Wie finde ich den richtigen Pantone-Wert ohne Fächer?

fox78

fox78

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Hallo,

ich bereite einen Druckauftrag vor, für den ich unsere Logofarbe in Pantone C angeben muss. Also habe ich mittels der Paletten in Illu CS4 versucht, die bestmögliche Näherung aus unserer CMYK-Vorgabe zu bestimmen. Der Korrekturabzug des Druckerei sieht jedoch vollkommen anders aus, obwohl sich die Farbe in der Palette genauso schimpft, wie meine.

Klar, das PDF, mein Monitor und der Illu-Farbmodus sind alles andere als farbecht, aber wenigstens in Relation zueinander müssten sich doch die Farben gleichen?

Oder liegt das Problem in den vielen unterschiedlichen Paletten, die Illu für Pantone anbietet, habe ich da eine andere gewählt, in der Pantone 273 C ganz anders aussieht als gewünscht?


Bildschirmfoto 2014-08-13 um 22.44.07.jpg

Gewünscht ist übrigens eine Näherung der rechten Darstellung.

Danke für eure Tips und Hinweise,
fox78
 
Klar, das PDF, mein Monitor und der Illu-Farbmodus sind alles andere als farbecht,

Also wenn dein Farbmanagement richtig eingerichtet ist und in dem PDF ein Profil eingebunden
ist, dann stimmen auch die Farben in Illustrator ziemlich genau.

Wenn das aber nicht der Fall ist, wirst du um einen Fächer nicht drumrumkommen. Muss ja kein
teurer Pantone-Fächer sein, einfache Farbtafeln reichen auch, in Illu hast du ja zum Pantone-Ton
die entsprechenden Farbwerte zum Ablesen. (ich hab schon einige solche Farbtafeln/Bücher von
Druckereien umsonst bekommen) Das stimmt dann meist zu 99% mit Pantone überein, außer
bei den kritischen Grundtönen, die man nicht so leuchtend hinbekommt.
 
Die Palette muss ja auch zum Druck passen, Stichwort "coated" und "uncoated". Und die Druckerei muss wirklich mit Pantone drucken und das nicht wieder umrechnen.
Das Stichwort Farbprofile wurde schon genannt.
Der Monitor sollte kalibriert sein, jedenfalls so ungefähr .. und wenn man sich dazu einen Fächer ausleihen muss oder einen "alternative" besorgt.

Wie anders ist das Druckergebnis? einfach nur heller/dunkler oder eine Farbverschiebung?
 
Was mir nicht klar ist: wird die Drucksache in cmyk gedruckt, oder läuft eine Pantone-Sonderfarbe mit?

Im 4-Farben-Druck nach Skala sind Farbflächen in Dunkelblau sehr heikel. Denk dran, dass auch gute Farbdrucker, ja sogar Proofdrucker, in diesem Bereich ihre Schwierigkeiten haben. Will deine Druckerei eine Pantone-Referenzfarbe, um an der Maschine für die Farbabstimmung einen Anhaltspunkt zu haben?

Bei Dunkelblau im cmyk-Bereich empfiehlt es sich, in der Druckvorlage das abdunkelnde Magenta vorsichtig durch Schwarz zu ersetzen. Damit wird das Dunkelblau stabiler gegen Farbschwankungen beim Druck. Pantone 273 ist ähnlich wie HKS 42 nahe bei 100% Cyan / 100% Magenta. Da ist die Farbsteuerung an der Maschine sehr schwierig.

Hier gibt es eine Seite, auf der du mit den Werten etwas spielen kannst. Genauso kannst du es auch im Illustrator mal probieren und die Farben nebeneinander stellen.
 
Wenn der Auftrag mit der Sonderfarbe Pantone 273 C auf Coated Papier gedruckt wird, dann kommt das auch richtig, weil die Druckerei dazu die Echtfarbe aus der Dose in die Maschine gibt.
Bei Uncoated Papier bitte an Pantone U orientieren.

Erfahrungsgemäß wollen die meisten Auftraggeber aber Geld sparen und es wird bei einer Online-Druckerei in CMYK gedruckt. Auch ein Vorab-Proof der Druckerei wird in CMYK erstellt.
Dazu muss man deutlich sagen, dass man aus CMYK die Pantone- und HKS-Farben nur annähernd erreichen kann.
Ich erklär das unseren Kunden immer so, dass die Leuchtkraft eines Nagellacks oder Autolacks auch nicht mit Mischungen durch die Farben eines Deckfarbenkastens erreicht werden kann.
Damit muss man dann halt leben, wenn man sparen will.

