Mac Pro vor dem Aus? Was meint Ihr?

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Das große Studiosterben hat leider schon vor 10 Jahren begonnen, Hand in Hand gehend mit der Verbreitung von Napster, Filesharing und den Einbrüchen bzw drastischen Sparmaßnahmen der Plattenfirmen.

was die musikindustrie selber schuld ist, das sie die zeichen der zeit nicht erkannt haben.

versteh mich nicht falsch, als musiker (wenn auch nicht hauptberuflich) bin ich natürlich auch dagegen, dass urheberrechte verletzt werden, aber der gema verteilugnsschlüssel und die gema generell ist einfach nicht mehr zeitgemäß, was auch wiederum ein grund ist das sich viele indipendent musiker, gar nicht mehr bei der gema anmelden und ihre rechte lieber selbst vertreten.

Dazu liegt das große Studiosterben mMn nicht allein daran, sondern auch daran,dass die Software mittlerweile so gut ist, dass man auf viel outboard verzichten kann.

Klar gibt es immer noch einige die sagen, dies und das kann man softwaremäßig nicht emulieren, aber das is dann auch wieder eine glaubensfrage.

Ich selbst vertrete sowieso den standpunkt: Ein hit ist ein hit, egal ob der in einem Riesenstudio gemischt und gemastert wurde oder ob das onkel franz mit garageband gemacht hat.

Aber gut ich bin auch komplett in dem Softwarezeitalter aufgewachens ;) das ist dann eh immer was anderes.
 
...das liegt dann aber daran, das die Software die du da verwendest, die Unterschiede nicht wirklich ausnutzt.

Genau das ist ja auch der Punkt. Die Gebiete, in denen ein Mac Pro noch die Nase vorn hat, schrumpfen immer weiter zusammen. Die extreme Parallelisierung, die nötig wäre, um die 12 Cores (bzw. 24 virtuellen Cores) wirklich zu nutzen, ist in den meisten Fällen kaum gegeben. Codierarbeiten und Renderings profitieren davon, keine Frage, aber als Fotograf, Grafikdesigner o.ä. braucht man definitiv nicht diese Leistung. Und auch die angesprochenen Bereiche, die diese Parallelisierung ausnutzen können, können sinniger von Clustern bedient werden.

Der einzige Punkt, der mich am iMac wirklich stört ist (neben dem spiegelnden Display), dass Apple das Interface für die Festplatte mit einem proprietären Temperatursensor versehen hat, sodass man nur noch Apples eigene Festplatten benutzen kann, wenn man vermeiden will, dass die Lüfter Amok laufen, denn die Festplattenpreise bei Apple sind jenseits von Gut und Böse - und die Performance ist auch eher durchschnittlich.
 
was die musikindustrie selber schuld ist, das sie die zeichen der zeit nicht erkannt haben.

Du solltest unterscheiden zwischen Plattenfirmen und Tonstudios.

Das große Studiosterben hat lange, lange vorher begonnen, bevor die Möglichkeiten einer Home-Produktion ernsthaft eine Konkurrenz darstellen konnten, nämlich Ende der Neunziger.

Und ich würde mal gerne Onkel Franz mit GarageBand sehen, wie der eine komplette Band mit mit einem Fundus an 50 Jahre alten Mikrophonen und Outboardequipement aufnimmt, bei dem er sogar noch für die einzelne Gesangsstimme auch das individiuell am besten passende Mikrophon dafür aussucht.

In jedem Fall ist die Homeproduktion qualitativ ein jämmerlicher Witz dagegen.

In einem Punkt muss ich Dir allerdings Recht geben - ein Hit ist ein Hit, und bei dem Dreck, der regelmäßig die Charts erklimmt ist es für die Zielgruppe vollkommen unerheblich, wie das produziert wurde, da die sowieso keinen Unterschied mehr hört.
Dieter Bohlen-K*cke kann man natürlich auch an einem Macbook Air mit Garage Band produzieren, das ist richtig.

das wirft natürlich ein neues licht auf meine arbeitsweise
Buzo, das wurde mir vor einigen Seiten schon erklärt, dass meine Arbeitsweise und die unseres Studiotechnikers einfach falsch ist.
Für uns ist es sinnvoll, die alten Zöpfe abzuschneiden und stattdessen 6 Mac Minis hinzustellen, über die wir unser Pro Tools dann via Thunderbolt betreiben sollen.

Wie das jetzt mit dem PT HDx funktionieren soll weiss zwar keiner so genau, aber eins ist sicher: sollten wir uns Apple nicht anpassen wollen; wir liegen immer falsch damit.
 
Komposition > Aufnahmequalität.

das wollte ich nur damit sagen, aber ansonsten hast du schon recht, bandaufnahmen sind ja eh ne andere sache, da denk ich zu selten dran,da mich das nicht betrifft hier werden höchstens vocals und ne egitarre aufgenommen, wobei die egitarre direkt in HiZ geht und dann durch Software gejagt wird.
 
