Einsteigerfragen zur Schriftenherstellung

Chrizitelli

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Hallo zusammen!
Ich soll für eine Zeitischrift eine individuelle Schrift erstellen. Mach ich gerne, vor allem, weil mir die aktuelle echt nicht gefällt.
Allerdings habe so richtig gar keine Ahung davon. Deswegen ein paar Fragen zum Start:
• Welches Programm bietet sich an? Freeware wäre schon toll, is aber eher unwarscheinlich..
• Ist die ganze Sache aufwändig? Also dauert das sehr lang (also wirklich etliche Monate) oder kriegt man so ein Schriftset in einigen Wochen hin?
• Was meint ihr: ist es sehr wichtig, dass Schriften in längeren Texten Serifen haben?

Vielen Dank schon mal,
mfg christoph*
 
Chrizitelli schrieb:
Hallo zusammen! Ich soll für eine Zeitischrift eine individuelle Schrift erstellen. Mach ich gerne, vor allem, weil mir die aktuelle echt nicht gefällt.
Wo sind die konkreten Probleme mit dem Font? Fließtext oder Headlines? Oder was sonst? Ich glaube kaum, das die Bibliotheken von Lino, URW, Adobe oder sonstwem nicht eine Lösung anbieten können.

Chrizitelli schrieb:
Allerdings habe so richtig gar keine Ahung davon.

:rolleyes: Dann lass es bitte.

Gruß Torsten
 
danke für deine ganz hervorragende Hilfe. ^^
 
Chrizitelli schrieb:
Hallo zusammen! Ich soll für eine Zeitischrift eine individuelle Schrift erstellen. Mach ich gerne, vor allem, weil mir die aktuelle echt nicht gefällt. Allerdings habe so richtig gar keine Ahung davon. Deswegen ein paar Fragen zum Start: • Welches Programm bietet sich an? Freeware wäre schon toll, is aber eher unwarscheinlich..
Mir ist keine Freeware bekannt, eher das Gegenteil.
Einen sehr guten Ruf hat FontLab:
http://www.fontshop.de/sukr.php3?ch...s=3&sns=2&ns=3&sns=2&co=Font-Tools&id=6000027


Chrizitelli schrieb:
• Ist die ganze Sache aufwändig? Also dauert das sehr lang (also wirklich etliche Monate) oder kriegt man so ein Schriftset in einigen Wochen hin?
Das hängt von Deinen Ansprüchen, Deinem Können und den Vorgaben ab.
Wie viele Schnitte sollen es sein? Eine Schrift, d.h. ein spezieller Schnitt davon, ist entweder von Hause aus Fett, Halbfett, Kursiv oder sonstwas, er wird es nicht durch Klicken auf ein hässliches Symbol wie M$ so gerne macht.
Also musst Du bei verschiedenen Schnitten halt jedes Mal wieder ran.
Wenn Du Umlaute, €-Zeichen, Sonderzeichen und womöglich Ligaturen brauchst, dauert es wieder länger.
Letztlich ist die hohe Kunst des Schriftdesigns ja noch die, dass nachher ein harmomisches Bild entsteht, das Kerning ist dabei ungemein wichtig. 1/10mm bei einem "e" oder "m" zu dick, zu lang oder zu hoch und der ganze in der Schrift gesetzte Text wirkt einfach nicht.

Chrizitelli schrieb:
• Was meint ihr: ist es sehr wichtig, dass Schriften in längeren Texten Serifen haben?

Darüber "streiten" sich Gelehrte und Besserwisser seitdem es serifenlose Schriften überhaupt gibt.
Das hägt immer davon ab, wofür man eine Schrift einsetzt, wer den Text lesen soll, ob das Lesen der Unterhaltung dienen soll oder ob es die Betriebsanleitung für einen aufblasbaren Jumbojet ist. Nimm einfach einmal 10-20 Zeitschriften, Fachbücher oder sonstwas in die Hand und schaue rein - Du wirst kaum einen Text finden, der länger ist und ohne Serifen daherkommt.
 
