Wobei siehst du denn die Gefahren?
Ich versuch's mal so allgemeinverständlich zu erklären wie möglich.
Wenn man eine genetische Manipulation machen will, sagen wir im einfachsten Fall du willst ein Gen in eine tierische oder pflanzliche Zelle einschleusen, ist das in den meisten Fällen nicht besonders effizient. Das heißt, viele Zellen werden dein Gen
nicht aufnehmen. Um jetzt überhaupt eine Chance zu haben, Zellen zu finden die das Gen aufgenommen haben, muss man "selektieren". Im einfachsten Fall heißt das, du musst alle Zellen töten, die das Gen
nicht aufgenommen haben, und die erwünschten Zellen leben lassen. Dazu verwendet man zell-tötende Mittel, in der Regel Antibiotika oder im Fall von Pflanzen auch Herbizide. Bei der Manipulation gibt man dann nicht nur das eigentlich gewünschte Gen in die Zelle, sondern zusätzlich mindestens ein weiteres Gen das, wenn es zusammen mit dem gewünschten Gen aufgenommen wird, die Zelle vor dem Mittel schützt. Man sagt zu diesen Genen "Resistenz-Gene". Diese zusätzlichen Gene werden oft nicht wieder entfernt. Meistens, weil es zu kompliziert ist, manchmal aus Faulheit, gerade bei der Pflanzenzucht aber auch extra, um über das Spritzen mit dem Mittel alle konkurrierenden Pflanzen abtöten kann, und nur die überleben, die das Gen immer noch tragen.
Jetzt ist es so, daß Gene in der Natur generell ständig zwischen Lebewesen herumverteilt werden, fast immer über Bakterien die sie im Verdauungstrakt des Tieres, oder im Boden aufnehmen. Die meisten Gene bringen dem Bakterium keinen Vorteil und gehen so schnell verloren wie sie gekommen sind, aber Resistenzgene schon. Plötzlich ist dann das Bakterium resistent gegen das Antibiotikum, das man ursprünglich eigentlich nur aus technischen Gründen verwenden musste, um seine Zellen zu finden. Je mehr Lebewesen resistent werden gegen irgendwelche Mittel/Antibiotika, um so unwirksamer werden diese um sie zB in der Medizin beim Menschen anzuwenden.
Das sehe ich als Hauptgefahr.
Ob das "genmanipulierte" Tier oder die Pflanze jetzt 50002 Gene hat statt 50000 vorher, sehe ich dagegen nicht als gefährlich an und würde es ohne Bedenken verzehren. Auf mich springen die Gene ja nicht über - das ist hinreichend bewiesen dadurch, daß wir in unserem Erbgut keine Gene von Pflanzen finden, obwohl die Menschheit seit Anbeginn Pflanzen gegessen hat.