Sicherheit wenn im Netz

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aliboo

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Könnte mir jemand erklären, was geschieht, wenn mein Mac im Netz ist - also was im Hintergrund so alles passiert und passieren kann während ich surfe und Emails abrufe.
Loggen sich meine Programme ohne mein Wissen irgendwo ein?
Sendet mein Computer Informationen ohne das ich davon etwas weiß und mitbekommen?
Was sind diese ganzen ports?
Was kann ich tun, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten und brauche ich irgendwelchen 'Schutz'?
Ich weiß, es gibt viele Threads hierzu, aber ich komme bei den ganzen Begriffen noch nicht mit...
Würde mich freuen, wenn jemand Zeit und Lust hätte, hierauf zu antworten.
 
Wenn du hinter einem Router haengst (egal ob WLAN oder LAN) faellt die Antwort anders aus als wenn du direkt ueber ein Modem Verbunden bist. Von daher waere das erst mal eine wichtige Information fuer den der Antworten moechte :)
 
LittleSnitch ist dein Freund. Es zeigt dir an, was dein Mac in das Netz sendet und du kannst die Verbindungen auch kappen.
 
Könnte mir jemand erklären, was geschieht, wenn mein Mac im Netz ist - also was im Hintergrund so alles passiert und passieren kann während ich surfe und Emails abrufe.

Ich gehe jetzt mal von einer Situation ohne NAT (Router) aus, das ist einfacher. Wenn du "im Netz" bist, dann bekommt dein Mac eine weltweit eindeutige Nummer (IP-Adresse), die mit einer Telefonnummer vergleichbar ist, mit der dein Mac identifiziert werden kann. Jeder Computer im Internet hat so eine IP-Adresse (z.B. 85.158.4.26 für MacUser). Da man sich die aber schlecht merken kann im Gegensatz zu Namen gibt es den Domain Name Service. Genau wie deine IP Adresse werden dir bei der Einwahl von deinem Provider auch zwei DNS Server genannt, bzw. deren IPs. Möchtest du nun zu www.macuser.de, dann fragt dein Safari einen der DNS nach der IP. Er bekommt die oben genannte und kann so bei macuser.de die Daten für diese Internetseite anfordern.

Wie genau die Datenübertragung funktioniert würde hier doch etwas zu weit führen, da lies lieber die Wikipedia Artikel über IP, TCP und UDP falls dich das interessiert.

Loggen sich meine Programme ohne mein Wissen irgendwo ein?
Sendet mein Computer Informationen ohne das ich davon etwas weiß und mitbekommen?

Solange du keine Programme benutzt die mit Absicht böswillig agieren, passiert dies nicht. Benutzt du einen Browser (Safari) und gehst auf eine Internetseite, dann baut dein Mac natürlich eine Verbindung zu dem entsprechenden Server auf, irgendwoher muss er die Seite ja bekommen :)

Rufst du Mails ab, dann meldet sich dein Mailprogramm am Mailserver an usw.

Die Informationen die gesendet werden sind abhängig von dem was du machst. Beim surfen z.B. wird gesendet, welchen Browser du benutzt und welches Betriebssystem du hast. Wenn du eine Mail verschickst, dann steht da drin welches Mailprogramm du verwendet hast usw. Deine Bilder oder sonstige Daten werden nicht versendet, solange du sie nicht selbst irgendwo angibst.

Was sind diese ganzen ports?

Wie anfangs erwähnt hat jeder Computer im Internet eine IP-Adresse. Computer A kann also zu Computer B eine Verbindung aufbauen. Aber was ist wenn es sich bei B um einen Webserver handelt und auch andere dessen Internetseiten abrufen möchten? Oder du nicht nur Internetseiten ansehen, sondern auch eine Mail versenden willst?

