Festplatte iPod durch mSATA SSD ersetzen

atomboy

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Ich hab mir mal erlaubt einen neuen Threat zu erstellen, weil der Beitrag zu grossen Teilen (ab Schritt 2) nicht zur Überschrift gepasst hat und eventl. doch für den ein oder anderen interessant sein könnte. Der Originalbeitrag findet sich hier.

Mal ganz grob mein Vorgehen bei dem iPod Video 5.5 80GB (MA448FD) den iFlash-Tarkan-Lösungen und die aufgetretenen Probleme:

Schritt 1: Austausch der Platte gegen das iFlash Bundle (iFlash v3 + SD Adapter v7) von Tarkan.

Öffnen mit sanfter Gewalt und Plastikwerkzeug (direkt bei tarkan.info mitbestellt, gutes P/L-Verhältnis, hat einen Paypal-Shop, auf € umstellen, kein Porto) wie bei ifixit.com beschrieben. Beim Lösen der Arretierung des Akkukabels ist mir direkt die komplette Buchse rausgesprungen, konnte aber wieder zurückgesteckt werden, da die Pins auf dem Logic Board nicht verbogen wren. Da sollte man ggfs mit einem dünnen Gegenstand (Zahnstocher mit rundem Ende) von hinten auf die Buchse drücken, während man gleichzeitig vorne die Arretierung hochzieht. Die ZIF-Buchsen-Arretierung an der Platte sollte man nicht in der Mitte hochziegen, dass könnte brechen. Lieber an 2 Stellen hochziehen und die Kraft verteilen.
Die grossen SD-Karten sind häufig mit exFat formatiert, die sollte vorher mit Fat32 und Windows XP MBR formatieren. Dafür bietet sich das kostenlose Windows-Tool AOMEI Partition Assistant Standard Edition an. Wiederhergestellt habe ich den iPod dann mit iTunes 12.x unter OSX, Format: Macintosh.

Exkurs: Habe den CF/SD-Adapter auch mal in meiner alten Canon EOS400 getestet und läuft auch da prima, direkt noch einen dafür bestellt und die alte Kamera günstig aufgewertet. Allerdings passt der Adapter nicht in ein Transcend All-in-1 Multi USB3.0 Kartenlesegerät, macht auch nur für Performancetests Sinn, in einem alten HAMA 35in1 USB2.0 Kartenleser passt der Adapter.

Getestete Karten:

Schritt 2: Austausch der Platte gegen den iFlash-SATA (mSATA) Adapter von Tarkan.

Habe mir den mSATA-Adapter bestellt, dazu direkt noch eine CF/SD-Karte für meine EOS (also nicht das Bundle aus Schritt 1) und aus einem Bauchgefühl auch das iPod-HDD-Ribbon. Gleichzeitig ebenfalls wegen eines Bauchgefühls bei eBay eine günstige SATA/mSATA-Karte aus HK geordert. Bei Amazon noch die Samsung MZ-MTE500BW mSATA interne SSD 500GB silber. Hätte es bei Conrad etwas billiger mit Gutschein gegeben, aber Amazon ist nach meinen Erfahrungen beim Umtausch sehr kulant.
Austausch dann wie in Schritt 1, an Mac angeschlossen wiederhergestellt, Format: Macintosh und gesynct. Nach 4h mal abgebrochen und nach dem Auswerfen über iTunes ist der iPod eingefroren und sprang nicht ins Menü zurück. Nach einem Reset (Menu und Select auf dem Click-Wheel länger drücken), startete der iPod mit einem blassen Apfel und dann kam sehr schnell der Sad iPod-Bildschirm.

Habe dann alles mögliche durchgetestet, original HDD, CF/SD-Lösung, mSATA ... alles lief, nur mSATA nicht. Leider war mein SATA/mSATA-Adapter noch nicht da, der kam einige Tage später. Dann die SSD über den SATA/mSATA Adapter und USB3.0/SATA-Adapter an den Mac angeschlossen und mit AOMEI Partition Assistant Standard Edition unter Windows7/Bootcamp auf FAT32 mit XP MBR formatiert.

