Arbeitgeber-Kosten für Arbeitnehmer

Mure schrieb:
Und wer zahlt heute noch Urlaub ? Sicher wird auch mal einer krank und dann zahlt man für den weiter keine Frage aber davon kann man bei einer Kalkulation wie hier nicht ausgehen.
Bitte? 20 Tage bezahlter Urlaub sind gesetzliches Minimum, bei etwa 220 AT/Jahr sind allein das fast 10% Aufschlag. Plus Sozialversicherungskosten für die Zeit. Dazu kommen noch ein paar Prozent Krankenstand, und die kann man nicht nur, die muss man sogar einrechnen, wenn man reale Stundensätze weiterberechnen will.
Mure schrieb:
Verdient man inklusive Urlaubs und Weihnachtsgeld 4000 Euro im Monat so hat der Arbeitgeber eine Leistung von 4800 Euro zu erbringen. Das sind dann 20 %
Plus der 20%, die in den 4000 schon an Urlaub, Weihnachtsgeld und Lohnfortzahlung drin sind. Macht dann 40%. Und damit liegt man dann noch sehr niedrig, praktisch keine freiwilligen Leistungen...
 
snoop69 schrieb:
Bitte? 20 Tage bezahlter Urlaub sind gesetzliches Minimum, bei etwa 220 AT/Jahr sind allein das fast 10% Aufschlag. Plus Sozialversicherungskosten für die Zeit. Dazu kommen noch ein paar Prozent Krankenstand, und die kann man nicht nur, die muss man sogar einrechnen, wenn man reale Stundensätze weiterberechnen will.

Plus der 20%, die in den 4000 schon an Urlaub, Weihnachtsgeld und Lohnfortzahlung drin sind. Macht dann 40%. Und damit liegt man dann noch sehr niedrig, praktisch keine freiwilligen Leistungen...

Du denkst falsch.
 
snoop69 schrieb:

3000 Monatsgehalt. Gehen wir mal davon aus das der Mitarbeiter 13 Gehälter bekommt.

Dann bekommt er aufs Jahr nicht 36000, sondern 39000 Euro. das sind dann 8,33 Prozent mehr auf den Lohn, für Urlaubs und Weihnachtsgeld.

Groß auf den Monat runter rechnen brauch ich nicht, es bleibt bei 8,33 %. Das heißt Urlaubs und Weihnachtsgeld kommen auf die 20 % Arbeitgeberzusatzkosten drauf und dann sind wir in der Summe bei ca. 28 % % oder denke ich da jetzt falsch ?

Gehen wir von 14 Gehältern aus dann bekommt der MA 16,66 % mehr und dann sind wir bei knapp 37 % Zusatzkosten für den Arbeitgeber.
 
Mure schrieb:
3000 Monatsgehalt. Gehen wir mal davon aus das der Mitarbeiter 13 Gehälter bekommt.

Dann bekommt er aufs Jahr nicht 36000, sondern 39000 Euro. das sind dann 8,33 Prozent mehr auf den Lohn, für Urlaubs und Weihnachtsgeld.

Groß auf den Monat runter rechnen brauch ich nicht, es bleibt bei 8,33 %. Das heißt Urlaubs und Weihnachtsgeld kommen auf die 20 % Arbeitgeberzusatzkosten drauf und dann sind wir in der Summe bei ca. 28 % % oder denke ich da jetzt falsch ?

Gehen wir von 14 Gehältern aus dann bekommt der MA 16,66 % mehr und dann sind wir bei knapp 37 % Zusatzkosten für den Arbeitgeber.
Ich rede nicht nur vom Urlaubsgeld, sondern davon, dass der Mitarbeiter ja faktisch von den theoretisch 220 Arbeitstagen bei 20 Urlaubstagen real maximal 200 arbeitet, in den meisten Fällen eher weniger, da 25-30 Urlaubstage der Normalfall sind. Also kommen diese Tage als Zusatzkosten auf den Stundenlohn drauf.

Ausserdem müssen sowohl für Urlaubsgeld als auch Urlaubsgehalt Sozialversicherungskosten abgeführt werden.

Also mal rechnen: 3000€ Monatsgehalt, plus 13. Monatsgehalt, 25 Tage Urlaub, 6 Tage Krankheitsbedingte Abwesenheit (Durchschnitt). 220 Arbeitstage pro Jahr.

Ok, 3000 * 13 sind 39.000. Plus 20% Sozialversicherungskosten macht 46.800, also 3900/Monat, 30% Aufschlag. Da fehlt aber noch Urlaub und Krankheit.

Netto hätten wir 3000*12/(220*8)=20,45€/Stunde. Brutto mit Urlaub und Krankheit 46800/(189*8)=32,32€/Stunde, d.h der Aufschlag beträgt schon >50%. Dazu kommen noch eventuelle Freistellungen für Weiterbildung, unter Umständen andere Boni etc.

Selbst wenn kein 13. Monatsgehalt bezahlt wird, landet man bei mindestens 40%. Kalkulatorisch liegt man je nach Branche so zwischen 70% und 100% (Die Baubranche ist wegen des hohen Krankenstands natürlich ziemlich weit vorne)....
 
snoop69 schrieb:
Ich rede nicht nur vom Urlaubsgeld, sondern davon, dass der Mitarbeiter ja faktisch von den theoretisch 220 Arbeitstagen bei 20 Urlaubstagen real maximal 200 arbeitet, in den meisten Fällen eher weniger, da 25-30 Urlaubstage der Normalfall sind. Also kommen diese Tage als Zusatzkosten auf den Stundenlohn drauf.

Ausserdem müssen sowohl für Urlaubsgeld als auch Urlaubsgehalt Sozialversicherungskosten abgeführt werden.

