Backup-Strategie: So umsetzbar?

malah

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Hallo, ich würde gerne eure Meinung hören:
Ich mache mich demnächst selbständig. Bei meinem Job bin ich – heutzutage ja keine Seltenheit – sehr auf meinen Computer und die darauf befindlichen Daten angewiesen. Dementsprechend brauche ich eine vernünftige Backup-Strategie. Derzeit nutze ich TimeMachine mit einer "TimeCapsule", die ich aus einem alten Mac mini gebastelt habe. Ich denke, das reicht in Zukunft nicht mehr aus.

Folgende Risiken sehe ich:
  • Diebstahl (deswegen sind Produktivsystem und Timemachine-Backup per FileVault verschlüsselt)
  • Festplattencrash
  • anderer Crash (beispielsweise Logicboard)
  • Feuer
  • Benutzerfehler (beispielsweise versehentliches Löschen)
Ich brauche:
  1. ein (mindestens) stündliches Backup, falls ich Mist baue.
  2. ein bootbares, tägliches Backup, damit ich bei einem Festplatten- oder Systemausfall sowie einem Diebstahl schnell wieder ans Arbeiten komme.
  3. ein Offsite-Backup, falls mit meinem Büro etwas passiert und beispielsweise ein Feuer meinen Computer und die Backups vernichtet.
Vorraussetzungen:
  • einfache Bedienung, vor allem bei der Wiederherstellung.
  • Vorerst muss ich möglichst mit der vorhandenen Hardware auskommen, da es unwahrscheinlich ist, dass gleich im ersten Monat gut Geld in die Kasse kommt.
  • Die Kosten müssen sich insgesamt in einem vertretbaren Rahmen halten.
Vorhandene Hardware:
  • MacBook Pro (late 2011) mit 1 TB SSD (der Produktivcomputer, Filevault-verschlüsselt)
  • alter Mac mini (2,1) mit 500 GB HD
  • 2 externe HD mit je 2 TB
Mein geplantes Vorgehen:
  • Ich nehme den Mac mini weiter als Backup-Server, an dem die zwei externen Festplatten hängen.
  • Eine der Festplatten nehme ich weiter für TimeMachine (Punkt 1).
  • Auf der anderen Festplatte sichere ich jede Nacht einen bootbaren Klon meines Produktivsystems. Dazu verwende ich Carbon Copy Cloner (Punkt 2).
  • Mit Crashplan speichere ich stündlich meinen Home-Ordner auf einer Festplatte, die ich bei einem Freund an einen Backup-Server (ein altes MacBook) hänge (Punkt 3).
  • Im Gegenzug speichert der Freund sein Backup per Crashplan auf eine Festplatte, die an meinem Mc mini hängt.
  • Allerdings lässt sich Crashplan auf Mac OSX 10.6 nicht installieren. Deswegen installiere ich statt Mac OSX ein ressourcenschonendes Linux auf dem Mini.
  • Später muss noch ein Archiv dazu kommen, dass dann auch ein Offsite-Backup braucht. Aber darüber mache ich mir dann Gedanken.
Offene Fragen:
  • Welche Linux-Distribution kommt dafür infrage?
  • Ist es problemlos möglich, mit CCC und TimeMachine auf einer externen Festplatte Backups durchzuführen?
  • Für das Offsite-Backup brauche ich noch eine Festplatte. Ich habe hier mehrere Gehäuse für 2,5- und 3,5-Zoll-Festplatten, mit USB und Firewire. Welche Festplatte sollte ich kaufen?
Vielen Dank für eure Tipps!
 
  • Ich nehme den Mac mini weiter als Backup-Server, an dem die zwei externen Festplatten hängen.
  • Eine der Festplatten nehme ich weiter für TimeMachine (Punkt 1).
Was hast du genau für einen mac mini ? ich hoffe einen mit Thunderboltanschluss den USB 3.0 da hast du nur Ärger ( ich rede aus Erfahrung)
Bei einer USB 3.0 WD HDD kannst du dich auf diese Meldung einstellen:
Code:
25.08.15 21:11:16.000    kernel[0]    disk7s2: I/O error.
25.08.15 21:11:16.476    com.apple.kextd[61]    /Volumes/HDD4TM: error opening /usr/standalone/bootcaches.plist: Input/output error.
25.08.15 21:11:16.000    kernel[0]    disk7s2: I/O error.
Dies wiederholte sich alle 2 - 3 Wochen, nun arbeiten die selben HDD's in einem OWC TB Gehäuse ohne Problem..

