Empfehlung: Linux File Server mit AFP

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Doubleslash

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Hallo,

ich hab zwar keinen driftigen Grund wie etwa Werbeveträge oder sonstige Einnahmen bis auf meine sehr positive Erfahrung damit, aber ich will hier trotzdem mal vielleicht auch für Neulinge auf dem Gebiet eine Empfehlung aussprechen, wie man am besten einen Linux File Server ins Heimnetz integriert. Bisher habe ich immer unter Linux den bekannten Samba-Server verwendet, der bei so gut wie jeder Distribution heutzutage dabei ist und größtenteils auch durch grafische Oberflächen konfiguriert werden kann. Linux nehme ich deshalb, weil es relativ sicher ist, keine Lizenzkosten verursacht und sich gerade im Netzwerk sehr performant verhält. Oft kriege ich vom Samba-Server über das LAN mehr Geschwindigkeit als vom der SMB/CIFS-Implementierung von Windows (7).

Da SMB aber ein relativ träges und umfangreiches Protokoll ist, dachte ich mir, ich versuche mal das Protokoll aus dem Hause Apple zu verwenden: AFP. Das was auch Macs untereinander nutzen um Dateien auszutauschen und Drucker freizugeben. Mir ist bei den seltenen Gelegenheiten 2 Macs im Netzwerk zu haben schon öfter aufgefallen, dass die Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen Macs mehr als doppelt so hoch waren wie zwischen Mac OS und Windows bzw. zwischen Windows-Systemen. Außerdem funktioniert das Durchsuchen des LAN wesentlich besser als unter Windows: während dort Clients ewig nicht auftauchen oder auch noch lange, nach dem sie wieder offline sind im Netzwerk als präsent gemeldet werden, erscheinen Macs in der Regel sofort im Netzwerk und verschwinden auch sogleich wieder, wenn der Mac heruntergefahren wird.

Das hat mich überzeugt und ich habe hier ein wunderbar einfaches Tutorial gefunden, um AFP unter Linux einzurichten.
Habe es unter dem aktuellen Ubuntu 10.04. sofort zum laufen gebracht, mit einer Änderung, die folgende Konfiguration betreffend:

Code:
- -transall -uamlist uams_randnum.so,uams_dhx.so -nosavepassword -advertise_ssh

Lautet mit Mac OS 10.6.4

Code:
- -transall -uamlist uams_randnum.so,uams_dhx2.so -nosavepassword -advertise_ssh

Danach erscheint der Rechner sofort im Finder und über ein Gigabit-LAN kommen sagenhafte 75-85 MB/s zu stande. Ein Wert der mit SMB nie zu erreichen gewesen wäre! Und noch etwas gutes hat AFP: die CPU wird kaum mehr als 5% belastet. Auf einem Test-Notebook dessen Core 2 Duo sich auf 800 Mhz im Energiesparmodus getaktet hat, betrug die CPU-Belastung während einer Übertragung von ca. 80 GB kaum mehr als 10%. SMB genehmigt sich hier schon mal 25-50%, was sich unter dem Aufdrehen des Lüfters bemerkbar macht. So dauert die Übertragung einer solchen Datenmenge nur noch eine knappe viertel Stunde. Mit SMB hätte es wohl einer eine volle Stunde gedauert, mit durchschnittlich eher 30 MB/s und nur geringen Ausreissern auf 50 MB/s.
Verwende übrigens einen i7 iMac, dessen CPU-Reserven groß genug sind um auch SMB zu bedienen... aber so geht es halt viel schneller :)

Also, vielleicht hab ich ja mal dem ein oder anderem nen Tipp gegeben. Das Tutorial ist recht einfach.
 
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