An alle Filmemacher: Storyboards sehen jetzt anders aus!

olly

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Habe mir nach langem hin und her ein Storyboard-Programm zugelegt: FrameForge 3D.
Ich hab die anderen getestet (Stoyboard Artist etc) und muß sagen: Frame Forge ist der Gewinner.
Das Ding spuckt Storyboards aus, die zwar ästhetisch nahe an der Hölle sind (geschmacksache natürlich) aber technisch als Referenz bestehen!
Man kann die Optiken festlegen und sich genau anschauen, wie und wo die Kamera für eine Einstellung sein muß - großartig!
Die Jungs sind bei Version 1 und die wenigen Dinge, die es noch zu vermissen gilt, sind in Arbeit.

Auch die Comunity macht spaß, man kann sich zig verschiedene 3D-Modells runterladen und bekommt auch fundierte tips.

Als Regisseur, der nie zeichnen konnte bin ich absolut begeistert. Man kann die Boards übrigens auch gut in Präsentationen vor Kunden einsetzen - sie lassen sich als jpeg und sogar als flashmovie exportieren.

Teambesprechungen haben auch eine völlig neue Qualität bekommen: Ich kann quasi life am powerbook vorführen, was ich will - und jeder versteht mich!

Für 300$ ein echter Gewinn für das Filmhandwerk!

www.frameforge.com

Auf gutes Gelingen!
 
Also das finde ich doch schon ganz schön happig, bevor ich überhaupt mal zu irgendwas gekommen bin schon 300$ auf den Tisch zu legen.
Idee, Script und Storyboard sind nunmal die ersten Phasen in denen man die wichtigsten Grundsteine legt. Da spiel ich nicht mit irgendwelcher Software rum, während ich mit Blatt und Bleistift meine ideen austüfteln sollte.
Ich kann übrigens auch nicht besonders zeichnen, dafür aber Zeichnungen und Geschichten erzählen und erklären. Ich finde das gehört einfach dazu.
 
Wirklich ein toller und konstriktiver Kommentar in einem Softwareforum. Besten Dank.
 
Sorry: "konstruktiv" wollte ich natürlich schreiben....
 
Ein richtiges Storyboard ist gezeichnet und wird vom Regisseur signiert :D
 
Also sorry, aber der Kosten-Nutzen-Faktor einer Software ist wohl ein maßgebliches Kriterium einer Software oder? Was war jetzt an meinem Post unkonstruktiv?

Ich bin ganz bebo's Meinung :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich behaupte mal, dass ein guter Illustrator schneller ist als "irgendwelche" 3-D gerenderte Storyboards. Zudem ist das illustrieren in meinen Augen ein wesentlicher Punkt beim Film und ich sehe es nach wie vor als wertvolle, künstlerische Arbeit, die einen Film gefühlsmässig, nicht technisch, weiterbringen. Aber vielleicht bin ich auch nur altmodisch...
 
Storyboard am Computer... da muss man auch vorzeichnen, ansonsten verzettelt man sich. Dann kann man´s auch gleich ordentlich illustrieren.
Ausserdem: Womit will man denn anschliessend die Bonussektion der DVD füllen? Mit diesen Low-Tech-3D-Filmen? ;)
 
Bin mir nicht sicher, ob bei Euch angekommen ist, WAS diese Software kann und vor allem was sie soll...
Ich rede hier nicht vom Rumspinnen & Ideenfinden, das tu ich auch nicht am Rechner und bestimmt nicht in 3D.
Aber wenn man seine Ideen ausprobieren will, sehen will, ob sie technisch funktionieren, sprich, wenn man am Shootingboard sitzt, dann ist diese Software Gold wert.
Man weiß nacher genau welche Optiken man braucht und welchen Kran/Dolly man benutzen muß/sollte und vor allem, ob das auch alles in den Set passt!
Und die Blueprints des Sets sind großartig für Grip und Licht, um zu sehen, was möglich ist und was nicht.

Ob jemand diese technische Genauigkeit bei seinem Projekt braucht oder nicht, muß jeder selber entscheiden und es ist auch von Projekt zu Projekt verschieden.
Aber ich dachte, das wäre klar...
 
@olly
ok, du kannst wirklich mit der software schnell welten bauen. du kannst sie im nu mit objekten füllen. und du kannst kinderleicht die kamerawinkel und -einstellungen ändern.
ist das aber alles, was ein film (ausser vielleicht action movie) <is all about>?
wo bleiben die mimik und gesten der schauspieler? wo bleiben die situationsspannungen zwischen figuren? wo bleiben die licht-schatten-spiele? wo bleibt _die absicht_ eines moments??? vorahnung, suspense... wie kannst du z.b. die angst darstellen? kannst du eines von den bildern hier -> http://www.storyboardsinc.com/film.shtml nachstellen?
rob

@Der rest
danke jungs, ich dachte schon bin mit meinen zeichenkenntnissen am falschen zug ;)
 
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@gester
nein, kann ich nicht. Nur in MEINER phantasie. Aber der Zeichner, mit dem ich die künslterischen Storyboards zusammen mache, der kann das. Und mit dem mach ich das.
Es geht hier nicht um entweder oder, um schwarz oder weiß, um gut oder schlecht.
ES GEHT UM EINE TECHNISCHE ERGÄNZUNG.

