Loki Mephisto schrieb:
Abgesehen von der grundsätzlichen Performance des Prozessors eigentlich nicht - lediglich Erweiterungen wie SSE könnten ein Hindernis sein
Wäre ein Spiel prozessorabhängig (SSE u.ä. mal aussen vor), müsste es doch lediglich neu kompiliert werden.
Grundsätzlich sind wir uns wohl alle einig - dass x86-Spiele nicht einfach auf PPC laufen und umgekehrt. Mindestens ein neues Kompilieren ist nötig. Allerdings kann ich mir gut vorstellen (ich sage das so einschränkend, da ich kein Spieleentwickler bin), dass dabei auch auf x86 häufig mit plattform-/architekturspezifischen Optimierungen gearbeitet wird, für die man Lösungen finden muß.
Daüberhinaus denke ich, dass man Prozessorerweiterungen nicht so ohne weiteres außen vor lassen sollte - ich bezog mich bei der Architektur ja auf die CPU mit Erweiterungen. Ein G4 ohne Altivec wäre ja - als Nachfolger des G3 - ein ziemlich mieser Prozessor.
Ich bin kein Spieleexperte, aber Altivec-SSE scheint schon ein bißchen Know-How zu erfordern, sobald man es mit Medien zu tun hat (Elgato zum Beispiel entwickelt wohl für ihre Mac-TV-Tuner gerade fleißig mit SSE) - ich vermute, dass das auch bei Spielen eine Rolle spielt. Könnte/Würde bei der Aussage gern nochmal was nachlesen, aber dazu habe ich um halb drei nachts keine Lust mehr ;-)
Dass das populäre DX auf OS X fehlt, kommt natürlich dazu - und spielt sicherlich auch eine wesentliche Rolle beim Portieren auf OS X - aber nicht die einzige.
Loki Mephisto schrieb:
Ich bin nicht sicher, was du damit aussagen willst
Auch hier bleibt mir versagt, den Sinn des Gesagten zu erkennen
Schaun wir mal, ob ich mich noch klarer und verständlicher ausdrücken kann - ich hatte da beim Schreiben schon so ein paar Befürchtungen ;-)
Also... Ich pauschalisiere geringfügig, aber im Moment sieht "die Welt" so aus:
Windows-Spiele laufen nicht auf OS X oder PPC
Die OSX-User Kunden haben drei Optionen zum Spielen:
- OSX/PPC-Version kaufen oder aus dem Internet saugen, falls das Spiel tatsächlich portiert wurde. Natürlich ist das nur bei wenigen, populären Titel der Fall (zum Beispiel Sportspiele gibt es viele nur für WIN/x86!)
- Windows-PC zum Spielen haben
- Spielkonsole (für Strategiespiele mit Maus nicht immer erste Wahl)
Nach dem Intel-Switch sieht die Welt (meines Erachtens!!) so aus:
Windows wird auf Apple-Rechnern nativ laufen (Phil Schiller beispielsweise deutete sowas ja an)
Der Aufwand für die Entwickler steigt, sofern sie ein Spiel für OSX/x86 UND OSX/PPC portieren wollen. Sofern sie nur für x86 portieren (was ja naheliegend ist), können sie ihre Software erstmal nur einem Teil der Mac-User verkaufen. Nämlich denen, die schon Intel-Macs haben. Der Absatzmarkt wird also kleiner.
Und der User/Kunde, der einen Intel-Mac hat, steht vor der Wahl:
- Soll ich einfach Windows auf meinem Mac zum Zocken installieren? Oder soll ich extra die Mac-Version eines Spiels kaufen/mir "besorgen"? Da spielt zunächst mal eine Rolle, dass Windows-Software auf illegalem Wege viel leichter "kostenlos" verfügbar ist, als Mac-Software. Und nebenbei zahlt man für Mac-Spiele ja oft auch einen gewissen Aufpreis verglichen mit der Windows-Version.
