Datenvorbereitung

tucholdi

tucholdi

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Wie weit bereitet Ihr die Daten für Druckereien vor.

Meine Druckerei setzt voraus, daß ich die Daten, z.B. Visitenkarten (10 Sorten),
schon genau im richtigen Nutzen für die Formen etc. anlege.

Ist das in der Branche so üblich, auch wenn fast jede Druckerei ihre eigene
"Suppe" kocht !?!?

Wie ist Eure Erfahung?
 
Hi, das ist wohl verschieden. Meine Druckerei baut die selbst auf einen Nutzen. Ich liefer denen immer ein eps. Manchmal wenn es billig sein soll (flyer wire) gibt's ein pdf.
 
Hi,

ich kann aus der Perspektive der Druckerei sprechen.

Wir haben am liebesten PDF und Einzelseiten/formate. Keine Nutzen, keine ausgeschossenen Doppelseiten, etc.

Der Grund für diese Dinge liegt meist im Workflow. Da unsere Ausschießsoftware mit PDFs arbeitet und die Bogenmontage übernimmt, ist es für uns am einfachsten und für den Kunden am günstigsten wenn die Daten wie oben besprochen angeliefert werden. Zumal PDF mittlerweile so verbreitet und auch sicher ist, daß man das durchaus so machen kann.

Es gibt aber noch jede Menge andere Workflowsysteme am Markt, die können vielleicht kein PDF interpretieren, dann wollen die Druckereien eben PostScript- oder EPS-Daten.

Am besten ihr kommt mit euren ganzen Drucksachen zu uns :)
Da seid ihr am besten aufgehoben :))

Gruß
hoffMan
 
...das witzige ist aber folgendes:

Die Druckerei kann mit PDF's überhaupt nichts anfangen!

Die können das EPS nur in Xpress platzieren und dann die Farbauszüge
ausbelichten.

Der Belichter kann keine PDF's verarbeiten, da nicht kompatibel
(Angeblich kann der Belcihter, eine Uralte Kiste, nur PS Level 1)

Offene Dateien wünschen die immer als Freehand 8.

Über weitere Meinungen würde ich mich freuen!

Danke
 
Hallo,

also ich arbeite jetzt schon seit ca. 10 Jahren in der Branche, sowohl in Druckereien als auch in Agenturen; z.Zt in ner InHouse-Agentur in der wir für ca. 12 - 15 verschiedene Druckereien und Belichter die Daten druckfertig aufbereiten..... Aber in der Form dass ich die Daten im richtigen Nutzen vorbereiten soll, ist mir eigentlich noch nie untergekommen.
Meistens, und das liegt wie schon von hoffMan666 angesprochen daran, hat jede Druckerei ihre eigenen Arbeitsabläufe.

So what.... Du bist Kunde. Service ist das jedenfalls kein vernünftiger ;)

Grüsse
 
Also an deiner Stelle würd ich echt die Druckerei wechseln, wenn nicht zu uns ;-) dann aber irgendwoanders hin. Denn das was du da beschreibst klingt nach Steinzeit.

Zumal es so ist, daß mit so einer Ausstattung nur total platte Sachen auszugeben sind.

Wenn du die mal richtig ärgern willst, bastelst du denen was mit Sonderfarbverläufen, oder Transparenzen... :)

Gruß
hoffMan
 
Oder einfach irgendwelche Daten aus CS2 :D :D :D
 
Die scheinen ja recht antik ausgestattet zu sein... ;)

Also, ich bin das eigentlich von jeder Druckerei so gewohnt, dass die Nutzen- und Bogenmontage, sowie das Ausschießen von denen übernommen wird. Wäre ja noch schöner, wenn ich das machen müsste – bei 90 - 120 € Stundensatz, ohne spezialisierte Programme die eine Druckerei i.d.R, für so was einsetzt und dann auch noch für jede Klitsche mit ihren speziellen Eigenheiten... Genau wie hoffMan666 schon sagt, das ist kein guter Service, das wäre aus meiner Sicht nur OK, wenn der Preis schon unverschämt günstig ist.

BTW: Ist das wirklich eine Druckerei oder ein Copyshop? ;)
 
Kann mich nur meinen Vorrednern anschließen. Ich würde Dir auch zu einem Druckerei wechseln epfehlen, da sie nicht nur Zeitgemäß arbeiten sonder auch nicht üblich.
 
