Akademie, Mediendesign-"Diplom": Was ist davon zu halten?

Ein freies phpBB/CMS-Foren-/Portal-System habe ich bei meiner Labelgründung damals auch genommen, weil es nichts gekostet hat und ich durch die Produktionen schon total abgebrannt war. "Damals" - das war vor über zehn Jahren. Solche unschönen Notlösungen müssen schon lange nicht mehr nötig sein. Da sind selbst solche kostenfreien Lösungen wie einst iWeb oder aktuell zapd.com ansehnlicher. Diese PHP-Seiten mit Standard-Installation kommen bei Besuchern und potentiellen Käufern echt nicht gut an. Obwohl ich diese Label-Seite "nur" 6 oder 8 Monate in Betrieb hatte, habe dafür einige Kritik einstecken müssen und glaube, dass mich noch mehr deswegen schlicht ignoriert und schnell weitergeklickt haben. Vor allem in der Anfangszeit und für den Label-Start eine ganz schlechte Idee. Man schadet sich damit letztendlich selbst.

Deine phpBB-Seite wurde teils seit etwa 2,5 Jahren nicht mehr aktualisiert und bei über der Hälfte der Künstler ist der Content nicht mehr verfügbar, weil die Seiten nicht aktualisiert wurden. Inhaltlich erfährt man entweder zu wenig über die Leute oder bekommt bildschirmseitenlange Auftrittslisten angezeigt, die eher in Unterseiten gehören.

Was die Musik angeht wohl Geschmackssache. Techno in allen Varianten ist so ziemlich das letzte oder sogar einzige Genre, das ich überhaupt nicht höre, wenn man mal von Volksmusik absieht. Mein Problem bei den Titeln, die man sich anhören kann, ist, dass sich alles total gleich und steril-konservig produziert anhört. Da gibt es kaum Alleinstellungsmerkmale. Lediglich "The Green Man" sticht positiv hervor mit Individualität.

Ob diese Ergebnisse/Veröffentlichungen jetzt für oder gegen die POP-Akademie sprechen, ist die Frage. Richtige Stars oder Künstler, denen man als Tonstudio, Produzent oder Toningenieur den Stempel aufdrücken konnte, sind ja nicht in Sicht. Mag sein, dass es in anderen Bereichen wie bei Werbe-Jingles/Tracks o.ä. lukrativere Möglichkeiten gibt, sein POP-Akademie-Wissen einzusetzen.
 
Hallo Lindsay, auch auf die Gefahr hin, destruktiv zu wirken: LASS ES ganz!

Wenn du zu alt bist, um zu studieren/eine Ausbildung zu machen, bist du sowieso zu alt für diese Branche. Hier herrscht nach wie vor Jugendwahn. Du wirst nicht den Hauch einer Chance haben. Der Markt ist rappeldicke übervoll von Mitte 20jährigen Absolventen aller möglichen Unis und Privatschulen wie der Pop sowie Umschülern vom Arbeitsamt. Die Agenturen werden überflutet mit Bewerbern und suchen sich meist nur die ganz jungen mit Super-Mappe heraus, um diese dann für wenig bis null Geld für ein Jahr in einem Praktikum zu verheizen. Die arbeiten dann wie die Hafendirnen auch nachts und am Wochenende in der Hoffnung, ganz groß rauszukommen und werden dann nach einiger Zeit vom nächsten Dummen ersetzt.

Warum ist das so? Weil viel zu viele so denken wie du: Grafikdesign ist easy zu lernen, da kann ich von morgens bis abends kreativ sein und nur schöne Dinge machen und bin eine(r) von den Saucoolen.

Grafikdesign ist - entgegen der Meinung vieler - eben nichts, was man mal so kurz zwischen Tür und Angel lernen kann! Willst du Handwerker werden, kriegst du deinen Gesellenbrief auch nicht auf der VHS. Willst du Arzt oder Lehrer oder Ingenieur werden, musst du viele Semester studieren - und das zu Recht! Wieso denkt bloß alle Welt, dass es bei Grafikdesign anders ist?

Das führt jedenfalls dazu, dass dieser Beruf total inflationär abgewertet und überlaufen ist, und sich selbst gute Leute mit Studium an einer staatlichen FH oder Akademie geradezu prostituieren müssen und im Brei der ganzen anderen Absolventen untergehen.

