Hilfe! In meinem Heimnetz ist der Wurm drin

WurmApfel

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Hallo, ich hab schon ein/zweimal in diesem Forum gepostet: mal wegen Verbindungsproblemen im WLAN, mal wegen Zugriffproblemen auf NAS-Laufwerke, aber im Grunde genommen hab ich immer das gleiche Problem, das ich nach wie vor (trotz einiger hilfreicher Hinzweise) nicht lösen konnte: Ich schaffe es einfach nicht, hier ein stabiles Heimnetzwerk aufzubauen.

Was ich vor habe hört sich eigentlich ganz harmlos an:
Ich möchte 2 NAS in meinem Netzwerk bereitstellen und von verschiedenen Rechnern aus darauf zugreifen.
Das sollte doch technisch irgendwie machbar sein, oder?

Konkret sieht das so aus, dass es eine Synology Diskstation gibt, auf der ich Daten ablege (v.a. Media Files, also z.B. herunter geladene Musik, von DVD eigelesene Filme usw.) und ein WD MyBook, das v.a. zu Backup-Zwecken dient, d.h. da landen Sicherheitskopien von einzelnen Media Files von dem ersten NAS (z.B. teuer gekaufte HighRes Downloads) und Kopien von Dokumenten (Papierkram, Arbeit usw.), die im Original auf unseren Desktop Rechnern und Laptops gespeichert sind. Auf das WD MyBook wird also praktisch nur schreibend zugegriffen.

Zur Ablage von Dateien auf den NAS werden verschiedene Rechner verwendet: z.B. mein MacBook Pro oder das Vaio meiner Frau (wenn wir im Wohnzimmer auf der Couch sitzen), mein Mac Pro oder der Dell Desktop meiner Frau (am Schreibtisch in unserem Home Office).
Lesend wird auf das Synology NAS v.a. von einem Linux PC zugegriffen (Lenovo Yoga, i.F. Media PC), der fest (auf einem Laptop-Stand) mit einem USB-DAC an der HiFi-Anlage angebracht ist.
Auf dem Media PC laufen die Server-Programme MPD und XBMC und die HiFi-Anlage besteht aus einem AVR und verschiedenen Media Playern (Blu-Ray/Harddisk), die ebenfalls an unser Netzwerk angeschlossen sind.
Zum Abruf der Media Files verwenden wir unsere SmartPhones (iPhone und RAZR), eines der Laptops oder Smart-TV (Philips).

Soweit, so gut - solange alles funktioniert. Leider ist das Setup gnadenlos instabil. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht eine halbe Stunde (oder länger) damit beschäftigt bin, Geräte zu rebooten, in Setup-Menüs herum zu konfigurieren usw. (manchmal mit Erfolg - manchmal gebe ich Versuch einen Film oder Musik zu streamen aber auch entnervt auf - und lege eine CD oder DVD ein).
Es kommt auch vor, dass alles eine Zeit lang funktioniert, das Netzwerk aber dann, nach einer kleinen Veränderung (ein SmartPhone verbindet sich neu, eine Komponente der HiFi-Anlage wird ein oder ausgeschaltet o.ä.), zusammenbricht, zumindest teilweise (d.h. ein Laptop kommt nicht mehr ins Internet, das andere nicht mehr an die NAS ..).

Ich gebe zu, nachdem ich alles etwas konkretisiert habe, klingt mein anfängliches Problem (Zwei NAS von verschiedenen Rechnern aus nutzen) doch ganz schön kompliziert:
Da sind eine Vielzahl verschiedener Clients mit unterschiedlichen Betriebssystemen, Netzwerkanbindungen usw. - das ganze funktioniert sogar - und jetzt soll es auch noch stabil sein ..
Aber ich denke, es muss möglich sein, das hinzubekommen.
In jedem modernen Firmennetzwerk ist das Setup doch (mindestens) genau so komplex:
Es gibt WLAN und Kabelnetz und Netzwerklaufwerke und Desktop-PCs und Laptops und Smartphones, die sich mehrfach täglich auf unterschiedlichen Wegen verbinden, die Verbindung wieder trennen usw. Trotzdem können dort rund um die Uhr Daten ausgetauscht werden, ohne dass das Netzwerk zusammen bricht. Folglich will ich die Hoffnung auf ein stabiles Heimnetzwerk nicht aufgeben
Da ich für unser Heimnetz keinen Admin dauerhaft einstellen kann, versuche ich es hier im Forum.
Ich beschreibe jetzt nochmal im Detail, wie die einzelnen Geräte verbunden sind, um zunächst zu klären, ob die Ursache meiner Netzwerkprobleme, in der Hardware, in deren Verbindung, oder in der Konfiguration zu suchen ist.

