Alte Fotos scannen - wie, womit, was dann?

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bikkuri

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Hi,

da hier ja offensichtlich so einige professionelle Fotografen zugegen sind, moechte ich eine etwas naive Frage stellen.

Ich habe von meiner Verwandschaft ingesamt ca. 2000 alte Fotos erhalten, die ich digitalisieren soll, um sie vor dem Verfall zu bewahren.
Die Fotos sind aus den 60er bis 80er Jahren und wurden mit damals handelsueblichen Fotoapparaten auf Agfa-Farbfilme aufgenommen und liegen entwickelt vor. Bei den meisten Fotos sind auch noch die Negative dabei.

Zustand: Die Farben sind groesstenteils verblasst oder haben einen starken Gelbstich.

Wie gehe ich jetzt am kluegsten vor?

Fotos einscannen und danach mit Aperture oder PS die Farben korrigieren? Ich habe keinen Fotoscanner, nur den, der in meinem MFG dabei ist. Falls der nicht ausreichend ist, welcher Scanner ist zu empfehlen? Mit welchen Einstellungen sollte man arbeiten (dpi etc.)?

Oder kann man bei meinem Vorhaben eher was mit den Negativen anfangen? Sind die wie die entwickelten Bilder auch diesem rapiden Verfall ausgesetzt?

Im Endergebnis muessen es keine feingetunten Fotos werden, sondern einfache, ansehnliche Erinnerungsstuecke.

Danke!
 
Ich bin zwar kein Profi aber ich würde mir nen Negativscanner kaufen. Vor einiger Zeit hatte Nikon sowas mal im Angebot, keine Ahnung ob die diese Geräte noch herstellen. Da legst du dann die Negative hinein und lässt die Teile scannen. Je nach Preisklasse gibt es auch welche mit Einzug, so dass du nur die einzelnen Streifen einlegen musst, so dass du dir dann einiges an Arbeit ersparst. Wenn die Negative halbwegs gut gelagert wurden (also nicht Dachboden/Keller), dann wirst du damit deutlich mehr Erfolg haben, denke ich. Die Abzüge würde ich entweder zurückgeben oder alternativ in die Mülltonne kloppen.

Ich würde die Bilder auch nicht als JPEG abspeichern, sondern irgendwas anderes, sinnvolles, z.B. TIFF.
 
Hi. :)

Ich stand vor 1 1/2 Jahren vor einer ähnlichen Aufgabe. Anfangs waren es um die 1500. Mittlerweile sind es >4000 die ich digitalisiert habe - Fotos aus der ganzen Familie :D

Negative hatte ich zum Teil auch noch, aber bessere Ergebnisse habe ich eigentlich mit dem Einscannen der Fotos selber erzielt.(Also die sahen schon gut aus, hatten aber fast alle eine nervige Vignettierung und das Scannen dauert erheblich länger)

Meine Scanner:

Für die ersten 1500: Canon 5600F
http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Scanners/Flatbed_with_Film_Scanning/canoscan_5600F/

Dieser ist wirklich hervorragend und kam glaube ich 120 Euro

Danach habe ich mir den Canon 9000F zugelegt:
http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Scanners/Flatbed_with_Film_Scanning/CanoScan_9000F/

... da dieser schneller ist und mittels Laser/Lichtstrahl automatisch Staub auf den Bildern erkennt. Habe aber trotzdem vor jedem Scanvorgang, die Fotos mit einem kleinen Blasebalg abgepustet.

Meine Empfehlung für die 2000 Fotos ist der 9000F. Er ist schneller, erkennt ziemlich zuverlässig Staub und Kratzer und ist auch bei Negativstreifen und Dias, besser als der 5600F - welcher aber auch sehr gut ist.

Bearbeitet habe ich die Fotos in Photoshop. Meistens im Schnelldurchlauf Kontraste, Tonwertkorrektur und Farben angepasst. Bei einigen Aufnahmen (So ca. 200) habe ich mir mehr Zeit gelassen und diese intensiver bearbeitet.

Ach ja und die Software beider Scanner erkennt auch automatisch die Bilder. So hast Du bei 3 oder 4 Fotos welche Du auf dem Scanner liegen hast, nicht eine Datei, sondern für jedes Bild eine passend geschnittene Fotodatei.

