Nachtfotografie

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jänz

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Hallo zusammen,

ich habe mir letzte Woche meine erste Fotokamera gekauft, eine X-E1+XF 35mm :)

Nun würde ich gerne einmal ein paar Nachtaufnahme (Stadt aus der Ferne) machen. Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben, welche Einstellungen ich verwenden sollte.

Ich hab zum Beispiel gelesen, das es ratsam ist mit Blendenöffnung von ca. 8 zuarbeiten. Kann mir das jemand erklären? Warum verwende ich z.B. nicht eine größere Blende gepaart mit einer kürzeren Verschlusszeit?

Gruß
Jens
 
Der Film / Chip benötigt zur korrekten Belichtung eine bestimmte Lichtmenge.

Das wird durch Blende und Verschlusszeit geregelt.

Belichtest du länger, muss die Blendenöffnung kleiner = größere Zahl werden und umgekehrt.

Einen 10 Liter-Eimer kannst du mit einem grossen Schlauchdurchmesser schneller befüllen als mit einem dünnen Schlauch, ergo musst du das Wasser länger laufen lassen. ;)

Nachtfotografie ist aber viel Erfahrungssache bzw. da musst du am besten manuelle Einstellungen von Zeit und Blende 'ausprobieren' und eine ganze Reige von Bildern mit unterschiedlichen Einstellungen machen.
 
Sagen wir mal so: als Tipp, taste dich erstmal durch "die blaue Stunde" mit unterschiedlichen Belichtungen.
Morgens, wie Abends.

Stativ ist dabei pflicht und reize mal ruhig die ISO-Angabe bei deiner Kamera im niedrigen Breich vollends aus.
Die Ergebnisse solltest du dann analysieren und einstellungsmäßig zum Licht lernen, damit du dich dann an die Dunkelheit
mit deiner Kamera "ranarbeiten" kannst.
:teeth:
 
Uiuiui, ein weites Feld... Einfach mal losziehen und ausprobieren. Geschlossenere Blende bedeutet evtl. weniger ausgefressene Lichter. Offene Blende stellt Dir ein nahegelegenes Objekt frei, was auch bei einer Nachtaufnahme schick sein kann. Lange Verschlusszeit glättet Wasserflächen und lässt Autoverkehr verwischen oder ganz unsichtbar werden usw usf. Schau dir mal Nachtaufnahmen zB auf flickr an und lies bei den Bildern, die dir gefallen, die Verschlusszeit/Blende und versuchs einfach mal genauso. Wichtiger als Blendenwerte usw. sind auf jeden Fall Bildaufbau und eine interessante Lichtsituation.
 
@ ekki161

Danke für die Erläuterung, aber das Zusammenspiel zwischen Verschlusszeit, Blende und Iso-Wert habe ich schon verstanden. :) Mich hat es nur gewundert, warum man gerade mit so einer hohen Blende arbeiten soll. Ich könnte ja auch die hohe Lichtstärke meines Objektivs ausnutzen und müsste dementsprechend nicht so lange belichten.

Iso komplett runter und Stativ sind natürlich Pflicht :)
 
Moin,

der beste Tip: ackere Dich hier durch.

Kurz: Nachtaufnahmen brauchen in der Regel derartig lange Belichtungszeiten, dass sie kein Mensch aus der Hand machen kann. Ein gutes Stativ ist optimal, aber man kann die Kamera auch auf ein Mülltonne legen, auf eine Mauer legen oder an einem Laternennast abstützen usw.
Die Blende bestimmt die Tiefenschärfe d.h. den Bereich, der vor und hinter dem Punkt, auf den scharfgestellt wurde, noch scharf ist. Je kleiner die Blende (je größer die Blendenzahl), desto größer die Tiefenschärfe. Zu weit sollte man die Blende allerdings auch nicht schließen, da bei sehr kleinen Blenden Beugungseffekte das Bild leicht unscharf machen.
 
Es kommt halt immer darauf an, was du genau mit/bei deinen Bildern erreichen möchtest. ;)
 
Mache das mal ruhig mit der blauen Stunde, dann lernst du deine Kamera echt ganz gut kennen, betreffs Dunkelheit
und das Restlicht der blauen Stunde gibt dir anfangs auch erste schicke Resultate – erhöht wunderbar die Lust daran.
 