1) Die Hardware:
Die Internet-Verbindung wird von Vodaphone bereit gestellt (VDSL 50). Als Router verwende ich eine Fritz!Box 7490, die im Flur (an der Telefonbuche) steht. Die Verbindung ins HomeOffice läuft kabellos, über einen Repeater (Netgear WN2000RPTv2) an dem das WD MyBook NAS (via Kabel) und die beiden Desktop Rechner (per WLAN) angeschlossen sind. Außerdem steht im Büro noch der Drucker, der über einen AirPort-Express Adapter von allen Rechnern erreichbar ist.
Die Verbindung von der Fritz!Box ins Wohnzimmer läuft per PowerLan und WLAN: An der Fritz!Box hängt ein PowerLine 520E-Adapter, dessen Netzwerk im Wohnzimmer von einem Powerline 546E und einem weiteren Powerline 520E Adapter empfangen werden. Zudem gibt es im Wohnzimmer eine Bridge (Netgear WNCE4004), die das WLAN des Repeaters (aus dem Büro) an kabelgebundene Geräte weiter gibt.

2) Die Verbindung:
Wie die einzelnen Räume vernetzt sind und welche Geräte da rumstehen, steht ja schon unter Hardware. Somit bleibt noch zu klären, welcher Client im Wohnzimmer welchen Anschluss nutzt:
Am PowerLine 546E hängt ein Gigabit-Switch (Netgear GS-605) an den das Synology NAS und der Media PC (das Lenovo Laptop mit Linux) angeschlossen sind (über einen D-Link DUB-E100 USB Adapter). Diese Verbindung wurde so gewählt, da hier die kritischen Datenmassen laufen (Streaming vom NAS mit hoher Bandbreite) und ich eine verkabelte Anbindung dafür möchte. An dem Switch hängt noch ein loses Kabel, an das ich gelegentlich eines der Laptops anschließe, um schnell herunter geladene Dateien auf das NAS zu kopieren.
Die Laptops und SmartPhones nutzen sonst das WLAN aus dem Büro (von dem dortigen Repeater) oder, je nach Verfügbarkeit, das WLAN des 546E (das fällt leider besonders häufig aus).
An dem zweiten PowerLine 520E hängt ausschließlich der AVR (Da ich hier via Spotify aus dem Internet streame, soll das auch eine exklusive, kabelgebundene Verbindung sein).
Die Bridge nutzt ebenfalls das WLAN des Repeaters und dient als Anschluss für die übrigen Home Entertainment Geräte (SmartTV, Harddisk und Blu-Ray Player, Internet Radio etc.)

3) Die Konfiguration:
Die meisten Geräte nutzen DHCP. Die Fritz!box hat die IP-Adresse 192.168.179.1 (ist aber merkwürdigerweise auch unter 192.168.178.1 erreichbar).
Ein paar Geräte haben statische IPs, da sie automatisch gemountet werden, oder immer über den gleichen Namen angesprochen werden (und folglich mit fixer IP auf dem Media PC bzw. auf den Macs in /etc/hosts oder /etc/fstab eingetragen sind). Statisch sind:
-Die Synology DiskStation auf 192.168.178.28
-Das WD MyBook NAS auf 192.168.178.26
-Der Media PC (Lenovo/Linux) auf 192.168.178.15
-Das MacBook Pro auf 192.168.178.10
Bei den Geräten mit statischer IP ist (außer den genannten IPv4 Adressen) eingestellt, dass die Netzmaske 255.255.255.0 lautet (soweit ich das richtig verstehe, heisst das doch, dass nur das letzte Byte zur Identifikation der Geräte verwendet wird) und dass der Router (192.168.178.1) als Gateway dient. Sofern sich IPv6 deaktivieren ließ, habe ich das getan (bzw. auf "Link-Local Only" gestellt).
Die Firmware ist auf allen Geräten aktuell.

