Audiodatei in Noten umwandeln?

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teecee

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Ich möchte einen neuen Musikverlag bei der GEMA anmelden. Die verlangt dafür u.a. Notenausdrucke von dem verlegten Titeln. Mein Problem: Der Komponist hat überhaupt keine Ahnung von Noten. Er hat also, wie heute manchmal üblich, allerbeste Kenntnisse seine Musiksoft- und Hardware zu bedienen und um damit einen ordentlichen Titel zu erstellen, kann aber keine einzige Note dazu schreiben. Gibt es ein Programm in das ich den kompletten Song oder dessen Instrumental als Audiodatei einladen kann und das mir dann die dazugehörigen Noten erstellt (z.B. für Klavier) und diese schön und sauber ausdruckt? Oder muss ich doch die Noten jedes einzelnen Titels von einem Arrangeur (teuer) nachschreiben lassen? :(
 
wenn es ein midifile ist, kannst du die datei in logic laden. logic erzeugt dir dann automatisch eine partitur
 
MacDaniels schrieb:
wenn es ein midifile ist, kannst du die datei in logic laden. logic erzeugt dir dann automatisch eine partitur
Sind Midi-Daten nicht generell schon Noten, oder hat mir da ein Kumpel Müll erzählt?
 
Ich dachte MIDI-Daten sind Steuersignale!? *überleg*
 
seine musiksoftware sollte doch in der lage dazu sein auch noten darzustellen, auch wenn er das nicht nutzt ;)

aus einer gemischten polyphonen audiodatei wird kein programm ein anständiges ergebnis liefern... es soll zwar programme geben, die sowas angeblich können, aber wirklich gut funktioniert das nur bei monophone material
 
midi daten sind daten ;)
da kann viel drin sein, von noten, bis controller daten, bis sys ex daten für irgendwelche synth patches
 
midifiles enthalten die daten für die noten, ja. wenn er die noten angezeigt bekommen will, braucht er logic oder sibelius. allerdings sind die partituren, die logic erzeugt deutlich besser
 
Deswegen gibts es ja auch noch Musiker, die dann soetwas auf dem Keyboard nachspielen! Die müssen ja auch ihre Schrippene verdiehnen!
 
Don Caracho schrieb:
Deswegen gibts es ja auch noch Musiker, die dann soetwas auf dem Keyboard nachspielen! Die müssen ja auch ihre Schrippene verdiehnen!
Was sind denn jetzt Schrippene??? Haben die was mit Midi zu tun?
 
sibelius oda finale sind reine notationsprogramme. sequencer mit ausgebufften notationsfähigkeiten gibt es von apple selbst (logic audio platinum) und steinberg (cubase sx). die jeweils abgespeckteren versionen der beiden letzt genannten sind für professionellen notendruck unbrauchbar.

bei den sequencer-programmen brauchst du lediglich in den notations-editor wechseln und kannst ausdrucken.
 
oneOeight schrieb:
aus einer gemischten polyphonen audiodatei wird kein programm ein anständiges ergebnis liefern... es soll zwar programme geben, die sowas angeblich können, aber wirklich gut funktioniert das nur bei monophone material

Soweit so gut, ggf. Logic.... und - laut dieses Tipps - keinesfalls den ganzen Song (inkl. Vocals) verarbeiten, sondern nur den reinen instrumentalen Melodiebogen extrahieren lassen (sollte der Software-Komponist ja sicherlich hinbekommen!?), um über Logic eine Partitur z.B. für Klavier zu bekommen? Habe ich das richtig verstanden?
 
also,

1.) wenn es sich bei den klingenden Daten um Sequencer- (d.h. reines MIDI-) Material handelt, dann kann dieses Material mit einem entsprechend befähigten Programm - Logic, Encore, Sibelius - als Notendarstellung angezeigt etc. werden.

2.) wenn es sich um Echtsignal (= Harddisk Recordings, Samples) handelt, dann kann dieses Material NICHT mit einem Programm als Notensatz angezeigt werden. Dies einfach deshalb, weil hierzu eine sehr komplexe Signalanalyse notwendig ist. Und das kann m.W. bislang keine Software. Was so lala geht ist in Logic eine monophone Rhythmus-Spur bzw. eine deutlich perkussive Echtsignal-Stimme (z.B. Piano) mittels der Funktion "Audio to MIDI" entsprechend interpretieren zu lassen. Die Resultate sind jedoch i.d.R. höchst belustigend.

Dann gab es - vor langer, langer Zeit - einmal eine Spezialsoftware für den ATARI mit Namen ISIS. Die konnte monophones Material recht sauber transkribieren und als "Cent"-Raster (Halbton = 100 Cent) ausgeben. Allerdings weiss ich nicht mehr, ob damit auch eine Notendarstellung möglich war. Ist zu lange her. Die letzten mir bekannten Versionen dieser Software liefen auf ATARI Falcon 30 (ca. 1993) und Windows. Der Programmierer hieß Dr. Lieth, wenn ich es recht in Erinnerung habe. Such mal das Web ab, vielleicht hilft dir das weiter.

Polyphone (= mehrstimmige bzw. akkordische) Klänge konnten damit allerdings NICHT interpretiert werden. Der Task ist einfach extrem komplex. Da ist das menschliche Gehör - bislang - noch fähiger als jeder Compi. Gigahertz hin, Gigaflops her.

Fazit: Wahrscheinlich wirst du an einem Arrangeur kaum vorbeikommen. Kleiner Tip: Versuch mal an der nächsten Musikhochschule einen Tastenspieler-Student für deine Idee zu begeistern. Die können so etwas i.d.R.

Gruß
 
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