Fehlerhafte Rottöne beim anzeigen von Canon Raw (CR2)

Ganz allgemein:

Raw-Dateien enthalten die Werte vom Sensor weitgehend unbearbeitet. Damit diese ein korrektes Bild ergeben, müssen sie interpretiert werden. Die besten Ergebnisse liefern i. d. R. die Programme des Kameraherstellers, da dieser seinen Sensor am besten kennt und da er genau die gleichen Algorithmen verwendet wie in der Kamera auch, d. h. die Farben sollten identisch zum von der Kamera erzeugten JPG sein. Die Fremdhersteller der Programme wie Aperture, Lightroom oder Capture one hingegen haben ihre eigene Engine, die eine Vielzahl verschiedener Rohdatenformate interpretieren können. Bei den meisten Bildern produzieren diese Engines ansprechende Ergebnisse und liegen nahe am Original der Kamerahersteller, bei ungewöhnlichen Lichtsituationen, wie z. B. den extremen Rottönen der Beispiele, manchmal aber schon bei Bildern, die mit Belichtungskorrektur aufgenommen wurden, können sie schon mal deutlich daneben liegen. Gewisse Kameraeinstellungen (z. B. Schwarz-Weiß-Fotos) werden sogar komplett ignoriert.

Wenn man sich den Bearbeitungsspielraum der Rohdaten erhalten will, aber mit einem anderen Programm als dem des Herstellers exakt die gleichen Ergebnisse erhalten möchte, kann man den folgenden Workflow anwenden:
1) Aufnahme mit RAW
2) Vom Programm, welches der Kamerahersteller mitliefert (bei Nikon ViewNX, das Canon-Gegenstück kenne ich nicht) wandelt man das Foto in ein TIFF um.
3) Das TIFF kann in Aperture, Lightroom etc. mit korrekten Farben und voller Farbtiefe weiter bearbeitet werden.
(Nachteile: Zusätzlicher Arbeitsschritt, belegt viel Platz auf der Platte, geht so nicht für Schwarz-Weiß-Bilder.)
 
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