Digitale Fotografie - wie lange noch?

Und es werden Männer vor spiegelnden Scheiben stehen und bitterlich weinen.
Denn die Scheiben werden nicht mehr zu ihnen sprechen.
Und es werden Frauen vergeblich in Kartons mit Ausdrucken nach den Gesichtern ihren Kindern suchen. Denn die Ausdrucke werden sein wie Schlammpfützen in der Dämmerung.
Und alle die nicht mehr wissen, was eine Blende ist, werden vor ihren kleinen Wunderkästlein stehen und klagen über den toten Akku.

Und ich sage Euch: Es wird sein ein Heulen und Zähneklappern unter denen, die ihr ganzes Gold in teure Digicams gesteckt haben, denn seht, sie werden schneller verwelken als die Mohnblume, die man dann wenigstens noch rauchen kann.
Sie alle werden Bramix und seine Spiessgesellen verfluchen, die öffentlich Digital gepredigt, aber heimlich für wenig Geld eine gebrauchte analoge Mamiya MF-Kamera und anderes schönes Gerät an sich gebracht haben.

Wir aber werden mit unseren staunenden Enkeln wunderschöne Bilder mit märchenhaften Farben und sagenumwobenen Tonwerten aus alten Zeiten betrachten, wieder und wieder.
 
Wir aber werden mit unseren staunenden Enkeln wunderschöne Bilder mit märchenhaften Farben und sagenumwobenen Tonwerten aus alten Zeiten betrachten, wieder und wieder.

Ich hätte da noch ein paar Bilder auf Glasplatten von der Jahrhundertwende anzubieten ;)
 
Brüller...

Allerdings find ich... , dass dieser Thread (mittlerweile) an/in die Bar gehört.


Jens
 
Krill schrieb:
Was ist denn da drauf, wegus? Du selbst als Kind?

ich dachte Du hättest die gemacht :D

im Ernst: sind Bilder von meinem Urgroßonkel ( die Tante dazu habe ich noch kennen gelernt). Der war Segel und Motorflieger und hat ein paar Bilder von der Rhön (Wasserkuppe) und Ähnlichem hinterlassen. Das dümpelt jetzt alles in einem Schrank bei meinen Eltern vor sich hin.
 
Krill schrieb:
Und es werden Männer vor spiegelnden Scheiben stehen und bitterlich weinen.
Denn die Scheiben werden nicht mehr zu ihnen sprechen.
Und es werden Frauen vergeblich in Kartons mit Ausdrucken nach den Gesichtern ihren Kindern suchen. Denn die Ausdrucke werden sein wie Schlammpfützen in der Dämmerung.
Und alle die nicht mehr wissen, was eine Blende ist, werden vor ihren kleinen Wunderkästlein stehen und klagen über den toten Akku.

Und ich sage Euch: Es wird sein ein Heulen und Zähneklappern unter denen, die ihr ganzes Gold in teure Digicams gesteckt haben, denn seht, sie werden schneller verwelken als die Mohnblume, die man dann wenigstens noch rauchen kann.
Sie alle werden Bramix und seine Spiessgesellen verfluchen, die öffentlich Digital gepredigt, aber heimlich für wenig Geld eine gebrauchte analoge Mamiya MF-Kamera und anderes schönes Gerät an sich gebracht haben.

Wir aber werden mit unseren staunenden Enkeln wunderschöne Bilder mit märchenhaften Farben und sagenumwobenen Tonwerten aus alten Zeiten betrachten, wieder und wieder.


Na bitte, jetzt kriegen wir doch Drive in die Geschichte.
.
Man muß doch dankbar sein, das es die Digitaltechnik gibt, eigentlich muß man den Trend noch forcieren. Geb mir schon solche Mühe.

Wie sonst könnte ich als bitterarmer Schlucker so günstig an eine analoge Mamiya kommen.:p

Nur Krill, mußt Du das unbedingt allen verraten? :mad:
 
Ketzerei!

:motz
Da komm ich am Abend ganz gestresst und entnervt von der Schule nach Hause, und was muss ich hier lesen? Die heiligen Hallen des Digitalfotografie Forums wurden mit flachsten Bargeplänkel entweiht! Hunderttausend heulende Höllenhunde habt ihr den vor gar nichts Respekt!
:motz

;)

:D

ww
 
Dooooooooch, vor Menschen mit Humor!

"Virtuelle" heilige Hallen sind ja doch was anderes.

Werd ich jetzt geteert, gefedert und dann in die Verbannung geschickt?
5 Jahre bei trocken Brot, Wasser und Windows?
 
Wartet nur bis photosensitive 3D fähige NANOSONDEN den Markt überschwemmen...
hehee15x18.gif




n065.gif
 
Bramix schrieb:
Eigentlich.....

hatte ich diesen Thread nur aus einer kleinen Schnapslaune heraus gestartet.
Die Debatte um die Zukunft der ANALOGEN Fotografie hat mich manchmal doch sehr amüsiert.

Staune selbst, das so viel ernsthafte und hilfsbereite Antworten kommen.

Resume:
Der Mensch an sich ist gut und hilfsbereit, nur aufmerksam lesen scheint kaum jemand.

Dabei waren meine Formulierungen am Anfang doch offensichtlich (übertrieben?)

- dachte ich. :D

Also nur aus jux, wegen einem Jux von ww (iSightografie)?

:rolleyes:
 
Bramix war wohl als Witz gemeint, hat aber (wohl unbeabsichtigt) ein soziologisches Problem angesprochen:
Den beschleunigten Lebensstil.

Dieser Lebensstil scheut Bindungen und Dauer, langfristige Perspektiven und Lebensentwürfe. Er zieht es vor, sich zu jeder Zeit so viel Optionen wie möglich offen zu halten.
Und er erfordert eine entsprechende Technik – das ist die Existenz dieses Forums.

