Auftraggeber insolvent, kann ich meine Rechnung in den Wind schießen?

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Hallo Leute,

gerade habe ich erfahren, dass einer meiner letzten Auftraggeber Insolvenz angemeldet hat. Es gibt noch eine ausstehende Rechnung in Höhe von 928,20 Euro vom 5.9.2012.

Habe ich eine Chance, zumindest einen Teil des Geldes zu bekommen? An wen und in welcher Form muss ich mich dafür wenden?

Blöde Sache, zum Glück ist es nicht zu viel Geld. Diese Woche Freitag hätte ich noch eine kleinere Rechnung gestellt, aber die Briefmarke kann ich mir wohl sparen.

Danke euch für eure Hilfe!
 
Wende dich an den Insolvenzverwalter deines Kunden (Auftraggeber) und melde dort deine Ansprüche an. Je eher desto besser. Aber wenn überhaupt kannst Du mit kaum mehr als 10% des Betrages rechnen.
 
Ich würde die zweite Rechnung dennoch schicken, denn es erhöht den prozentualen Betrag immerhin etwas....habe das selbst schon durch, es kann dauern bis man etwas bekommt.
 
Sowas dachte ich mir schon. Blöd.

Ich fürchte, dass in der Firma keiner mehr ansprechbar ist. Gibt es denn eine zentrale Stelle bei der ich den zuständigen Insolvenzverwalter hier in Berlin herausfinden kann? Oder kann mir das nur die Firma sagen?
 
das zuständige Amtsgericht in Berlin müsste dir weiterhelfen können. Oder du suchst mal hier: https://www.insolvenzbekanntmachungen.de Oh und wie weyarn sagt, die zweite Rechnung ruhig auch gleich mit angeben.
 
Ist es nicht auch so, das du mindestens einen "Titel" kriegst, wo du auch anspruch später verlangen kannst.
Ich kenne es selbst nur vom Fussball. Müsste aber doch gleich sein oder?

Über die Firma müsstest du die Infos zum Verwalter kriegen. Außerdem, solltes du von diesem bei offener Rechnung noch Post erhalten.
Wie gesagt, ich kenne das so nur vom Fussball.
 
Bei mir ist das lange her, ich glaube ich musste abwarten ob die Insolvenz auch eröffnet wird, das Gericht prüft das ja erst und dann habe ich mich an den Verwalter gewandt, der mir vom Gericht mitgeteilt wurde. Ist das Verfahren am Laufen bzw. wohl schon jetzt ist niemand mehr AP bei der Firma selbst. Die sind dann "entmachtet". Es kann sein dass Du im Vorfeld ein Vergleichsangebot bekommst.
 
Das heißt, der Insolvenzverwalter meldet sich automatisch bei mir weil er in der Buchhaltung unbezahlte Rechnungen findet?
 
Darauf würde ich mich nicht verlassen. Ich habe mich damals gemeldet. Es ist ja nicht gesagt dass er sie findet.....ruf besser beim Gericht an, sag gleich dass Du Forderungen hast. Die sagen Dir was zu tun ist. Das ist bei mir fast 20 Jahre her.....deswegen weiss ich das nichtmehr genau.
 
7zeichen schrieb:
Das heißt, der Insolvenzverwalter meldet sich automatisch bei mir weil er in der Buchhaltung unbezahlte Rechnungen findet?
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Prinzipiel ja. So war es bei mir. (auch 8Jahre her)
Aber weyarn hat sicherlich recht. Würde mich auch selbst melden.
 
Ok, werde ich machen. Danke euch allen!

Merkwürdige Sache. Zum Glück bin ich nicht Schuld an seiner Insolvenz :)
 
MoNchHiChii schrieb:
Ist es nicht auch so, das du mindestens einen "Titel" kriegst, wo du auch anspruch später verlangen kannst.
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Nein Titel kriegt man keinen. Jedenfalls nicht automatisch. Da müsste der Kunde schon selbst beim Notar sowas unterschreiben. Und das macht keiner. Lieber Insolvenz, da ist man fein raus mit der Firma. :(
 
Punktown schrieb:
Nein Titel kriegt man keinen. Jedenfalls nicht automatisch. Da müsste der Kunde schon selbst beim Notar sowas unterschreiben. Und das macht keiner. Lieber Insolvenz, da ist man fein raus mit der Firma. :(
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Hm,
ich habe beim Fussball einen erhalten, als der Verein insolvent war. (wärend des Verfahrens) Als sich der Klub wieder gefangen hat, konnte ich diesen "einlösen".
Kenne mich da wie gesagt null aus, bei mir was es zufall das es so kam, aber so lief es halt ab.
 
Punktown schrieb:
Aber wenn überhaupt kannst Du mit kaum mehr als 10% des Betrages rechnen.
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Was ist das denn für ’ne Regel? :)
Zuerst bekommen die Angestelten ihr Gehalt aus den Quellen, die der Insolvenzverwalter zur Verfügung hat.
Danach kommen die Dienstleister dran, nach unterschiedlichen Kriterien. Wenn Du wirklich Pech hast, gehst Du leer aus, das kann durchaus sein.
Wie schon empfohlen: Wende Dich an den Insolvenzverwalter. Deine offenen Rechnungen laufen dort auf.
 
Deine offenen Rechnungen laufen dort auf.
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Das nützt nichts. Forderungen müssen vom Gläubiger beim Insolvenzverwalter angemeldet werden.
http://www.insolnet.de/
Wenn die Insolvenz eröffnet ist, kannst du hier alle Daten einsehen, incl. Insolvenzverwalter, Insolvenzgericht, Anhörungstermine.

Ist die Insolvenz lediglich beantragt, kannst du beim zuständigen Insolvenzgericht anfragen. Die nennen dir den eingesetzten Insolvenzverwalter. Deine Ansprüche solltest du schnellstens anmelden. Da sind Termine dran gebunden.

https://www.insolvenzbekanntmachungen.de/
Aktueller ist diese Seite, da du dort auch ganz neue Anträge suchen kannst, die bei Insolnet noch nicht bekannt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hust ..
Also, erst einmal kommt der Staat dran mit Forderungen zur Sozialversicherung,
danach Gehälter,
danach nach einem mehr oder weniger dubiosen System "der Rest".

Wenn es ein eher kleiner Betrieb war, dann stehen die Chancen leider sehr gut dass das Verfahren mangels Masse abgelehnt wird > dann gibt es nix.
Vor allem kann es ewig dauern. Meine letzte Insolvenz-Forderung ist nun 10 Jahre alt und noch nicht beendet. :noplan:
 
falkgottschalk schrieb:
Hust ..
Also, erst einmal kommt der Staat dran mit Forderungen zur Sozialversicherung,
danach Gehälter,
danach nach einem mehr oder weniger dubiosen System "der Rest".

Wenn es ein eher kleiner Betrieb war, dann stehen die Chancen leider sehr gut dass das Verfahren mangels Masse abgelehnt wird > dann gibt es nix.
Vor allem kann es ewig dauern. Meine letzte Insolvenz-Forderung ist nun 10 Jahre alt und noch nicht beendet. :noplan:
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Das stimmt so nicht mehr. Seit Inkrafttreten der Insolvenzordnung werden alle Forderungen in die Insolvenztabelle eingetragen und mehr oder weniger gleichrangig bedient. Es gibt lediglich Masseverbindlichkeiten, die vorrangig bedient werden.
 
Sorry, Doppelantwort
 
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