Verstehe ich es richtig das du dein Produktives System VIA LAN auf deinem Mac server sichern möchtest?
Dies geht nicht, wen du ein Bootbares Backup haben möchtest, muss die HDD Via USB oder TB am Mac angeschlossen sein.
 
Mein Vorgehen wäre: TM Backup auf Synology (oder sonst ne Marke die das kann) NAS, die dann wiederum optional in diverse Clouds backuppen könnte.
Damit hast du:
- Versioniertes Backup (gegen menschliche Fehler)
- Eine gewisse Redundanz, wenn ein RAID-fähiges NAS genutzt wird
- Diebstallschutz bzw. Schutz gegen katastrophale Fälle (Brand) durch Backup in der Cloud

- Benötigt keine dritte Personen
- Keine "selbst gebastelten" (oder aufwendig eingerichteten) Komponenten, d.h. einfacher Neukauf möglich und keine lange Einrichtungszeit

Die Redundanz und Sicherheit kann optional mit einer weiteren (ggf. identischen) NAS erhöht werden. Software um periodische, inkrementelle Backpups von NAS zu NAS zu machen ist bei Synology bereits dabei.
 
Time Machine ist zwar eine komfortable, aber nicht unbedingt die zuverlässigste Lösung. Deshalb solltest du 2 unabhängige Backuplösungen einsetzen.
Ein TM-Backup auf ein NAS, welches dieses nochmals in die Cloud sichert ist deshalb nicht ratsam ... besser direkt parallel in die Cloud sichern.

Interessant könnte auch ein Blick auf arq sein - dieses unterstützt mittlerweile auch amazon Drive welches für glaube ich 69 Euro/jährlich mit unbegrenztem Speicherplatz zu haben ist.

Für einen bootbaren Klone dürfte CCC die bewährteste Lösung sein, allerdings wie schon erwähnt auf eine lokale Platte und nicht auf den Server.
 
Klingt alles zu kompliziert und von Bastellösungen würde ich abraten.
Bei Zuviel aufwand am Tag wird dann doch nicht gemacht...

1. Time Machine auf externer HD immer dran wenn am Arbeitsplatz
2. Clon mit FDP, SD oder CCC im Büro, Feuerfesten Tresor oder Kassette gelagert
Täglich halte ich für übertrieben, die Daten kannst ja wieder herstellen
3. Offside zb. CrashPlan (in DE oecherwolke.de zb.)

Einen Ersatzrechner oder Kapital um in Falle eines Falles ein ersatzgesät zu besorgen.
 
Dann hast du zwei getrennte Versionierungen (mit unterschiedlichen Zuständen) und mehr Last auf dem Client (+ erhöhter Konfigurationsaufwand, insbesondere mit mehreren Clients), wobei der einzig gewonnene Vorteil darin besteht, gegen einen eventuellen Softwarefehler besser gerüstet zu sein. Nur wenn man SW Fehler mit einbezieht, dann reicht kein hier vorgestellter Vorschlag auch nur ansatzweise aus.
 
Was hast du genau für einen mac mini ? ich hoffe einen mit Thunderboltanschluss den USB 3.0 da hast du nur Ärger ( ich rede aus Erfahrung)
Bei einer USB 3.0 WD HDD kannst du dich auf diese Meldung einstellen:
Code:
25.08.15 21:11:16.000    kernel[0]    disk7s2: I/O error.
25.08.15 21:11:16.476    com.apple.kextd[61]    /Volumes/HDD4TM: error opening /usr/standalone/bootcaches.plist: Input/output error.
25.08.15 21:11:16.000    kernel[0]    disk7s2: I/O error.
Dies wiederholte sich alle 2 - 3 Wochen, nun arbeiten die selben HDD's in einem OWC TB Gehäuse ohne Problem..