Was kann die Ursache für die Instabilität des Netzwerks sein?
Ist es ein Problem Für FritzOS, wenn die Laptops gelegentlich per Kabel (an dem Switch) und dann wieder per WLAN (über unterschiedliche Access Points) angeschlossen sind (und dabei die gleiche IP nutzen)
Ist es ein Problem, wenn die NAS zeitweise gleichzeitig auf mehreren Rechnern gemountet sind?
Stimmt was mit meinen Einstellungen für die statischen IPs nicht?

Ich wäre echt sehr dankbar, wenn jemand kompetent helfen könnte!
Ich habe auch schon überlegt, ob ich so einen "Computer Notdienst" bestellen soll, damit sich hier mal jemand von deren Admins das Netzwerk anschaut. Könnt Ihr das empfehlen?
Ich hätte das schon längst probiert, habe aber Bedenken, dass die nur kommen und mir sagen: es funktioniert doch alles - Sie haben eben einfach zu viele Geräte, das kann nie stabil sein .. und für die tolle Info soll ich dann 180 EUR + Anfahrtsgebühren zahlen.
Einer Aussage wie, das sind "zu viele Geräte" will ich nicht zustimmen, da, wie gesagt, meiner Meinung nach das Setup im Netzwerk jeder (selbst kleinerer) Firmen deutlich mehr Geräte beinhaltet und trotzdem stabil ist. Warum funktioniert das bei mir zuhause nicht?
 
> Leider ist das Setup gnadenlos instabil.

Dreh- und Angelpunkt ist deine FritzBox.
Der zentrale Knoten in deinem Netzwerk.

>Es gibt WLAN und Kabelnetz und Netzwerklaufwerke

Da wird dann aber oftmals auch kein Router aus dem Heimbereich verwendet. Sondern etwas aus der professionellen Ecke.

>Die Verbindung ins HomeOffice läuft kabellos, über einen Repeater (Netgear WN2000RPTv2)

Der erste Flaschenhals. Repeater halbieren die Bandbreite.

>ins Wohnzimmer läuft per PowerLan und WLAN:

Und der zweite Flaschenhals..

Punkt 1:

Grundsätzlich sollten alle Geräte die einen hohen Datendurchsatz verlangen nicht inter einem PowerLan Adapter und noch einer WLAN-Bridge betrieben werden, sondern möglichst direkt an einem GigaBit-Port des Routers. Diesen Router nötigenfalls mit einem GigaBit-Switch erweitern.

Punkt 2:

Alle mobilen Teilnehmer packt man am besten in ein drahtloses Netzwerk das am besten über Repeater erweitert wird die ebenfalls über Netzwerkkabel direkt an dem schon genannten GigaBit-Switch angeschlossen sind. Nur so erhält man den höchst möglichen Datendurchsatz.

Das hat auch zur Folge das man den Standort bestimmter Hardware eventuell überdenken muss.

Geht das aus bestimmten Umständen nicht, und es ist kein Netzwerkkabel möglich, muss man damit leben wie es ist.

Punkt 3:

PowerLAN Verbindungen vermeiden wo es nur geht.
Meistens ergibt sich das schon von alleine wenn man mal den Durchsatz untersucht.

Würde ich immer nur als letzten Ausweg verwenden.

Punkt 4:

WLAN ist niemals so schnell wie es die Hersteller gern verkaufen.

Repeater stellt man niemals am Ende des Empfangsbereich eines Router auf, sondern auf der Hälfte
oder längstens dreiviertel des Wegs bis dahin wo man das WLAN braucht.

Nach Möglichkeit immer den höchst möglichen 802.11 x Standard verwenden und so weit es geht auf die langsamsten Standards verzichten.


Punkt 5:

Geräten wie Drucker, NAS ect. und allen die eine Server-ähnliche Funktion inne haben sollten immer eine statische IP-Adresse bekommen.

Daher kann man z.B den IP-Bereich den der Router verteilt aufteilen in einen Bereich der über DHCP verteilt wird und eben den statischen Bereich. Vergibst du Adressen fest aus dem DHCP-Bereich kann es schon sein das dies zu Problemen führen kann. Kein Problem hingegen bestimmten Geräten per DHCP immer wieder die gleiche IP-Adresse zuweisen zu lassen.

Auf Protokolle die auf keinen Fall benötigt werden, verzichten. Abschalten.
Denn alles, wirklich alles in deinem Netz muss zur gleichen Zeit durch diese eine FritzBox.
 
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