Bildrauschen –*Programmvergleich

Für Farbrauschen reichen die Bordmittel ja meist aus, aber es geht doch auch um Störungen allgemein. Überscharfe Haut in Portraitbildern glätten ohne Modulation zu zerstören... ist schon fein mit z.B. Neat Image.
 
Wieso eigentlich blau? In RGB? Als ich noch Film digitalisiert habe, war da auch immer zuerst das Blau am Rauschen, aber kann es sein, daß sich da seit der elektrischen Kamera etwas geändert hat?
 
Ich habe mir jetzt mal verschiedene Lösungen angesehen, und es gibt keine "Allroundlösungen".

Der von Shortcut beschriebene Weg geht für einige Situationen ganz gut, wobei ich die Weichzeichnung in den Kanälen nicht unbedingt empfehlen würde, da man sofort Details verliert (und nicht nur das Bildrauschen).

Wenn Weichzeichnen, dann eher im LAB Modus, wo die Zeichnung im separaten Kanal liegt.

Will man im Photoshop arbeiten, dann sollte man noch ein paar andere Arbeitsschritte dranhängen, um das Ergebnis zu verfeinern.

Der Vergleichsbericht der einzelnen Noise-Programme zeigt, dass sie eines machen, was das "Kanal-Weichzeichnen" ncht macht: sie können sehr gut das Farbrauschen (und somit auch Jpeg-Artefakte) entfernen, und das auf Knopfdruck.

Fazit: Jeder ist mit seinem Weg zufrieden, einen "Besseren" gibt es nicht.
Wo aber beide Methoden total versagen, ist, wenn man ein extremes Bild vorliegen hat (Nachts, mit 1600 dpi oder höher). Das Rauschen, das dort in den Tiefen herrscht, macht dir weder das PlugIn weg, noch die Weichzeichnung.

Die beschriebenen Methoden scheinen für moderat verrauschte Bilder gute Ergebnisse zu liefern.
 
meine lieben freunde,

ich fotografiere grundsätzlich niemals mit 800 oder mehr asa. ich habe einen blitz, eine blitzanlage und ein stativ. und wenn mal eine langzeitbelichtung nötig ist, dann funktioniert die kostensparende version via photoshop und seinen bordmitteln bei mir in den allermeisten fällen zu meiner (und meiner auftraggeber) zur vollsten zufriedenheit. wenn ihr unbedingt geld ausgeben wollt, dann tut dies für eine anständige ausrüstung und nicht für plugins und noch mehr plugins.

aber das ist halt die krux: billigobjektive mit anfangsöffnungen von 5,6 nehmen und dann traurig sein, weil man nur mit 1600 asa fotografieren kann...

nochmals: wandlung nach lab, schärfung des helligkeitskanals. anschliessend wandlung nach rgb, die einzelnen kanäle anwählen, schauen, wo die meisten probleme sind, nur diesen kanal etwas begausschen, danach wieder alle kanäle aktivieren und als kopie speichern.

...und wer bei der aufnahme als jpg speicher, ist selbst dran schuld.

empfehle mich.
 
Es gibt aber Situationen, da ist es mit ISO 1600 und 1.4er Objektiv
schon knapp —*und da mit Blitz zu arbeiten würde die Atmosphäre zerstören.

Es gibt nunmal kein Allheilmittel..
 
scope schrieb:
Es gibt aber Situationen, da ist es mit ISO 1600 und 1.4er Objektiv
schon knapp —*und da mit Blitz zu arbeiten würde die Atmosphäre zerstören.

Es gibt nunmal kein Allheilmittel..

stativ, spiegelvorauslösung, fernauslöser. hilft. garantiert.
 
Den Softwarefarbtemparaturausgleich möchtest Du vielleicht auch noch in deine Liste aufnehmen. bzw Blaufilter.
 
jaja, die pixel-alchimisten...früher hat man versucht, aus blei gold zu machen, heute versucht man, aus verrauschten pixelclustern im jpg-format gute bilder zu machen... das hat damals schon nicht mit dem gold geklappt... :D
 
Es gibt schon Situationen wo man auf ISO 800 setzen muss. Nämlich dann wenn man zwingend eine Verschlusszeit von 750 - 1000 braucht. Aber nur dann wenn man morgens in einem Fluss steht und Gäule Knipsen will. Das im RAW Format und anschliessend mit dem Shortcut´schen Workflow.

Wer allerdings bei wenig Licht auf jpegs und ISO 1800 setzt, der macht leider Thumpnails fürs Web!

Empfehle mich auch. :cool:
 
Die von Shortcut dargestellte Fotografie ist dem Entrauschen sicherlich vorzuziehen und daß man keinen Entrauscher braucht, wenn nichts rauscht ist ja auch klar.

Ich mache ab und zu gezwungenermaßen (ja, immer die Ausreden, aber glaubt mir, auch ich gehe nicht ohne Stativ los) Aufnahmen mit 800 und 1600 ISO und meine Kamera rauscht da schon recht stark. Leider auch mit RAW. Da ich mir dann auch noch evenuell die zwei Blenden für den 80A spendiere, weil ich nicht Blitzen will und vielleicht einige Bereiche nochmal pusche kommt es besonders in einheitlichen Flächen oder Verläufen zu starkem Rauschen. Und diese Flächen bekommt Noise Ninja wieder ansehnlich glattgebügelt.

Als Innenraumpräsentation taugt das immer noch nicht, aber für die ehemaligen Einsatzbereiche von Kleinbildkameras ist es ok.

