Gentechnik

Dann steht auf dem Rhabarber in Zukunft etwas wie "Kann Spuren von Nüssen" enthalten :d
Wenn Fremdstoffe die zu allergischen Reaktionen führen können nicht deklariert werden geb ich dir aber Recht.
 
Dann steht auf dem Rhabarber in Zukunft etwas wie "Kann Spuren von Nüssen" enthalten :d
Wenn Fremdstoffe die zu allergischen Reaktionen führen können nicht deklariert werden geb ich dir aber Recht.

Vor allem wissen Allergiker dann irgendwann nicht mehr, was sie noch gefahrlos essen können.
 
Könnte man denn allergenfreie Nüsse züchten/manipulieren, so wie mit der Kuh und dem Beta-Laktoglobulin oder wären das dann quasi "nusslose" Nüsse?
 
Vor allem wissen Allergiker dann irgendwann nicht mehr, was sie noch gefahrlos essen können.

Alles auf dem steht Frei von Gentechnik und nicht die auslösenden Stoffe enthält.
Das "Lable" Frei von muss nur seriös nachprüfbar sein.
 
Bei der Diskussion fällt mir doch glatt Bantam Mais ein.

http://www.bantam-mais.de/

Wir wollen auch in Zukunft keinen Anbau von Gentechnik in Deutschland und Europa. Dazu gehört, überall samenfesten Mais anzubauen, daraus Saatgut zu gewinnen und zu verbreiten. Weil Bantam diese fast ausgestorbene Praxis wieder zu einer gängigen Praxis gemacht hat, muss sie beim erneuten Gentechnik-Anbau berücksichtigt werden. Die gentechnische Verunreinigung fruchtbarer, samenfester Mais-Sorten wie Bantam könnte zu einer unkontrollierten Ausbreitung von Gentechnik führen, die verboten ist.

Helfen Sie mit, Deutschland auch 2015 zu vergolden! In der „Goldenen Bantam Karte“ tragen wir alle Anbau-Standorte von gentechnikfreiem und samenfestem Zuckermais (nicht nur Bantam) ein, die vor Gentechnik geschützt werden müssen.

Mehr Infos in unserem Bantam Flyer

Vorsicht: Hybrid-Saatgut - Mach ‘nen Bogen um F1!

Hybrid-Saatgut können Landwirte und Gärtner nicht mehr selbst vermehren und verbessern. Sie müssen es deshalb jedes Jahr neu kaufen. Das ist gut fürs Konzerngeschäft, aber schlecht für die Vielfalt. Nicht nur Deutschlands Maisäcker sind von Hybrid-Sorten beherrscht. Immer mehr Pflanzenarten und Gemüsesorten selbst für private Gärten tragen mittlerweile die Bezeichnung „F1“, an der Hybride meistens zu erkennen sind.



Das hier ist die Zukunft und nicht die Gentechnik:

http://www.bantam-mais.de/typo3temp/pics/6d7140ce44.jpg

Kürbis , Mais,Bohnen um nur ein Beispiel zu nennen.

Hier wird auf 3 Ebenen landwirschaftliche Produkte produziert und die Pflanzen ergänzen sich, ganz natürlich.
Wird derzeit u.a. bei der Uni in Wien geforscht.
Dieses System kannten schon die Indianer.
 
Vorsicht: Hybrid-Saatgut - Mach ‘nen Bogen um F1!

Hybrid-Saatgut können Landwirte und Gärtner nicht mehr selbst vermehren und verbessern. Sie müssen es deshalb jedes Jahr neu kaufen. Das ist gut fürs Konzerngeschäft, aber schlecht für die Vielfalt. Nicht nur Deutschlands Maisäcker sind von Hybrid-Sorten beherrscht. Immer mehr Pflanzenarten und Gemüsesorten selbst für private Gärten tragen mittlerweile die Bezeichnung „F1“, an der Hybride meistens zu erkennen sind.

