Elektro Roller - Mein Erfahrungsbericht

db1nto

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Hallo Leute,

da hier bisher im Forum fast nichts über das Thema Elektroroller zu finden ist, möchte ich euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten.

Da die Spritpreise immer weiter steigen und bei mir aus Prinzip irgendwann der Kragen platzt, habe ich mir einen Elektroroller zugelegt. Ich muss nicht viel fahren, das Auto kann ich mir bei meinen Strecken weiterhin locker leisten, wie gesagt es geht mir hier ums Prinzip. Die Mineralölkonzerne können mich jetzt mal... Auch die unverschämte Mineralölsteuer ist für mich erstmal Nebensache. Vorteil IMHO von Elektroantrieben ist: man ist unabhängig von anderen! Strom kann man selbst erzeugen (z.B. Photovoltaik), Treibstoff eher schwierig.

Der Roller hat mich in der Anschaffung 850 Euro neu gekostet (bei ebay), Jährlich kommt noch die Versicherung mit ca. 50 Euro dazu und nur noch den Strom den man verbraucht! kein TÜV, keine AU, kein Ölwechsel, keine Zündkerzen, keine Kolbenringe, kein Luftfilter usw... einfach aufladen und fahren.
Die Akkus sind die einzigen nennenswerten Verschleißteile.

Zudem finde ich ein Elektrofahrzeug UMWELTFREUNDLICH! Jaja, das mit den Kern- und Kohlekraftwerken kenne ich, aber man kann für ein paar Euro mehr im Jahr auch 100% "Ökostrom" beziehen, damit fährt man 100% ohne Emissionen! Selbst bei Energie von Kern- & Kohlekraftwerken ist der CO2 Ausstoß aufgrund dem niedrigen Energieverbrauch geringer als bei Verbrennungsmotoren. Zudem ist der Roller extrem leise (fas wie ein Fahrrad) und schont auch dadurch die Umwelt.
Der Umwelt Gedanke steht bei mir jedoch nicht im Vordergrund sondern ist ein positiver Nebeneffekt.

Der Roller fährt mit GPS gemessen max. 47 Km/H und zeigt dabei laut Tacho ca. 55 Km/H an.
Man kann damit im Straßenverkehr brauchbar mithalten.
Er hat eine Leistung von 1,5 KW (1500 Watt) was umgerechnet 2 PS entspricht. Dabei ist allerdings wichtig zu wissen, dass dieser Elektromotor einen Wirkungsgrad von ca. 95% hat (laut Herstellerangaben), da er direkt im Hinterrad integriert ist und keine Verluste durch Übertragung (keine Kette, Kardan, Riemen etc.). Ein Benzin Roller hat wohl einen Wirkungsgrad von ca. 40%, da die meisten Benzinroller eine Fliehkraftkupplung, Automatikgetriebe und Antriebskette haben. Ein Teil der Energie wird auch noch in Wärme umgesetzt. Das bedeutet, dass der Elektroroller eine Leistung von etwa 4 PS verglichen mit einem Benzinroller hat. Das reicht IMHO aus. Selbst wenn das in Realität nicht ganz stimmt, 2-3 PS dürften realistisch sein.

Der Stromverbrauch liegt bei etwa 3-4 KwH Strom pro 100km, je nach Stromtarif kosten 100km somit etwa 60-80 Cent! Ein Benzinroller verbraucht ca. 3 Liter, bei einem Literpreis von 1,50 Euro entspricht das ca. 4,50 Euro. Das sind über 500% mehr!

Die Reichweite beträgt ca. 50 Km mit einer Akkuladung was für meinen Bedarf völlig ausreicht. Ich habe eine tägliche Arbeitsstrecke von 2 x 12 km. Selbst mit Umweg zum Einkaufen sind es etwa nur 30km. Die Akkus sind in ca. 6-9 Stunden an jeder normalen Steckdose wieder voll geladen.
Es gibt auch Elektro-Roller mit deutlich besseren Akkus und Reichweiten von 150km, diese sind jedoch in der Anschaffung um ein vielfaches teurer.

Weiterer positiver Nebeneffekt, mir macht das ganze auch noch Spaß :D Allerdings steht dem gegenüber das höhere Risiko bei einem Unfall entgegen, was jeder für sich entscheiden muss.