Für den speziellen Fall der Nachtbildaufnahmen gibt es schon seit Kodak DCS Zeiten ein kleines Tutorial irendwo im Web, wo erklärt wird, wie man die Störungen rausrechnet, indem man ein identisch fotografiertes Bild (Verschlußdeckel ist allerdings drauf) gegen das eigentliche Bild rechnet und zu sehr rauschfreien Aufnahmen kommt. Viele DSRLs machen das heute so ähnlich teilweise selber.
 
Erinnert sich hier noch jemand an 400 ASA-Filme, die im Fachlabor gepusht wurden? Wie sahen denn bei diesen Negativen die Schatten aus? Löst Euch doch bitte ein wenig von der hochaufgelösten Cinemadisplay Ansichtsweise.
 
scope schrieb:
Es gibt aber Situationen, da ist es mit ISO 1600 und 1.4er Objektiv
schon knapp —*und da mit Blitz zu arbeiten würde die Atmosphäre zerstören.

Es gibt nunmal kein Allheilmittel..


... doch, die 5D ;)
 
rpoussin schrieb:
Erinnert sich hier noch jemand an 400 ASA-Filme, die im Fachlabor gepusht wurden? Wie sahen denn bei diesen Negativen die Schatten aus? Löst Euch doch bitte ein wenig von der hochaufgelösten Cinemadisplay Ansichtsweise.

an die 400er farbfilme und an eigene push-prozesse in schwarzweiss erinnere ich mich wohl. die 400er farbfilme waren für die redaktionen tabu. bestenfalls auf 200er-material war okay. kodakchrome 64 oder provia 100 waren standard. und schwarzweiss war für eine doppelseite auch okay. siehe hier:

https://www.macuser.de/galerie/showphoto.php/photo/8586/cat/500/ppuser/19565

letzteres ist neopan 400, auch 800 belichtet und gepusht. hängt in 100 x 100 cm bei mir herum. allerdings hängt viel von der qualität des verwendeten objektivs ab. hier war es ein canon fd 2,0/135mm bei offener blende.

und hört endlich auf, mit minderwertigem mist professionelle ergenisse erzielen zu wollen. da hilft kein lamentieren und auch keine hilfskrücken-proggies.

only quality does matter.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Franken schrieb:

well brother, hard but damned good.
es stimmt, die 5d ist wirklich um längen besser im rauschverhalten als die vorgänger. ich habe noch eine 10d zum direkten vergleich...ergebnis: kein vergleich!
 
So, jetzt noch mal was von einer Kamera die richtig rauschen kann.

Ich habe heute in der Hecktick (ja Ausrede) vergessen die Empfindlichkeit runterzudrehen und hab mit lustigen 1600 ASA fotografiert, was völlig überflüssig war, aber ich habe es trotzdem gemacht. Ergebnis:

attachment.php


Das ist in der interpolierten (übertriebenen) Auflösung, aber für Retusche ganz praktisch. Nachdem da Noise Ninja mit gekämpft hat (und eine unscharfe Maske rübergelegt wurde) sieht das dann so aus:

attachment.php


Das hässliche magenta Muster ist immer noch zu erkennen, man muß es aber schon sehen wollen. Also regelmäßig möchte ich das Plugin nicht benutzen, obwohl man dann vieleicht noch mehr Kniffe damit rausbekommt, aber für den gelegentlichen und partiellen Einsatz find ich es prima.

Das ganze Bild sieht dann übrigens so aus:

attachment.php


// das ist als RAW mit einer FujiS3 fotografiert und im Konverter 1/3 Blende gepusht
 

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Mal was Grundsätzliches: Ihr wisst schon, dass ihr da Äpfel mit Birnen vergleicht?
Ja, beides Obst, beides führt Vitamine zu... dennoch unterschiedlich, oder?

Die hier vorgestellten PlugIn's arbeiten teils nur gut und schnell, wenn ihr ein kameraspezifisches Profil habt. Noiseware ist eher ein allgemeiner Entrauscher, der szenenorientiert arbeitet (Portrait, usw.).

Die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch da nicht (Oder doch? Schaut euch mal das gute alte Quantum Mechanic an).

Gruß, Gerhard
 
Falls NoiseRemove keiner kennt. Hier.
Ist zwar aber jetzt nicht für ein einzelnes Bild geeignet.
Mehr siehe: Text und Link.

Interessant oder nicht?

NoiseRemove ist ein kleines Tool, mit dem der Mittelwert mehrerer Bilder berechnet werden kann. Es vereinfacht den Vorgang aus Mehrfachbelichtungen oder Belichtungsreihen ein neues vermitteltes Bild zu berechnen.

Mit Mehrfachbelichtung ist nicht gemeint, dass ein Bild mehrfach belichtet wird (was eine Digitalkamera auch nicht erlaubt), sondern das dieselbe Szene mehrfach fotografiert wird.


Damit ist es möglich das Rauschen zu unterdrücken, ohne(!) das Signal selbst zu beeinflussen und diesbezüglich "Stills" in einer Qualität zu erzeugen, die die eingesetzte Hardware eigentlich nicht leisten kann. Siehe hierzu auch den entsprechenden Artikel Rauschunterdrückung und andere.

Hier der Link:
NoiseRemove

.
 
Dazu muss ich kein Geld ausgeben.

Einfach das Bild mehrfach als jeweils eigene Ebene kopieren.
Diese Ebenen dann entrauschen und mit verringerter Deckkraft über das normale Bild.

Die gleiche Methode - und uralt.

Gruß, Gerhard
 
@Hamsterbacke

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