Kondenswasser kann sehr wohl leiten. Auch wenn es sich dabei so gesehen um verdampftes Wasser handelt, ist das keinesfalls mit im Labor verwendeten destillierten oder gar deionisiertem Wasser gleich zu setzen. Da sind trotzdem noch genügend Ionen drin vorhanden um es zu einem passablen Leiter zu machen. Und selbst bei Wasser direkt aus einem Ionentauscher welches Labortechnisch als PA rein gesehen werden kann, ist eine gute Isolation durch dissoziierte Wassermoleküle nicht gegeben.
Die Sache mit dem Katzenstreu halte ich ebenfalls nach vielen eigenen Versuchen für eine Urban Legend, die einfach nicht klappt. Letzter Versuch war einen Tresor trocken zu legen, welcher durch ne Kältebrücke in der Wand ständig Schwitzwasser innen hatte. Katzenstreu hat exakt 0,0 gebracht! Reis und Salz war ebenfalls nicht das wahre, aber noch besser als Katzenstreu. Wirklich einigermaßen gebracht habens dann nur Trockensäckchen welche wahrscheinlich mit Silikagel gefüllt sind.
Ein Gerät auf einen Sack mit Katzenstreu legen? ...da kann man seine Zeit auch anders verschwenden. Mal ganz davon abgesehen hat er hier ein Kaltes Notebook, und keins, dass er auf Tauchstation geschickt hat.
Luftdicht im Auto verpacken, kann ein Stück weit helfen, aber eben auch nur begrenzt. Man weiss nicht wo es feuchter ist, und das Wasser in der Luft im Beutel kann ebenfalls Kondensieren. Da das Notebook dann aber im Beutel eingeschlossen ist, verdampft das Schwitzwasser nicht mehr so schnell wie an der "frischen Luft", und das Notebook schwimmt dann so gesehen in der Sosse. ...völlig überzogen gesprochen.
Das einfachste und beste ist bei einem Kalten Gerät es einfach erstmal aklimatisieren zu lassen. 10min reichen m.E. besser ist ne halbe Stunde. Solang das Gerät nicht läuft macht auch das Schwitzwasser erstmal nichts. Und nach ein paar Minuten in der neuen Umgebung hat sich das Notebook aklimatisiert, und das Schwitzwasser verschwindet wieder. Brillenträger kennen das: Man betritt im Winter nen warmen Raum, und die Brille beschlägt sofort. Keine 5min später ist sie aber von alleine wieder klar, obwohl sie vielleicht noch eiskalt ist. Also: Das kalte Notebook einfach kurz im warmen Raum offen stehen lassen bevor mans in Betrieb nimmt. Einfachste und beste Methode.
...mal ganz davon abgesehen, dass ich persönlich selbst das für unnötig halte... Diese minimalste Menge an relativ schlecht leitendem Schwitzwasser, die sich bei so ner Aktion im Gerät bilden kann, reicht einfach nicht aus (gut, man soll niemals nie sagen), um dieser Elektronik so zu schaden. Man muss sich mal anschauen, wie stark man das Gerät mit Leitungswasser, Kaffee oder anderen Getränken fluten muss, um einen Defekt zu erzeugen. Und dann leidet sogar meist nicht die (oft vergossene und feuchtigkeitsgeschützte) Elektronik selbst, sondern oft der Akku der nen Kurzen an der Schnittstelle bekommt. ...das ist aber jetzt kein offizieller Tip, sondern wie gesagt nur meine 2 cents. ...ich komm so eben wie gesagt schon seit Jahren gut klar.