Arbeitsfluss von Programmen wird ständig unterbrochen

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Faustus

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Ich habe zunehmend Probleme mit meinem Mac pro (Modell 3.1, 2 x 2,8 Ghz Quad-Core Intel Xeon, 10 GB RAM). Vor einiger Zeit – noch mit OSX 10.6.8 – fiel mir bei der Arbeit mit Logic 9 auf, dass einige Eingaben nur mit deutlicher Verzögerung akzeptiert wurden; auch kam es vor, dass manche überhaupt nicht wirksam wurden. So wurde beispielsweise mehrfach ein neuer Mix/ Bounce in Logic zwar vermeintlich durchgeführt, letztlich aber nicht abgespeichert.

Natürlich habe ich die Zugriffsrechte und die Festplatten „repariert“, alles ohne maßgeblichen Erfolg.

Schließlich habe ich die Festplatten ausgetauscht und auf El Capitan upgegraded. Dann habe ich Logic Pro X installiert – ich war natürlich neugierig auf einige Neuerungen, nicht zuletzt das frischere Design.

Leider ist die Arbeit mit diesem Programm so gut wie unmöglich, da die erwähnten Verzögerungen jetzt noch gravierender sind: Alle paar Sekunden steht alles still, und das bunte Apple-Bällchen beginnt sich zu drehen, bis sich der Vorfall kurz darauf ständig wiederholt. Das wird noch deutlicher, wenn ich beispielsweise ein Plugin editieren möchte. Kurzum, das ganze ist inzwischen unerträglich.

Hat jemand eine Idee, wo das Problem liegen könnte – und besser noch, wie man es beheben könnte. Danke für alle Antworten.
 
Wenn Eingaben nicht mehr verarbeitet werden und es zu solchen starken Verzögerungen kommt, dann ist der sogenannte "Load" zu hoch, das System hat mehr Aufgaben als es abarbeiten kann. Dies kann nötige Rechenzeit sein, es kann aber auch I/O, also der Zugriff auf Speicher-Medien oder Netzwerk, sein. Das Austauschen der Festplatten dürfte hierfür also wenig gebracht haben. Da Du das gesamte OS neu aufgesetzt hast, scheint mit das Du in Deiner Nutzung irgendwo eine Lastgrenze erreichst. Um zunächst mal einen Anfang zu haben, ist die Aktivitätsanzeige sehr nützlich. Sie zeigt, wie massiv das System ausgelastet ist und durch welche Programme Resourcen hauptsächlich gefordert werden. Hier würde ich ersteinmal ansetzen um die Quelle zu finden. Was man dann tut um so etwas zu vermeiden hängt eben von der Art der Auslastung ab.
 
Erst mal Danke für die rasche und ausführliche Antwort. Nun macht mich aber stutzig, dass der Fehler bereits bei OSX 10.6.8 aufgetreten ist, nachdem das System - ich habe den Rechner mehr oder weniger nur für die Arbeit mit Logic verwendet - jahrelang fehlerfrei funktioniert hat. Wie der Vorläufer besitzt Logic Pro X auch eine Auslastungsanzeige für CPU und Festplatte. Hier ist auch beim Auftreten des geschilderten Problems so gut wie keine Reaktion erkennbar.

Es kommt noch etwas hinzu: Ich besitze in meinem Arbeitszimmer einen weiteren Mac Pro, der fast mit dem "Problemrechner" identisch ist, sogar nur 4 GB RAM besitzt. Dieser Rechner wird für alles Mögliche , auch resourcen-fressende Anwendungen verwendet und wurde ebenso umkonfiguriert (El Capitan). Auch hier habe ich Logic Pro X installiert, und hier läuft es absolut reibungslos.

Ich werde natürlich Deinem Hinweis nachgehen, vielleicht treibt sich ja irgendetwas auf dem Rechner herum, das man überhaupt nicht auf dem Plan hat. Hoffentlich liegt kein Hardware-Defekt vor.

Vielleicht noch ein Hinweis: Ich habe das System nicht komplett neu aufgesetzt, sondern von 10.6.8 upgegraded.
 