Hi,

also ich finde das nicht schlimm wenn eine Druckerei mit veralteten
Maschinen arbeitet. Ich habe selbst mal in der Vorstufe einer Druckerei
mit Originalausstattung von 1960 gearbeitet (mal abgesehen vom Be-
lichter), und ich kann versichern - wir haben wirklich 1a Druckerzeug-
nisse produziert.
Im Gegenteil zu anderen Druckereien waren wir sogar in der Lage,
Sonderanfertigungen zu machen etc.

Klar sind alte Maschinen im heutigen Workflow nicht mehr wirtschaft-
lich, aber dennoch kann man wenn sich der Drucker mit seinen Lieb-
lingen auskennt qualitativ mithalten.

Und dass eine Druckerei gelegentlich fertig ausgeschossene Daten ver-
langt habe ich auch schon erlebt. Na und? Dann setz ich eben schnell die
10 Visitenkarten so nebeneinander wie es die Druckerei gern hätte -
das dauert nicht mal 3 Minuten.

Das finde ich gerade bei 2-seitigen Visitenkarten ganz gut, da hier wenn
ich das selbst mache das Fehlerrisiko (z. B. vertauschen der Rückseite)
minimal bis ausgeschlossen ist.

Greeetz
Flo
 
Zeitlos Medien schrieb:
Hi,

also ich finde das nicht schlimm wenn eine Druckerei mit veralteten
Maschinen arbeitet. Ich habe selbst mal in der Vorstufe einer Druckerei
mit Originalausstattung von 1960 gearbeitet (mal abgesehen vom Be-
lichter), und ich kann versichern - wir haben wirklich 1a Druckerzeug-
nisse produziert.
Im Gegenteil zu anderen Druckereien waren wir sogar in der Lage,
Sonderanfertigungen zu machen etc.

...


Hi,

was die Druckmaschinen angeht, stimme ich da sogar teilweise zu. Wir haben auch noch 2 antike Stücke, die in die Produktion eingebunden sind.

Was die Druckvorstufe angeht...
... ich arbeite jetzt immerhin auch schon 10 Jahre in dem Job, bin Schriftsetzermeister und vertrete die bescheidene Meinung, daß eine Vorstufe, deren Ausstattung Hard-, oder Softwaremäßig, über 5 Jahre alt ist investieren, oder Insolvenz anmelden sollte.

Gruß
hoffMan
 
hoffMan666 schrieb:
Was die Druckvorstufe angeht...
... ich arbeite jetzt immerhin auch schon 10 Jahre in dem Job, bin Schriftsetzermeister und vertrete die bescheidene Meinung, daß eine Vorstufe, deren Ausstattung Hard-, oder Softwaremäßig, über 5 Jahre alt ist investieren, oder Insolvenz anmelden sollte.

Uneingeschränkt unterschreib ;-)

Wir sind zwar nicht im klassischen Druckbereich tätig, sondern im Großformat, da tummeln sich zwar weniger mit Uralt-Equipment, dafür aber massig "Dienstleister" auf Corel8-Niveau der Marke "Plotter geleast, PC gekauft, Software geklaut und nun verdienen wir das große Geld".

Neulich mußten wir mal wieder Kundendaten für einen anderen Dienstleister fertig machen. PDF ging nicht, Freehand-eps ging auch nicht und auf die Nachfrage, was sie denn als Daten gerne hätten, kam ... "Corel oder Tiff" *seufz*

Stefan
 
hachim schrieb:
Wir sind zwar nicht im klassischen Druckbereich tätig, sondern im Großformat, da tummeln sich zwar weniger mit Uralt-Equipment, dafür aber massig "Dienstleister" auf Corel8-Niveau der Marke "Plotter geleast, PC gekauft, Software geklaut und nun verdienen wir das große Geld".
Als Kunde kenn ich solche Dienstleister. Manch einer wandelt dann mein CMYK mal schnell in RGB um, weil die Farben „so quietschig“ rauskommen. :rolleyes:
 