Unglücklicherweise schafft diese Technik ständig neue Optionen.
So schaffen wir Dinge neu an, die wir schon besitzen und noch nicht einmal in ihren Möglichkeiten ausgeschöpft haben – weil die neuen noch mehr Möglichkeiten haben, die wir auszuschöpfen vorhaben, aber nicht mehr dazu kommen, weil die nächste Generation wieder mehr bietet und die Vorgänger wertlos macht.
Diese Spirale dreht sich immer schneller.

Insofern ist ein Beharren (beispielsweise auf die analoge Fotografie) auch ein Akt der Entschleunigung. Er setzt die Reflektion dessen voraus, was man tun möchte, also einen Arbeitsentwurf, und Klarheit über die eigenen Ziele.
Das bedeutet allerdings auch, sich ständig für die Wahl bewährter Mittel und konservativer Werkzeuge rechtfertigen zu müssen, während die Beschleuniger unablässig Fluten immer neuer Werkzeuge mit immer neuen Optionen ins Feld führen, weil sich niemand dem Fortschritt verschliessen könne.

Es geht nicht mehr um Ziele, auch nicht mehr um den Weg als Ziel, sondern um die Geschwindigkeit, mit der er zurückgelegt wird.

Das Unbehagen über diese Entwicklung, den Verfall der Werte, die man schätzen gelernt hat (Leica – *seufz*), und der Fertigkeiten, die man gelernt hat, schwingt in der Debatte analog vs. digital doch immer ein bißchen mit...
 
Mein lieber Krill,
ich beneide Dich um deine Weisheit und Formulierungskünste. Das ist ernst gemeint!

Im Übrigen bin ich ein großer Anhänger der Entschleunigung.
Hab mit großem Vergnügen das Buch " Die Entdeckung der Langsamkeit" gelesen.
Ich denke, die große Kunst im Leben besteht darin, bei allem was man tut, das richtige Maß zu finden, also auch bei der Geschwindigkeit.
Nur - da experimentieren wir wohl alle noch etwas?

Was Soziologie und Foren betrifft, hab ich kürzlich ein interessantes Interview gelesen.
Ein Kenner der Materie meinte, das es offenbar einen gewaltigen "Senfstau" bei uns gibt.
Soll heißen, das wir alle ein großes Bedürfnis haben, zu jedem Mist unseren Senf dazu zu geben.
Ich für meinen Teil, kann das nur voll und ganz bestätigen!
Aber offenbar bin ich mit dieser Neigung nicht allein.
Gäbe es sonst so viele Foren, diese virtuellen Stammtische des Cyberspace?
Nur etwas trocken sind sie halt und es fehlt völlig der visuelle Kontakt.
Auch eine Form der Verarmung.....
 
Bramix schrieb:
Ich denke, die große Kunst im Leben besteht darin, bei allem was man tut, das richtige Maß zu finden, also auch bei der Geschwindigkeit.
Nur - da experimentieren wir wohl alle noch etwas?
Was erstaunlich ist - denn diese Erkenntnis ist UR-Alt. Und dennoch bekommen zig-tausend Wissenschaftler und sonstige studierte jedes Jahr irre viel Geld dafür um das jedesmal wieder herauszufinden.
Ich zweifele langsam ernsthaft an der Menschheit bzw. an der art, wie die Menschheit ihr Wissen verteilt und behält.

Ein weiser Mann hat mal gesagt: "Eine lockere Saite gibt keinen Klang von sich. Spannst Du sie jedoch zu stark, so wird sie reißen. Nur bei der richtigen Spannung gibt sie virtuose Töne von sich"

Und das gilt für nahezu alles im Leben :)
 
Das Problem was kommt nach der Digitalfotografie ist in Fachkreisen längst entbrannt und zwar nicht von Zukunftsforschern sondern von Archivaren - die sich nur wenig den Kopf zerbrechen müssen darüber wie man hunderte Jahre alte Dokumente konserviert, sondern wie man die Dokumente der letzten 30 Jahre dauerhaft in den Griff der Archivierung bekommt.

Weiß jemand ob jpg in 30 Jahren noch irgendjemanden etwas sagt ? Es gibt bereits jetzt millionenfach Datenmaterial, das wir nicht mehr lesen können, weil die Maschinen dazu nicht mehr vorhanden sind.

Wir verbreiten soviel Informationen wie noch nie zuvor - in einigen hundert Jahren wird man aber weniger davon wissen als über das Mittelalter - mangels verflüchtigter Daten.

P.S.: Ich knipse Digital und Analog mit APS.
 
elastico schrieb:
Was erstaunlich ist - denn diese Erkenntnis ist UR-Alt. Und dennoch bekommen zig-tausend Wissenschaftler und sonstige studierte jedes Jahr irre viel Geld dafür um das jedesmal wieder herauszufinden.
Ich zweifele langsam ernsthaft an der Menschheit bzw. an der art, wie die Menschheit ihr Wissen verteilt und behält.

Ein weiser Mann hat mal gesagt: "Eine lockere Saite gibt keinen Klang von sich. Spannst Du sie jedoch zu stark, so wird sie reißen. Nur bei der richtigen Spannung gibt sie virtuose Töne von sich"

Und das gilt für nahezu alles im Leben :)


Hallo elastico,

stimmt genau.
Das Problem ist allerdings, nur selten vermittelt uns jemand diese Erkenntnis in jungen Jahren.
Und wenn doch, belächeln wir sie meistens in jugendlichem Übermut.

Vielleicht ist es von der Natur ja so eingerichtet, das wir erst einmal Lebenserfahrung sammeln müssen, um den Wert dieser Erkenntnis zu begreifen. Manchmal auch auf schmerzhafte Weise.
 
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