Artikel über den Job des Grafikers. Eure Meinung bitte...

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Hannes der 2.

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Hallo,

mich würde mal interessieren, welche Meinung die Grafiker hier im Forum zu folgendem Thema haben:
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Karriere" gibt es zwei Berichte, die sich unter anderem mit den Thema Werbeagentur und dem Beruf des Grafikers auseinandersetzen. Hier ein paar Auszüge aus dem Artikel:

"Nirgendwo ist der Wettbewerb unter Einsteigern härter als in der Werbung... Und nirgends ist ihre Halbwertszeit so gering. Viele Junge starten auf der Hühnerleiter, aber nur wer goldene Eier legt kommt weiter. Das Durchschnittsalter in vielen Agenturen liegt bei Anfang 30."

"... für alle Werber gilt das ungeschriebene Gesetz: Mit Ende 30 bist du entweder Chef oder Hausmeister... Statt ihr berufliches Vorankommen strategisch zu planen, werden viele um die 35 vom Aus kalt erwischt. Wer nicht rechtzeitig aufsteigt oder in die Industrie wechselt, dem bleibt bislang nur die Selbstständigkeit"

"Durchschnittlich verdient ein Absolvent mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung 27.400 Euro brutto. Ein Viertel bekommt aber schon weniger als 22.000 Euro. Gänzlich unter den Tisch fallen die Heerscharen unbezahlter Praktikanten und Freelancer, die den Agenturen zu Mini-Honoraren zuliefern. Großverdiener wird man in diesem Beruf auch später nicht. Das Gros verlässt deshalb irgendwann die Entwurfsschiene und wird Projektmanager oder macht sich selbstständig."

"Viele Umgeschulte, aber auch viele Qualifizierte, die sich unter Wert verkaufen, machen den Markt mit Dumpingpreisen kaputt. Bei Ausschreibungen ist man mit Geboten im Mittelfeld schon nicht mehr konkurrenzfähig... Für Junggrafiker kann das nur heißen: sich eine ordentliche Mappe mit Referenzen aus Top-Agenturen erarbeiten und netzwerken was das Zeug hält."

"Ein mäßig bezahlter Überzeugungstäter-Job wird es wohl immer bleiben."



Es stand wirklich nichts "nettes" in den Artikeln.
Ich studiere selber Kommunikationsdesign. Ich habe bisher nur wenig bis keine Berufserfahrung, aber das es so "hart" zugeht, hätte ich nicht gedacht. Mich würde interessieren, ob Ihr die Situation in unserem Job ähnlich seht. Denn das hat mich schon etwas geschockt!

Vielleicht sollte ich doch besser noch BWL studieren. ;-)
 
Ich persönlich kann dem Artikel in seinen Grundzügen nur zustimmen. Das Geschäft in und um die Druckindustrie ist knüppelhart.

Ich persönlich bin der Meinung, dass man neben gestalterischen Fähigkeiten vor allem ein grundlegendes Vorstufen Know How haben sollte, da gerade dieser technische Hintergrund heutzutage sehr wichtig ist, wenn man ganz oben mitspielen will.
 
Ein wenig populistisch formuliert, aber mit wahrem Kern.

Just my 0,02 €
 
Ich selber hänge gerade zwischen Chef und Hausmeister!
Also volle Zustimmung zu diesem Artikel.
Das Leben ist hart, in der Werbebranche noch härter!
 
Würd ich auch so unterschreiben
 
Jap, (siehe mein Dispo!)
 
aber mindestens.......
 
Aber das ist doch wirklich deprimierend!

Da frage ich mich, warum ich Design studiere, wenn man mit der Aussicht ins Berufsleben startet,
dass man mit 35 wahrscheinlich schon wieder raus und arbeitslos ist. Das ist doch keine wirkliche Perspektive. :confused:

Es ist zwar schön, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann. Andereseits sind es bis zum
Rentenalter noch mindestens 40 Jahre die man ja sinnvoll füllen muss. kopfkratz

Dann werde ich mich wohl doch mal nach Alternativen umsehen...
 
Jaja, so ist das Grafikerleben.

Aber wenn man dann mit Ende 30 Chef ist, ja dann...
 