Die Bilder habe ich gerade auf meiner Externen. Ich lade morgen aber mal welche hoch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich, schnapp dir die Sachen und bring das zu einem Profi. Willst du dir wirklich einen Negativscanner anschaffen, den du danach wahrscheinlich nie wieder benötigst? Hast du bereits PS oder ähnliches und kannst damit flott arbeiten? Wir reden hier von immerhin 2000 Bildern.
 
Nö geht wunderbar selber und besser als bei vielen Profis. Ich habe einige als Test in verschiedene - gute - Fotoläden gebracht. Meine Ergebnisse waren durch die Bank weg besser. Die aus dem Fotoladen waren oftmals verrauscht und wirkten sehr matschig. Die Canon-Scanner sind schon sehr gut.

PS: Ich habe für die 1500 (Glaube waren sogar etwas mehr) damals in ca 2 1/2 Wochen benötigt. Also um die 90 pro Tag. Bei 3-4 Bildern pro Scandurchgang, waren das um die 25 Scandurchgänge pro Tag. :) Wenn man sich etwas mehr Zeit nimmt, kann man das in aller Ruhe durcharbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab mir gerade mal die Links zu deinen Scannern zu Gemüte geführt. Da muss ich mich doch glatt revidieren, offensichtlich sind die 2000 Fotos des TE nichts, was man nicht an ein paar kalten Winterwochenenden packen könnte. Ist halt nur die Investition für den Scanner und die Bildbearbeitungssoftware.

Ähm, wieso ist das Thema eigentlich in der Bar?
 
Erstmal vielen Dank fuer die Antworten.
Der Scanner des MFGs ist nach anfaenglichen Tests voellig nutzlos. Da erreiche ich bessere Qualitaet, wenn ich die Bilder mit dem Handy abfotografiere.

Den Canon werde ich mir mal ansehen (ich hoffe, der hat einen 64bit-Treiber). Photoshop habe ich und kann auch einigermassen damit umgehen. Der Rest laesst sich erarbeiten.

Von Fotoservices halte ich nicht wirklich viel, zumal man erst einmal einen Laden finden muss, der wirklich professionell arbeitet. Ausserdem ist die Ahnenpflege Ehrensache und darf ruhig ein gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Die Einpflege meiner Video8- und MiniDV-Kassetten mache ich schliesslich auch selbst. Und das schon seit knapp einem Jahr. Das ist schon gut so.

Weitere Hinweise sind willkommen. :)
 
Entschuldigung, aber Fotoläden sind i.d.R. auch nur studentische Aushilfen, die keinen Plan haben und nur schlecht kalibrierte Automatikmaschinen bedienen. Bei einem Papierabzug, der noch dazu so alt ist, braucht es sehr viel EBV und am Ende fehlt immer noch massiv Auflösung. Das beste Ergebnis gibt es nur über einen Scan vom (gut erhaltenen) Filmmaterial, was aber entsprechendes Equipment, gute Software, das Wissen diese auch zu bedienen und viel Zeit in Anspruch nimmt. Leider werden entsprechende Scanner in guter Qualität immer seltener, die Nikon Coolscan Serie wurde leider afaik eingestellt, allerdings sind Gebrauchtgeräte bei ebay durchaus regelmäßig zu bekommen. Ein paar (teure) Flachbettscanner mit einer halbwegs brauchbaren Durchlichteinheit gibt's auch (z.B. Epson Perfection V700 bzw V750). Meist hat man hier allerdings Probleme mit der Planlage, was zu massiven Schärfe und Auflösungsverlusten führt, wobei das hauptsächlich größere Filmformate betrifft (120er Rollfilm bzw Planfilm). Eine weitere Möglichkeit (wenn auch sehr aufwändige und teure) wäre ein Trommelscan, wobei entsprechende Geräte wohl bei niemandem einfach mal so herum stehen dürften und auch nicht ohne weiteres mal eben angeschafft werden können.

