K
Krill
Ich hab 76 mein Diplom gemacht, mich im Bereich Illustration spezialisiert, und hab gut zu tun. Der alter Kumpel M. genauso, macht Bildbearbeitung bei sehr anspruchsvollen Vorlagen. P. ist gefragter Hersteller (Druckvorstufe) im Buchsektor und hat einen eigenen Verlag. L. hat eine Agentur, die die Produktion von Printmedien komplett anbietet - die Sorte Grafiker, die schon alles gesehen hat und alles weiß. A. ist Art-Direktorin und hat schon diverse hochklassige Zeitschriften gestaltet. Ich könnte jetzt noch ein paar Leute aufzählen aus meinem Jahrgang, lass es aber erst mal.burning_dice: Wo sind denn die Graphiker, die 40,50,60 sind?
Fazit: Alle, die im Studium schon ausgeprägtes Interesse für ein spezielles Gebiet hatten, sich da ständig weiterqualifiziert haben und eigeninitiativ das getan haben, was ihnen wirklich Spaß macht, verdienen auch heute damit Geld. Aber mindestens die Hälfte meines Jahrgangs (genau weiß ich es nicht) hat es nicht geschafft. Das war auch schon vor dreissig Jahren so. Und ist in anderen Berufen nicht anders.
Was man nicht lernen kann, aber meiner Meinung nach eine wichtige Voraussetzung für Freie Designer ist (für Agenturgrafiker gelten andere Gesetze): Sich einfühlen können in die Auftraggeber, in deren Bedürfnisse und das Umfeld, in dem sie arbeiten. Egal, ob Redakteurin oder Gärtnermeister. Klingt banal, bedeutet aber, daß man sich nicht nur für Schriften & Software interessieren darf, sondern ähnlich umfassend interessiert sein sollte wie ein Journalist.
Binsenweisheit, aber wahr: Wer in den Beruf reingeht mit der Überlegung "Aber kann ich da denn auch mal Geld verdienen und wenn ja, wieviel?" hat schon verloren.
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