hachim: ..."Dienstleister" auf Corel8-Niveau der Marke "Plotter geleast, PC gekauft, Software geklaut..." PDF ging nicht, Freehand-eps ging auch nicht und auf die Nachfrage, was sie denn als Daten gerne hätten, kam ... "Corel oder Tiff" *seufz*
Ja, ja, ich habe derartige Erfahrungen auch grade gemacht - und mir Zurechtweisungen eingehandelt, mich mit den "Grundlagen meines Berufes" auseinanderzusetzen. (hier beschrieben)
Manche Kollegen haben den Schluss gezogen, sich einen PC mit Corel hinzustellen, ein grösserer Dienstleister für Folienbeschriftungen sagte mir aber, mit Corel zu arbeiten sei "ein grosser Fehler", er benutze in der Regel die PC-Versionen der Adobe-Programme und habe Corel nur noch deshalb, weil die meisten seiner kleineren Kunden mit derartigen Dateien kommen.
Mir waren diese Zustände, naiv wie ich bin, nicht klar, deswegen werde ich das Feld grundsätzlich Spezialisten überlassen, die die sich im Dschungel der Versions-Kompatibilitäten und Corel-PlugIns auskennen und mit den Plotterleuten zusammenarbeiten können.
(P.S.: Meine AI-Datei wurde inzwischen auf dem PC in Corel "nachgebaut" *leise-in-mein-Tshirt-wein*.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hoffMan666 schrieb:
Hi,

was die Druckmaschinen angeht, stimme ich da sogar teilweise zu. Wir haben auch noch 2 antike Stücke, die in die Produktion eingebunden sind.

Was die Druckvorstufe angeht...
... ich arbeite jetzt immerhin auch schon 10 Jahre in dem Job, bin Schriftsetzermeister und vertrete die bescheidene Meinung, daß eine Vorstufe, deren Ausstattung Hard-, oder Softwaremäßig, über 5 Jahre alt ist investieren, oder Insolvenz anmelden sollte.

Gruß
hoffMan

Naja,

sicherlich hast Du nicht ganz unrecht - aber ehrlich gesagt könnten dann
bei uns im Landkreis vermutlich alle Druckereien inkl. unsere beiden
Regionalzeitungsverlage insolvenz anmelden.

IMHO finde ich deine Aussage etwas verallgemeinert - es kommt ja auch
darauf an WAS die Druckerei produzieren will.

Aber dennoch ist klar - Will ich einen sauberen Workflow mit möglichst
wenig Fehlerquellen muss man investieren - keine Frage!

Aber mal auf die gute alte Zeit zurückgeblickt wo es noch kein PDF gab:
Es hat auch gut funktioniert - ich glaube wir sind inzwischen nur ein wenig
zu sehr verwöhnt :)

Greetz
Flo
 
Aber mal auf die gute alte Zeit zurückgeblickt wo es noch kein PDF gab: Es hat auch gut funktioniert - ich glaube wir sind inzwischen nur ein wenig
zu sehr verwöhnt
*Zustimm!* clap
 
Zu sehr verwöhnt würde ich gar nicht mal sagen. Die neuen Standards (PDF-X, Medienstandard usw.) steigern doch durchweg die Qualität und die Produktivität, wenn man sie richtig einsetzt. Andererseits kenne ich auch noch kleinere Anzeigenblätter, die bis vor ein paar Monaten noch im Klebelayout montiert wurden. Was soll's! Die Hauptsache ist doch, dass die Druckerei kostenmäßig mithalten kann und die Produkte so gut sind, wie es gefordert wird. Never change a running system. ;)

Andererseits wird es gefährlich, wenn eine andere Druckerei den Job übernimmt und günstiger sowie schneller bei höherer Qualität produzieren kann. Die Druckerei muss schon konkurrenzfähig sein und steht vor einem Problem, wenn sie sich jahrelang mit den neuen Technologien nicht auseinander gesetzt hat. In ein paar Tagen ist eine Druckerei nämlich nicht auf CtP, PDF und Farbmanagement umgestellt.

Für den Kunden zählt letztlich doch nur, dass er die geforderte Qualität pünktlich zu einem akzeptablen Preis bekommt - ohne Schwierigkeiten. So gut wie möglich zu produzieren, bringt einen nicht immer weiter. Manchmal reicht es auch nur so gut wie nötig zu sein.