Ich habe bisher nur von der optimalen Qualität gesprochen, für die das Aufnahmematerial eben auch entsprechend gut sein muss. Eine 08/15 Aufnahme mit einer x-beliebigen Automatikkompaktkamera, die weder sorgfältig vom Fachmann entwickelt wurde, noch sauber aufbewahrt wurde, stellt logischerweise nicht die beste Grundlage für technisch aufwändigste Digitalisierungen dar. Ich persönlich würde zwar auch hier lieber das Filmmaterial scannen und davon ausgehend das ganze restaurieren, aber das ist nur mein persönlicher Anspruch an meine eigene Arbeit - wenn schon, denn schon.

Es gibt zudem auch noch recht ordentliche Scan Services, die einfach wesentlich besser arbeiten als 99% der Fotoschuppe um die Ecke. Zu nennen wären hier z.B. www.filmscanner.info (nicht getestet, nur bei HW Recherche gefunden), daneben kann man auch bei Sander scannen lassen und in Berlin auch bei Pixelgrain (beide bisher mit sehr guter Erfahrung, bei Sander ein Drumscan von einem 6x4,5 SW Negativ und bei Pixelgrain diverse Positiv wie Negativ Rollfilme).


P.S.: für ein paar wenige Digitalisierungen könnte man auch eine Durchlichteinheit selbst bauen und per exakt ausgerichteter DSLR abfotografieren - quasi improvisierter Reprostand.
 
Danke fuer die ausfuehrliche Antwort. Trommelscanner etc. in xxMbit-Aufloesung waere dann doch wohl ein regelrechter Overkill fuer ein paar Familienschnappschuesse.
 
Ich habe Dias und Negative (s/w und Farbe) mit einem CanoScan 8400 mit der Durchlichteinheit gescannt. Ich kann keinen Unterschied zu den Negativen und Dias erkennen, die ich mit dem speziellen Diascanner CanoScan 2700 gescant habe - für meine Zwecke absolut ausreichend.
Wenn Du die Negative hast, nimm die... der Scanner/die Software kehrt das dann automatisch zum Positiv um während des Scannens. Bearbeitet habe ich meine Scans zu 95 % mit der Auto-Tonwert Korrektur von Photoshop. Bei den restlichen 5 % war etwas mehr Einsatz von Nöten... Helligkeit, Gradationskurven, etc.
 
Danke auch dir.

Ich denke, ich hol mir den 9000F. Der scheint fuer meine Zwecke mehr als ausreichend zu sein. Bei den Treibern ist 10.8 noch nicht aufgefuehrt, aber ich kann auch auf 10.6 oder 10.7 vorerst scannen.
Allerdings sehe ich keine Angaben auf der Canon-Seite, ob es sich um einen 64bit-Treiber handelt. Fuer die Fotos spielt das vorerst keine Rolle, aber ich moechte den Scanner dann auch auf meinem Produktivsystem nutzen. PS 13 setzt aber TWAIN mit 64bit voraus. Auf Windows kann er das, aber auf OS X? Kann da jemand was zu sagen?
 
Hallo,

bei mir gehts jetzt auch los. Meine Mutter betreibt Ahnenforschung und wir haben ein paar Hundert Bilder die alle noch vor dem Krieg geschossen wurden. Ich habe zuerst mal ein paar mit 300 DPI eingescannt und dann aber vorsichtshalber auf 600 DPI erhöht (wahrscheinlich reichen für die Bilder auch 300 DPI aus, ich weiß es ehrlich gesagt nicht). Die Frage für mich ist aber das Dateiformat: Muss es unbedingt .tiff sein oder reicht auch .jpg ? Schließlich werden die Fotos einer Digitalkamera ja auch meist im .jpg Format geschossen und nicht im .tiff (ausnahme natürlich die RAW-Fotografie....)

- Was ist der genaue Vorteil von tiff.
- Mit den DPIs bin ich auf der sicheren Seite oder ?

Grüße und Danke,
Blain

p.s.: als Scanner habe ich einmal einen Samsung CLX-6220 und einen Samsung SCX-4729FW. Scannen tue ich mit dem Programm "Digitale Bilder" was bei jedem Mac dabei ist.
 
Moin,



JPEG ist ein Format, welches die Bilder unter Verlusten komprimiert. Tiff ist eine Verlustlose Bearbeitung.



Wenn Du die Abzüge gescannt hast, ja, bei Negativen (je nach Format) eher nicht.