Damit ein Computer mehr als eine Netzwerkverbindung aufbauen kann, wurden Ports eingeführt. Diese gehen von 1 bist 65535. Die Nummern von 1 bist 1023 sind für wichtige Dienste reserviert, wie Webseiten (Port 80) oder Mail (Port 25 für Senden und 110 für Empfangen). Wenn also dein Mac sowohl von einem Webserver, als auch von einem Mailserver Daten bekommt, so "weiss" er anhand der Portnummern was er mit den Daten machen muss. Das ist natürlich auch nur vereinfacht dargestellt, da die reservierten Ports für Server genutzt werden und dein Computer zufällige und sehr hohe Nummern nutzt um Resourcen besser zu nutzen. Sonst würdest du mit Port 80 nur eine Verbindung aufbauen und immer nur einen Webserver ansprechen können.

Was kann ich tun, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten und brauche ich irgendwelchen 'Schutz'?

In der Standardeinstellung sind beim Mac keine Ports offen, d.h. er nimmt keine Verbindung an. Das ist schon sehr sicher, solange immer alle Updates installiert sind. Nutzt man lokal Dienste wie Windows Filesharing und ähnliches, dann empfehlen sich gute Passwörter und ein Router, der dein Netz vom Internet abschottet und jegliche Verbindungen aus dem Internet abblockt. Im Internet ist jeder Teilnehmer gleich, egal ob er ein Server ist oder ein Surfer. Der Unterschied besteht nur darin, dass der eine Daten anbieten möchte und der andere nicht. Wenn du also Filesharing ohne Passwörter aktiviert hast und keinen Router zwischen Mac und Internet hast, dann kann jeder eine Verbindung zu dir aufbauen und deine Daten kopieren. Dann ist dein Mac ein Server wie andere auch, nur dass du das eigentlich gar nicht willst ;)

Hoffe konnte dir einen kleinen Überblick geben. Bei dem Thema kann man nur über die Grundlagen schon ewig reden und über Sicherheit noch viel mehr.
 
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Mir fiel auf, daß nach einer Neuinstallation von Mac OS X die Firewall nicht aktiviert ist. Ich denke, die solltest Du erst mal aktivieren. (Systemeinstellungen -> Sharing) Dann hast Du erst einmal das wichtigste aktiviert. Diese Firewall ist sehr gut, wenn auch ohne Terminal nur rudimentär zu programmieren.
 
Sendet mein Computer Informationen ohne das ich davon etwas weiß und mitbekommen?

Solange du keine Programme benutzt die mit Absicht böswillig agieren, passiert dies nicht.

Das stimmt nicht so ganz. Die ganzen Apple-Programme versuchen immer wieder, nach Hause zu telefonieren. iPhoto zum Beispiel. Ich glaube zwar nicht, das Apple mir damit Böses will aber dass es das heimlich tut finde ich trotzdem nicht nett.
(Na, ich nehme mal an, die sammeln Informationen über das Verhalten der User, um die Programme zu verbessern.)
 
Na, ich nehme mal an, die sammeln Informationen über das Verhalten der User, um die Programme zu verbessern.

Da hätten sie erst recht sämtliche Datenschützer auf dem Hals! Daß iPhoto nach hause telefoniert ist mir neu. Meins tut es jedenfalls nur, wenn es auf .mac zugreifen will.

I.d.R. prüfen die Programme nur, ob es eine neue Version im Netz gibt.
 
Die ganzen Apple-Programme versuchen immer wieder, nach Hause zu telefonieren. iPhoto zum Beispiel

Wenn Apple Programme das tun, dann ist das vom Benutzer aktiv zu bestaetigen und passiert nicht heimlich. Es wird sicher kein "Benutzerverhalten" ausgespaeht.
 