Ergebnis war, auch das klappte nicht, allerdings wurde auch die HDD und CF/SD-Bundle-Lösung nicht mehr erkannt. Beim Booten kam immer der Sad iPod. Wenn man sich das iPod HDD Ribbon angeguckt hat, dann waren eine Kontakte schon etwas ausgelutscht, was wohl meinen Wechselspielchen geschuldet war. Also das iPod HDD Ribbon getauscht (Bauchgefühl sei Dank s.o.) und HDD und CF/SD-Bundle liefen wieder. Der Tausch war sehr fummelig, weil das iPod HDD Ribbon auf dem Logic Board, nicht nur gesteckt und arretiert, sondern auch noch verklebt war. Zwischendurch auch mal einen Deep Surface Check (oder so ähnlich) mit AOMEI Partition Assistant Standard Edition gemacht, der hat keine Fehler ausgeworfen.

Hatte dann mal Tarkan angeschieben und während ich gewartet habe, das Internet durchsucht. Dabei bin ich auf 2 Sachen gestossen, dem Diagnostic Mode (Reset, dann Select und Back drücken) und den Disk Mode (Reset, dann Select und Play drücken). Das Ergebnis des automatischen Test im Diagnostic Mode war super, nur lief der iPod trotzdem nicht. Mit dem Disk Mode konnte ich den iPod wiederbeleben und Wiederherstellen. Allerdings ist er nach jedem Sync und anscliessendem Reset wieder in den Sad iPod-Bildschirm gesprungen.
Irgendwann habe ich dann den iPod unter iTunes 12.x auf Windows 7 wiederhergestellt und nun hat er das Format: Windows. Unter OSX wurde einmal gemeckert, dass der iPod von einem anderen Rechner gesynct wurde und ob man jetzt alles plätten und unter diesem Rechner weitermachen will (also jetzt ganz frei wiedergegeben). Mit dem Format: Windows läuft der iPod wesentlich stabiler und überlebt nun auch einen Reset ohne direkt jedes Mal in den Sad iPod-Bildschirm nach einem Reset zu springen.

Probleme, die ich jetzt noch habe und wie ich sie umgehe:
  • Nach jedem Syncen mit iTunes und dem anschliessenden Auswerfen über iTunes zeigt der iPod im Menü keine Titel, Interpreten, Alben, etc mehr an. In den Infos steht dann auch alles auf 0, nur der belegte bzw. freie Speicher passt. Nach einem Reset (Boot dauert etwa 3 Minuten) ist alles wieder in Ordnung.
  • Sollte der iPod doch mal in den Sad iPod-Bildschirm springen, habe ich festgestellt, dass mir da nun der Diagnostic Mode weiterhilft, wenn ich da unter Manual Test/IO/Harddrive/HDSpecs/HD Info gehe und mir die Plattendaten anzeigen lasse. Das dauert dann ein paar Sekunden, bis die angezeigt werden, aber nach dem Reset läuft der iPod (bisher immer) wieder.
  • Einmal hat sich der iPod beim Navigieren aufgehangen, ein Reset hat geholfen.
  • Einmal hat der iPod die Cover verloren, auch hier hat ein Reset hat geholfen.

Tarkan ist übrigens der Ansicht, dass meine iTunes-DB auf dem iPod mit 57MB schon arg gross ist, obwohl ich noch lange nicht an den 50000 möglichen Files dran bin. Da der iPod nur 64MB Speicher hat, wird es wohl manchmal enger. Im Umkehrschluss heisst das für mich, dass eine 1TB-Lösung zwar möglich ist, aber nur bei Lostless-Audioformaten sinnvoll ist, wo die Files entsprechend mehr Speicher brauchen.
Sehr interessant ist auch die Übersicht von Tarkan, welchen iPod man überhaupt wie aufrüsten kann und welche Limits gelten! Dazu noch Übersichten, welche CF-Karten und SD-Karten laufen. Meine auch eine SSD-Liste gesehen zu haben, finde die spontan aber nicht, ist natürlich auch erstmal nur auf seine Lösungen bezogen.

