Es nervt, wie Werbung und PR die Sprache verhunzen

Sagst du und ersetzt ß durch ss. Dem artikel stimme ich nicht in allen punkten zu. Aber ich sehe keinen grund dafür, im deutschen eine komplizierte großschreibung einzusetzen, während keine andere sprache die benötigt.


Nicht erst seit es Internet gibt, verweigere ich mich dem merkwürdigen „Buchstaben” (ß), für mich war dies schon in meiner Lehrzeit vor 50 Jahren ein Bastardzeichen, erinnert in den meisten Schriften an das Griechische Beta.

Sehe es allerdings nicht als Fehler an, auf diese Zeichen zu verzichten. Von den Schweizern kommt nicht nur „Ricola”, nein, auch die Negierung diese „Buchstabens”.:)

Seit Anbeginn der Schriftsprache ist diese einer stetigen Änderung unterworfen, mal mehr, mal weniger. Allerdings habe nicht nur ich Probleme mit der Akzeptanz der Laxheit im Umgang mit der Sprache Schillers/Goethes und Consorten quer durch alle Alters- und Bildungschichten.:(

Ich finde es unhöflich gegenüber meinen Schreibpartner, einen unkorrigierten Text ins Netz zu stellen (und nicht nur ins Netz), so viel Zeit zum Korrigieren muss sein. Dies gilt natürlich auch für SMS und alle anderen modernen Übertragungswege.:d

Betse Grüsse

Jürgen
 
Ich finde es unhöflich gegenüber meinen Schreibpartner, einen unkorrigierten Text ins Netz zu stellen (und nicht nur ins Netz),
so viel Zeit zum Korrigieren muss sein. Dies gilt natürlich auch für SMS und alle anderen modernen Übertragungswege.:d

Soooo…

…und nicht anders, ist es (schlicht)! :teeth:
 
Geht mir ehrlich gesagt am Allerwertesten vorbei, was irgendeiner in einem Forum über mich denkt :hehehe:
 
Moin,

Aber ich sehe keinen grund dafür, im deutschen eine komplizierte großschreibung einzusetzen, während keine andere sprache die benötigt.

Wenn schon, dann bitte konsequent.

Fünf Schritte zur modernen Orthografie

Erster Schritt

Wegfall der Großschreibung
einer sofortigen einführung steht nichts im weg, zumal schon grafiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.

zweiter schritt

wegfall der dehnungen und schärfungen
dise masname eliminirt schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdopelung hat onehin nimand kapirt.

driter schrit

v und ph werden durch f - z, tz und sch durch s ersetzt
Das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte könen der wirsaft sugefürt werden.

firter srit

q, c und ch werden durch k - j und y durch i - pf durch f ersest
iest sind son seks bukstaben ausgesaltet, di sulseit kan sofort fon neun auf swei iare ferkürst werden.
anstat aksig prosent rektsreibeunterikt könen nüslikere fäker wi fisik, kemi oder reknen ferstärkt gelert werden

fünfter srit

di seiken ä, ö un ü werden durk a, o und u ersest

ales uberflusige ist iest ausgemerst. di ortografi ist wider slikt und einfak. naturlik benotigt es einige seit, bis dise fereinfakung uberal riktig ferdaut ist, fileikt sasungsweise ein bis swei iare.
anslisend durfte als nakstes sil di fereinfakung der nok swirigeren und unsinigeren gramatik anfisirt werden.
 
Nicht erst seit es Internet gibt, verweigere ich mich dem merkwürdigen „Buchstaben” (ß), für mich war dies schon in meiner Lehrzeit vor 50 Jahren ein Bastardzeichen, erinnert in den meisten Schriften an das Griechische Beta.

Sehe es allerdings nicht als Fehler an, auf diese Zeichen zu verzichten. Von den Schweizern kommt nicht nur „Ricola”, nein, auch die Negierung diese „Buchstabens”.:)

Seit Anbeginn der Schriftsprache ist diese einer stetigen Änderung unterworfen, mal mehr, mal weniger. Allerdings habe nicht nur ich Probleme mit der Akzeptanz der Laxheit im Umgang mit der Sprache Schillers/Goethes und Consorten quer durch alle Alters- und Bildungschichten.:(

Ich finde es unhöflich gegenüber meinen Schreibpartner, einen unkorrigierten Text ins Netz zu stellen (und nicht nur ins Netz), so viel Zeit zum Korrigieren muss sein. Dies gilt natürlich auch für SMS und alle anderen modernen Übertragungswege.:d

Betse Grüsse

Jürgen


Das ß ist eine deutsche erfindung und eine eigenart in dieser schriftsprache, die ihren sinn in den ausspracheregeln hat. Finde ich vernünftig. Wenn ich auf einem Schweizer verkehrsschild lese: "Parkieren bei Busse verboten", suche ich zuerst nach öffentlichen verkehrsmitteln (im zweiten gedanken könnte das sogar vernünftig sein).