Also mal rechnen: 3000€ Monatsgehalt, plus 13. Monatsgehalt, 25 Tage Urlaub, 6 Tage Krankheitsbedingte Abwesenheit (Durchschnitt). 220 Arbeitstage pro Jahr.

Ok, 3000 * 13 sind 39.000. Plus 20% Sozialversicherungskosten macht 46.800, also 3900/Monat, 30% Aufschlag. Da fehlt aber noch Urlaub und Krankheit.

Netto hätten wir 3000*12/(220*8)=20,45€/Stunde. Brutto mit Urlaub und Krankheit 46800/(189*8)=32,32€/Stunde, d.h der Aufschlag beträgt schon >50%. Dazu kommen noch eventuelle Freistellungen für Weiterbildung, unter Umständen andere Boni etc.

Selbst wenn kein 13. Monatsgehalt bezahlt wird, landet man bei mindestens 40%. Kalkulatorisch liegt man je nach Branche so zwischen 70% und 100% (Die Baubranche ist wegen des hohen Krankenstands natürlich ziemlich weit vorne)....

Wofür ist denn Urlaubs und Weihnachtsgeld und wofür sind Freistellungen vom Arbeitgeber für Weiterbildungen gut ?

Zum einen dient das Urlaubs und Weihnachtsgeld dazu damit der MA sich erholen kann, genauso wie der Urlaub selber. Das kann man nicht so einfach mal eben in seine Stundenpreiskalkulation reinrechnen. Weiterbildungen dienen ja dem Chef, der macht das nicht damit er nichts davon hat.

Alles in allem kostet ein vernünftig ausgebildeter MA Geld und entweder man kann ihn bezahlen oder man kann es nicht. Man kann sich auch alles schön rechnen und auch alles kaputt rechnen.
 
Mure schrieb:
Zum einen dient das Urlaubs und Weihnachtsgeld dazu damit der MA sich erholen kann, genauso wie der Urlaub selber.
Wenn man das aber nicht in den Stundenpreis einkalkuliert, macht man Miese.
Mure schrieb:
Das kann man nicht so einfach mal eben in seine Stundenpreiskalkulation reinrechnen. Weiterbildungen dienen ja dem Chef, der macht das nicht damit er nichts davon hat.
Ja und? Irgendwer muss es ja wohl bezahlen, oder ;). Wenn ich ein Projekt für einen Auftraggeber übernehme, und dafür kalkuliere, dann muss ich alle Kosten, die ich für den Mitarbeiter habe, einkalkulieren, sonst komme ich als Unternehmer nicht auf den Deckungsbeitrag.
Mure schrieb:
Alles in allem kostet ein vernünftig ausgebildeter MA Geld und entweder man kann ihn bezahlen oder man kann es nicht. Man kann sich auch alles schön rechnen und auch alles kaputt rechnen.
Eben. Wenn ich in der Kalkulation für einen Auftrag bezahlten Urlaub und Krankheit (also Fehlzeiten, die ich dem Auftraggeber nicht direkt berechnen kann) weglasse, dann rechne ich die Kosten schön und mache pleite.
 
snoop69 schrieb:
Wenn man das aber nicht in den Stundenpreis einkalkuliert, macht man Miese.
Ja und? Irgendwer muss es ja wohl bezahlen, oder ;). Wenn ich ein Projekt für einen Auftraggeber übernehme, und dafür kalkuliere, dann muss ich alle Kosten, die ich für den Mitarbeiter habe, einkalkulieren, sonst komme ich als Unternehmer nicht auf den Deckungsbeitrag.

Eben. Wenn ich in der Kalkulation für einen Auftrag bezahlten Urlaub und Krankheit (also Fehlzeiten, die ich dem Auftraggeber nicht direkt berechnen kann) weglasse, dann rechne ich die Kosten schön und mache pleite.

Den Auftrag oder den Kunden den man sich über den Preis kauft verliert man auch wieder über den Preis. Wenn Du soviel über Krankheit schreibst dann mach Die mal Gedanken über Deine MA´s und nicht über´s Geld.
 
Mure schrieb:
Den Auftrag oder den Kunden den man sich über den Preis kauft verliert man auch wieder über den Preis. Wenn Du soviel über Krankheit schreibst dann mach Die mal Gedanken über Deine MA´s und nicht über´s Geld.

Aus Sicht der Kostenrechnung ist es aber nunmal so wie Snoop es sagt.

Aber was ist die Frage? Differenz Netto und dem, was der AG konkret im Monat zahlt?

Oder der Arbeitgeberanteil an den Lohnnebenkosten?

Oder die wahren Kosten, die ein AG in die Kalkulation nehmen sollte?
 
Mure schrieb:
Du denkst falsch.

Nein, leider denkst du falsch. Du denkst nur an direkte Kosten, aber man muss auch das fehlen der Arbeitskraft etc. einrechnen.
 
Mure schrieb:
Den Auftrag oder den Kunden den man sich über den Preis kauft verliert man auch wieder über den Preis. Wenn Du soviel über Krankheit schreibst dann mach Die mal Gedanken über Deine MA´s und nicht über´s Geld.
Ich habe überhaupt keine Mitarbeiter (noch nicht). Aber eben weil ich den Kunden nicht über den Preis kaufen will (und damit auf die Schnauze fallen), muss ich als Arbeitgeber wissen, was mich mein Mitarbeiter pro Stunde kostet, wenn ich alle Kosten auf seinen Lohn draufrechne. Nur dann kann ich kostendeckend kalkulieren, reale Angebote abgeben und mit Gewinn arbeiten. Und Letzteres ist sehr im Sinne der Mitarbeiter, denn wer ohne Gewinn arbeitet, arbeitet über kurz oder lang gar nicht mehr.
 
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