Nur: F1 hat mit Gentechnik rein gar nichts zu tun, das sich Züchtungen, wo man zwei Sorten miteinander gekreuzt und daraus Samen produziert hat (einfachste Mendel-Genetik). Diese Samen bringen in der "F1"-Generation (also in den Pflanzen, die in erster Generation aus diesen Samen wachsen) die erwünschte Kombination aus Eigenschaften der Elternpflanzen hervor. Wenn man daraus wieder Samen gewinnt, spalten sich die Eigenschaften in der nächsten Generation einfach wieder auf, und man bekommt Pflanzen mit den Eigenschaften der Elterngeneration, und neue Kombinationen. Diese sind nicht "schlecht", sondern nur nicht mehr exakt die, die man sich mit dem F1-Saatgut "gekauft" hat. Wenn man die Samen dann weiter zieht, bildet sich also wieder eine Vielfalt heraus, weil die Eigenschaften neu verknüpft werden. Nach ein paar Generationen hat man dann sogar Pflanzen, die an den jeweiligen Standort besser angepasst sind als es die Hybride waren.
Man kann also Hybride selbstverständlich weiter selbst vermehren, und auch wieder als Grundlage zum eigenen Züchten/"Verbessern" verwenden. Oder anders ausgedrückt: die allermeisten Samen, die Leute aus dem eigenen Garten fürs nächste Jahr einsammeln, sind ebenfalls F1 - weil sich zB nebeneinander angebaute Tomatensorten selbstverständlich bei der Befruchtung mischen. Das ist genau die Grundlage für die Zucht neuer Sorten. Und das funktioniert mit F1-Saatgut ganz genauso.
 
Wenn Du z.B. Nussgene in Rhabarber einschleust (völlig willkürlich gewähltes Beispiel), kann das Rahabarberessen für Nussallergiker tödlich werden. So meinte ich das.

Das ist genau das was ich oben meinte mit:

Ich als "Insider" der selbst in der täglichen Arbeit Gene "manipuliert", sehe ich keine Gefahren wo die Allgemeinheit welche vermutet

Nussallergiker sind nicht gegen "alle Gene" aus Nüssen allergisch, sondern gegen ganz bestimmte Inhaltsstoffe von Nüssen. Diese (in den meisten Fällen gut bekannten) Inhaltsstoffe sind für die Gentechnik aber vollkommen uninteressant, weil sie dem - in deinem Beispiel - Rhabarber keine erwünschten Eigenschaften geben würden. So einen Gentransfer wird man also nicht machen.
 
Bisschen OT, aber wie sieht der Gentransfer in der Praxis eigentlich genau aus? Hab zwar grad das Abitur hinter mir, aber den realen Bezug bekommt man vor lauter Theorie ja nie mit.
Plasmide und ähnliches oder doch Elektroporation (Mikroinjektion könnt bei Pflanzen ja schwierig werden).

Es gibt verschieden Methoden, aber über Plasmide als "Transportmittel" laufen die alle. Man muß also zuerst das gewünschte Gen in ein Plasmid einbringen, dieses in Bakterien vermehren, und dann in die Zellen des Zielorganismus einbringen. Für letzteres gibt es wie gesagt eine ganze Menge Methoden. Bei Pflanzen ist Micro-Bombardment gängig - dabei werden die Plasmide an kleine (meist Gold-)Partikel angelagert, und damit dann die Pflanzenzelle "beschossen", so daß die Partikel in die Zelle eindringen und dort die Plasmide wieder "loslassen". Ganz einfach ist das hier beschrieben.

Könnten Farbstoff produzierende Gene als Markergene nicht eingesetzt werden, oder wird das aus Kosten/Ästhetischen Gründen nicht verwendet?

Das ist prinzipiell möglich, aber die Selektion auf Farbe ist wesentlich weniger effizient als das Abtöten der unerwünschten Bakterien/Pflanzen/Zellen. Du musst dir vorstellen, daß von Hunderttausenden von Zellen oft nur ein paar wenige "getroffen" werden, die das Genprodukt wie gewünscht herstellen. Die Suche nach Farbe wäre also extrem aufwendig. In manchen Fällen machen wir das, aber standardmässig ist das nix.

Das radioaktiv markierte Stoffe, wie in den Lehrbüchern oft als Beispiel genommen, nicht zum Einsatz kommen ist mir schon klar :crack:

Radioaktive Markierungen verwendet man viel, um etwas sichtbar zu machen, aber nie zum Selektieren in der Gentechnik.
 
[…]Vorsicht: Hybrid-Saatgut - Mach ‘nen Bogen um F1![…]
Ich hab bisher nur mitgelesen, weil mir walfrieda vom Fachwissen her ungefähr so weit voraus ist, wie ein Maserati nem Bobbycar und alles so bereitwillig erklärt hat.

Was ich nur unbedingt bei dieser bislang so erfreulich sachlichen und freundlichen Diskussion gerne sähe wäre, daß nicht einfach nur Begriffe mit unheilschwangerem Ton in die Runde geworfen werden. Die Bezeichnung „F1“ stammt vom lateinischen filius/filia, also Sohn/Tochter ab und bedeutet nichts Anderes, als daß diese Pflanzen oder Tiere ausgehend von einem getrenntgeschlechtlichen „Elternpaar“ (also „Männchen“ und „Weibchen“) die erste Generation von Nachkommen sind. …und das im mendelschen Sinne auch nur auf einen Genort bezogen.