Hallo,

- also ich habe nur Abzüge, keine Negative. Somit 600 DPI i.O.
- Thema tiff vs jpeg: Zum Entwickeln sollte doch auch das jpeg ausreichend sein oder? Ich hab schon ein paar Bilder drinnen, aber ich denke dass sie auch im jpeg Format passen. Oder muss ich mir jetzt Sorgen machen und sollte ich nochmal von vorne anfangen (hab erst ca 50 gescannt.)


Grüße
Blain
 
JPEG sollte für den Heimgebrauch ausreichen, solange du die Bilder nicht noch zig-mal weiter ver- und bearbeiten willst. Du verlierst halt ein wenig Detailinformation, das ist der Preis für die kleinere Dateigröße.
 
Zuletzt bearbeitet:
JPEG sollte für den Heimgebrauch ausreichen, solange du die Bilder noch zig-mal weiter ver- und bearbeiten willst. Du verlierst halt ein wenig Detailinformation, das ist der Preis für die kleinere Dateigröße.

Nein, nachbearbeitet wird nix. Einfach nur einscannen und aufheben, anschauen, weiterschicken und evtl. auch entwickeln lassen.
 
Gerade bei alten Famiienfotos würde ich ruhig auf Tiff zurückgreifen und auch mit der Auflösung nicht geizen! Ich habe ebenfalls viele Dias, Fotos und ganze Alben digitalisiert (Canon 9000F) und welch "Wunder", wenn die Bilder erst einmal digital vorliegen und die Verwandtschaft nicht zu klein ist besteht immer Bedarf (Ahnentafel, runde Geburtstage Hochzeiten etc.) Der Vorteil der höher aufgelösten Tiffs ist, dass man auch von den vorliegenden Digitalen Ausschnittsvergrößerungen vornehmen kann (Wenn z.B. ein Gesicht aus einem Gruppenfoto herausgeholt wird)

Es spart übrigens eine Menge Zeit, wenn man die Fotos schon beim Sichten nach "Ähnlichkeit" vorsortiert: Größe, Farbe oder B/W, Qualität, Zustand (sauber, geknickt etc.), starke / schwache Kontraste und und und. Die Einstellungen des Scanners kann man nämlich bei ähnlichen Motiven und Qualitäten oft übernehmen (Reihenscans), dass geht erheblich schneller, obendrein ist so auch die Nachbearbeitung (und sei es nur Farb- und Helligkeitskorrektur) schneller, weil man ähnlich vorgeht, Filter eingestellt lassen kann.

Gerade wenn Abzüge gemacht werden sollen, sollte man besonders sorgfältig vorgehen, sauberes Glas, gut eingestellte Helligkeit und Kontrast, saubere Bilder (Fusseln, Staub, Knicke etc. da kann man mit Photoshop oft "Wunder wirken")
 
Mit der Glasbühne http://www.betterscanning.com/ habe ich gute Ergebnisse erzielt. Das Problem bei den alten Filmen ist
Immer die Planlage. Und wenn man nur einen Flachbettscanner zur Verfügung hat trifft man oft diese nicht (Schärfe)
Bei Scannern gehen die BQ Unterschiede so (und Preis)

1.Trommelscanner (Hasselblad Flextight usw)
2.Durchlichtscanner(Nikon Coolscan usw)
3.Flachbettscanner(Canon 9000 usw)
4.Aldi Scanner

Achte drauf das der Scanner und Dein Programm ICE können. Sonst stempelst du Staub weg
bis die Rente kommt und das bei jedem Bild einzeln. Vuescan kann ich empfehlen in der
Pro Version ua lebenslange Updates. Und ne Testversion gibt's gratis.
 
2.Durchlichtscanner(Nikon Coolscan usw)
3.Flachbettscanner(Canon 9000 usw)

Der 9000F ist genau wie der 5600F mit einer Durchlichteinheit ausgerüstet ;)
Negative lassen sich also scannen...
 
Der 9000F ist genau wie der 5600F mit einer Durchlichteinheit ausgerüstet ;)
Negative lassen sich also scannen...
..sowie Farbumkehrfilme. Es ist trotzdem ein Flachbettscanner wie zb der EPSON v700
der wohl zu den besten Flachbettscannern gehört. Glaube mir über Scannen erstrecken sich
Ganze analog Foren.
 
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