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Ich seh schon, ich werd einfach mal loslegen und ein wenig rumprobieren :)
 
Es kommt immer auf das Motiv an.
Wenn man Landschaft oder Architektur aufnimmt, ist oft eine große Tiefenschärfe gewünscht.
Dazu muss die Blende kleiner (größere Zahl) werden.
Und da man eh auf dem Stativ ist, greift man zu Blenden, wo das Objektiv von der Mitte bis zu den Rändern scharf ist.
Die Belichtungszeit ist dann passend zur Blende zu wählen, i.d.R. schiesse ich hier manuell, da die Blendenautomatik in der Nacht überbelichtet (80% grau passt nachts eigentlich nie!).

Hier ein paar Beispiele meiner letzten Nachtaufnahmen (hier auch mit einer Fujifilm X-E1 mit der 18-55 bzw. 14er Linse aufgenommen, die mit 5,6 oder 8 randscharf sind):
http://mackiol.net/content/scenic-view-of-dubai-marina-at-night/
http://mackiol.net/content/dubai-marina-at-night/
http://mackiol.net/content/burj-khalifa-at-night/
http://mackiol.net/content/burj-al-arab-at-night/
http://mackiol.net/content/american-falls-at-night/
http://mackiol.net/content/waterfront-of-huntsville-at-night/
http://mackiol.net/content/2013-09-26-194746-raw-export/
http://mackiol.net/content/2013-09-28-191454-raw-export/
http://mackiol.net/content/2013-09-29-193312-raw-export/
http://mackiol.net/content/2013-09-15-201942-raw-panorama-export/
 
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Moin,



Der war gut.:d
Ich habe Objektive, die sind das schon bei Blende 1,4 - 2,8.

Das meine ich durchaus ernst.
In den Ecken ist kein Objektiv so scharf wie in der Bildmitte - offenblendig - hier natürlich immer bezogen auf die Fokusebene.
Das geht am ehesten noch mit richtig teueren Leica oder Zeiss Linsen, um die es hier ja nicht geht.

Blenden über 4,0 haben ja noch die anderen genannten Vorteile (neben der Tiefenschärfe), i.d.R. durch Nutzung kleiner ISO-Werte:
- Wasserglättung
- Lichtspuren
- Wolkenbilder
- bessere Steuerung der Lichter bzw. deren Aussehen (sternförmig, je nach Blendenrad-Form)
 
@Night-Hawk

Danke für die Tipps

Die Bilder gefallen mir gut, besonders das erste ist toll :)
 
Moin,

In den Ecken ist kein Objektiv so scharf wie in der Bildmitte - offenblendig - hier natürlich immer bezogen auf die Fokusebene.

Prinzipiell hast Du recht, aber bei vielen Objektiven - nicht nur Zeiss oder Leica - muss man sich schon arg anstrengen, um das sichtbar zu machen. Mein Tokina-Makro ist auch verdammt gut.
 
Moin,



Prinzipiell hast Du recht, aber bei vielen Objektiven - nicht nur Zeiss oder Leica - muss man sich schon arg anstrengen, um das sichtbar zu machen. Mein Tokina-Makro ist auch verdammt gut.

Der Unterschied mag gering sein (auch bei den von Testern sehr gut bewerteten Fujifilm X-Serie Objektiven), aber bei Architektur und auf dem Stativ ist es dennoch von Vorteil, etwas abzublenden :)
Zudem gefallen mir die Spitzenlichter so besser - da hier durch die Belichtungszeiten - immer etwas Clipping auftritt (wenn man kein HDR machen will und das Bild auch noch Zeichnung in den Tiefen haben soll).
 
bin ich der Einzige, der als erstes Nacktfotografie gelesen hat und deshalb hier ist? ;)
 
nAbend zusammen,
der thread kommt gerade recht. Ich habe am 2. Weihnachtstag die Gelegenheit des klaren Himmels genutzt und Düsseldorf von Neuss aus photographiert ... quer über den Hafen Richtung Fernsehturm.
Ergebnis hier:
https://www.macuser.de/galerie/mitglieder-galerie/p50783-duesseldorf-bei-nacht.html

F 8, 30 sec, 50mm Objektiv, Canon 40D mit Stativ. Das Problem hier: ich habe das von der Frings Brücke aus gemacht und ein Brücke vibriert ... leichte Unschärfe war daher nicht zu vermeiden.
 
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