Die großschreibung ist eine eigenart, die laut Grettir ihren sinn im leichteren lesefluss hat. Den sehe ich für mich persönlich nicht. Andere, die nicht Deutsch schreiben, offenbar auch nicht. Wenn ich Englisches lese, vermisse ich keine großbuchstaben.

Für die, die nicht wissen, was "gemäßigt" in "gemäßigte kleinschreibung" bedeutet: Auch ich benutze großbuchstaben.

Ich finde es unhöflich gegenüber meinen Schreibpartner, einen unkorrigierten Text ins Netz zu stellen (und nicht nur ins Netz), so viel Zeit zum Korrigieren muss sein. Dies gilt natürlich auch für SMS und alle anderen modernen Übertragungswege.:d

Betse Grüsse

Ich auch.
 
Das ß ist eine deutsche erfindung und eine eigenart in dieser schriftsprache, die ihren sinn in den ausspracheregeln hat. Finde ich vernünftig.
Das ist schön. Aber leider findest Du da etwas sinnvoll, was nicht vorhanden ist. Das ß kommt tatsächlich nur im Deutschen vor, wo es ursprünglich als »sz« geschrieben wurde (womit ein scharfes S genauso bezeichnet wurde wie im Polnischen oder Ungarischen). Der Buchstabe, der entstanden ist, ist eine rein typographische Angelegenheit, nämlich eine Ligatur aus s und z, die eigentlich nur in der Frakturschrift sinnvoll ist. Allerdings ist das ß dann in die Schreibschrift und die lateinische Schrift übernommen worden, weil es eben keine Ausspracheregel (die sich auf den davorstehenden Vokal bezieht) beinhaltete. Das ist erst seit der letzten Rechtschreibreform der Fall, die dem Buchstaben eine neue Funktion zugeschrieben hat. (Früher schrieb man »muß« und »Fluß« und »Fuß«.) Aber es ist trotzdem gut zu wissen, dass Du das ß gut findest, da dürfen wir es also weiter benutzen.

Die großschreibung ist eine eigenart, die laut Grettir ihren sinn im leichteren lesefluss hat. Den sehe ich für mich persönlich nicht. Andere, die nicht Deutsch schreiben, offenbar auch nicht. Wenn ich Englisches lese, vermisse ich keine großbuchstaben.
Dann liest Du nicht oft englische Texte oder nur solche geringer Komplexität. Sonst würde Dir auffallen, dass man des öfteren erst nachträglich herausbekommen kann, ob das, was man da gerade gelesen hat, ein Substantiv oder ein Verb war, was den Lesefluss durchaus behindern kann. Nun meine ich nicht, dass das im Englischen geändert werden soll, aber ich sehe auch keinen Grund, warum es im Deutschen anders werden soll. Dass es im Englischen anders ist als im Deutschen, ist jedenfalls kein Grund, es zu ändern, denn wir führen schließlich auch nicht das kyrillische Alphabet ein, weil das im Russischen verwendet wird.
 
As native English (besides, you`re English / Welsh / Scottish / Irish only if born third in a row within the borders ;)) würde ich grettier zustimmen, mit der britischen Höflichkeit und Zurückhaltung wäre es schnell vorbei, wenn jemand an der Sprache "rumwürgen" würde, es geht uns schon mächtig auf den Senkel, wenn wir "amerikanisch" lesen müssen :).

Sprache ist nur dann lebndig, wenn sie sich wie jedes Lebewesen entwickelt, dennoch setzt sich wie in der Evolution nur bestimmtes durch. An der deutschen Rechtschreibreform haben wir 21 Jahre insgesamt gearbeitet, besser gekämpft, gerungen, ge… Herausgekommen ist ein Kompromiss, wie sollte es auch anders sein? Es wird immer die "Bewahrer" und es wird die "Revoluzzer" geben, beide können nicht gleichzeitig recht bekommen, der Mensch braucht zur Orientierung eine Mindestmaß an Stabilität. Wie wir uns im Verkehr auf Regeln einigen (also den auf der Straße, beim "anderen" regeln wir das anders…), die einige wenige scheinbar nicht beachten wollen, fahren wir damit ganz gut. Auch in der Sprache wäre ein Babylonisches Chaos nicht kommunikationsförderlich, kann man teilweise schon hier im Forum lesen wie aneinander vorbei geredet und nicht verstanden wird, hach, und ich bin nicht einmal Lehrer geworden.…
 
Dann liest Du nicht oft englische Texte oder nur solche geringer Komplexität. Sonst würde Dir auffallen, dass man des öfteren erst nachträglich herausbekommen kann, ob das, was man da gerade gelesen hat, ein Substantiv oder ein Verb war, was den Lesefluss durchaus behindern kann.

