Apple - Intel - Trusted Computing

@Flauschehase:
tau schrieb:
In 10 Jahren könnte die Nutzungs-Infrastruktur von Digitaler Information eine ganz andere sein.

Nur so als Überlegung.
Das Problem kann vielleicht sein, daß es mittelfristig keine Alternative mehr gibt.

Die Open-Source Bewegung steht mit den Softwarepatenten auch auf sehr wackligen Beinen.



@cilly: Hoffentlich laufen jetzt die Diskussionen nicht auseinander… :(
 
lexa2000 schrieb:
Schließ mich dem Ulfrinn nach kurzer Überlegung an.

full ack

Dongle = ja
TCPA/Palladium Trusted Computing = nein

Gruss
Marti
 
tau schrieb:
Apple schickt sich aber möglicherweise an, ein großer Content-Anbieter zu werden. Dann geht es nicht mehr nur um ein OS.

[Bitte nicht falsch verstehen: mir geht es nicht um Rumgeheule, daß man sich nicht mehr komplett einfach illegal kostenlos bedienen kann und dergleichen.]

Ich habe nur das Gefühl, der Trend für die zukünftigen Geräte könnte immer mehr in Richtung unmodifizierbare „Whitebox“ gehen.
Mobil, klein, stark, universell. Aber von der Modifizierbarkeit her wie ein „gebrandetes“ (sorry ;) @Ulfrinn) Mobiltelefon.
Anwendungen auf Mietbasis aus dem Netz, Nutzerprofile (Stichwort .mac) aus dem Netz, Content aus dem Netz.

Alles geregelt mittels TPM. So könnte es aussehen, möglicherweise. Mit Apple als Vorreiter.


In 10 Jahren könnte die Nutzungs-Infrastruktur von Digitaler Information eine ganz andere sein.

Nur so als Überlegung.
Das sehe ich genauso wie du. Das würde mich auch tatsächlich vom Kauf eines neuen Rechners abhalten, denn so ein Verhalten betrachte ich als einen Eingriff in meine Privatsphäre.
 
Ich hab bei Dongel´n immer dieses Bild von einem Rechner im Kopf

an dessen Parallelport 10 solcher grauen Klötze aufgesteckt waren und dann noch eine Kabel zum Plotter abging...


aber das wird apple ja hoffentlich nicht machen
 
@tau:
Die hier angedachte Vision wird nicht passieren. Soll ich Dir auch sagen, was schon alleine dagegen spricht ?

Apple selbst ist nicht stark genug, um so ein System durchdrücken zu können, also müsste es Microsoft versuchen. Nur, das würde, wie gesagt, rechtlich nicht funktionieren.
Mal ein konkretes Beispiel:

Ich arbeite in der Verwaltung einer Großstadt als Admin. Bei uns ist nicht einmal Windows XP zugelassen, da hier MS unter Umständen auf den Festplatten Daten auslesen könnte, dieses aber rechtlich, unter anderem aus Datenschutzgründe in einer Verwaltung nicht zulässig ist. Wir werden zwar vermutlich im kommenden Jahr auf XP umsteigen, aber nur, weil wir eine spezielle Version bekommen, wo das nicht mehr enthalten ist.
Glaubst Du allen ernstes, daß auch nur eine Verwaltung in D eine Anwendung auf ihren Rechner verwenden könnte, wo die Daten über das Netz bearbeitet werden könnten, evtl. sogar auf einem fremden Webserver modifiziert werden ? Sowas haben wir zwar, aber nur innerhalb unseres Intranets mit stadteigener Software. Mit Software von Fremdanbietern -> Never ever...

Dann wäre Microsoft endgültig der Big Brother der Welt und wir wären für einen Wirtschaftskonzern der gläserne Bürger.

Das interessante ist: Nach US-Recht wäre das vermutlich sogar mit deren Persönlichkeitsrechten vereinbar. Aber US-Recht ist kein deutsches Recht/europäisches Recht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Flauschehase schrieb:
Glaubst Du allen ernstes, daß auch nur eine Verwaltung in D eine Anwendung auf ihren Rechner verwenden könnte, wo die Daten über das Netz bearbeitet werden könnten ?
Genau das wird ja mit Trusted Computing und Verschlüsselung usw. ja auch möglich und angeblich sicher werden. Sagt ja schon der Name.