Neuaufsetzen macht vermutlich Sinn, denn wenn da ein Problem in der OS Konfiguration vorhanden war, dann hast Du auch das mit upgegraded. Ich glaube Dir gern, dass die eigentliche Nutzung die Du schilderst einen Mac pro sicher nicht an seine Grenzen bringt. Irgend ein Prozeß aber verbraucht hier Resourcen. Es kann gut sein, dass das ein amoklaufender Teil des alten OS X ist.

Wie alle UNIXe so schreibt auch macOS viele wichtige Informationen zu so etwas in seine Log-Dateien. Die kann man als jemand der nicht der Terminal verwenden kann/mag auch mit einem GUI-Programm einsehen ( ich meine das heißt Konsole oder so ähnlich). Auch hieraus kann man evtl. lesen wer da warum solche Last generiert. Um aber langes Suchen zu ersparen (und dann immer noch ein offenbar geschädigtes OS zu verwenden) würde ich den Rechner neuaufsetzen und gucken ob es besser wird. Führt das zu identischen Problemen müßte man in der Tat die Hardware mal testen. So weit ist es aber IMHO noch nicht.
 
Bei "nur" 10GB RAM wird bei Logic schon viel ausgelagert. Was hast Du denn für Platten verbaut. Ich habe ja auch den 3,1 er und habe 20GB RAM und zwei SSD und zwei HDD eingebaut. Der rennt (für meine Zwecke) immer noch sehr gut.

Wenn es nur HDDs sind, sind die natürlich um ein deutliches langsamerer als eine SSD.
 
Es sind nur HDDs, die natürlich zwar langsamer sind, aber jahrelang ausreichend waren. Das Problem tritt ja sogar schon auf, wenn ich in Logic eine normale Stereo-Audio-Datei lade, die ja quasi keine Leistung benötigt. Außerdem hat mein zweiter Mac Pro ja nur 4 GB RAM und läuft selbst bei wesentlich umfangreicheren Projekten ohne erkennbare Probleme.
 
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Dann schau doch mal, ob du irgendetwas installiert hast, was inkompatibel ist oder im Hintergrund Kapazitäten frisst.
Hinweise gibt es in der Aktivitätsanzeige (da aber auf "alle Prozesse" stellen, nicht nur auf deine), der Konsole mit den ganzen logs oder durch das kleine Programm EtreCheck.
 
Schwierig. In der Aktivitätsanzeige ist mir nichts Besonderes aufgefallen - minimale Auslastung. In der Konsole sind natürlich jede Menge Meldungen zu finden; leider habe ich keine Ahnung, was sie bedeuten. Ja, und dann habe ich noch Entre Check eingesetzt; hier tauchen einige rote Hinweise auf, die ich aber leider ebenfalls nicht deuten kann. Ich habe mal eine Auswahl beigefügt. Vielleicht enthält sie für einen Kenner der Materie ja schon eine Spur.
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Ich habe bei Logic (is schon ne Weile her) immer das Gefühl gehabt, dass es recht träge und mit Verzögerung auf alles reagiert. Ob es in deinem Fall jetzt noch normal träge, oder schon "Prozess-läuft-Amok"-träge läuft, vermag ich nicht zu sagen (der Auslastung nach sieht es jetzt nicht danach aus).
Am ehesten wirst du dem wohl mit einer SSD entgegen wirken können. Ich vermute mal, dass die Platte einfach nicht schnell genug von all den Quellen lesen kann die teilweise gleichzeitig benötigt werden. Da nützt dann auch all die sonstige Rechenleistung im Grunde nichts. Vermutl. macht auch eine Neuinstallation mal Sinn, wenn es wirklich sehr viel langsamer ist als früher. Hast du in Logic ne HDD Read Overload Anzeige? ...Logic X ist vllt. auch nicht mehr so unbedingt auf HDDs ausgelegt (El Capitan im Übrigen vermutl. auch nicht)...
 