Oder kannst Du mir sagen, mit welcher Brennweite die Bilder auf http://www.storyboardsinc.com/film.shtml gemacht werden müssen, welchen Krantyp GENAU man dafür braucht etc?
Kennst Du überhaupt die Probleme, die man haben kann beim Umsetzen eines Storyboardbildes?

...und ich dachte ich befinde mich in einem Softwareforum und man könnte sich mal konstruktiv über eine Software austauschen.... und was kommt: grundatzdiskussionen.

Übrigens, für all die, die sich mit der Software mal wirklich beschäftigen möchten: Im Storyboard-Manager kann man natürlich auch reine Bilder (Jpeg, Tiff) importieren und mit den 3D-Szenen mischen.
Für die ganz Faulen (wie mich): Beim Kauf erhält man 3 Lizenzen. Ich hab eine meinem Kameramann und eine meinem Regieassistenten gegeben. Die technisch aufwendigen Shots baut der Kameramann in 3D, mein Assistent fügt die gescannten Zeichnungen ein und ich kann prima damit arbeiten.

Ich kam übrigens noch nie auf die Idee einem Schauspieler ein Storyboard-Bild zu zeigen und ihm zu sagen: "Siehst du die tolle angstvolle Mimik da auf dem Bild!? Genau SO sollst Du das spielen!"
Ganz ehrlich: Sowas fände ich eine Beleidigung für die künstlerische Arbeit eines Schaupielers.
 
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Find´ ich ja interessant, dass jetzt die Illustratoren auch noch dazu verdammt werden, die GENAUEN Krantypen, die Brennweite, etc. zu bestimmen - ich dachte immer, das sei die Arbeit eines Regisseurs und seines Kameramannes...

Bin seit 15 Jahren selbständig als Illustrator unterwegs und fand´s schon nicht so prickelnd, dass man als Illustrator nicht nur für´s Erstellen der Bilder, sondern - die Wende kam vor ca. 8 Jahren - auch für deren Transport zum Kunden zuständig sein sollte (per iMehl, vorher ging´s ja per Kurier). Hinzu kam dann noch die Verbindlichkeit, dass diese als Datensatz gelieferten Arbeiten auch ohne Probleme druckbar sein sollten, also die Arbeit von Produktionern.
Also:
Was mich an diesen Veränderungen schon stört, ist sowohl der unbezahlte Arbeitsaufwand, sowie die verschobene Verantwortwortlichkeit - doch, ja, ich sehe auch die Vorteile, also die Geschwindigkeit und die Bequemlichkeit, aber es nervt doch, im Laufe der Zeit immer mehr unbezahlte Arbeiten zu machen, die vorher von anderen Branchen erledigt wurden.

Und um Brennweiten und Krantypen muss ich mich WIRKLICH nicht noch kümmern müssen, denke ich.

viele illustrative Grüße

-M.
 
olly schrieb:
@gester
nein, kann ich nicht. Nur in MEINER phantasie. Aber der Zeichner, mit dem ich die künslterischen Storyboards zusammen mache, der kann das. Und mit dem mach ich das.
Es geht hier nicht um entweder oder, um schwarz oder weiß, um gut oder schlecht.
ES GEHT UM EINE TECHNISCHE ERGÄNZUNG.
das ist ja doppelt gemoppelt, meinst du nicht? wenn du als regisseur vom storyboard nicht erkennen kannst, wie man es technisch zu bewältigen hat, dann kann ich dir auch nicht weiter helfen. aber vielleicht brauchst du wirklich ein zusatztool? ich habe ja nicht gesagt, dass die software schlecht ist, im gegenteil, aber eher für deine kommunikation mit dem technischen teil der crew.
Oder kannst Du mir sagen, mit welcher Brennweite die Bilder auf http://www.storyboardsinc.com/film.shtml gemacht werden müssen, welchen Krantyp GENAU man dafür braucht etc?
Kennst Du überhaupt die Probleme, die man haben kann beim Umsetzen eines Storyboardbildes?
nein, und die sind mir ehrlich gesagt egal. das ist deine sache.
...und ich dachte ich befinde mich in einem Softwareforum und man könnte sich mal konstruktiv über eine Software austauschen.... und was kommt: grundatzdiskussionen.
und was ist schlecht daran, wenn die software solche reaktionen ausruft? update: nur ich halte es eher für eine halbe sache. die software will allen helfen und hilft in wirklichkeit niemandem, weil man andere methoden auch zusätzlich braucht (wie du z.b. deinen storyboardzeichner). nur ein storyboard separat nachzubauen (nicht ergänzen, sowas geht nicht), um es für die technische fragen herzuhalten nenne ich die doppelte arbeit.
Übrigens, für all die, die sich mit der Software mal wirklich beschäftigen möchten: Im Storyboard-Manager kann man natürlich auch reine Bilder (Jpeg, Tiff) importieren und mit den 3D-Szenen mischen.
Für die ganz Faulen (wie mich): Beim Kauf erhält man 3 Lizenzen. Ich hab eine meinem Kameramann und eine meinem Regieassistenten gegeben. Die technisch aufwendigen Shots baut der Kameramann in 3D, mein Assistent fügt die gescannten Zeichnungen ein und ich kann prima damit arbeiten.