Mit meiner These meinte ich auch eher das Individuum. Die allgegenwärtige Elektronik auf Eurem Weg durchs Leben.

Schaut, jetzt fängt es an:
-Steuererklärung nur noch elektronisch.
-PDF-Technologie, Inhalt onlineaktivierbar
-Mobiltelefone mit monopolisiertem Empfang von Medieninhalten
-und weitere unzählige Beispiele.

Die Industrie verfolgt gemeinsame Ziele, und Apple ist nur ein kleiner, aber sehr innovativer Teil davon.
Aber dieses Szenario wäre voll im Sinne der Industrie, und nicht nur dieser!

Ich vermute übrigens auch eine schärfere Trennung von dem, was man heute noch beispielsweise „home“ und „professional“ bzw. „enterprise“ nennt, und zwar von der ganzen Hardware-, abwicklungs und Verteilstruktur her gesehen.


Es gibt freilich genug kritische Geister, und sicher werden solche Sachen früh genug auffliegen. Heute und hier und schon länger wird ja darüber geredet.
Aber man wird sich nicht groß um das kleine Freiheitsliebende Völkchen scheren. Und Gesetze sind machbar, das erleben wir doch auch täglich.


Könnt Ihr Euch wehren, wenn Ihr kein Handy mit Internetfunktion wollt? Viele Alternativen gibt es ja nicht. (<- ein Erläuterungsversuch)
 
Zuletzt bearbeitet:
aha, danke @Antidepressivum ääääääääähhh Fluoxetin äääähhhh Prozac...äähhhh Prosac :D

kleiner scherz.

dasich
 
Naja, das Handy mit Internetfunktion taugt hier kaum als angemessener Vergleich.

Und diese Verschlüsselung ist letztlich vom Schlüsselinhaber, sprich dem Hersteller, potentiell decodierbar. Und da kann (!) rein rechtlich keine Verwaltung zustimmen. Sobald auch nur eine potentielle Gefahr besteht, daß die Daten in falsche Hände gelangen, würde jeder Datenschutzbeauftragte Sturm laufen. Also muss (!) es Versionen der Software geben, die dieses verhindern. Und damit wird es auch für andere zugänglich.

Das geht hier mittlerweile eindeutig Richtung Verschwörungstheorie... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hehehe. :D

Neee, Verschwörung ist was anderes.

Mit dem Handy wollte ich nur ausdrücken, Du kannst Dir nicht immer aussuchen, ob Du etwas nicht brauchst und bekommst.

Klar, die alten Wähltelefone gibts noch, und bei manchen Haushalten laufen sie auch. ;)
 
Ich kann mir zwar nicht aussuchen, ob ich es bekomme. Aber ich kann mir aussuchen, ob ich es nutze.

Und was z.B. IE angeht, hat Microsoft ja bereits eine gerichtliche Niederlage einstecken müssen.
 
Flauschehase schrieb:
Naja, das Handy mit Internetfunktion taugt hier kaum als angemessener Vergleich.

Und diese Verschlüsselung ist letztlich vom Schlüsselinhaber, sprich dem Hersteller, potentiell decodierbar. Und da kann (!) rein rechtlich keine Verwaltung zustimmen. Sobald auch nur eine potentielle Gefahr besteht, daß die Daten in falsche Hände gelangen, würde jeder Datenschutzbeauftragte Sturm laufen. Also muss (!) es Versionen der Software geben, die dieses verhindern. Und damit wird es auch für andere zugänglich.

Das geht hier mittlerweile eindeutig Richtung Verschwörungstheorie... ;)

Lies mal bei Heise.de was in der Richtung so abgeht oder aber auch im Bereich Sotftwarepatente, Urheberrecht etc. Es wäre sehr 'schön' wenn es so rauskäme wie Du sagst und ich wäre auch sehr erleichtert. Irgendwie aber habe ich im Moment etwas den glauben daran verloren.

Gruss
Marti
 
@marti:
Ich hab da wohl eher den Glauben an die Rechtsprechung als in die "lauteren" Zielsetzungen der Wirtschaft.
Ich denke schon, daß es in 10 Jahren den noch um einiges "gläserneren Bürger" geben wird als heute, aber ein Zeitalter der totalen Kontrolle, in der MS durch entsprechende Manipulation und nur noch online bearbeitete Daten, die totale Macht hat, das wage ich doch arg zu bezweifeln. Das ist eher schlechtes Kino.

