Firmenwagen Pro und Contra?

Noch ne Frage zur Ergänzung?

Wie siehts denn mit den Kosten für Sprit bei nem Dinestwagen und 1% Regelung aus?

Wenn die Firma das Benzin bezahlt, ist das dann geldwerter Vorteil für die privat gefahrenen Kilometer? Und wie will das Finanzamt das nachweisen?
Ich führe ja kein Fahrtenbuch...

Danke für Antworten!
Der Gonz

Mit der 1%-Regelung sind alle Steuern vom geldwerten Vorteil abgegolten. Du zahlst 1% auf den Brutto-Wagen-Neuwert inkl. aller Extras und dazu noch 0,03% auf jeden Kilometer einfach Fahrt zwischen Wohnsitz und Firma.

Beispiel:
Wagen kostet 10.000€ netto und bekommt zusätzlich für 5.000€ netto Extras. Dann kostet der Wagen netto 15.000€ und Brutto 17.850€. Du wohnst 15km von Deiner regulären Arbeitsstätte entfernt (ein Weg!).

Ergo kommst Du auf folgende Rechnung:
17.850 * 0,01 = 178,50€ (1% vom Brutto-Listenpreis des Wagens)
17.850 * 0,0003 * 15 = 80,33€ (0,03% vom Brutto-Listenpreis mal einfache Fahrt

Macht für Dich monatlichen einen geldwerten Vorteil von 258,83€.

Die Versteuerung geht auch recht einfach. Mal angenommen, Du verdienst 2.000€ brutto / Monat.

Vorher:
Brutto: 2.000€
Steuern: ~700€
Netto: 1.300€

Mit Firmenwagen:
Brutto: 2258,83
Steuern: ~900€
Netto nach Steuern: ~1.400€ minus den geldwerten Vorteil!
Netto auf'm Konto: 1.150€

So jetzt mal ganz ganz grob gesagt. Aber sowas rechnet einem der Steuerberater oder die Personalabteilung auch innerhalb von Minuten durch. Sowas hat jedes ordentliche Steuerprogramm drin.
 
Man muss eben im Grunde vergleichen Neuwagen privat vs. Neuwagen als Firmenwagen.

Du hast völlig recht.

Man wird allerdings verleitet, sich einen Neuwagen zu zu legen wegen der dollen Abschreibungsmöglichkeiten. Viel zu teuer ist es dann leider immer noch.

Jedenfalls hat es mir persönlich überhaupt keinen Kick gebracht, einen nigelnagelneuen Stern zu fahren, und Kunden finden es auch viel netter, wenn Du einen Wagen ähnlich ihrem Eigenen fährst, oder eine ausgefallene Karre wo sie dann kopfschüttelnd sagen können: Jaja, die Kreativen :hehehe:
Ein Kunde fragt noch nach 2 Jahren immer erwartungsvoll: "Und? Sind Sie heute wieder mit Ihrem coolen Motorrad gekommen?" Die Enttäuschung, wenns wieder nur der langweilige Neuwagen ist.

Apropos: Man kann auch ein Motorrad als Firmenwagen kaufen ;)
 
Moin,

wirtschaftlich gesehen ist es ja auch viel interessanter, Versicherungsprämie, Bagatellschäden, Reparaturen, Inspektionen, Verschleissteile und anderen Krimskrams von seinem privaten, bereits versteuerten Einkommen zu bezahlen als diese Ausgaben betrieblich absetzen zu können.

Ausserdem ist es ja auch der besondere Kick, einen Wagen ausserhalb der Garantiezeit zu fahren, der jederzeit durch einen Motorschaden oder sei es auch nur einen defekten Turbolader schnell zum wirtschaftlichen Totalschaden avancieren kann. Und macht nicht gerade der unverhorgesehene 3000-Euro Getriebeschaden das Salz in der faden Suppe des Lebens aus?

Firmenwagen Pro:
Ein im Normalleasingfall maximal 3-4 Jahre altes Auto fahren, das in der Regel immer im Bereich der Werksgarantie liegt. Die Kosten können steuermindernd abgesetzt werden. Keine Kapitalbindung bei Leasing, geringes Risiko da Vollkasko. Man zahlt nur den Wertverlust, den man ohnehin hätte und manchmal sogar etwas weniger. Keine teuren Inspektionen, TÜV sollte nie wieder ein Problem darstellen. Komfort, Emissionen, Verbrauch, Sicherheit? - Nur ein paar Aspekte, die eine Rolle spielen können, aber nicht müssen.


Firmenwagen Contra:
Je nach individuellem Verdienst und automobiler Vorliebe kann ein Firmenwagen ggf. dem Privatwagen finanziell und ideell nicht das Wasser reichen ... zumindest solange keine ernsthaften Reparaturen anstehen. Toi toi toi.


Cia
Fuzzel

PS: Einen Firmenwagen kann man offiziell nicht mal einfach so verkaufen -> Sachmangelhaftung 12 Monate bei Verkauf an "Privat".
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]PS: Einen Firmenwagen kann man offiziell nicht mal einfach so verkaufen -> Sachmangelhaftung 12 Monate bei Verkauf an "Privat".

Das stimmt, wenn man kein Autohändler ist, dann sollte man das tunlichst lassen. Allerdings kann man oftmals gut an eben Händler oder andere Firmen verkaufen, weil man die Mehrwertsteuer ausweisen kann. Das Argument zieht doch schon das ein oder andere Mal.
 
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