OS X Server auf NAS (ext3 FS) backuppen?

echt0711

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Hallo Freunde,

ich habe hier ein Synology NAS mit richtig viel Plattenplatz rumstehen. Das Ding war eine Weile unser Server, aber weil die AFP Implementierung etwas buggy war, habe ich mich davon verabschiedet. Jetzt ist die Frage:

Kriegt man es irgendwie hin, dass der Server aufs NAS "gebackupped" wird? Ich dachte daran, auf dem Server ein DMG zu erzeugen, in das der komplette Server (als Mirror) einmal wird, mitsamt allen Files und den Inhalten seiner externen Volumes.

Dann ein nächtliches Backup. Nicht inkrementell, sondern mit Archiven, die uns Zugriff auf den Stand von < 3-4 Tagen geben.

Wie bekomme ich das am besten automatisiert? Ich habe die Option, den AFP Dienst des NAS zu fahren und es als Netzwerkvolume zu mounten oder aber einen "rsync" Dienst dort anzuschalten (was kann der?). SMB kann das NAS auch, aber keine Ahnung wie kompatibel da die Implementierung ist.

Intern arbeitet das NAS mit ext3, was mir etwas Bauchweh macht - deswegen würde ich gern in ein DMG backuppen und nicht "flach" ins Filesystem schreiben. Habe sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht - deswegen ja auch der Umstieg auf OS X Server.

Es handelt sich um ein Synology DS508 und angeblich kann der neue Disk Station Manager sogar Time Machine: http://www.synology.com/deu/products/features/index.php
Wir haben noch die Vorgängerversion laufen.
 
Ich habe selbige Aufgabe schon mit 2 unterschiedlichen Varianten gelöst:

A: Mit Crashplan (http://www.crashplan.org), welches für den Privatgebrauch kostenfrei ist und auf selbst definierte Ordner speichern kann (eben dein NAS dann, welches mit SMB eingebunden ist)

B: Mit Chronosync (http://www.econtechnologies.com/pages/cs/chrono_overview.html), wo ich dann einfach auf ein DMG-Image, welches auf dem externen NAS liegt mein Backup schreiben kann (auch per SMB eingebunden).

Beide Lösungen bieten frei definierbare Dateiarchivierung an.
 
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Hast Du Erfahrungen damit, was passiert wenn ein Netzwerkproblem auftritt, so dass z.B. das Volume nicht mehr gemouted vorliegt? "Holt" sich der Server dann das AFP bzw. SMB Volume wieder?

Ich habe jetzt gerade auf Firmware 2.2 geupgraded und teste das Ganze. OS X Server hat das NAS sofort als TM Volume erkannt und ist gerade fleissig dabei, 500GB Daten zu schreiben. Eigentlich mag ich TM nicht weil inkrementell - ich werd mir also Deine Lösungen am Wochenende mal anschauen! Ganz herzlichen Dank!
 
Chronosync versucht sich die Shares wieder zu holen...was natürlich nur funktioniert, wenn alles automatisch ablaufen kann (also Passwörter im Schlüsselbund abgelegt sind).

Crashplan kann das nicht, fängt allerdings sofort damit an, das Backup nachzuholen, sobald das Share wieder verfügbar ist. Crashplan ist hauptsächlich für deren Bezahl-Online-Backup-Dienst ausgelegt...funktioniert aber auch super im Heimischen Betrieb. Die Daten werden komprimiert, dedupliziert und verschlüsselt abgelegt. Das ganze zusätzlich mit Checksummen versehen, so dass man immer sicher sein kann die Daten auch in einwandfreiem Zustand zurückzubekommen.

Nachteil (manche der Nachteile lassen sich durch die kommerzielle Version von Crashplan beseitigen):
- kostenlosen Account bei Crashplan einrichten
- Daten werden nicht im Klartext auf dem Backupmedium abgelegt (wg. Komprimierung, Deduplizierung, Verschlüsselung und Checksummen)
- max. 10 Computer pro kostenlosen Account
- Backup fix einmal täglich. Immer Inkrementel
- kein Booten von Backup möglich
- Gedacht für User-Dateien und User-Ordner. Nicht so gut geeignet für Bare-Metal Recovery Backups.

Vorteil:
- Komprimierung, Deduplizierung und Checksummen für alle Dateien
- sehr einfaches und brauchbares Nutzerinterface
- alltagstaugliche Backup-Szenarien einfach implementierbar (Freund zu Freund; Laptop zu Desktop usw.)
- Online-Backup gegen Bezahlung
- einfaches, gutes Benutzerinterface
- auch über das Internet mit anderen teilnehmenden Computern zusammenschliesbar

Chronosync:

Vorteile:
- komplexe Backup und Synchronisierungsaufgaben realisierbar
- Unterstützt alle Medien, die OS X auch unterstützt
- 1:1 Kopien der kompletten Systemplatte anlegbar
- Bootbare Backups
- fein definierbare Backupregeln