Joa, man kann mit Rig & co schon echt anständige Sachen machen, und grade die UAD-Geschichten kommen für den Standardhörer schon recht nah an die meisten Originale ran, aber Luft ist in jedem Fall ein nicht zu vernachlässigendes Medium.:p

Für Dance und Elektro-Produktionen ist ein Homestudio natürlich meist absolut ausreichend, ich komme dagegen (Elektro früher mal als Hobby) aus dem Pop/Rock-Bereich, wo man auch mal eben ein 12köpfiges Streicher-Orchester mit aufnimmt, um keine Strings aus der Dose zu haben.;)
 
Joa, man kann mit Rig & co schon echt anständige Sachen machen, und grade die UAD-Geschichten kommen für den Standardhörer schon recht nah an die meisten Originale ran, aber Luft ist in jedem Fall ein nicht zu vernachlässigendes Medium.:p

Für Dance und Elektro-Produktionen ist ein Homestudio natürlich meist absolut ausreichend, ich komme dagegen (Elektro früher mal als Hobby) aus dem Pop/Rock-Bereich, wo man auch mal eben ein 12köpfiges Streicher-Orchester mit aufnimmt, um keine Strings aus der Dose zu haben.;)

auch ein hans zimmer nimmt schonmal strings aus der dose ;) gibt durchaus gute :D (wenn auch für mich unerschwinglich und auch nicht von nöten :D )

aber glaub das ganze wird schon arg off topic gerade :D
 
Das große Studiosterben hat leider schon vor 10 Jahren begonnen, Hand in Hand gehend mit der Verbreitung von Napster, Filesharing und den Einbrüchen bzw drastischen Sparmaßnahmen der Plattenfirmen.

Ich komme zwar nicht der Szene, aber wenn mich nicht alles täuscht haben gerade die Labels sich das mit ihrem DRM-Mist (zu Anfang) doch auch ein wenig selbst zu zuschreiben... oder?
 
Ich komme zwar nicht der Szene, aber wenn mich nicht alles täuscht haben gerade die Labels sich das mit ihrem DRM-Mist (zu Anfang) doch auch ein wenig selbst zu zuschreiben... oder?

...vor 10 Jahren gab es noch kein DRM. DRM war eine Reaktion auf Napster & Co.
 
LosDosos schrieb:
um keine Strings aus der Dose zu haben
Wobei die Hörerfahrung der meisten das heute offenbar gar nicht mehr differenzieren kann. Ich lach mich immer kaputt wenn in Fernsehproduktionen Streicher zu sehen sind, die irgendwelche wirren Bewegungen machen und man dazu dann irgendwelche künstlichen Strings zu hören sind. Viele wissen doch gar nicht mehr wie eine Geige, ein Cello, ein Horn oder ein Klavier wirklich klingt. So, ist zwar OT, mußte aber gesagt werden :)
 
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Wobei die Hörerfahrung der meisten das heute offenbar gar nicht mehr differenzieren kann. Ich lach mich immer kaputt wenn in Fernsehproduktionen Streicher zu sehen sind, die irgendwelche wirren Bewegungen machen und man dazu dann irgendwelche künstlichen Strings zu hören sind. Viele wissen doch gar nicht mehr wie eine Geige, ein Cello, ein Horn oder ein Klavier wirklich klingt. So, ist zwar OT, mußte aber gesagt werden

Ja genau, wie gesagt, die Zielgruppe der Bohlenproduktionen kann die Unterschiede gar nicht mehr hören.
Traurig aber wahr.
auch ein hans zimmer nimmt schonmal strings aus der dose gibt durchaus gute (wenn auch für mich unerschwinglich und auch nicht von nöten )
Joa, ich kenn die alle, für kleinere Sachen oder Backgroundstrings sind die auch fein und der Hans verdient ja auch gut dran, aber glaub man nicht, dass der in großen Produktionen nicht die 150.000€ übrig hat, um n komplettes Orchester aufzunehmen - das hört man dann doch schon, ob da 30 langjährige Berufsmusiker dirigiert und professionell aufgenommen werden oder jemand am Keyboard die Stimmen via Midi einspielt.:)

Ich komme zwar nicht der Szene, aber wenn mich nicht alles täuscht haben gerade die Labels sich das mit ihrem DRM-Mist (zu Anfang) doch auch ein wenig selbst zu zuschreiben... oder?

Wie gesagt, ganz wichtig ist es, zwischen Plattenfirmen und Studios zu unterscheiden.
DRM war so ziemliche das Dümmste, was den Firmen einfallen konnte und das wurde auch entsprechend abgestraft.
DRM war jedoch nicht die Ursache für die massiv einbrechenden Zahlen, das war eindeutig Filesharing.
Damit will ich keineswegs die Labels in Schutz nehmen, im Gegenteil, die Plattenindustrie hat damals massiv versäumt, mit der Zeit zu gehen und für den User attraktive Alternativen zu schaffen.
Das damit einhergehende Studiosterben liegt aber eindeutig in den durch Filesharing verursachten Einbrüche und folgenden Sparmaßnahmen in den Plattenfirmen.
Die erholen sich mittlerweile wieder, aber die Schätze an Equipement, 50 Jahre alten via Ebay verstreuten Mikrophonen, die so manche Produktion besonders machten, die sind unwiederruflich verloren und in D ist nur noch eine handvoll großer Studios übrig geblieben.
 