Aber zurück zur Ursprungsfrage: Wie sieht's denn aus, wenn der Grafiker falsch ausschießt? Haftet dann tucholdis Druckerei trotzdem oder ist er dann Schuld (und darf den fehlerhaften Job auch bezahlen)? Das würde mich mal in dem speziellen Einzelfall interessieren. Denn das Ausschießen ist per se Aufgabe der Druckerei, die sollte auch das nötige Fachwissen dazu haben, was ich von einem Grafiker nicht erwarten kann. Oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
aro74 schrieb:
...Zu sehr verwöhnt würde ich gar nicht mal sagen. Die neuen Standards (PDF-X, Medienstandard usw.) steigern doch durchweg die Qualität und die Produktivität, wenn man sie richtig einsetzt...
Also die Qualität steigert man allein durch PDF-X etc. nicht. Es ist und bleibt
(vorerst) nur eine "Umverpackung" für Postscriptdaten. Die Qualität hängt
- wie bei jedem anderen Produkt auch - stark vom Erzeuger ab.

Kein Thema - beim richtigen Einsatz wird die Produktivität gesteigert.


aro74 schrieb:
Aber zurück zur Ursprungsfrage: Wie sieht's denn aus, wenn der Grafiker falsch ausschießt? Haftet dann tucholdis Druckerei trotzdem oder ist er dann Schuld (und darf den fehlerhaften Job auch bezahlen)? Das würde mich mal in dem speziellen Einzelfall interessieren. Denn das Ausschießen ist per se Aufgabe der Druckerei, die sollte auch das nötige Fachwissen dazu haben, was ich von einem Grafiker nicht erwarten kann. Oder?
Wer ausschießt und dabei einen Fehler macht ist ohne Zweifel der Schuldige.
Wenn Du trotz Korrekturanweisung Deines Kunden etwas im Satz nicht kor-
rigierst bist auch Du schuld - so einfach ist das.

Deswegen würde ich niemals größere Projekte selbst ausschießen. Und wenn
ich doch bei der Druckerei bleiben wollen würde, würde ich die Daten dann
eben zu einem Satzbüro geben, die können inzwischen auch ausschießen ;).
Oder ich würde die Druckerei bitten, dann eben die Einzelseiten ganz
gewöhnlich auszubelichten und dann per Handmontage von denen montieren
lassen.

Also ich finde es nichtmal schlecht wenn man hin und wieder einen (vielleicht
nicht allzugroßen Job) selbst ausschießt. Das fördert das Verständnis vom
Druckereiwesen um einiges und man weiß wenigstens, wovon man spricht,
wenn man seinen Kunden erzählt "Dann wird der Bogen gewendet, dann ge-
falzt...".

Leute, ich habs weiter oben schonmal erwähnt - wir sind einfach zu verwöhnt :D
(Mann, war das noch schön zu Zeiten der Ausschießschemata :cool: )

Greeetz
Flo
 
aro74 schrieb:
Für den Kunden zählt letztlich doch nur, dass er die geforderte Qualität pünktlich zu einem akzeptablen Preis bekommt - ohne Schwierigkeiten. So gut wie möglich zu produzieren, bringt einen nicht immer weiter. Manchmal reicht es auch nur so gut wie nötig zu sein.

Und ich glaube genau hier liegt der berühmte Hund begraben. Man sieht es doch an so vielen Bereichen. Qualität ist nicht mehr Nr.1. Nehmt doch z.B. die ganze Reproschiene. Ist noch nicht lange her da musste ein Hell-Scanner für ne viertel Million Mark her um gute Repros zu machen. Danach waren es die großen Flachbretter (Topaz und Konsorten) und heute reicht ne Ixus für 300,-.

Man bindet seine Kunden schon lange nicht mehr mit Qualität. Man kann sich nur bestmöglichst selbst absichern, das der Kelch im Falle einer Reklamation an einem vorübergeht. Wenn beim nächsten Job einer billiger und schneller ist, dann interessiert es die wenigsten Kunden wie gut man ist.

Und noch einen zum Thema Qualität. Musik..., oder gibts hier jemand, der mir erzählen will, die Original Pink Floyd "The Wall" hört sich genauso an wie die 192 kBit/s Mp3s davon? :)

Gruß
hoffMan
 
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