Fachbücher Apple und die Globalisierung!

schlim,schlimm...aber mal ganz ehrlich: überrascht dich das...?
 
Ja, schlimm in der Tat! Überraschend ist es keines Falls!
 
Doc.Tock schrieb:
Ich frage mich jedoch, wieso einige eine vernünftige Qualitätskontrolle an den Produkten

Also zum einen sind diese im Artikel genannten Menschen sicherlich nicht ansatzweise nur halb so pingelig wie die verwöhnten Europäer.
Zum anderen sind das absolut niedrig qualifizierte Menschen. Die geben ihr bestes und leben wie bei uns vor 100 Jahren. Wenn das für manche Europäer nicht gut genug ist, ist das nicht deren Problem.
Drittens gibt es irgendwo Zusammenhänge zwischen Kosten und Qualität. Qualitätsstandards sind relative Bezüge zu einem bestimmten Niveau. Das Niveau ist in China eben niedriger als hier und folglich träumen die Arbeiter in den Werken wahrscheinlich von solchen erstklassigen Produkten wie sie hier schon 14 Jährige haben.
Man kann von chinesischen Billigarbeitern keine deutsche Präzision erwarten.
Und im mittleren Durchschnitt sind die Produkte verdammt gut, auch wenn man bedenkt von welch armen Menschen sie zusammengebaut werden.

Die Zeiten der 4000Euro-Apples sind halt wohl vorbei.
 
Ja das ist eine gute Frage. Die stimmt mich irgendwie nachdenklich. Aber heute passiert das mit so vielen Produkten. Apple ist da nicht allein. Vorallem nicht in der Technik Branche.
 
Billig hat halt auch seinen Preis.
 
Die iPods kommen von Anfang an aus China und haben ja nun nicht übermäßig Qualitätsprobleme, oder?

Apple Rechner kommen auch schon länger als zehn Jahre aus Asien. Dann ist bei denen die Qualität also schon so lange schlecht?
 
tomtomclub schrieb:
Billig hat halt auch seinen Preis.

Ja, den hat es!
Wenn alle nur noch billig wollen, dann sieht es weiterhin schlecht aus für die Arbeitsplätze in unserem Land!
Henry Ford sagte bereits: "Autos können keine Autos kaufen!"

Aber die Produkte, die Apple verkauft, sind alles andere als billig! Wer glaut, dass die Einsparungen die Unternehmen in Billiglohnländern machen den Kunden zu gute kommen, der hat noch nie etwas von Shareholder Value gehört, beziehungsweise ihn nicht verstanden!
Conti produziert doch inzwischen keine Autoreifen mehr in Deutschland. Sind die Teile deswegen billiger geworden?!

Pustekuchen!!!

Wieso darf Adidas' Vorstandsvorsitzender Herbert Hainer laut Stern 4000 € verdienen, eine arme Näherin in China, die ihm die Schuhe zusammennäht noch nicht mal ein tausendstel, wenn ich hier 200 € für das Paar zahlen muss?
Andersherum: Wieso muss ich 200 € für ein Paar Schuhe zahlen, wenn Adidas die doch jetzt viel billiger produzieren kann als noch vor 10 Jahren?!
 
djdc schrieb:
Die iPods kommen von Anfang an aus China und haben ja nun nicht übermäßig Qualitätsprobleme, oder?

Apple Rechner kommen auch schon länger als zehn Jahre aus Asien. Dann ist bei denen die Qualität also schon so lange schlecht?

Meines Wissens wird auch heute noch der Großteil der Desktop-Rechner in Irland gebaut!
Die Qualität ist hier aber gar nicht der Punkt!
 
Doc.Tock schrieb:
Meines Wissens wird auch heute noch der Großteil der Desktop-Rechner in Irland gebaut!

In Irland wird schon lange nichts mehr gebaut.
 
Toll!
Mein Thread war trotzdem früher da! :)
 
Doc.Tock schrieb:
Toll!
Mein Thread war trotzdem früher da! :)

Stimmt, ich habe auch den falschen der beiden Threads erwischt. :hamma:
 
Doc.Tock schrieb:
JWieso muss ich 200 € für ein Paar Schuhe zahlen, wenn Adidas die doch jetzt viel billiger produzieren kann als noch vor 10 Jahren?!

Weil Preise nichts - oder nicht unbedingt und jedenfalls nicht nur - etwas mit Kosten zu tun haben. Denn ansonsten würden keine Gewinne entstehen.
Und die Gewinne müssen entstehen, weil die Aktionäre eine Verzinsung auf ihr eingesetztes Kapital haben wollen. Und wenn Adidas sein Kapital halten möchte muss diese Verzinsung höher als bei Nike sein.
Grob gesagt.
 
trepidus schrieb:
Weil Preise nichts - oder nicht unbedingt und jedenfalls nicht nur - etwas mit Kosten zu tun haben. Denn ansonsten würden keine Gewinne entstehen.
Und die Gewinne müssen entstehen, weil die Aktionäre eine Verzinsung auf ihr eingesetztes Kapital haben wollen. Und wenn Adidas sein Kapital halten möchte muss diese Verzinsung höher als bei Nike sein.
Grob gesagt.

Siehst Du! Und genau das besagt der Shareholder Value und genau das ist auch der Punkt, weshalb der Kapitalismus nicht funktionieren kann!
 
Doc.Tock schrieb:
Ja, den hat es!
Wenn alle nur noch billig wollen, dann sieht es weiterhin schlecht aus für die Arbeitsplätze in unserem Land!
Henry Ford sagte bereits: "Autos können keine Autos kaufen!"

