Glyphs: Interpolation zwischen zwei Schriftschnitten

gegenwind

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Hallo Leute,

ist es in Glyphs auf unkompliziertem Wege möglich, aus zwei herkömmlichen OTFs (Regular und Bold) eine Demibold zu machen?
Es handelt sich hierbei selbstverständlich um einen Freefont und der Schriftgestalter erlaubt jede Weiterverarbeitung.

Danke euch!
 
Hi gegenwind,

ich kenne zwar nicht das Programm, aber alleine schon aus Gründen der Ästehetik erscheint es mir zweifelhaft, dass dieses „Ineinanderlegen” funktioniert (so soll es wohl deiner Anforderung nach funktionieren?). Von der mathematischen Unmöglichkeit gar nicht zu reden. Sollte das Programm diese Möglichkeit wirklich anbieten, dann ist es aber ein total anderer Schnitt und hat mit der Urschrift nichts mehr zu tun.

Zum besseren Verständnis: nehme ein Futura A aus dem Schnitt Normal und lege den Buchstaben A aus dem Schnitt Heavy darunter. Die Futura deshalb als Beispiel, weil Paul Renner diese Schrift basierend auf Rechteck, Kreis und Dreieck konstruiert hat. Mit einer Antiqua wird es noch haariger.

Nimm doch den mageren Schnitt und vergrössere entsprechend die Outline. Dann kommst du wenigstens annähernd an das, was du wünscht.

Gruss Jürgen
 
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Hallo Leute,

ist es in Glyphs auf unkompliziertem Wege möglich, aus zwei herkömmlichen OTFs (Regular und Bold) eine Demibold zu machen?


Danke euch!


Das hängt vom konkreten Font ab. Wie es technisch geht steht im Handbuch unter dem Punkt Multiple Master:
http://www.glyphsapp.com/content/files/Glyphs-Handbuch-2014.pdf

Die jeweiligen Outlines aller Zeichen beider Schnitte müssen aber kompatibel sein oder kompatibel gemacht werden: gleich Anzahl der Ankerpunkte, gleicher Startpunkt.
 
Hi gegenwind,

ich kenne zwar nicht das Programm, aber alleine schon aus Gründen der Ästehetik erscheint es mir zweifelhaft, dass dieses „Ineinanderlegen” funktioniert (so soll es wohl deiner Anforderung nach funktionieren?).

Heute werden praktisch alle größeren Schriftfamilien mit so einer Interpolationstechnik erstellt. Wenn eine Schrift mit 6 Strichstärken rauskommt, dann wurde nicht jeder Buchstabe 6 Mal gezeichnet, sondern zweimal und der Rest ist interpoliert. Daran ist also nix ästhetisch zweifelhaft.
 
Heute werden praktisch alle größeren Schriftfamilien mit so einer Interpolationstechnik erstellt. Wenn eine Schrift mit 6 Strichstärken rauskommt, dann wurde nicht jeder Buchstabe 6 Mal gezeichnet, sondern zweimal und der Rest ist interpoliert. Daran ist also nix ästhetisch zweifelhaft.


Dies ist mir durchaus klar. Nur wird dies von vorne herein an der Urform berücksichtigt, nicht nachher von einem fertigen mageren Schnitt zu einem extrabold. So zumindest arbeitete ich in „handmade” (70er Jahre) und nachher mit Fontographer. Und auch beim Interpolieren bleibt eine ausführliche Nachbearbeitung nicht aus, und dabei ist wieder der „Buchstabenversteher” gefragt.


Gruss Jürgen
 
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