Akquise – wie macht Ihr's?

Ich glaube (kann das aber nicht belegen), dass es am vielversprechendsten ist, den Markt ständig intensiv zu beobachten, an Alleinstellungsmerkmalen zu arbeiten und mit den entsprechenden Arbeiten dann gezielt zu denen zu gehen, von denen man denkt, dass die Interesse daran haben müssten. (Und umgekehrt: Man muss über die Entlohnung hinaus ein eigenes Interesse daran haben, mit denen zu arbeiten.)

Ich denke, das ist das A & O für Grafiker. Du solltest auch am Inhalt der Broschüren, die du verbrichst,
ein Interesse haben und dich auf diesen Inhalts-Feldern auskennen. Das erleichtert dir nicht nur die Arbeit,
sondern bringt dir auch wieder neue Kundschaft aus diesem Bereich. Wenn die Inhalte dann auch noch
deine Hobbies und Passionen streifen, dann musst du gar nicht mehr »arbeiten«, weil du dich während
der Arbeitszeit ja mit deinen Interessen beschäftigen darfst. Schlechte Tage gibt's da natürlich auch.

Ich selbst habe zunächst viel Arbeit ohne Lohn investiert, indem ich ein Bildarchiv für mein Thema
aufgebaut und viele Inhalte mir selbst erarbeitet habe (schreibenderweise). Jetzt wissen meine Kunden
(auch die Zukünftigen), dass ich nicht nur mehr oder weniger schöne Broschüren herstelle, sondern diese
auch mit Inhalt füllen kann.
 
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Reaktionen: Franken und JürgenggB
Als ich mich in der Werbebranche selbständig machte, gab es kein Internet. Aber es gab Kontakte aus meinem Angestelltenverhältnis und dem „Lions Club”, dem ich beitrat, zudem war ich häufiger gast bei Veranstaltungen der handelskammer. Weiters verbot mir mein Arbeitsvertrag die Kontaktaufnahme zu Kunden meines letzten Arbeitgebers auf die Dauer eines Jahres und Neuaquise in deren Branchenbereich. Dies wurde ja auch fürstlich durch eine „Abfindung” honoriert. Zwei kleinere Kunden hatte ich schon während meiner Angestelltenzeit, diese brachten zumindest das Geld für Miete und Versicherungen. Weitere kamen hinzu durch Besuch von Messen. Wobei ich mich bei diesen Veranstaltungen nur personenbezogen informierte. Aquise kam erst nach den Veranstaltungen und gründlicher Vorbereitung über die jeweiligen Firmen, Ansprechpartner und Produkte. Von zehn Adressen kamen in Schnitt vier Antworten und daraus ein Auftrag. Mit dieser Methode generierte ich im Laufe des Jahres drei hochwertige Jobs mit im Nachhinein langjährigem, lukrativen Aufträgen. Diese Kunden empfahlen mich weiter und so baute ich mir einen zuverlässigen und zufriedenen Kundenstamm auf. Zusätzlich bekam ich, ohne mein Zutun, den Kunden, den ich während meines letzten Angestelltenverhältnisses betreute, ebenfalls als dauerhaften Klient. Ich war dabei der Kreativer Part, während meine Ex-Agentur nach wie vor die internationale Anzeigenverwaltung tätigte.

Anzeigenschaltungen in Fachzeitschriften waren bis auf w&v rausgeworfenes Geld. Regelmässige Einladungen zu Veranstaltungen der besonderen Art (nach Kundengeschmack) taten ein Übriges zur Kundenbindung. Keineswegs vergessen, die Geburtstage der Verantwortlichen, Firmenjubeltage und aussergewöhnliche Präsente (nicht zu teuer!) ausserhalb der üblichen „Geschenkezeit”.

Ich hatte auch nie eine Website. Jedoch eine CD über unsere „Schaffenskraft”. Die jeder potentielle Kunde bekam. Ob er wollte oder nicht!

Gruss Jürgen
 
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Reaktionen: d@tMarten und palestrina
Die Kannibalisierung im Bereich Webdesign scheint dagegen vorbei zu sein, weil es nicht mehr damit getan ist, den schulpflichtigen Sohn von einem Kumpel die Firmenseite machen zu lassen, da heutzutage Datenbankanbindung, automatische Erkennung von Mobile Devices-Zugriffen auf eine Webseite mit entsprechend angepasster Darstellung usw. gefragt ist.

Richtig, technisch auf der Höhe und gleichzeitig kreative Webdesigner gibt viel weniger als man glaubt. Diese wiederum als Auftraggeber zu finden, ist nochmals schwerer, insbesondere wenn man den Agenturaufschlag nicht mitzahlen möchte....
 
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