Nachteil:
- komplexe Oberfläche, welche etwas mehr Einarbeitung erfordert
- keine Checksummenverifikation der Dateien
- keine Kompression (von Haus aus...kann aber afaik über komprimierte DMGs realisiert werden)
- keine Deduplizierung


Dann habe ich noch Superduper im Einsatz. Damit mache ich meine 1:1 Kopien auf eine zusätzliche Platte, welche dann auch Bootbar ist. Selbiges lässt sich mittlerweile seit der letzten Version auch mit Chronosync realisieren. Und Superduper hat ein Idiotensicheres Interface und besticht für Bare-Metal-Backups durch seine Einfachheit. Allerdings fehlt hier das Archivieren älterer Dateien. Und auch das Backup spezifischer Dateien ist nicht vorgesehen.

Time Machine: Hab ich auch im Einsatz. Funktioniert überraschenderweise auch ganz gut. Vorteil: Man kann direkt zusammen mit der System-CD das System wiederherstellen, was einer Bare-Metal-Recovery entspricht. Allerdings hatte ich kürzlich eine Datei im TM-Backup vermisst, welche eigentlich hätte vorhanden sein müssen...dem muss ich noch näher nachgehen, wie das passieren kann.

Als allesübergreifende Backuplösung habe ich dann letztendlich Bacula im Einsatz (http://www.bacula.org), was aber einen dedizierten Backupserver und einiges an Installations- und Konfigurationsarbeit sowie tiefergreifende Unix-Kenntnisse erfordert.

Was letztenlich für dein Einsatzgebiet die beste Lösung darstellen wird, musst du für dich rausfinden...ich finde alle oben genannten Lösungen sehr gut. Jede hat ihre Stärken und Schwächen. Der Einsatz ist von den Anforderungen abhängig.

Neben den genannten gibt es natürlich noch unzählige andere Lösungen...von Opensource bis zu kommerziell...aber nach unzähligen Tests bin ich bei den genannten Lösungen hängen geblieben im Zusammenhang mit OS X.
 
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Danke für diesen fantastischen Input! Am Wochenende hab ich zu tun.
Für mich ist Dein Posting einen Stickie im Forum Wert - das Thema "Backup für kleine Serverlösungen" dürfte sicher viele interessieren. ;-)
 
Hi,

Es gilt zu bedenken, dass durch TimeMachine auf deinem Server nicht "alles" gesichert wird was du später zum wiederherstellen des Servers benötigst (war unter Leopard Server bisher so).

TimeMachine erfüllt diese Anforderung meiner Info nach lediglich wenn der Server im Simple Mode läuft. Handelt es sich um einen Server im Advanced Mode werden nicht alle Konfigurationsdateien oder Datenbanken der Dienste gesichert.

Ich habe derzeit in meinem Mac Mini 2 x 500 GB in einem Raid1 und sichere zusätzlich jeden Tag den Mini per CarbonCopyCloner auf eine bootfähige externe Festplatte (inkrementel), Dienste die auf eine Datenbank zugreifen und zum sichern gestoppt sein müssen (z.B. Mail) werden per Skript beim Start des Backups beendet und nach dem Backup wieder gestartet.

Die Daten, die der Mini als Fileserver bereitstellt werden inkrementel per CCC auf eine zweite externe Festplatte gesichert.

Die externen Festplatten laufen täglich per Zeitschaltuhr an und werden vorm ausschalten über ein launchd eingeplantes Skript korrekt ausgeworfen.

Greetz
Eldrik
 
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Danke für die Tipps. Ich werde am Wochenende einen "Super Duper" Clone fahren, damit ich zumindest eine Notreserve habe, falls alles schief geht. Muss es allerdings am WE machen, denn die Kiste wird wohl mehrere Stunden laufen bis der Clone vollständig durch ist und so wie ich das sehe, sollte ich in der Zeit sicherheitshalber alles bis auf DNS (und VPN?) abschalten.

Das "tägliche" Routinebackup wird dann wohl auch eher was scriptbasiertes und 1x nachts laufen - von TM halte ich nicht mehr viel. Zum einen wegen der schon erwähnten "Nicht-Vollständigkeit" und zum anderen scheint das Ding äusserst unzuverlässig zu sein... und das gerade bei einem so heiklen Thema wie "Backup".

Das Sichern auf der Synology Station mit dem neuen tollen Time Machine Feature auch schief gegangen - nach 2 erfolgreichen Sicherungszyklen hat der Server Fehler ausgespuckt. Rein subjektiv wirkt es buggy und sowas mag ich garnicht.

Meine Idee ist jetzt:

- einmaliges Klonen auf externe Platte und zwar so: 1. der MacMini wird auf die Platte gecloned. 2. Mein externes Produktivvolume wird ebenfalls gecloned, allerdings in ein DMG, das dann ebenfalls auf der Backupplatte liegt (unter "Shared Items"?). Sollte ich einen Restore machen müssen, kann ich zurückklonen. Sollte eine externe Platte abrauchen, habe ich Sie als DMG vorliegen. Die Backuplatte werd ich abkabeln und zuhause lagern als "desaster recovery". Haltet ihr das für eine gute Lösung so?