Habe jetzt auch schon relativ viele Syncs in kurzer Zeit gemacht, weil durch die Listenansicht des iPod Tagging-Fehler sehr schnell deutlich werden und ich fleissig am Nachbessern bin. Zum Syncen benutze ich das (leider vergriffene) Apple iPod Dock Connector to USB 2.0 & F/W Cable M9126G/A (mit FW400->FW800-Adapter), gerade bei einem Komplettsync ist der iPod ein echter Stromfresser.

Exkurs 2:
  • Mein Onkyo-Verstärker mag grundsätzlich keine iPods über USB, die verkaufen lieber für viel Geld ihre eigenen Dockingstations.
  • Mein JVC-Autoradio mag den iPod, allerdings kann ich nicht wie in der Anleitung beschrieben zwischen Radio- und iPod-Bedienung umschalten und über das einzeilige Radiodisplay ist das schon etwas mühselig. Dafür erscheint auf dem iPod ganz fett das JVC-Logo.


Vielleicht hilft der Diagnostic Mode und der Disk Mode auch einigen hier.
 
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Hatte den iPod jetzt längere Zeit regelmäßig genutzt und es macht einfach nur Spaß und ist schon merkwürdig gefühlte 5-Regalmeter-CD's in der Tasche zu haben (wenn man die Bennos von IKEA als Maßstab nimmt).

Der Langzeittest hat jetzt folgendes ergeben:
Nach jedem Sync muss ich den iPod einmal resetten, damit er mir überhaupt wieder Titel anzeigen kann, ansonsten 1 Freeze und 2 Abstürze mit Reboot, siehe nächster Punkt.

Merkwürdig ist, dass mir der iPod jetzt 2x abgestürzt ist, als ich neben einem Ärztehaus entlanggegangen bin, dass direkt neben S-Bahn-Gleisen liegt und zwar exakt an der selben Stelle am selben Tag (Hin- und Rückweg)! Ist aber eher Kategorie Akte X.

Der Supergau kam Anfang dieser Woche, mir ist der iPod aus der Tasche gefallen und aus ca einem Meter auf Betonplatten aufgeschlagen. Glücklicher Weise nutze ich ein nicht mehr ganz so schön aussehendes Gear4 iVak-Case, welches wohl das Schlimmste verhindert hat. Allerdings startete der iPod neu und zeigte mir meinen alten "Freund" den Sad iPod-Smiley. Im Diagnose-Menü erschienen nur kryptische Zeichen statt des Namens der SSD. Also schnell nach Hause, iPod aufgemacht und siehe da, bei dem Sturz ist die mSATA-SSD aus dem iFlash-SATA (mSATA) Adapter gesprungen. Leider hat das Zurückstecken der mSATA SSD nicht gereicht, der Sad iPod-Smiley hat mich da länger verfolgt und ich habe dann die mSATA SSD unter Windows wieder mit AOMEI Partition Assistant Standard Edition formatiert.

Das war dann Grund genug, endlich mal den Test zu machen, ab wieviel Titeln der iPod bei mir anfängt rumzuzicken und nach dem Sync einen Reboot braucht.

So nebenbei: Dabei ist mir ein Bug in der iPod-Softwareversion 1.3 unter Windows aufgefallen, der mich am Wochenende bei meiner Neuanschaffung, einem defekten iPod Video 30GB schon beschäftigt hatte und ich es aber auf den Defekt geschoben hatte, war aber doch nur eine defekte HDD. Wenn man einen iPod unter Windows neu einrichtet und dann nach der Sprachauswahl in die Einstellungen geht und diese verändert, werden diese nicht nach einem Reset übernommen! Man muss erst 1-2 Titel abgespielt haben, dann klappt es auch mit dem Speichern der Einstellungen. Wenn man den iPod unter OSX einrichtet, tritt dieser Effekt nicht auf! Das habe ich auf 3 Macs und 2 Windows-Installationen mit iTunes 11+12 nachstellen können.