zu den Ports:
stell Dir vor dein Rechner ist ein Haus an einer belebten Strasse. Dann sind die Ports sowas wie Türen, die zur Strasse rausführen. Sie sind durchnummeriert, weil es so viele davon gibt. Wenn nun einer von der Strasse mit einem Bewohner Kontakt aufnehmen will, geht er zu einer bestimmten Tür. Welche Tür er nehmen muß hängt davon ab mit wem er sprechen will und welche Sprache er spricht, denn die Bewohner sprechen alle unterschiedliche Sprachen. Wenn der Besucher zum Beispiel eine Webseite abliefern will, geht er zur Tür Nummer 80. Wenn er fragen will ob es für ihn neue Briefe gibt, geht er zur Tür Nummer 110. An der Tür wartet ein Bewohner, der die entsprechende Information gibt oder entgegennimmt. Ist der Bewohner nicht da, findet keine Übergabe statt, und der Besucher muß unverrichteter Dinge wieder abziehen. Ob der Bewohner "da ist" oder nicht, kannst du als Hauseigentümer bestimmen.
Beim OsX in der Systemeinstellungenn->Sharing kann man das "da-sein" anhaken. In der Grundeinstellung von OsX ist kein Bewohner da, ein Besucher kann also von aussen keinen wirklichen Kontakt aufnehmen (stimmt nicht ganz, er sieht zum Beispiel daß dort ein Haus steht). Mit dieser Grundeinstellung is OsX schonmal sehr sicher.

Gedanken muß man sich erst machen, wenn man bei "Sharing" irgendwas anhakt. Dann ist der entsprechende Bewohner da und lauscht ob einer vorbeikommt und was will (der "Bewohner" ist natürlich ein Programm, das durch den Haken gestartet wird; so ein Programm wird oft "Dienst" genannt).

Man kann jetzt den entsprechenden Dienst so einstellen/konfigurieren, daß er nur mit bestimmten Besuchern spricht und andere abweist, die zum Beispiel ein vereinbartes Kennwort nicht wissen. Ein Beispiel für so einen Dienst ist FTP, mit dem Daten von einem Rechner zum anderen transportiert werden können. Andere Dienste sind schwerer zu konfigurieren, da ist es einfacher einen Türsteher zu engagieren, der die Leute überprüft und nur die "richtigen" zum Bewohner durchlässt. So ein Türsteher heißt Firewall. Damit ist auch klar, daß eine Firewall nur dann sinnvoll ist, wenn überhaupt der entsprechende Bewohner da ist (sonst ist ja sowieso keine Kontaktaufnahme möglich); man stellt ja auch keinen Türsteher vor eine Disco, die geschlossen hat.

Fazit: Hak in "Sharing" nix an, wenn du nicht weißt wofür es gut ist. Im Normalfall also erstmal garnix. Dann bist du auf der sicheren Seite.

Eines ist allerdings wichtig: Der Hausbesitzer selbst kann "von innen nach aussen" Kontakte aufnehmen, und auch die entsprechenden Anworten entgegennehmen. Das passiert jedes Mal, wenn du eine Website ansurfst, deine Mails abfragst, oder wenn eines deiner Programme "nach Hause telefoniert" um zB. nach Updates zu suchen. Von daher ist es wichtig, keine Programme zu installieren die "was Böses" machen können. Solche Programme sind für OsX noch nicht bekannt, aber sie werden sicher irgendwann kommen. Also immer vorsichtig sein wenn man was installiert.
Wer ganz sicher gehen will, nutzt LittleSnitch zur Kontrolle, daß keine unerwünschten Kontakte nach draussen aufgebaut werden. Wirklich notwendig ist das aber nicht.
 
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Gab es nicht kürzlich ein entsprechendes Problem mit iTunes?

http://de.wikipedia.org/wiki/ITunes#Datenschutz

Kasei

das war nicht "sauber", aber auch nicht wirklich schlimm. Amerikaner haben einfach ein anderes Verständnis von "Datenschutz". Was da passiert ist, war eigentlich ein Marketing-Versuch das iTunes Stores, dem Hörer "ähnliches" anzubieten; so wie Amazon es auch macht, wenn man dort was bestellt oder gesucht hat. Das "Loch" hat Apple dankenswerterweise schnell geschlossen. Jetzt kann man das als Benutzer selbst ein- und ausschalten, wie es eigentlich von vornherein hätte gewesen sein sollen.
 