Erfahrungsgemäß haben die meisten auch keine Ahnung, was Coated und Uncoated bedeuted.

Die in ID und AI hinterlegten Farbtabellen sind aber eigentlich schon korrekt, sofern eben das zu bedruckende Papier beachtet.
Sie sind auf jeden Fall richtiger, als die Daumen-mal-Pi-Mischungen, welche die (Möchtegern-)Grafiker auf ihren unkalibrierten Monitoren ranmischen.

(Über dieses Thema könnte ich - leider -Bände schreiben.)
 
Bevor ich mich um »coated« oder »uncoated« kümmere, schau ich lieber mal,
ob mein ausgesuchter Farbton auch eine Entsprechung im RAL-Fächer hat.
Es kommt doch immer wieder vor, dass der Kunde später einen Messestand
oder etwas anderes in seiner Firma damit lackieren will.

Die cmyk-Zusammensetzung sollte einen »stabilen« Druck ermöglichen (siehe oben).
Sonst wird später entweder die Firmenfarbe exakt getroffen, dafür die Farbbilder nicht,
oder umgekehrt.

Den ellenlangen Pantone-Farbpaletten, die in den Grafik-Programmen angeboten werden,
bin ich schon immer skeptisch gegenüber gestanden.
 
Den ellenlangen Pantone-Farbpaletten, die in den Grafik-Programmen angeboten werden,
bin ich schon immer skeptisch gegenüber gestanden.

Warum? Da sind doch auch nur die Farben der gedruckten Fächer, mehr nicht.
 
Warum? Da sind doch auch nur die Farben der gedruckten Fächer, mehr nicht.

Weil die cmyk-Umsetzungen der Programme unterschiedlich sind, sogar innerhalb der Adobe-Programme.
Und weil ich zunächst immer HKS-Farben bevorzuge (vielleicht auch aus jahrelanger Gewohnheit).
Wenn ich da meinen Wunschton nicht finde, dann versuche ich Töne selber zu mixen mit cmyk-Werten in 10er- oder 5er-Sprüngen.
Wenn es ein Vollton sein soll, dann auch mal Pantone, wenn HKS nichts entsprechendes anbietet.

PS: Ich habe »gehört«, dass Pantone nicht garantieren kann, dass die Farben in den Kübeln jedes Jahr gleich aussehen.
Bei HKS ist das garantiert.
 
Alle Druckereien, mit denen ich zu tun habe, hauptsächlich in D, I, Türkei drucken viel mit
Pantone, im Rollenoffset, Folienverpackungen sind 6-Farben minimum, da kommt niemand
mit HKS daher.

Dass die Farbwerte innerhalb der Programme abweichen, wundert mich jetzt. Pantone gibt
ja selbst diese Umrechnungen heraus, und die kann man in die Programme importieren.
Von daher, wenn du unsicher bist, ob dein Programm da falsch liegt, lade die Sätze neu.
In Freehand und Illustrator habe ich jedenfalls genau die gleichen Umrechnungen, und
die entsprechen auch den Daten auf den gedruckten Pantone-Fächern :noplan:
 
Alle Druckereien, mit denen ich zu tun habe, hauptsächlich in D, I, Türkei drucken viel mit
Pantone, im Rollenoffset, Folienverpackungen sind 6-Farben minimum, da kommt niemand
mit HKS daher.

Da ist bei mir das Aufgabenspektrum anders. Volltonfarben kommen nur als fünfte Farbe vor.
Im Ausland (außer CH) habe ich auch noch nie drucken lassen, kommt vielleicht noch...

Pantone gibt ja selbst diese Umrechnungen heraus, und die kann man in die Programme importieren.
Gut, da mach ich mal ein Update.

Trotzdem ist mir HKS lieber, wenn ich mal einen Vollton selbst anlegen muss.
Die Unterscheidung in C und U betrifft bei Pantone ja nur das Papier,
die Farbe kommt aus ein und demselben Kübel, je nach Jahrgang aber unterschiedlich.
Bei HKS gibt's K und N, die kommen aus verschiedenen Kübeln.

Übernehme ich in einer Drucksache eine eingeführte Ident-Farbe als cmyk-Pantone-Farbwert,
besorge ich mir die betreffenden cmyk-Werte aus den CD-Manuals des Auftraggebers
oder von der Druckerei, die die Vorgängerdrucksachen gedruckt hat.
Sicher ist sicher!
 
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