Das allein ist nix Schlimmes! Echt nicht!


Ich selbst bin kein Freund der Agrar-Gentechnik, kann aber nur schwer zusehen, wenn Gründe dagegen angeführt werden, die einfach nicht zutreffen. Wie walfrieda schon ausführlich erklärt hat, werden uns durch die Gentechnik - übertrieben gesagt - weder Blätter statt Haare, noch Hufe statt Füßen wachsen. Meine Sorge als Mischung aus Genetiker und Ökologe ist eher die unabsehbare Beeinflussung von ökologischen Systemen, die zwar die Natur selbst nicht in die Knie zwingen werden, wohl aber dem Menschen eine ziemlich harte Zeit bescheren könnte.

Zudem wird Gentechnik (für mich ganz offensichtlich) dazu benutzt, künstlich wirtschaftliche Abhängigkeiten zu erzeugen, die zu einem sozialen Ungleichgewicht führen bzw. Selbiges verstärken.

Um das alles zu verhindern ist es einfach nicht hilfreich, mit sachlich falschen Argumenten bzw. Panikmache zu hantieren - das macht es den momentanen Gentechnik-Profiteuren nur zu einfach, den Eindruck zu erzeugen, Gentechnik-Kritiker wäre ein Haufen von Spinnern und ewig Gestrigen.
 
Nur: F1 hat mit Gentechnik rein gar nichts zu tun, ....

Das wußte ich, walfrieda.;)
Der Abschnitt mit dem F1 ist mir beim kopieren von dem oberen link reingerutscht.
Danke aber für die ausführliche Erklärung.:)
 
...
Zudem wird Gentechnik (für mich ganz offensichtlich) dazu benutzt, künstlich wirtschaftliche Abhängigkeiten zu erzeugen, die zu einem sozialen Ungleichgewicht führen bzw. Selbiges verstärken.
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:unterschreibe:
 
Zudem wird Gentechnik (für mich ganz offensichtlich) dazu benutzt, künstlich wirtschaftliche Abhängigkeiten zu erzeugen, die zu einem sozialen Ungleichgewicht führen bzw. Selbiges verstärken.

Sehr gut, nicht besser und einfacher zu beschreiben.
 
Sehr gut, nicht besser und einfacher zu beschreiben.

ja, aber wie ich schon sagte: die entsprechenden Firmen machen das auch vollkommen ohne Gentechnik. Man muß also trennen zwischen "Gentechnik" - im Prinzip nur eine Ansammlung von Methoden zur schnelleren Veränderung von Lebewesen, als dies mit natürlicher Kreuzung möglich wäre - und dem üblen Gebaren mancher Firmen der Agrarindustrie. Oder einfacher gesagt: Nur weil Monsanto eine Drecksfirma ist, wird die Gentechnik nicht schlechter oder gefährlicher als sie ist.
 
Apropos Dreck, Heute am 23. Mai war March against Monsanto.

Nichts in den Nachrichten gehört ?
Weltweit gehen Menschen gegen eine Firma auf die Strasse
und es wird nicht darüber berichtet, komisch.

Ich würde nicht, wie du es immer unterstellst, ein Verschwörung dahinter wittern, wenn nicht alles das dir wichtig erscheint in den Nachrichten kommt. Die Gefahr ist, daß man sich so als ernstzunehmender Gesprächspartner selbst disqualifiziert, und damit am Ende der Sache mehr schadet als nutzt.
 
Ich würde nicht, wie du es immer unterstellst, ein Verschwörung dahinter wittern, wenn nicht alles das dir wichtig erscheint in den Nachrichten kommt. Die Gefahr ist, daß man sich so als ernstzunehmender Gesprächspartner selbst disqualifiziert, und damit am Ende der Sache mehr schadet als nutzt.

Das Risiko geh ich gerne ein und bleib mir treu.
Hinter der Sache steckt System, es würden viel schnell mehr werden, die mit auf die Strasse gehen.
Wenn sie wüssten es wird demonstriert.
Bisher sind es nur engagierte Menschen. Die müssen aber die bequemen mitnehmen, nur wenn die es nicht erfahren, klappt es nicht.
 
Ja die regionalen Nachrichten berichten, wenn vor Ort eine Demo war.

Regional? Basel ist immerhin die Chemie- und Biotechmetropole der Schweiz, und die BAZ ist Teil eines grossen Medienkonzerns, also nichts mit Lokalblättchen. Nach Deiner Logik müssten die das Thema totschweigen, tun sie aber nicht. Was schliessen wir daraus? Dass die "Zensur" vielleicht gar nicht existiert?
 
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