Elektromobilität: Durchbruch bei der Akkutechnologie - "made in germany"

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tau

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Heute ist ein normales Auto mit Elektroantrieb nonstop von München nach Berlin gefahren - und das, ohne gleich eine Tonne Akkus im Anhänger mitzuschleppen. Angeblich seien sogar Innenraum und Kofferaum normal nutzbar gewesen.
Stichwort: Alltagstauglichkeit.
Den auf Lithium-Polymer-Technologie basierenden Akku könne man in 20 Minuten komplett laden, er habe einen Wirkungsgrad von 97% und sei wiederverwertbar.
Entwickelt wurde der Akku von dem Unternehmen "DBM Energy" mit Fördergeldern des BMWi und eines Stromanbieters.

Soweit erstmal die Zusammenfassung der jubelnden PR über diese Weltsensation und man erkennt offenbar einen kleinen Lichtblick durch die über uns schwebende Feinstaubwolke aus Peak-Oil, Co2 und Verkehrslärm.

Was bislang meiner bescheidenen Meinung nach jetzt noch offen bleibt ist die Frage der Funktionsfähigkeit bei Temperaturen jenseits der Wohlfühlgrenze, die Frage der voraussichtlich massiv steigenden Nachfrage nach seltenen Metallen und natürlich die Metafrage: Welche Art von Strom kommt denn dann am Ende aus den Steckdosen?

Quellen:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,725418,00.html
http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Presse/pressemitteilungen,did=364976.html
http://www.golem.de/1010/78901.html
 
Die Strecke fahr ich mit meinem A2 auch. Mit 25 Litern Diesel. Und schneller als 90 km/h bin ich auch.
Und ich brauch auch in Berlin nur 2 Minuten zum tanken, nicht 20 (bzw. 60 an einer normalen Steckdose).

So what? :noplan: Weiterforschen! :D
 
90 km/h auf der Autobahn halte ich für sehr gefährlich. Dann doch lieber ein Verbrennungsmotor.
 
Für 90 km/h Durchschnitt ist man auf der Autobahn trotzdem deutlich schneller laut tacho. Alleine die zwei Städteabschnitte und Pinkelpausen reduzieren die Durchschnittsgeschwindigkeit sehr.

Was mich viel mehr interessiert: Wie schwer ist der Akku, wie groß die Kapazität/Energiedichte usw. Wie teuer ist der Akku…

Alles leider sehr vage, wenn auch interessant.
 
Zur Geschwindigkeit:
Die Fahrt fand laut Lekker unter Normalbedingungen statt. Das bedeutet, der Fahrer hielt sich an die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h.

Was mich viel mehr interessiert: Wie schwer ist der Akku, wie groß die Kapazität/Energiedichte usw. Wie teuer ist der Akku…
Die Pressemeldungen sind erst ein paar Stunden alt, aber ich denke, diese Fragen werden in den nächsten Tagen noch auseinandergenommen. Irgendwo habe ich was von 100 kWh gelesen.
 
Ich sehe bei den Elektrofahrzeugen mehrere Probleme, auch wenn ich die Fortschritte begrüße.

Ein kleines Problem, über welches bereits Tesla und wahrscheinlich auch andere gestolpert ist, ist die Tatsache, dass man beim Elektro-Auto eine Elektro-Heizung benötigt, die zusätzlich Energie benötigt. Bisher wird die Wärme nämlich durch den Motor selbst erzeugt. Auch bei Standheizungen wird ein Verbrennungsmotor genutzt.

Viel größer sehe ich aber folgende Probleme:
- Seltene Erden, die zu 95% nur in China abgebaut werden. China hat die Exporte dieser bereits deutlich heruntergefahren und nutzt die in der politischen Diskussion.
- alle aktuellen Akkutechnologien (außer Brennstoffzelle) bassieren auf Sondermüll -> nächstes Müllproblem
- die genutzten permanent-erregten Synchronmotoren sind Sondermüll -> nächstes Müllproblem
- die für den permanent-erregten Synchronmotor benötigten Metalle sind nein Ressourcen-Problem. Nach meinem Wissensstand gibt es nicht genug, wenn man allein in Europa alle Autos (nicht mitgerechnet die anderen Fahrzeugtypen) durch E-Autos ersetzen würde.
-> die Welt-/Wirtschaftskriege werden nicht mehr um Öl stattfinden, sondern um diese Ressourcen wie heute schon im Kongo, wo Tantal abgebaut wird, was für die Kondensatoren in allen elektronischen Schaltungen benötigt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil wir eine Richtgeschwindigkeit von 130km/h auf Autobahnen haben. Ist meine persönliche Erfahrung. Ich bin mal mit einer 125er auf der Autobahn geknattert. Die hat knapp über 100 km/h gemacht. Das ist nicht schön. Da ist man ein einziges Verkehrshindernis. Selbst auf einer Landstraße ist ein derart langsames Fahrzeug gefährlich. Gleiches glit für 50er Roller die gerade mal 45km/h in der Stadt schaffen.
 
laut BMWI hatte das auto die fahrzeugtypische komplettausstattung (klimaanlage, sitzheizung, radio/musik, etc.) der akku wird wohl in der lage gewesen sein, da alles mit zu versorgen.
Jetzt überleg mal warum es die Sitzungheizung hat. Weil anders bekommt man es nicht warm. -> der Rest des Innenraums ist kalt. ;o)
 
Was ich nicht verstehe : Da kommen die mit sonem Monsterakku um die Ecke, der quasi alles kann (hohe Reichweite, kurze Ladedauer, braucht quasi keinen Platz etc) und Mercedes will 2012 einen e-Smart auf den Markt bringen, der 8h zum Laden braucht, bei Tempo 100 nur 150km weit reicht und laut wie Sau ist ? Und das Ding ist angeblich jetzt schon Serientauglich (der Smart) ?