Da ich die Konfiguartion so gewählt habe, dass iTunes meine gesamten Audio-Files (Musik und Hörbücher) auf den iPod syncen soll, habe ich den Sync immer mal wieder abgebrochen und habe in 14 Schritten verschiedene Daten erfasst.

Mein Problem, dass ich nach dem Sync einen Reset brauche tritt irgendwo zwischen 37094 und 37956 Files auf ... tendenziell ist das Problem schon eher bei dem unteren Wert zu suchen, da ich nach dem ersten Auftreten noch ein paar hundert Files dazugepackt habe.

3 Werte steigen dabei linear.
  • die Anzahl der Files (ist ja logisch ;))
  • die Größe der iTunesDB auf dem iPod
  • die Zeit zum Start des iPods nach einem Reset
Braucht der iPod bei 10000 Files noch 42 Sekunden zum Start, sind es mit fast 38000 Files schon 160 Sekunden! Die iTunesDB ist bei den knapp 38000 Files schon 58,45 MB gross!

Mal einen Überblick über die Zusammensetzung der fast 38000 Files:
  • 37560 Audiotitel, davon 92,7% mp3's, die mit LAME 3.99.x und VBR 128-320kBit/s erstellt wurden. Der Rest sind andere mp3's oder Kauftitel. Alle vom mir mit LAME erstellten mp3's sind natürlich vollständig getagged und haben alle ein Cover mit 300x300 Pixeln (außer es sind Cover im DVD-Format, Maxies oder andere rechteckige Cover, eine Kantenlänge ist aber immer 300) im mp3 selber. (Mit der Coververwaltung von iTunes habe ich vor Jahren eher schlechte Erfahrungen gemacht.)
  • 397 Audiobooks, m4b mit 192kBit/s fest.
 
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Reaktionen: JeanLuc7
Mal ein kleiner Zwischenstand. Habe den iPod jetzt gut 2 Monate im Betrieb und inzwischen etwa 38800 Titel drauf. Es sind noch 190GB frei.

Der iPod mit SSD ist auf jeden Fall viel sensibler, als mit Festplatte oder SD-Karte. Der Stromverbrauch einer 500er SSD scheint hin und wieder erheblich größer zu sein. Das wirkt sich bei mir jetzt nicht so auf die Laufleistung aus, da der iPod meist auf einem Dock steht und ich selten mehr als eine Stunde am Stück ohne Strom Musik höre. Allerdings scheint die SSD manchmal mehr Strom zu benötigen. Dann springt die Akku-Anzeige schon mal von voll auf halb leer oder der iPod bootet einfach.

Die Kombination am JVC-Autoradio mit Navi über BT (iPhone mit Navigon) mag der iPod scheinbar auch nicht, wenn es viele Ansagen hintereinander gibt. Dann verschluckt er sich beim Stopp und Start der Musik und irgendwann hilft nur noch ein Reset.

Trotzdem bin ich mit dem iPod hochzufrieden.
 
So, den kleinen iPod 5.5 (30GB) mit der 128GB-SD-Karte hat es wortwörtlich zerrissen!
Wenn man einen helleren Bereich auf dem Display hat, dann sollte man sich zeitnah Gedanken machen, wo er herkommen könnte. Bei mir ist der Akku verreckt und hat sich dabei leider ausgedehnt und das Gehäuse auseinandergedrückt. Der Druck war dabei so stark, dass das Display gebrochen ist! Der helle Bereich war dort, wo der Akku zuerst auf der Rückseite draufdrückte.
Neuer Akku und neues Display sind bei eBay bestellt, mal sehen was noch zu retten ist.
 
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