Verstehe ich es richtig das du dein Produktives System VIA LAN auf deinem Mac server sichern möchtest?
Dies geht nicht, wen du ein Bootbares Backup haben möchtest, muss die HDD Via USB oder TB am Mac angeschlossen sein.
Ich habe einen MacMini2,1, Daten in meiner Signatur.
Ich möchte im Netzwerk (LAN und WLAN) sichern UND zusätzlich ein bootbares Backup haben. Nachdem ich jetzt gelernt habe, dass dafür die Festplatte per USB oder TB am Rechner hängen muss, würde ich sie an meinen USB-Hub hängen, den ich wegen der Tastatur eh immer einstöpsele, wenn ich am Schreibtisch arbeite.

Time Machine ist zwar eine komfortable, aber nicht unbedingt die zuverlässigste Lösung. Deshalb solltest du 2 unabhängige Backuplösungen einsetzen.
Ein TM-Backup auf ein NAS, welches dieses nochmals in die Cloud sichert ist deshalb nicht ratsam ... besser direkt parallel in die Cloud sichern.

Interessant könnte auch ein Blick auf arq sein - dieses unterstützt mittlerweile auch amazon Drive welches für glaube ich 69 Euro/jährlich mit unbegrenztem Speicherplatz zu haben ist.

Für einen bootbaren Klone dürfte CCC die bewährteste Lösung sein, allerdings wie schon erwähnt auf eine lokale Platte und nicht auf den Server.
Arq finde ich sehr interessant, danke für den Tipp. Tendiere jetzt dazu, bei mir und im Büro meiner Frau je ein NAS an die Fritzbox zu hängen und Arq auf beiden versionierte Backups machen zu lassen, statt Timemachine, und mit CCC bootfähige Klone.
Eine Cloud im Allgemeinen und Amazon im Speziellen kommen für mich nicht infrage.
 
Und was machst du wenn dein MacBook himmelt?

Du brauchst vor allem einen redundanten Rechner. Sonst kannst du trotz Datenbackup nicht sofort weiterarbeiten.

Strickte Trennung von Kundendaten und Systemdaten vereinfacht auch vieles.
 
Na ja, wenn nicht gerade Sonntag ist, kann man an einen Rechner ja zeitnah herankommen; ist also nicht unbedingt ein Argument, ständig ein Ersatzgerät vorhalten zu müssen.
 
Echt? Kein Argument?
Ich schätze du hast noch nie gegen einen Redakionsschluss gearbeitet.
Mein "Hauptwerkzeug" hat deswegen genau so eine Redundanz wie meine Daten.
 
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Und was machst du wenn dein MacBook himmelt?

Du brauchst vor allem einen redundanten Rechner. Sonst kannst du trotz Datenbackup nicht sofort weiterarbeiten.

Strickte Trennung von Kundendaten und Systemdaten vereinfacht auch vieles.
Ich habe noch ein altes MacBook, dass ich mit SSD und 16GB RAM pimpen will. Außerdem kann ich im Notfall auf das MacBook meiner Frau zurückgreifen.
 
Echt? Kein Argument?
Ich schätze du hast noch nie gegen einen Redakionsschluss gearbeitet.
Mein "Hauptwerkzeug" hat deswegen genau so eine Redundanz wie meine Daten.
Ich muss auch gegen Redaktionsschlüsse arbeiten, aber ich mache Fernsehen, weshalb der zeitkritischte Part an einem Schnittplatz im Sender stattfindet. Meinen Rechner brauche ich für die Recherchen und um die Texte für die Filme zu schreiben. Das kann ich auch auf fast jedem anderen Rechner, und wenn’s der alte Mac mini ist. Deswegen sind in meinem Fall die Daten tatsächlich deutlich wichtiger als der Computer als Arbeitsgerät.
 
Sehr gut. Dann wäre das auch geklärt.

Ich möchte deswegen nochmal auf die Trennung vin Systemdaten und Kunde/Arbeitsdaten zurück kommen.
Im Falle eines Falles kannst du nämlich die Externe Backupplatte an den anderen Rechner stecken und SOFORT weiter arbeiten. Das geht nämlich nicht wenn Dein Arbeitsordner irgendwo auf dem kaputten Rechner verwurstelt ist.