Mein Auto kann ich aber nicht abschaffen, für weite Strecken, für Fahrten zu 2. Für Großeinkäufe für Fahrten bei schlechter Witterung (Schnee, Glatteis usw) ist das mit dem Roller nicht möglich oder zu gefährlich. Damit sich der Anschaffungspreis von 850 + Versicherung rechnen, muss man schon seeehr lange mit dem Roller fahren. Das ist mir auch bewusst. Möglicherweise wird sich der Roller nie amortisieren, da ich das Auto für oben erwähnte Dinge nicht abschaffen kann, muss sich der Roller nur anhand der ersparten Treibstoffkosten vom Auto bezahlen. Die restlichen Kosten für das Auto fallen auch an, wenn das Auto nicht bewegt wird. und 900 Euro an Spritkosten brauche ich in einem ganzen Jahr ausschließlich auto fahren.
Wie am Anfang schon erwähnt geht es mir persönlich auch mehr ums Prinzip!
Fahrrad fahre ich hin und wieder auch, bevor wieder dieser Vorschlag kommt, aber nach 12km komme ich immer verschwitzt im Büro an und brauche für die gleiche Strecke mehr als die doppelte Zeit, darauf habe ich nicht täglich Lust. Meine Mischung, soviel es geht mit dem Roller, so wenig es geht mit dem Auto und zwischendurch mit dem Rad zur Arbeit.

Fazit: Winkend am Tankwart mit dem Elektroroller vorbeifahren -> unbezahlbar ;)
Staunende Polizeibeamte bei einer Kontrolle -> unbezahlbar :rotfl:
Als die mich angehalten haben, sagte einer der Beamten, ich solle den Motor ausmachen! Wie bitte soll ich im stehen einen Motor ausmachen, der nur Läuft wenn ich fahre? Ich habe ihn gefragt, ob er sich auch damit zufrieden geben würde, wenn ich die Zündung ausmache da ein Elektromotor im Stand Prinzip bedingt nicht läuft :cool: sein Gesicht hättet ihr sehen sollen :mad:

Wer zu viel Geld hat, sollte sich mal den großen Elektroroller von Vectrix ansehen! Das ist derzeit das non plus ultra auf dem Elektroroller Markt. Kostet derzeit 9.999 Euro, fährt 100Km/H schnell, Reichweite bis zu 150 Km. und im Gegensatz zu meinem Chinaprodukt sehr hochwertig.

Nun noch zwei Bilder von meinem Roller damit ihr euch vorstellen könnt, wie das Ding aussieht (mir gefällt es sehr gut!)
 

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Interessanter Bericht, nur hast du das wichtigste vergessen: Wie heisst das Teil? Ich kenne bisher nur die E-Max Roller die bei afaik 2000,- anfangen (und noch 2-3 andere Hersteller die hässlicher und teurer sind).
 
doch, doch, find ich gut. also jetzt den elektroteil, aber solang das ding so ausschaut würde ich mich nicht draufsetzten wollen um ehrlich zu sein. trotzdem :upten:
 
Oh, hier gab es doch schon mehrere große Rollerdiskussionen ;)

Ich hole schon mal Popcorn.
 
Hallo kapo,

die Bezeichnung wird dir hier wenig helfen, es ist ein China Produkt welches derzeit nur über ebay verkauft wird. Es hat keinen "Namen".
Die Modellbezeichnung heißt: TJM268, Hersteller: TIANJIU

Das spielt aber keine Rolle(r), das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt auf jeden Fall!
Schau mal den fast baugleichen Roller EVT-168 an, der hat die glichen techn. Daten, fast 100% gleiche Optik und kostet über 2000 Euro!

Ich bin sogar fest überzeugt, dass beide Roller aus dem selben Werk kommen.

Gruß Taner
 
Für so kurze Strecken kann man auch das Fahrrad nehmen. Kostet weniger und man tut noch mehr für die Umwelt und vor allem für die eigene Gesundheit.
 
thx hab mal selbst ge-ebay-t und da gibts ja noch für 798 so ein "sportlicheres" Modell mit Farbe.. sieht auf den Bildern allerdings recht "billig", d. h. verplastikt aus. Was bei dem Preis natürlich normal ist.

Diese E-Max Roller werden auch in China produziert, ist ja an sich kein Nachteil. Dort sind die E-Roller ja viel verbreiteter und lösen langsam das Fahrrad ab.