Ich kam übrigens noch nie auf die Idee einem Schauspieler ein Storyboard-Bild zu zeigen und ihm zu sagen: "Siehst du die tolle angstvolle Mimik da auf dem Bild!? Genau SO sollst Du das spielen!"
wie kommst du darauf, dass du einem schauspieler das nach den gezeichneten figuren vorgeben musst? es reicht, wenn ein schauspieler sich das storyboard zuerst anschaut (dafür ist es ja da), dann kann er sich ein bild davon machen. manchesmal brauchst du ihm überhaupt nichts nachher erklären.
Ganz ehrlich: Sowas fände ich eine Beleidigung für die künstlerische Arbeit eines Schaupielers.
es gibt leider zuviele regisseure, die den schauspieler sowieso wie eine puppe behandeln, storyboard hin oder her...
rob
 
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@gerster
Wahnsinn. Toll. Danke für die Lektionen, die du da für mich parat hast. ...wie wärs mit einer dozentenstelle an der filmhochschule?

ganz ehrlich: mir reicht´s.
Weiß einer, wie man diese email-benachrichtigung deaktivieren kann?
 
@olly
wenn du keine anderen konstruktiven argumente ausser dieser kindischen bemerkung hast, dann ist es tatsächlich besser, dem gespräch ein aus zu setzen.
rob

achja:
kontrollzentrum > einstellungen ändern > emails, private nachrichten... > themen abonnieren > dropdown menu auf 'nicht abonnierern' setzen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich macsepp und gester nur anschließen. Storyboards sind eine geldsparende und daher wichtige und sinnvolle Sache, aber dieses Programm geht für mich mehr in Richtung Gimmick. Diese gerenderten Computerentwürfe können die Komplexibilität und Plastizität eines herkömmliches Storyboard nun mal nicht ersetzen, das ja schon einen sehr guten Eindruck von der Atmosphäre und den Charakteren geben kann. Aber vielleicht könnten sich George Lucas, Paul W. S. Anderson, Uwe Boll, McG, Brett Ratner und Michael Bay ja für ein solches Progrämmchen erwärmen. :D
 
nein, das stimmt nicht... mich interessiert schon, wie mein storyboard umgesetzt wird.
habe eigentlich nichts dagegen, etwas über brennweiten und krantypen zu wissen :)
rob
 
gester schrieb:
[...]habe eigentlich nichts dagegen, etwas über brennweiten und krantypen zu wissen :)
rob

... zu wissen, ja, aber dennoch sollten die Arbeits- (nicht die Wissens-)Gebiete in ihrer Verantwortlichkeit klar getrennt sein.
Ist am Ende auch gern ´ne Haftungsfrage: wenn ich die Verantwortung übernehme auf Gebieten, die definitiv nicht die meinen sind, hafte ich in vielen Fällen auch für die Richtigkeit meiner Aussagen.
Ich denke, jeder Illustrator kennt die für Agenturen zu unterschreibenden "Rahmenverträge", in denen eben jene Haftungsfragen auf die Zulieferer abgewälzt werden sollen ("...für die Richtigkeit in Wort & Bild haftet der Illustrator...", "...Haftung für die zeichen-, wettbewerbs- und urheberrechtliche Schützbarkeit übernimmt der..." oder "...Übernahme Ansprüchen bei Verletzungen von Rechten Dritter...").
Gesetzt den Fall, dass eine Filmcrew am Set mit den falschen Kränen auftaucht, nur weil ich mich auf die Aussagen des Programms verlassen habe, so haben die meisten Agenturen keinerlei Hemmungen, diesen Ausfall auf den Zulieferer, also mich, abzuwälzen.
Und, anders als die Agentur, hafte ich in voller Höhe meines Privatvermögens.

Tja.

Deshalb: Wissen ja, aber die Verantwortung dafür zu übernehmen - nein.

-M.
 
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