Dinge, wie die bereits heute mögliche Abgabe einer Online-Steuererklärung, taugen da auch nicht wirklich als Beispiel, denn die Daten werden nur an das zuständige (!) Finanzamt übermittelt, aber nicht über eine Applikation auf dem Webserver einer privaten (!) Firma online bearbeitet. Wir (unsere Verwaltung) sind hier in Deutschland mit führend, was die Projektarbeit für die digitale Signatur, Online-Verwaltung, etc. angeht. Genau die oben von anderen beschriebenen Szenarios sind es aber, die hier bei uns ständig im höchsten Maße berücksichtigt werden. Für die nur geringfügig anspruchsvolleren Aufgaben ist hier bereits eine Chip-Karte mit digitaler Signatur zur Authentifizierung erforderlich. Und das sind noch nicht mal arg geheime Dinge, die da überhaupt bei diesen Anwendungen übertragen werden.

Nein, ich bin weißgott kein Mensch, der das alles positiv sieht. Aber so schwarzmalerisch nun auch wieder nicht.

Grüße
Flauschehase
 
[-> Bitte nicht an Kleinigkeiten aufhängen.]

Ich wollte damit ausdrücken, die Vernetzung wird immer essentieller im täglichen Leben. Ob man will, oder nicht.

Ich erwähne auch bewußt nicht MS, diese Firma ist auch nur ein Teil.

Keine Verschwörung, kein Machtmißbrauch eines Monopolisten. Einfach der Lauf der Dinge…

Die Frage bleibt: geht man verantwortungsvoll mit den zur Verfügung stehenden Werkzeugen um?
Ein Weltweit agierendes Unternehmen schert sich in der Regel wenig um soziale Verantwortung.
Und die potentiellen Gesetzgeber zeigten sich in der jüngsten Vergangenheit wenig kompetent, was EDV-Belange betrifft.

Nein, ich brauche kein Prozac :D Mach mir halt nur meine Gedanken, und ich denke, daß ich nicht alleine dasteh. :)
 
Hier noch mal ein paar andere Gesichtspunkte:

Nach dem c't Artikel ist das TPM zur Verdongelung eher ungeeignet, da es aktiv durch den Benutzer aktiviert werden muss. Ich glaube daher nicht, dass es wirklich dafür verwendet werden soll.

Andererseits hat Steve Jobs das HD-Zeitalter ausgerufen. Und genau da kommt TCPA/TPM ins Spiel. Gegenüber der X86-Welt hat die Filmindustrie bereits weitgehende Zugangskontrollen durchgesetzt, die sich im Prinzip nur in einer TCPA/TPM Umgebung verwirklichen lassen. Nachdem Hollywood also bereits fast die ganze Computerwelt im Sack hat, gibt es praktisch keine Chance, HD-Content (sei es nun HDTV oder HD-DVD) auf dem Mac zu ermöglichen, ohne einen genauso restriktiven Schutz zu bieten. Hollywood kann es sich leisten, gegenüber Apple "Friß oder stirb" zu spielen, denn auf 3-5% potentielle Zielgruppe werden die im Zweifelsfall eben verzichten.

Daher gehe ich davon aus, dass etwas vergleichbares zu TCPA/TPM noch in die letzten G5 Einzug halten wird..... Und genau dafür ist vermutlich auch der TPM-Chip in den Intel-Mac-Systemen drin.

Snoop
 
Ja, snoop69, deine Vermutung liegt vermutlich ziemlich nahe an der Realität.

