hurrycane schrieb:
Meines Wissens hat es da Grundsatzurteile gegeben, die genau in die Richtung meiner Vorstellungen weisen. Du hast natürlich insofern Recht, als ich nur eine Lizenz erwerbe. Das ganze Geschwafel jedoch, welches doch niemand liest, ist im wesentlichen rechtlich unwirksam. Papier ist geduldig.
Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Ich habe jedenfalls zum Thema "Gültigkeit von EULA" (salopp gesagt: "das ganze Geschwafel"
) unterschiedliche Meinungen gelesen - aber keineswegs von einem Grundsatzurteil.
Es gibt das Urteil mit den OEM-Versionen, bei denen Microsoft gegen der Weiterverkauf ohne Rechner durch einen Händler geklagt hatte - und verloren hatte, mit Verweis auf den Erschöpfungsgrundsatz.
Bezieht sich aber meines Erachtens nur auf das Verbreitungsrecht.
Bezüglich deiner Aussage, du könntest mit der Software tun und lassen, was du willst, wenn du eine Lizenz erworben hast:
Gerade bezüglich Computerprogrammen trifft das UrhG eigene Regelungen (Sog. "Zustimmungspflichtige Handlungen"), die beispielsweise eine Vervielfältigung von der Zustimmung des Urhebers abhängig machen. Genau das wird dir in den EULA "erlaubt".
Aber umgekehrt könntest du (meines Erachtens) nicht in deiner Firma von einer CD 20 Installationen machen, genausowenig wie du das Programm einfach "vermieten" darfst.
Ein anderer Fall, der mich interessiert, ist folgendes:
Darf ich OS X auf Nicht-Apple-Hardware (i.e. Genesi Pegasos, Open Desktop Workstation, Pearpc... Aber auch auf Intel-Nicht-Macs...) installieren?
Apple verbietet es in den EULA (wobei ich beim Kauf allerdings sicher nicht drauf hingewiesen werde, bzw. es wissen müßte - insofern stellt sich mir wieder die Frage der Gültigkeit...)
Aber mal ganz unabhängig davon, bin ich sonst auch keiner, der da im "stillen Kämmerchen" alles so eng sieht
hurrycane schrieb:
Ich währe sehr dagegen, wenn mein freier Wille durch einen Chip ersetzt würde. Genau das ist es doch, was der tolle Chip macht.
Ich verstehe schon, worauf du hinauswillst.
Aber der Chip allein nichts. Es ist immer die Software, die darauf zugreift (das mehr an die Adresse derjenigen, die deshalb den Intel-Mac boykottieren wollen) - und die verbietet dir schon heute auch ohne TPM eine ganze Menge.
hurrycane schrieb:
c.) Ich leihe Dir zwar mein Auto (nur hypothetisch) aber ein von mir installierter Chip bestimmt wohin Du fahren darfst. Ich sage nur: Orwell.
Tja... das ist die Frage...
Ich sage dir nur: Ich kenne dein Auto nicht. Aber - abhängig vom Wert desselben - könnte ich versucht sein, damit an einen dir dauerhaft unbekannten Ort zu fahren. Wogegen du sicherlich ein gewaltiges "Schutzinteresse" hast.
Aber die Frage könnte man dir genausogut zu den Daten auf deinem Computer stellen, oder noch besser zu deinen Daten, die auf fremden Rechnern liegen (Arzt, etc.).
Hier kann Trusted Computing auch für mehr Sicherheit sorgen.
hurrycane schrieb:
Ich behaupte, das die rasante Entwichlung welche Hard- und Software in den letzten 25 Jahren gemacht haben mit einem TPM-Chip nicht möglich gewesen wäre.
Mag sein.
Aber um ein bißchen sarkastisch zu sein:
Mag auch sein, dass die Hersteller mit TPM an WENIGER Software MEHR Geld verdient hätten