- dann ab nächste Woche per Script ein regelmäßiges nächtliches Backup, das den gesamten Server (also den Mini und seine externen Platten) auf die Synology sichert. Dabei werd ich wohl die Synology als AFP Mount setzen und darauf ein einziges, großes DMG erzeugen - bzw. noch besser ein DMG für jedes Volume, das ich sichere, oder? Ich hoffe jedenfalls, dass das keine Probleme macht. Habe mich noch nicht entschieden, welche Software ich dafür nehme und bin alles andere als scripterfahren.

Ein Beispiel für die Shellscripts, die alle notwendigen Dienste stoppen wäre hier super hilfreich. Oder geht sowas auch mit Automator? Ich bin einer von diesen furchtbaren GUI-abhängigen Leuten. Werde wohl launchd brauchen, wenns "timed" sein soll auf sagen wir mal 2:00 Uhr jede Nacht, richtig?

Wer postet eine Step-by-Step Anleitung für mein Backup-Szenario? :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Für die von dir im Skript benötigten Befehle, empfehle ich das Leopard Server Manual

Command_Line_Admin_v10.pdf

welches auf der Apple Seite zum Download bereit steht.

In diesem Manual findest du die Terminalbefehle zum beenden der Dienste.

Das Skript mit den Diensten, welche ich bisher fürs Backup beende:

Zum starten einfach das stop gegen ein start tauschen :) und die Reihenfolge der Dienste tauschen ;)

Code:
#!/bin/sh

sudo serveradmin stop calendar 

sudo serveradmin stop mail 

sudo serveradmin stop smb 

sudo serveradmin stop dns

Greetz
Eldrik
 
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Hallo nochmal!

Ich habe jetzt ein paar Tage das Backup mit Chronosync getestet und folgendes getan:

- Auf dem NAS liegen zwei .sparsebundles, eines für die interne HD des Servers (System, Wiki, Users, OD, usw.) und eines für die externe HD (Fileserver-Storage)

- Chronosync hat eine Zeitplanung bekommen, um nachts um 2:00 Uhr via "Synchronisieren" das Servervolume "Fileserver-Storage" mit dem entsprechenden .sparsebundle auf dem NAS zu überschreiben. Somit sollten wir jetzt ein tägliches Backup haben.

- Für das interne Servervolume ("System") habe ich einmal manuell ein Backup ins entsprechende sparsebundle geschrieben.

Folgende Probleme / Unklarheiten:

- Wenn ich das sparsebundle manuell öffne (via Doppelklick) erscheint es leer. Ich sehe keinerlei Objekte im Finder! Es belegt aber auf dem NAS offenbar den "korrekten" Speicherplatz, also in etwa 400GB.

- Wenn ich mir die beiden Volumes in Chronosync anschaue (in der Liste der zu sichernden Objekten), zeigt er mir im sparsebundle die korrekten Daten, nebst etlicher versteckter Objekte, die aber auch "grayed out" markiert werden.

- Nun stellt sich mir die Frage: wie kann ich einzelne Dateien aus dem Backup zurückholen? Muss ich dafür Chronosync bemühen und alles zurückspiegeln? Ich hatte es mir eigentlich so vorgestellt, dass ich via Doppelklick aufs sparsebundle in die Finder-Ordnerstruktur komme und mir dort die Datei manuell wähle, die ich wiederholen will.

- Zweites Problem: mir ist noch unklar, wie ich Chronosync dazu bringe, mir nächtlich ein Backup der internen Festplatte zu machen. Zwar ändern wir nicht täglich etwas an der Open Directory, wohl aber im gemeinsamen iCal Serverkalender, in Mail und in den Webservices (Blogs & Wikiserver). Wie bekomme ich das zuverlässig "gebackuped"? Hat jemand eine Anleitung "how to shell script", damit ich keinen Fehler beim Ab- und wieder Anschalten der Services mache?
 
Nachtrag (für die Mitleser): Mein Szenario ist problemlos mit SuperDuper! abzubilden. Chronosync hab ich zwar nun lizensiert, brauche es aber nicht wirklich.

- Nächtliches Backup mit SuperDuper!
- Vorher Serverdienste via Shellscript aus
- Nachher Serverdienste wieder an
- Zwei Jobs laufen in der Nacht (für beide Platten)
- Am Wochenende komm ich mit einer Platte, die zuhause liegt und kabele sie über Nacht an ("desaster recovery"), in der Nacht von Sonntag auf Montag läuft dann ein Sync vom Backup auf diese Platte.

Läuft zuverlässig und ich bin sehr zufrieden.

Vorteil:
- Minimalaufwand in der Config
- Einfach zu erfassende Logfiles und transparentes Backup

Nachteil:
- Bei meiner aktuellen Konfig hab ich immer exakt den Stand vom Vortag, ältere Daten sind futsch.
 
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