Ich persönlich glaube: der manchmal befürchtete "Exodus" an Software (a la: "Sollen die User halt auch noch Windows auf ihrem Mac installieren") findet nicht bei Anwendungssoftware nicht statt, da die Benutzerführung von Windows und OS X sich ja schon grundlegend ein bißchen unterscheidet, das "Erlebnis" am Mac ein anderes ist.
Ich denke, die User wollen ihre Anwendungssoftware möglichst komplett auf einer Plattform laufen haben.
Aber jetzt ein Beispiel:
Wenn ich mit Safari im Internet unterwegs bin, nebenbei Musik höre, mit meinem Lieblings-Messenger (Adium?) mit Leuten chatte, iPhoto benutze, Photoshop, Dreamweaver und so weiter, dann nervt irgendeine Emulations-Umgebung für ein Windows-Programm gehörig. Virtual PC-User wissen, was ich meine. Drag und Drop funkioniert nur "halbgar", die Datei sichern-Fenster sehen anders aus, die Menüleiste ist nicht ganz oben am Bildschirm etc.
Bei Spielen spielt das allerdings keine so große Rolle, ob ich nochmal neu boote, oder nicht, da die meisten ja ohnehin Fullscreen - und nicht als Fenster in der Aqua-Oberfläche laufen. Und die Spieler gewöhnlich nicht alle 2 Minuten von Anwendung zu Anwendung weiterwechseln (und sei es nur, um die aktuellen Börsenkurse zu checken, und ein anderes Lied in iTunes auszuwählen).
Ich selbst war wohl nicht der einzige, der Windows fast auschließlich als Spieleplattform benutzt hat. Nicht umsonst kaufen die Leute ja auch Spielkonsolen zum Zocken.
Stell dir vor, du schreibst einen Text mit Internet-Recherchen und mußt dabei ein Office-Paket benutzen, das unter Virtual PC läuft. Oder du willst eine Runde zocken, und müßtest dafür neu (in Windows) booten. Was stört dich - salopp gesagt - mehr?
Klar ist, dass Spiele für Windows billiger, und vor allem einfacher verfügbar sind (man versuche vielerorts mal ein Ladeneschäft für Mac-Software zu finde!). Vorteil von Mac-Spieleportierungen heutzutage ist mehr oder weniger nur - eben DASS sie auf dem Mac laufen. Wenn auch Windows-Spiele auf derselben Hardware laufen (i.e. auf dem PowerBook, auf dem PowerMac), ist dieser Vorteil dahin.
Bleibt einzig allein der Vorteil, dass die Mac-User ihre Spiele auf OS X direkt starten können. Aber soll man dafür wirklich den Aufpreis zahlen?
Ich denke, viele Spieler werden das nicht machen.
(Bei Anwendungssoftware, beispielsweise einem Routenplaner werden die User "empfindlicher" sein, da sie mehrere Programme gleichzeitig offenhaben und öfter hin- und herwechseln)
Naja, Knackpunkt ist sicherlich, ob Windows auf Macs nativ laufen wird. Phil Schiller meinte jedenfalls mal, Apple würde nichts tun, um das zu verhindern. Klar, dass sie es nicht "unterstützen" werden. Klar ist bezüglich SOftwareportierungen eine gewisse Gefahr dabei. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Apple sich die "It runs OS X - and Windows, too. Just in case...."-Chance entgehen läßt. Damit kann man Switcher gewinnen!
PS: Falls meine - wie ich finde plausible - Rechnung aufgeht, sollten dei Folgen ersichtlich sein: Mac-User haben deutlich weniger Anreize als bisher, eine OS X-Portierung eines Spiels zu kaufen. Schließlich fallen die Kosten für extra x86-Hardware weg!
Die Entwickler haben entweder mehr Aufwand durch Unterstützung beider Prozessorplattformen, oder sie können nicht mehr an die PPC-User verkaufen.
Klar, dass der Markt für Spieleportierungen auf den Mac dann vor sehr schweren Zeiten stünde...