Schau dir mal das Programm Syncovery an. Damit mache ich zeitgesteuerte Backups auf externe Platten. Auch mit Versionierung.
 
Echt? Kein Argument?
Ich schätze du hast noch nie gegen einen Redakionsschluss gearbeitet.
Mein "Hauptwerkzeug" hat deswegen genau so eine Redundanz wie meine Daten.
Ok, es mag Szenarien geben, wo ein Ersatzgerät unabdingbar ist. Ich hatte Deine Aussage so gedeutet, daß das für jeden Computer-Arbeiter zutrifft. (Ich habe ja selbst ein Ersatzgerät, auch wenn bei mir die Arbeit auch mal einen Tag ruhen könnte...)
Für die überwiegende Mehrheit der Nutzer ist die Datensicherheit wohl vorrangig und ein Ersatzgerät entbehrlich. Finanzielle Rücklagen für einen evtl. Notkauf finde ich da eher ratsam.
 
Und noch eine wichtige Info von dir, danke.
Da wäre mämlich die Frage um welche Datengrösse es da geht. Ich mache ja Offsetdruck und Werbetechnik. Insgesamt habe ich 2,5 TB zu händeln. Da macht die Trennung noch mehr Sinn.
Text verbraucht ja nicht allzuviel Platz. Da wäre ja fast noch eine SD-Karte als Backupziel für deine Texte eine zusätzliche Lösung, die immer in deinem MacBook sitzt. Darauf könntest du die letzte Woche oder den letzen Monat laufen lassen.
Wichtig bei Backups ist auch, dass du auf verschiedenster Weise sicherst.
Ich weis nicht ob deine Daten sehr kritisch sind. Verschlüsselung kann nämlich mitunter auch zum Problem werden.
 
@Computerhirni

Jep, stimme dir zu. Grundsätzlich ist es aber schon mal toll, dass man sich hiet ÜBERHAUPT Gedanken über seine Daten macht. Sehr gut!
Denn: Kein BackUp, kein Mitleid!
 
Mir haben die Backups schon mehrfach den Hals gerettet. Bin froh, daß ich nicht den schmerzhaften Weg gehen musste...:D
 
Und noch eine wichtige Info von dir, danke.
Da wäre mämlich die Frage um welche Datengrösse es da geht. Ich mache ja Offsetdruck und Werbetechnik. Insgesamt habe ich 2,5 TB zu händeln. Da macht die Trennung noch mehr Sinn.
Text verbraucht ja nicht allzuviel Platz. Da wäre ja fast noch eine SD-Karte als Backupziel für deine Texte eine zusätzliche Lösung, die immer in deinem MacBook sitzt. Darauf könntest du die letzte Woche oder den letzen Monat laufen lassen.
Die Texte machen natürlich wenig aus. Die Recherchen fressen deutlich mehr Platz. Das kann ja alles mögliche sein. Meine Recherche-Datenbank ist wenige Wochen alt, belegt aber momentan 35 GB. Dazu kommen Film-Archiv und Fotos. Derzeit sind 730 GB belegt.
Wichtig bei Backups ist auch, dass du auf verschiedenster Weise sicherst.
Deswegen will ich jede Nacht einen bootfähigen Klon erzeugen lassen
Ich weis nicht ob deine Daten sehr kritisch sind. Verschlüsselung kann nämlich mitunter auch zum Problem werden.
Tatsächlich sind einige der Daten sehr kritisch. Wobei weniger die Daten kritisch sind, sondern eher der Umstand, dass ich sie habe. Ein Beispiel: Wenn jemand meinen Computer stehlen würde, herausfinden würde, dass ich für einen bestimmten Film recherchiert habe (beispielsweise http://bit.ly/1LiIkty) und aus meinem Adressbuch sowie meiner Recherchedatenbank herausfinden würde, wer die Whistleblower waren, könnte er diese erpressen. Deswegen ist meine Festplatte verschlüsselt, und deswegen müssen auch die Backups verschlüsselt werden.
 
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