Aber die Produkte, die Apple verkauft, sind alles andere als billig! Wer glaut, dass die Einsparungen die Unternehmen in Billiglohnländern machen den Kunden zu gute kommen, der hat noch nie etwas von Shareholder Value gehört, beziehungsweise ihn nicht verstanden!
Conti produziert doch inzwischen keine Autoreifen mehr in Deutschland. Sind die Teile deswegen billiger geworden?!

Pustekuchen!!!

Generell ist es auch ein Trugschluss, dass Kostensenkungen automatisch und sofort geringere Preise nach sich ziehen müssen.
Kostensenkungen an sich ist eigentlich auch das falsche Wort, weil es isolierte Maßnahmen suggeriert.
Wird aber eine günstigere Beschaffungsmöglichkeit entdeckt, so wird diese genutzt. In der Folge sinken Kosten, aber nur deshalb, weil die Kosten heute im Vergleich zu der veränderten Umweltsituation plötzlich relativ gesehen zu hoch sind.
Nichts anderes macht jeder Privataushalt und das ist eine der grundlegenden Unternehmerfunktionen: Ausfindigmachen und Ausnutzen von Preisunterschieden als institutionen-erhaltende Unternehmerfunktion (Arbitragegewinne bei Absatz, Beschaffung, Produktion in räumlicher und zeitlicher Hinsicht).

Das kann man verwerflich finden und nicht mögen. Aber wer sich daran stört sollte wirklich seine Konsumgewohnheiten grundlegend analysieren.

Passend dazu: http://www.zeit.de/2006/24/Selbst-schuld-Titel_xml
 
Doc.Tock schrieb:
Siehst Du! Und genau das besagt der Shareholder Value und genau das ist auch der Punkt, weshalb der Kapitalismus nicht funktionieren kann!

Und auch hier gilt wieder: es muss einem nicht alles gefallen was die Analyse ergibt. An den Fakten ändert das trotzdem nichts.

Nicht funktionieren kann? Das weiß ich nicht. Generell neigt jedes System zur Degeneration. Die Sache ist aber die, dass die marktlichen Kräfte fast schon wie Naturgesetze gelten bzw. so bezeichnet werden können. Man kann sie vielleicht für 40 Jahre umgehen und untergraben, aber am Ende setzt es sich durch. Das beweist die Geschichte.
"Der Kapitalismus" ist letztlich nur die Gesamtheit des menschlichen Strebens. Und das was ich als Marktkräfte bezeichne ist auch genau das.
 
trepidus schrieb:
Nichts anderes macht jeder Privataushalt und das ist eine der grundlegenden Unternehmerfunktionen: Ausfindigmachen und Ausnutzen von Preisunterschieden als institutionen-erhaltende Unternehmerfunktion (Arbitragegewinne bei Absatz, Beschaffung, Produktion in räumlicher und zeitlicher Hinsicht).

Das kann man verwerflich finden und nicht mögen. Aber wer sich daran stört sollte wirklich seine Konsumgewohnheiten grundlegend analysieren.

Passend dazu: http://www.zeit.de/2006/24/Selbst-schuld-Titel_xml

Das halte ich für Falsch!
Wärend bei einem Unternehmen ein Prozentualer Anteil der Gewinne an die Eigner ausgezahlt wird ist das bei den Konsumenten nicht möglich!
Das Geld geht in letzter Instanz (und das ist der Konsument ja nunmal) wieder in den Konsum!
Du Vergisst, dass es sich bei den von Dir erwähnten Einsparungen in den Privathaushalten meist nur um eine Verlagerung auf eine andere Kostenstelle handelt!
Wer jeden Tag 100 km mit dem Auto zur Arbeit fahren muss, der ist gezwungen die Explosion der Energiepreise woanders zu kompensieren!
Und wir beide wissen ja, dass die Förderung und Produktion von Erdölprodukten mangels Investitionen in den letzten zehn Jahren nicht gestiegen ist! Die Anlagen sind längst abgeschrieben, der ROI liegt Jahre zurück!

trepidus schrieb:
Und auch hier gilt wieder: es muss einem nicht alles gefallen was die Analyse ergibt. An den Fakten ändert das trotzdem nichts.

Nicht funktionieren kann? Das weiß ich nicht. Generell neigt jedes System zur Degeneration. Die Sache ist aber die, dass die marktlichen Kräfte fast schon wie Naturgesetze gelten bzw. so bezeichnet werden können. Man kann sie vielleicht für 40 Jahre umgehen und untergraben, aber am Ende setzt es sich durch. Das beweist die Geschichte.
"Der Kapitalismus" ist letztlich nur die Gesamtheit des menschlichen Strebens. Und das was ich als Marktkräfte bezeichne ist auch genau das.

Du hast vollkommen Recht!
Und so werde ich mir weiterhin Gedanken... Nein, Sorgen um die Zukunft machen!

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Zuletzt bearbeitet:
Doc.Tock schrieb:
Siehst Du! Und genau das besagt der Shareholder Value und genau das ist auch der Punkt, weshalb der Kapitalismus nicht funktionieren kann!
Der Gewinn ist der einzige Anreiz, der ein Unternehmen überhaupt dazu bewegt am Markt teilzunehmen. Warum soll ein Unternehmen Produkte anbieten und ohne Gewinn verkaufen? Welcher ökonomische Anreiz sollte hierzu verleiten?
 
Doc.Tock schrieb:
Das halte ich für Falsch!
Wärend bei einem Unternehmen ein Prozentualer Anteil der Gewinne an die Eigner ausgezahlt wird ist das bei den Konsumenten nicht möglich!
Entspann dich und kauf dir Aktien von Apple. Danach sieht die Welt für dich plötzlich ganz anders aus. :cool:
 
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