal so grob durch, was alles an Kosten auf dich zukommt am Anfang... manches wird übersehen und auch unterschätzt...

Beispiel:
Gewerbeschein - 20,-
Eventuelle Bescheinigungen - 30,-
Anwalt - 200,-
Erstbestellung - 500,-

..und natürlich auch deine Preise inkl. aller Kosten + Gewinn...

... und so weiter... musst du ja selber wissen oder kann man auch erfragen, was was kostet (bis auf die Anwaltskosten) :)
 
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