Die Einzigen, die davon profitieren, sind die Privatschulen, die überall aus dem Boden sprießen und m. E. unverantwortlich handeln, indem sie für teures Geld Sklaven und Langzeitarbeitslose "ausbilden" (tlw. sogar noch mit Mitteln vom Arbeitsamt, weil sie auch Umschulungen anbieten) :koch:

Investiere dein Geld lieber sinnvoll! :Oldno:

Hallo ApfelLindsay,

viele, ich hoffe nicht, dass du dazu gehörst, haben eine total
falsche Vorstellung der Arbeit in einer Agentur oder einem Studio.

Als Anfänger wirst du Kreativität eher schmerzhaft missen, denn du
wirst die „Dreckarbeit” zu erledigen haben. Die Arbeit, auf welche
die anderen keinen Bock haben. Die wenigste Zeit in diesem Job ist
Kreativität verlangt, gutes Handwerk ist erstmal die Vorausetzung.

Seit Jahrzehnten versuche ich so genannten Kreativen klarzumachen,
dass es gar nicht so viele kreative Jobs in einer auch noch so grossen
Agentur gibt. Es fruchtet nicht! Bei der Berufswahl „Creative” setzt
das logische Denken aus. Und wer ist schuld? FFF und die so
genannten Arbeitagenturen, die sich erdreisten, dir eine Friseuse als
Umschülerin anzubieten, denn (das ist der Worttlaut des Sachberbeiters)
Als Friseur muss man ja auch kreativ sein! (sic!)

Gruss Jürgen

Dieser Thread ist für mich - vom Ursprungsthema abgesehen - ganz interessant.
Ich spiele mit dem Gedanken, mich nächstes Jahr an der HTW in Berlin für den Studiengang Kommunikationsdesign zu bewerben. Eventuell könnte ich in nächster Zeit ein Praktikum in einer Werbeagentur beginnen - so erfülle ich neben einer Fachhochschulreife (Wenn auch im fremdem Gebiet der Elektrotechnik) eine der Bedingungen für die Annahme, kann mir Kenntnisse (über meine autodidaktischen hinaus) aneignen und im Zweifelsfall, wenn ich zu meiner Überraschung merken sollte, es ist doch gar nichts für mich, mir etwas Anderes überlegen). Nun werde ich nächsten Monat allerdings schon 27... ist es da möglicherweise zu spät, "etwas zu reißen"?
Ich bin lernbegierig und "frickle" gerne - ich denke nicht, dass ich in entsprechenden Jobs Probleme mit mir aufgetragener "Drecksarbeit" hätte - jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen dass sie mir so sehr missfallen wird wie "Drecksarbeit" die mir in anderen Jobs aufgetragen wurde. Es ist viel passiert, ich bin relativ spätreif etc (Die meisten Dinge die ich vor mehr als sagen wir anderthalb Jahren irgendwo verfasst habe zeugen davon und sind mir unheimlich peinlich), die Dinge würden jetzt alle den Rahmen sprengen, aber ich habe (Wenn auch erst mit 26) das erste Mal das Gefühl dass ich mir vorstellen kann was ich in der Zukunft machen will, wie ich mein Leben gestalten will.. Wobei ich auch große Angst habe mich zu überschätzen.
 
Hallo JeriC,

Angst ist ein schlechter Ratgeber! Du hast ja nun die Möglichkeit in einem Praktikum
erst einmal Dir selbst zu beweisen ob dies für Dich der richtige Weg ist. Zu bedenken
ist, dass in der heutigen Zeit – im Gegensatz zu vor 30 Jahren – sich viele berufen
fühlen, sich als Top-Creative anzubieten. Der „Markt” ist verdammt eng geworden.

Zum „Alter” – es gibt den schönen Spruch – mit 35 Jahren bist Du entweder Boss der
Agentur oder Pförtner.

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg.

Gruss Jürgen
 
@Bohe

Deine Lobhudelei für die „Deutsche Pop-Akademie” steht so ziemlich alleine auf weiter Flur.:cool:
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, nach Erfahrungsberichten zu googlen. Bin ja mittlerweile
Rentner und habe Zeit.

Vernichtende Urteile von Besuchern und Interessierten. So z.B. zu finden bei der Süddeutschen
im Forum – jetzt.sueddeutsche.de.

Zu den Urteilen über Deine Webauftritte – kann ich mich nur den „Fachleuten” anschliessen. Und –
wenn jemand so gefragt ist, so viel Geld verdient wie Du, der sollte auch das Geld haben, seinen
Webauftritt in die Hände von Fachleuten zu legen. Letztendlcih ist dies heute die wichtigste
Visitenkarte.:)


Gruss Jürgen

NS: in meiner aktiven Zeit als Agenturboss habe ich auch „Meinungen” für Kunden
bezahlt lancieren lassen:D
 
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