Versteh ich nicht.

Lithium-Polymer ist jetzt ja kein Geheimnis...

Aber egal : Sehe es ähnlich wie Pingu - wo sollen die ganzen Rohstoffe her kommen ? Und Strom produziert sich ja auch von selbst und kommt aus der Steckdose...
 
Heizung.. ja, irgendwas ist ja immer.
Die enorme Abwärme eines Verbrenners würde ich jetzt nicht unbedingt als Feature begreifen. Der muß ja eher auch noch Energie für seine eigene Kühlung erzeugen. Kennt man ja bei alten Autos manchmal im Hochsommer im Autobahnstau: Fenster auf, Heizung an. Naja.
 
finde elktroroller für die stadt ganz sinnvoll, für autobahn, naja, brennstoffzelle macht sicherlich mehr sinn, langfristig gesehen.
aber trotzdem schön, dass die unternehmen weiterforschen.
 
Irgendwo habe ich was von 100 kWh gelesen.

Kann eigentlich nicht sein.
Dann würde der Akku selbst bei wirklich sehr hoher Energiedichte (z.B. 200wh/kg) 500kg wiegen. :eek:
Aber eigentlich braucht man diese Kapazität, wenn man über 6 Stunden durchfahren will…
Der Motor benötigt ja sicher einige kW/h.
Bin wirklich mal gespannt, wie das gelaufen sein soll.
 
@ricky2000: Ja, das genau soll ja auch der "Durchbruch" daran sein.
Wenn es sich nicht um eine großangelegte Verarsche handeln sollte, dann ist das schon eine ziemliche Sensation und wird andere, die auch an Akkutechnologien feilen, derzeit ziemlich alt aussehen lassen.

Der Akku wiegt 100 kg, braucht angeblich unter der passenden Infrastruktur "ein paar Minuten" zum Laden und ist von der Reichweite eines normalen Fahrzeugs (und kein dreirädriges Ei) her vergleichbar mit dem, was wir gewohnt sind. (Mit Aussicht auf mehr)

http://www.zeit.de/auto/2010-10/elektroauto-langstrecke

Ich kann mir gut vorstellen, daß das z.B. auch auf Mobile Devices großen Einfluß haben wird.
Das Macbook Air besteht mittlerweile im Inneren größtenteils aus Akku.
 
@ricky2000: Ja, das genau soll ja auch der "Durchbruch" daran sein.
Wenn es sich nicht um eine großangelegte Verarsche handeln sollte, dann ist das schon eine ziemliche Sensation und wird andere, die auch an Akkutechnologien feilen, derzeit ziemlich alt aussehen lassen.

Der Akku wiegt 100 kg, braucht angeblich unter der passenden Infrastruktur "ein paar Minuten" zum Laden und ist von der Reichweite eines normalen Fahrzeugs (und kein dreirädriges Ei) her vergleichbar mit dem, was wir gewohnt sind. (Mit Aussicht auf mehr)

http://www.zeit.de/auto/2010-10/elektroauto-langstrecke

Ich kann mir gut vorstellen, daß das z.B. auch auf Mobile Devices großen Einfluß haben wird.
Das Macbook Air besteht mittlerweile im Inneren größtenteils aus Akku.

...wenn der accu tatsächlich 100kg wiegt und 100kw/h leistet so wäre das wirklich ein phänomenaler durchbruch in der accutechnologie.
...fast zu schön um wahr zu sein,aber ich hoffe sehr das es so ist !:)
 
Selbst auf einer Landstraße ist ein derart langsames Fahrzeug gefährlich. Gleiches glit für 50er Roller die gerade mal 45km/h in der Stadt schaffen.

Das liegt am Führerschein Klasse M, nicht am Mopped. Die dürfen gar nicht schneller fahren.
 
Ohne ein paar Technische Daten ist der ganze Artikel n Witz...

von der Lebensdauer eines solchen hochleistungakkus mal abgesehen und was die Herstellung dann kostet und an Energie sowie Resourcen frisst fährt die karre in 10 jahren nicht mehr rein.

Soviel günstiger als ein Diesel wäre der verbrauch dann umgerechnet auf den Strompreis nicht ein LPG Fahrzeug wäre günstiger unterwegs und der Strom muss auch produziert werden...
 
Naja, ich bleibe (leider) sehr skeptisch.
Verschwörungstheorien über die Ablehnung durch die Industrie, auf der Homepage wird vor allem ein Buch für 250€ beworben…
Ein Testakku in einem Gabelstapler ist beim Laden abgebrannt.
Dann soll das Monstrum in 20 min laden, also (selbst mit unrealistischen 100% Ladeeffizienz) mit 300kW befeuert werden? :eek:

Ich weiß nicht.
 
Also ich habe jetzt nochmal etwas Älteres aus der "Szene" gefunden. So ganz unbekannt scheint das Projekt nicht zu sein, heute war halt die erste große PR-Aktion mit Brüderle und pipapo.

Man spricht dort von 250Wh/kg, das war aber im Frühjahr.

http://solar-driver.dasreiseprojekt.de/hauptbericht.php?id=2273&ok=15&uk=62&uuk=0&uuuk=0&typ=

Auch interessant: Sind Akkus mit grosser Reichweite bei den Autobauern unerwünscht?

bei einem 100kw/h accu wären 500km bei 100km/h durchaus realistisch bzw. 5std. 20kw(ca.30PS)

bei einem 25kw/h accu wären 5kw(ca.7PS) 5std. verfügbar...das würde aber nur für ein moped reichen - aber immerhin !
 
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