Ok, herzlichen Dank. Es wird mich also viel viel Zeit kosten. Aber gut, die hab ich ;)
 
Hallo

Das (c) zeichen finde ich wunderbar im Worldprogram. Wie kann ich dieses aber jetzt auf alle Programme (z.B Fireworks mit Texteinführung) übertragen?

Gruß MACCE
 
Chrizitelli schrieb:
danke für deine ganz hervorragende Hilfe. ^^

Sorry, wenn das nicht hilfbar war. Aber ich ich möchte dich nur vor unendlichem Frust und dann vielleicht noch Verlust eines Kunden bewahren.

Ich arbeite ab und zu mit Fontographer, um Modifikationen an Fonts zu realisieren (bestimmte Sonderzeichen, Logos in Fonts einbauen u.ä.). Selbst dafür braucht man schon grundlegende Kenntnisse der Font-Technologie.

Einen Font zu entwickeln ist aber wieder etwas ganz anderes. Der erste Schritt wäre das skizzieren auf Papier, immer und immer wieder. Dann das digitalisieren. Das sind zwei Schritte. Font-Designer arbeiten i.d.R mit Font-Disbtributoren zusammen, wobei letztere den Part des Digitalisierens übernehmen. Da beginnt dann der Prozess des Optimierens. Dem Designer gefallen Zurichtungen nicht so richtig, in bestimmten Größen ist der eine oder andere Buchstabe net so doll, Serifen müssen verstärkt oder zurückgenommen werden oder what ever. Das ganze ist sowohl ein gestalterischer als auch ein technischer Prozess. Beides ist mit enormer Arbeit verbunden. Und entsprechenden Kenntnissen. Ich kenne deine Kenntnisse auf beiden Gebieten natürlich nicht.

Was sind denn nun die konkreten Anforderungen an den Font? Gibt es wirklich keine Alternativen, die kaufbar sind?

Gruß Torsten
 
Hallo,
es ist so: wir könnten jede schrift nehmen, die wir wollten. Aber einerseits dachten wir uns, was orginelles wäre toll (was ja, wie man sieht, fast zu schwer wird) und andererseits interessiere ich mich sehr für typografie und wollte das eben mal ausporbieren. ;)
 
Chrizitelli schrieb:
Hallo, es ist so: wir könnten jede schrift nehmen, die wir wollten. Aber einerseits dachten wir uns, was orginelles wäre toll (was ja, wie man sieht, fast zu schwer wird) und andererseits interessiere ich mich sehr für typografie und wollte das eben mal ausporbieren. ;)


es gibt millionen von fonts da wird doch wohl einer bei sein
lass es einfach sein
denn ich sage dir das geht in die hose und kostet dich ohne ende zeit
lern lieber chinesisch in der zeit
ich glaube das ist einfacher und schneller erledigt

ich bin ja schon wirklich größenwahnsinnig
aber auf die idee bin ja noch nicht mal ich gekommen

mfg
 
Chrizitelli schrieb:
Hallo,
es ist so: wir könnten jede schrift nehmen, die wir wollten. Aber einerseits dachten wir uns, was orginelles wäre toll (was ja, wie man sieht, fast zu schwer wird) und andererseits interessiere ich mich sehr für typografie und wollte das eben mal ausporbieren. ;)

Noch einer der von einem solchen Vorhaben abrät.

– Es gibt 100.000e von Schrifttypen
– Gute Schriftenentwürfe werden in vielen Fällen über Jahre entwickelt.
– Laß' dir am besten Bücher über Typographie und Kataloge mit Schriftschnitten schenken
– Zu guten Schrift(schnitt)en gehört: Geschmack, Lesbarkeit, Lesbarkeit, Lesbarkeit, Lesbarkeit, Lesbarkeit …
– Beispiele: Times, Garamond, Helvetica, Geneva
– Das Streben nach Originalität ist eine tolle Sache!!
– Zwei Musikerbeispiele nicht allzu alten Datums: Jimi Hendrix und Eric Clapton gelten als Gitarrenvirtousen. Deren Originalität bestand zu 50 % aus Talent und 50 % aus üben, üben, üben, üben, üben, üben …

– Versuch' dich zunächst an einzelnen Buchstaben als Logo.
– Wenn viele Leute in ihren Dokumenten hauptsächlich die oben genannten Schriften verwenden, liegt das an deren Lesbarkeit.
 