Ich bin vielleicht zu blauäugig - aber ich wünschte mir wirklich, mein bevorzugter Computerhersteller würde diesen unsäglichen Ansprüchen der "Content"-Industrie etwas Einhalt gebieten. Aber was dabei nicht vergessen werden darf - Steve Jobs ist ja als Pixar-Chef selbst (kein kleines) Mitglied dieser Industrie.
 
langfristig, und das habe ich schon kurz nach der WWDC prophezeit, wird Apple nicht umhin kommen die TPM zu nutzen um den Forderungen der Film- Musiklobby nachzukommen, denn da will Apple auch Geld mir verdienen. Es geht nur vordergründig um Hardware, langfristig sucht jede Firma nach anderen Wegen zu noch mehr Geld zu kommen und das man sich da schnell der Lobby beugt und seine Ideal von 1984 verrät ist naheliegend - money makes the world around.
Und das ganze Gerede von Abstimmung der Hardware etc. damit Mac Maclike bleibt ist bullshit, dessen bedarf es nicht unbedingt der TPMs. Das geht billiger und einfacher mit anderen prozessoren.
Ne ne, hier wird einen Tür aufgestossen, an der schon lange durch Lobbyisten und Grosskapital gerüttelt wird. Apple springt auf den anfahrenden Zug mit auf, denn wenn Longhorn kommt und die TPMs dort normal sind , würde es ohne die im Wettberwerbsnachteil sein und indiziert werden durch die Lobby der Film, Musikgiganten.
Für mich ist das klar wie Klossbrühe und ich werde mir noch einen netten, schnellen G5 Dual holen, der mich für die nächsten 10 jahre beglücken wird, so ich hoffe.
Schuld sind ehedem alle die kupfern und P2P sich saugen was das zeug hält.
 
volksmac schrieb:
....
Schuld sind ehedem alle die kupfern und P2P sich saugen was das zeug hält.
Meinst Du? Ich halte das eher für eine willkommene Begründung der Rechtevermarkter für eine Entwicklung, die so oder so von denen gewünscht ist.

Mit "pay per hear/view/use" kann man einfach viel mehr Geld scheffeln und die volle Kontrolle behalten....

Snoop
 
snoop69 schrieb:
Meinst Du? Ich halte das eher für eine willkommene Begründung der Rechtevermarkter für eine Entwicklung, die so oder so von denen gewünscht ist.

Mit "pay per hear/view/use" kann man einfach viel mehr Geld scheffeln und die volle Kontrolle behalten....
Sehe ich auch so. Irgendwie hat man das ja auch (fahrlässigerweise?) forciert. Von wem haben wir denn die Technologie?
Man hat uns ein mächtiges Spielzeug gegeben, mit dem sich zu anfags nahezu jeder(!) erstmal bedient hat. (behaupte ich jetzt mal so dreist)

Tja. Das Kind war neugierig, hat die Macht entdeckt und man kann es uns nun nicht mehr aus der Hand nehmen… also welche Lösung bleibt? Gegenmacht. Kontrolle.

Das ist eine zwangsläufige Entwicklung gewesen, seit Erfindung des CD-Brenners.
 
Die Diskussion geht hier aber in meinen Augen in 2 unterschiedliche Bereiche. Es ist etwas vollkommen anderes, ob ich einen hardwareseitigen Kopierschutz für Filme/Musik einrichte, von mir aus auch als pay-per-view, oder ob ich, wie weiter oben prophezeit, irgendwann der gläserne Bürger werde, der durch die Anwendung von nur noch im Netz angebotenen Applikationen ausspioniert wird.

Der Einsatz als Schutz für Filme/Musik hat IMHO für den ehrlichen Anwender keine gravierenden Auswirkungen. Vielleicht lässt sich damit sogar irgendwann das Spiel beenden, daß manche Musik-CDs auf dem Rechner laufen und andere wiedrum nicht, was mich als ehrlichen CD-Käufer so richtig annervt.

Schuld sind ehedem alle die kupfern und P2P sich saugen was das zeug hält.
Auch das ist nur halb richtig. Kopiert wurden vor 20 Jahren auch schon LPs und MCs en masse. Nur, damals ging das, zumindest im Hobbybereich, immer mit Qualitätsverlust einher und auch nur mit den Scheiben, die im Bekanntenkreis verfügbar waren. Heute, dank Internet und MP3, kann man auf das gesamte Musik-/Film-/Programmspektrum des Planeten zugreifen, eben praktisch ohne Qualitätsverlust. Und das liegt nicht zuletzt auch an der Industrie selbst, die das erst mäglich gemacht hat.
Das ist genauso, als wenn man einem Kind ein tolles Spielzeug in die Hand drückt uns sagt "Aber nur angucken...".
 
@Tau:
Zwei dumme, ein Gedanke...

Gruß von Franke zu Franke.
 
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