Die HDD Overload-Anzeige ist vorhanden zeigt beim Abspielen einer Stereo Audiospur so gut wie keine Reaktion. Es passt auch nicht, dass bei dem einen betroffenen Rechner alle 5 - 10 Sekunden der Bildschirm einfriert (die Musik wird währenddessen weiterhin wiedergegeben), sich das Bällchen zu drehen beginnt und für ca. fünf weitere Sekunden erst mal kein Zugriff mehr möglich ist, wohingegen auf dem anderen Rechner mit gleicher Konfiguration (ebenfalls mit HDD bestückt und sogar nur die Hälfte RAM) alles wunderbar reibungslos läuft. Es ist auch bemerkenswert, dass sich die "Zugriffs-Probleme" in wesentlich geringerer (und kaum störender) Ausprägung auf dem Problem-Rechner bereits unter der Vorgängerversion von Logic (Logic 9) und OSX 10.6.8 gezeigt haben.
 
Es passt auch nicht, dass bei dem einen betroffenen Rechner alle 5 - 10 Sekunden der Bildschirm einfriert (die Musik wird währenddessen weiterhin wiedergegeben), sich das Bällchen zu drehen beginnt und für ca. fünf weitere Sekunden erst mal kein Zugriff mehr möglich ist, wohingegen auf dem anderen Rechner mit gleicher Konfiguration (ebenfalls mit HDD bestückt und sogar nur die Hälfte RAM) alles wunderbar reibungslos läuft. Es ist auch bemerkenswert, dass sich die "Zugriffs-Probleme" in wesentlich geringerer (und kaum störender) Ausprägung auf dem Problem-Rechner bereits unter der Vorgängerversion von Logic (Logic 9) und OSX 10.6.8 gezeigt haben.
Wie voll ist die Platte denn allgemein so (mehr als 90% belegt)? Das könnte auch noch ein Faktor sein...

Ich kann nur sagen, dass ich ähnliche Probleme bekomme (das alles ständig mal ein paar Sekunden lang einfriert), wenn ich z.B. eine lahme und dazu volle USB3 Platte anschließe... Ich hab auch noch eine andere USB3 Platte, die nur unwesentlich schneller schreibt/liest - und bei der sind diese Probleme dann nicht mehr da...

Ansonsten könntest du ja vllt. mal die Platten tauschen, wenn die Macs identisch sind und gucken was passiert :)
 
Wenn deine beiden Mac Pros soweit identisch sind: Zeigt das System in dem jeweils anderen die gleichen Symptome?
 
Heureka! Was lange währt ...
Es sieht ganz so aus, als ob das Problem gelöst wäre. Es lag offensichtlich an dem angeschlossenen Controller (Mackie). Dieser war im Bedienflächen-Setup von Logic unter anderem doppelt aufgeführt - warum auch immer. Nachdem ich ihn einfach mal ausgeschaltet hatte lief Logic einwandfrei. Was für eine Erleichterung!
Ich hatte übrigens vergessen, dass die von mir erwähnten deutlich geringeren Probleme mit der älteren Version an der vollen Festplatte gelegen hatten, die ich ja dann gegen eine größere ausgetauscht hatte. Nun ging es offensichtlich um eine andere Ursache, ein Konfigurationsproblem betreffend den Controller.
Leider kann ich diesen Controller unter den gegenwärtigen Bedingungen zunächst noch nicht weiter verwenden. Wie gesagt, wird er im Setup doppelt dargestellt, und man kann ihn auch nicht aus dem System entfernen. Normalerweise lässt sich die entsprechende Abbildung im Setup anklicken und löschen. Anklicken geht, Löschen scheitert. Ich denke, letzteres ist aber erst einmal die Grundvoraussetzung für eine saubere Einbindung des Controllers in Logic pro X. Aber das wird sich lösen lassen. Möglicherweise hat ja jemand aus diesem Forum sogar einen Tipp, wie man die Löschung hinbekommt; wenn nicht, werde ich mal rüber gehen zu den "Logic-Usern".
Danke jedenfalls für alle Beiträge. Man lernt nie aus ...
 
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