Hallo Chrizitelli,

ich kann mich den Anderen nur anschliessen!
Suche Dir für diesen Auftrag einen passenden
Schnitt, verwende diesen. Übe in Deiner Frei-
zeit mit Papier und Rapidograph. Wenn dieses
Ergebnis für Fachmenschen akzeptabel ist,
kaufe Dir Fontographer o.ä. und lerne das
Programm zu handhaben.

Der Weg ist verdammt lang zum Endprodukt.
Ich spreche aus Erfahrung.

Gruss Jürgen
 
ich weiß das das ein verdammt langer weg is. und eigtentlich war das ganze auch eher ein freizeitvorhaben... ;)
 
Freeware Fontprogramm

Chrizitelli schrieb:
Hallo zusammen!
Ich soll für eine Zeitischrift eine individuelle Schrift erstellen. Mach ich gerne, vor allem, weil mir die aktuelle echt nicht gefällt.
Allerdings habe so richtig gar keine Ahung davon. Deswegen ein paar Fragen zum Start:
• Welches Programm bietet sich an? Freeware wäre schon toll, is aber eher unwarscheinlich..
• Ist die ganze Sache aufwändig? Also dauert das sehr lang (also wirklich etliche Monate) oder kriegt man so ein Schriftset in einigen Wochen hin?
• Was meint ihr: ist es sehr wichtig, dass Schriften in längeren Texten Serifen haben?

Vielen Dank schon mal,
mfg christoph*


Hallo Christoph,

aufwändig ist das schon. Ich hab aus einem bestehenden Font und einer Grafik einen neuen Font gebastelt, der die Tasten einer deutschen (PC) Tastatur darstellt. Ich hab dazu Fontforge http://fontforge.sourceforge.net/ benutzt, das ist frei (GPL) und müsste auf Mac's mit OS X auch laufen. (Hab grade nachgeschaut, da gibts ne Version für den Mac)

Daß Du mit dem Programm ein wenig experimentieren kannst ohne dafür TEuros ausgeben zu müssen, ist doch auch schon was, oder?

"Mein Font" funktioniert zwar, aber der bräuchte auch noch jemanden der sich das mal anschaut. Schließlich bin ich quasi nur ein Hobbybastler. Brauchte den halt, den Font.
Und als Trutype für Mac erstellt, tut er sogar mit meinem uralt 9.2.2.

Grüße

tws
 
Hallo Christoph,

wie weit ist Dein Projekt mittlerweile gediehen?

Fragt Jürgen
 
Chrizitelli schrieb:
ich weiß das das ein verdammt langer weg is. und eigtentlich war das ganze auch eher ein freizeitvorhaben... ;)

Da wirst du viel Freizeit brauchen:
Ein Schriftschnitt hat 256 Zeichen und mindestens 800 Kerningpaare!

Gruß simon20
 
Na ja Simon, die Hälfte an Zeichen
reicht auch!;)

Meint Jürgen
 
@ Jürgen:

Hab ich auch gedacht bis ich einen Font komplettieren
durfte, von dem ich dachte, ich hätte ihn bereits fertig.
Mit allen Zeichen eines Standardfonts für die gängigen
Platformen waren es 256!

Gruß Simon20
 
@ Simon:
in den seltensten Fällen braucht man alle Zeichen.
Wir sind früher im Bleisatz und auch im Fotosatz
mit max. 126 Zeichen ausgekommen.
Dies ist für mich nach wie vor eine Marke. Da alle
anderen europäischen Zeichen leicht aus den vor-
handenen erzeugt werden können.

Gruss Jürgen
 
@ Jürgen:

Aha, ein Kollege. Du hast sicher recht, wenn du einen Font
nur auf dem Mac verwenden willst. Um ihn allerdings zu
verkaufen, werden alle Zeichen verlangt - vom "Thorn" bis
zum "caron". Bei Typ1 sind es doch "nur" 254 Zeichen.

Gruß Simon20
 
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