Thema Backup

eMac_man

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Da ja hier beinahe täglich Hilferufe bezüglich „Datenrettung“ gepostet werden, ist es wohl noch einmal notwendig, auf das Thema „Backup“ einzugehen.

Was ist also ein Backup?
Ein Backup beinhaltet, dass wichtige Daten mindestens doppelt auf getrennten Medien gespeichert werden.
Ein Speichern von Daten nur auf einer externen Festplatte ist also kein Backup, da die Daten ja dann ebenfalls nur einmal vorliegen. Geht die externe Festplatte kaputt, dann sind auch die Daten darauf weg.
Ebenso kann man es nicht als Backup bezeichnen, wenn die Datensicherung lediglich auf einer anderen Partition (aber auf derselben Festplatte) erfolgt. Auch hier gilt wieder: Ein Defekt der Festplatte kann die Daten sehr schnell ins Nirwana befördern.
Oder aber man „zerschiesst“ sich z.B. Die Partitionstabelle, dann sind meist auch alle Partitionen betroffen. Der Endeffekt wäre derselbe.

Warum ein Backup?
Ein Backup dient zum Sichern wichtiger persönlicher Daten. Während man Betriebssystem und Programme (oder doch zumindest Alternativen) meist jederzeit neu installieren kann, sind eigene Dateien oft nur beim Ersteller zu bekommen. Bilder, Dokumente, Filme, usw., die man also selbst erstellt hat, wird man bei niemanden anderen wiederbekommen. Womit wir bei der Frage sind:

Was ist im Backup zu sichern?
Wie schon oben angedeutet, sind auf jeden Fall die Dateien zu sichern, die man selber angelegt hat. Man kann natürlich auch das komplette System sichern und ist so im Fall des Falles wieder schneller arbeitsbereit, weil aufwändige Installationen und das Einspielen diverser Updates entfallen.

Wie ist das Backup anzulegen?
Genauso wie es unterschiedliche Anwenderprofile gibt, hat man auch bei Backups diverse Möglichkeiten. Das "wie" richtet sich in erster Linie danach, was man nun sichert. So kann ein regelmässiges Kopieren von Dateien per drag&drop (z.B. über den Finder), dem einen völlig ausreichen, während ein anderer besser beraten ist, das Backup automatisiert anlegen zu lassen. Wichtig ist nur, dass es überhaupt und regelmässig passiert. Immer wieder liest man u.a. auch hier, dass das letzte Backup schon ein halbes Jahr (und länger) her ist. Es ist wohl überflüssig, darauf hinzuweisen, dass dann Dateien, die danach erstellt wurden, sehr gefährdet sind.

Womit erstellt man ein Backup?
Ausgehend davon, was nun der Einzelne sichern möchte, gibt es auch hier zahlreiche Möglichkeiten und Anwendungen. Für den Einsteiger, der nur eine regelmässige Sicherung seiner Daten auf ein externes Medium haben möchte, empfiehlt sich einfach mal die in OSX integrierte TimeMachine. Damit ist es auch Usern ohne grossartiges Hintergrundwissen möglich, eine Datensicherung anzulegen. Einzige Voraussetzung ist eine externe Festplatte, die mit GUID und HFS+ eingerichtet sein muss.
Für spezielle Anforderungen gibt es aber auch eine lange Liste von Alternativen, sowohl als Freeware, als auch kostenpflichtig. Einen kleinen Überblick kann man sich z.B. hier:
https://www.macupdate.com/find/mac/backup
verschaffen. Da sollten also keine Wünsche offen bleiben. Natürlich kann man auch Discs für Backup verwenden, was aber ab einer bestimmten Grösse des Datenbestandes sehr uneffektiv sein. Wer möchte schon sich eine ganze Zeit lang, als DJ versuchen, um die richtige Datei auf der richtigen Disc zu finden?

Abschliessende Worte:
Hat man kein Backup, dann kann eine Wiederherstellung von Daten sehr zeitraubend und kostspielig sein. Gerade den zweiten Punkt sollte man dabei im Auge behalten. Ist z.B. eine Festplatte physisch defekt (z.B. Lagerschaden oder Head-Crash), dann müssten die einzelnen Scheiben der Festplatte separat ausgelesen werden. Dafür müsste die Festplatte aber in einem Reinraum auseinandergenommen werden. Die Kosten belaufen sich dafür in der Regel in einem vierstelligen Bereich (manchmal auch mehr). Eine externe Festplatte kostet dagegen nur einen Bruchteil.
(Anmerkung: Für mich ist es deshalb unfassbar, wenn einige in ihrer Signatur einen ganzen Fuhrpark von Hardware auflisten, aber für eine externe Festplatte oder zumindest ein paar beschreibbare Rohlinge war offensichtlich kein Geld vorhanden.)
Datenrettungstools können auch nur dann helfen, wenn die Festplatte an sich noch in Ordnung ist. Eine Festplatte, die z.B. nicht mehr anläuft, kann auch von einer Recovery-Software nicht ausgelesen werden.
Sollte es dennoch mal zu einen Datenverlust kommen, weil man eine wichtige Datei versehentlich gelöscht hat, dann ist auf den betreffenden Datenträger nur noch lesend zuzugreifen. Handelt es sich also um das Startvolume eines Rechners, dann ist dieser sofort auszuschalten, weil ein Betriebssystem während seines Betriebes ständig neue Daten auf die Festplatte schreibt (z.B. Caches, temporäre Dateien). Freie Speicherbereiche werden also laufend durch neue Daten überschrieben. Auch die Bereiche, auf denen die nun gelöschte Datei lag.
 
Man sollte an dieser Stelle noch erwähnen dass es ziemlichen Unterschied gibt zwischen Backup und Desaster-Recovery. Hat man - warum auch immer - das Backup eingespielt, dann muss man im Regelfall noch einige Nacharbeiten verrichten damit das System wieder läuft, z.B. Re-Aktivieren von Softwarelizenzen.
Und man sollte aus meiner Sicht erwähnen, dass die gerne genommene RAID-Technologie KEINE Datensicherung ist. ;)
 

Und man sollte aus meiner Sicht erwähnen, dass die gerne genommene RAID-Technologie KEINE Datensicherung ist. ;)

Stimmt! Danke! Das mit dem RAID ist ein wichtiger Punkt, den man fett hervorheben sollte. Also:
Ein RAID ist kein Backup!
Nochmals danke für diesen wirklich nützlichen Nachtrag.
 
ein schöner Beitrag, besten Dank!!
 
sieht super aus, ich müsste bloß öfter mal eins machen, verschlampe das immer..
 
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