Mir ist klar, dass du das maß der dinge bist. In allen lebensfragen. Manchmal ist es hübsch, deine ausführungen zu lesen. Aber meistens geht mir dein besserwissertum gehörig auf den sack. Ich werde auf deine beiträge nicht mehr eingehen.

Jetzt sag noch schnell, dass ich unsachlich und persönlich werde, weil mir die argumente ausgehen. Und dann tschüß.
 
Und wieso schreibst du "Schweizer", "Deutsch" und "Englisches" groß? Welchen Grund gibt es dafür?
 
Und weil der Ein oder Andere hier viel und gern im Schwedischen ließt, sollen sich dann die Leser mit durchgestrichenen Buchstaben zufrieden geben, weil der Autor es so für gut befindet? Ganz bestimmt nicht. Das Ergebnis dessen ist Ignoranz. Aber das soll jeder halten wie er will.

Wie war das doch gleich:
Ich habe in Moskau Liebe genossen. Oder:
Ich habe in Moskau liebe Genossen.

Ich weiß schon, fak ju Goethe lässt grüßen.
 
… in diesem thread ist mir danach, werbung für die gemäßigte kleinschreibung zu machen, die in allen ländern mit lateinischer schrift gilt - außer in den deutschsprachigen …
Und dem Lëtzebuergischen.

Davor hatte bis 1948 noch das Dänische Hauptwortgroßschreibung.
 
Das ich das ß mit ss schreibe hat lediglich die Begründniss, daß in meinem Nachnamen ein ß vorkommt.
Durch mein tägliches "online-Prozedere" ist es daher dienlicher lieber das ß mit ss zu schreiben – ist quasi "nun in meinen Fingern drin"…
Dir ist aber schon klar, dass sich die bis in die 90er Jahre durchaus bestehenden technischen Limitationen beim Schreiben und Wiedergeben von Sonderzeichen in Zeiten von Unicode für die meisten praktischen Fälle in Luft aufgelöst haben.

Selbst Versales ß ist in Standardschriften wie dieser Verdana für reine GROẞSCHREIBUNG (TimesNewRoman: GROẞSCHREIBUNG, Arial: GROẞSCHREIBUNG, LucidaSans: GROẞSCHREIBUNG) bereits berücksichtigt.
 
Und weil der Ein oder Andere hier viel und gern im Schwedischen ließt, sollen sich dann die Leser mit durchgestrichenen Buchstaben zufrieden geben, weil der Autor es so für gut befindet? Ganz bestimmt nicht. Das Ergebnis dessen ist Ignoranz. Aber das soll jeder halten wie er will.

Das ist ja blödsinn. Wenn eine sprache spezielle zeichen hat, wie bei uns ß, ä, ö, ü, dann benutzt sie der anwender dieser sprache, sonst natürlich niemand.

Ignoranz ist, wenn jemand für strenge rechtschreibung argumentiert und dabei "ließt" schreibt.
 
Oh, das kannte ich gar nicht. Dann zählt wohl auch Saterfriesisch dazu.
Tja, das kleine Luxemburg. Leistet sich neben oder besser vor Französisch und Deutsch noch ’ne eigene Landessprache.

Die übrigens im Grunde noch bis Trier gesprochen wird, wenn’s denn nicht die die Kommunikation behindernden französischen Lehnwörter gäbe, die das Trierer Moselfränkisch (oder sollte ich Musel- schreiben ;)) nicht hat und durch diejenigen des Deutschen ersetzt.

Immerhin gibt’s da aber einen Staat, der, was andernorts nur Dialekt genannt wird, als Sprache fördert und die so als ein schriftsprachliches Muster dienen kann. Das Friesische (NL Fryslân, Groningen, DE Saterland, Nordfriesische Inseln) leidet m.E. unter der Zerfieselung in kleine Sprechergebiete und dem Fehlen einer länderübergreifenden überdachenden Schreibung und Schriftsprache. Und Ostfriesisch (nicht: Ostfriesisches Niederdeutsch alias Platt) ist schon des Längeren ausgestorben.

In welcher schriftsprache mit lateinischen zeichen werden (länder-)namen klein geschrieben?
français(e)

EDIT: fehlgelesen. ich verstand die Substantivierungen der Sprachnamen.
 
Zurück
Oben Unten