Mal eine Frage: Das Ganze bezieht sich doch weitgehendst auf Deutschland. Weiß jemand wie die Situation in Österreich aussieht?
 
Naja, ob Du mit 35 raus bist oder nicht entscheidet der Markt. Du hast im Grunde nur zwei Alternativen, entweder hast Du einen aber um so genialeren Einfall, (z.B. Telekom Logo) und kannst diesen für Dich nutzen, oder Du machst Dich selbständig und hoffst das Du es schaffst.
Ich kann selber nicht beurteilen ob ich es schaffen werde, dazu ist es noch zu früh.
 
(Gonz)
Ja wenn mann mit 30 Chef ist dann fangen die Probleme erst an!

(SaC)
Österreich, da kannst Du noch wirklich was erreichen, die nagen noch nicht so extrem am Hungertuch wie hier in Deutschland. Sicherlich ist es dort auch nicht leicht, aber doch leichter.
Auch haben die Firmen dort mehr Kapital in den Kassen.
Was aber der entscheidende Vorteil sein dürfte, ist die Tatsache das Österreich wesentlich mehr Selbständige hat als Deutschland. Und jedes Unternehmen ist ein Potentieller Kunde.
 
...ich denke auch, daß das soweit passt.

Und irgendwo müssen ja auch die ganzen Dozenten herkommen... :D:D
 
Die ganze Lage ist einfach mies und die Frage ist, wielange sie hier in Österreich noch besser ist als in D z.B.
 
Österreich, da kannst Du noch wirklich was erreichen, die nagen noch nicht so extrem am Hungertuch wie hier in Deutschland. Sicherlich ist es dort auch nicht leicht, aber doch leichter.
Auch haben die Firmen dort mehr Kapital in den Kassen.
Was aber der entscheidende Vorteil sein dürfte, ist die Tatsache das Österreich wesentlich mehr Selbständige hat als Deutschland. Und jedes Unternehmen ist ein Potentieller Kunde.

Hört sich gut an. Kann ich teilweise aus eigener Erfahrung auch bestätigen. Es gibt so viele kleine Unternehmen, die zwar in ihrer Sparte voll vertreten sind, aber das Logo und die CI vom Sohn des Bruders eines Arbeitskollegen machen lassen - und dem entsprechend sieht es dann auch aus...
 
altobelly schrieb:
Hört sich gut an. Kann ich teilweise aus eigener Erfahrung auch bestätigen. Es gibt so viele kleine Unternehmen, die zwar in ihrer Sparte voll vertreten sind, aber das Logo und die CI vom Sohn des Bruders eines Arbeitskollegen machen lassen - und dem entsprechend sieht es dann auch aus...
Haben wir nicht alle mal so begonnen :rolleyes:

Aber wenigstens kann ich das Fach jetzt guten Gewissens studieren :)
("Laaaand der Bäääärgeee, Laaand am Stroooohomeee...")
 
Gut, dass ich Informatik gewählt hab :eek:

So muss ich keine Angst haben, mit 35 auf der Straße zu sitzen, und doch bleibt es mir nicht verwehrt, mich im Grafiksektor selbstständig zu machen.
 
Wieso muss "Grafiker" eigentlich nur "Werbung" bedeuten? Da wäre doch noch viel mehr möglich. Vielleicht sollte man die zertretenen Pfade verlassen. Ich denke gerade mit 'ner guten Cross-Qualifikation kann man sich 'nen guten Platz sichern.
 
Alternativen? Ich habe als Grafiker jahrelang für ein Musiklabel (Cover-Artwork) und dann für eine Zeitschrift gearbeitet. Jetzt bin ich wieder zurück in der Werbung, weil das Label pleite ist (die böse MI) und das Magazin, für das ich gearbeitet habe, von einer Grafikerin für weniger als die Hälfte an Geld gemacht wird. So gleicht man das kleiner werdende Anzeigengeschäft aus.
Ich schlage mich als Freelancer in Agenturen für den selben Stundenlohn wie vor 10 Jahren durch und frage mich auch, wie ich die 20 Jahre bis zur Rente überstehen soll.
 
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