Jetzt kann man das als Benutzer selbst ein- und ausschalten, wie es eigentlich von vornherein hätte gewesen sein sollen.

Das konnte man soweit ich mich erinnere vorher auch schon - nur war der default nach der Installation, dass der MiniStore angeschaltet war.
 
Wenn Apple Programme das tun, dann ist das vom Benutzer aktiv zu bestaetigen und passiert nicht heimlich. Es wird sicher kein "Benutzerverhalten" ausgespaeht.

Das stimmt so nicht. Eigentlich alle Apple-Programme, z.B. Pages, iPhoto etc. nehmen regelmäßig Kontakt zu configuration.apple.com auf. Und das ohne nachzufragen. Was genau da übertragen würde (unterbinde das generell), interessiert mich wirklich, habe mir nur noch nicht die Mühe gemacht das mal mitzuschneiden.
 
auf configuration.apple.com wird lediglich nachgeschaut, ob es ein update fuer die iApps gibt - nicht mehr und nicht weniger. Es wird nichts uebertragen sondern nachgeschaut, ob es eine aktueller als die lokal installierte Version der Software gibt. Das als Ausspaehen oder Uebertragen von Nutzerden zu bewerten halte ich fuer etwas weit hergeholt. Ich arbeite gern mit den aktuellen Versionen meiner Anwendungen. :)
 
auf configuration.apple.com wird lediglich nachgeschaut, ob es ein update fuer die iApps gibt - nicht mehr und nicht weniger. Es wird nichts uebertragen sondern nachgeschaut, ob es eine aktueller als die lokal installierte Version der Software gibt. Das als Ausspaehen oder Uebertragen von Nutzerden zu bewerten halte ich fuer etwas weit hergeholt. Ich arbeite gern mit den aktuellen Versionen meiner Anwendungen. :)

Das ist beruhigend. Aber 1. wäre es nett, dies abstellen zu können, wie es auch fast alle Programme von Drittherstellern ermöglichen und 2. ist das vollkommen unnötig, da die Update-Überprüfung – wenn gewünscht – schon von Software Update durchgeführt wird.
 
bist du zufaellig .mac Benutzer? Dann gibt es naemlich noch einen anderen Grund fuer die Verbindung zu configuration.apple.com

configuration.apple.com appears to be a dynamic configuration repository used by Apple so apps accessing Apple servers (like .Mac, iTunes, and some other apps) will know where to look for the servers they have to connect to (this way, Apple can dynamically change these without forcing users to download updated software.)

I don't know what Safari does with the connection, but it may well be related to the "Synchronize bookmarks with other computers using .Mac" option. It is fairly well established now that .Mac uses configuration.apple.com as a part of its normal operation.
 
bist du zufaellig .mac Benutzer? Dann gibt es naemlich noch einen anderen Grund fuer die Verbindung zu configuration.apple.com

Nein, bin ich nicht. Aber so ganz stellt mich die Lösung mit den Updates auch nicht zufrieden. Denn warum sollte das Dock nach Updates suchen?!
 
Stimmt, ich bin .mac-Nutzer. Aber ich habe keinen Photocast und auch keine Photos fürs Backup ausgewählt.
Na, wie gesagt, soweit traue ich Apple ja noch, dass die mich nicht ausspionieren wollen. :)
 
Danke

Vielen Dank für die vielen geduldigen Erklärungen auf meine Fragen! Zum allerersten Beitrag: ich gehe mit WLAN ins Internet.
Wenn wir schon dabei sind - wie kommt es dann, daß ich manchmal, wenn ich mir Websites anschaue Werbung (auf dem Bildschirm) kommt, die sich konkret auf meinen Wohnort bezieht? Hat das dann mit meiner IP Adresse zu tun?
 
auf configuration.apple.com wird lediglich nachgeschaut, ob es ein update fuer die iApps gibt

Ich dachte, das wird ausschließlich von Software-Update erledigt??? Das würde ja bedeuten, daß die einzelne Applikation meldet, wenn ein Update verfügbar ist.
 
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