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Dieser Gedankengang hat aber auch einen Nachteil und der heißt in meinen Augen dezentralisierung. Anstatt eines Gerätes muss man hier eine Mehrzahl deren anwenden oder sehe ich das falsch ?

Na ja, Du hast ein zentrales Gerät, was meinetwegen in der Regie steht und Deinen Sequenzer hostet (mit dem Du direkt kommunizierst) und die eigentliche Arbeit (das, was beispielsweise Leistung kostet), stellt ein anderer Rechner (oder mehrere) bereit und liefert diese Leistung via Ethernet (also Netzwerkkabel) zum Host.

Ich habe beispielsweise in einem meiner Räume einen 19 Zoll Schrank, in den ich kleine 19 Zoll Server einbauen könnte (im Selbstbau und auf Windows Basis sind die Dinger billiger - müssen ja keine Blades sein ;-) ).
Damit kann man auch Systeme bauen, die 192 Gig Hauptspeicher anbieten und eben in der Lage sind, diese riesigen Libraries zu hosten, ohne den Hauptrechner zu belasten und das Gute daran: es funktioniert wohl nicht nur in der Theoie und kostet einen Bruchteil dessen, was man für eine Armada Mac Pro´s ausgeben müßte (einer allein würde, wie oben schon beschrieben, nie für derartige Anforderungen ausreichen).

Du hast also schon mehrere Rechner, steuerst aber alles zentral von einem aus.

...oder ein Grid.

...gerade Programme wie Logic bringen Module mit, die sowas ermöglichen.

http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=1136

Der link bezieht sich aber auf das Jahr 2006 :D - wir sind heute deutlich weiter (siehe Vienna Ensemble Pro ) auch wenn die Idee bei Vienna sicherlich nicht neu ist (da gab´s auch vor Logic schon Lösungen in dieser Richtung, nur war keine so ausgereift).

Vorteil hier: Plattform unabhängig, kein Logic notwendig.
 
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Der link bezieht sich aber auf das Jahr 2006 - wir sind heute deutlich weiter (siehe Vienna Ensemble Pro ) auch wenn die Idee bei Vienna sicherlich nicht neu ist (da gab´s auch vor Logic schon Lösungen in dieser Richtung, nur war keine so ausgereift).

Vorteil hier: Plattform unabhängig, kein Logic notwendig.

...war mir schon klar, das das Thema heute schon viel weiter ist. ich wollte nur ein Beispiel wählen, das hier mehr Leute einordnen können.

...mich erinnert das ganze Thema an die Diskussion der 90er, als die Großrechner den Löffel weiter reichen mussten. Da gab es in den Rechenzentren auch Menschen, die nicht von ihrer geliebten CRAY loslassen wollten, aber letztendlich einsehen mussten, das solche Monster nur in ganz ganz wenigen Bereichen einen Vorteil haben und das sich alles andere mit neueren Konzepten sehe viel besser und flexibler machen lässt.
 
Reine Rechenleistung wird (wieder - wie vor 35 Jahren) zur übers Netz abgefragten Commodity. Persönlich nutze ich eine Mischform zwischen Cloud und lokalen Servern (man will ja auch bei Netzausfällen arbeiten können). Die lokalen Server sind aber keine Macs, für reines Rechnen ist Linux die schlankere und billigere Variante. Ein hochwertiger Mac Pro, mit seiner Erweiterbarkeit und seinen Anschlussmöglichkeiten (z.B. Fibre Channel) als Zentrum ist aber weiterhin sinnvoll, kann aber durchaus im Hinblick auf die neuen Anforderungen weiterentwickelt werden.

Da gab es in den Rechenzentren auch Menschen, die nicht von ihrer geliebten CRAY loslassen wollten,

War ja auch ein superschöner Rechner - ein bisschen wie Steves Motto - Leistung und Design :)
 
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...ist damit aber auch nicht schneller ;)

Das war nicht die Frage.

....wenn TB optisch wird, sind die Kabel genauso lang

Wenn in China ein Sack Reis umgefallen ist, dass steht der auch nicht mehr. So What? TB ist nicht optisch. :noplan:

...ist damit aber auch nicht schneller ;)

Wer redet von schneller, FC ist nicht TB. Ws gibt nämlich - nur als BSP - auch keine TB-SAN-Boxen...
Zumal da auch idR nicht nur ein Kabel drangestöpselt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
50 Meter Thunderbolt Kabel hab ich noch nicht gesehen...

Wenn 2 m Kabel 50,- Euro kosten, dann bekommt man für den Preis eines 50 m Kabels schon 2 Mac Minis... :crack:

Vorsicht, Ironie; ich weiß, dass die Chips in den TB-Kabeln das teuerste sind...
 
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