Bei dem Preis kann man nicht meckern, ich selbst würde aber eher auf Modelle mit LiIo Akku warten, da deutlich schneller zu laden, macht das ganze aber wieder teurer..
 
Ich will auch! :upten:
 
Für so kurze Strecken kann man auch das Fahrrad nehmen. Kostet weniger und man tut noch mehr für die Umwelt und vor allem für die eigene Gesundheit.

Hallo Rusty Cooper,

hättest du meinen Bericht gelesen, wärst du auf
Fahrrad fahre ich hin und wieder auch, bevor wieder dieser Vorschlag kommt, aber nach 12km komme ich immer verschwitzt im Büro an und brauche für die gleiche Strecke mehr als die doppelte Zeit, darauf habe ich nicht täglich Lust. Meine Mischung, soviel es geht mit dem Roller, so wenig es geht mit dem Auto und zwischendurch mit dem Rad zur Arbeit.
gestoßen

Gruß Taner
 
Für so kurze Strecken kann man auch das Fahrrad nehmen. Kostet weniger und man tut noch mehr für die Umwelt und vor allem für die eigene Gesundheit.

Man kann auch laufen, das ist noch billiger und besser für die Umwelt, weil ja auch die Herstellung eines Fahrrades die Umwelt belastet..

.. oder man bleibt zu Hause... aber dann wieder...

;) :skate:
 
PS: wer z.B. im Büro nachladen kann & darf, der könnte sogar 2 x 50 km damit fahren! also 100 Km pro Tag.

Das spart im Vergleich zum Benzinroller pro Tag ca. 4 Euro und bei einem Auto das doppelte?
Gut, vermutlich hat keiner Lust 50 km mit einem Roller zu fahren, würde über eine Stunde dauern...
 
Ich frage mich immer nur, was passiert, wenn mir unterwegs der Saft ausgeht. Sprit hole ich von der nächsten Tanke. Aber Energie in blauen Kanistern?
 
Nur schade, wenn man nicht im Erdgeschoß wohnt und in der Tiefgarage keine Steckdose ist. Sonst würde ich mir das auch überlegen.
 
Die Frage ist einfach zu beantworten:

* Schieben
* nächst möglichen Laden im EG finden der dir eine Steckdose anbietet
 
So etwas kann man aber planen.
Ich weis, das der Roller ca. 50 Km mit vollen akkus kommt. Er wird jede Nacht voll aufgeladen (ist für Blei Akkus eh das beste im Gegensatz zu den meisten Akkus)

Meine Arbeitsstrecke sind 24 km. bleiben noch 24 km Reserve.
Das kann man doch kalkulieren.

Gruß Taner
 
Nur schade, wenn man nicht im Erdgeschoß wohnt und in der Tiefgarage keine Steckdose ist. Sonst würde ich mir das auch überlegen.

Hi,

dafür gibt es auch witzige Alternativen. Das sind keine richtigen Roller sondern werden als "Scooter" bezeichnet. Da kann man den Akku entnehmen und in der Wohnung oder Büro laden.

Vom Prinzip fast das selbe wie der Roller, aber langsamer und sieht IMHO wirklich komisch aus ;)
Google mal nach "Tante Paula"

Gruß Taner
 

Geht, aber das Teil wiegt über 110 Kg!
* nächst möglichen Laden im EG finden der dir eine Steckdose anbietet

Geht auch, dauert aber einige Stunden.
Ich wette sogar, es gibt mehr 220 Volt Steckdosen in Deutschland als Tankstellen auf der Welt.
Wenn das nur nicht so lange dauern würde...
 
Hey,

ein Bekannter hatte sich vor gut 1 Jahr ebenfalls eine e-Roller zugelegt, vorallem weil er einfach das mal ausprobieren wollte. Sein Roller hat jedoch nur knapp 1000W und hat damit meiner Ansicht eine zu geringe Beschleunigung + TopSpeed.

Ich bin früher in meiner Schulzeit ein Mokick (Suzuki TS-50xk) gefahren und denke auch heute noch, das ein Verbrennungsmotor getriebener Roller eigentlich pratkisch sind. Zwar hast du mit der Verbrauchskostenrechnung (80Cent zu 4,50eu) Recht, aber der in der Anwendung gibt es einen Unterschied.

Ist der e-Roller leer bist du zum Stillstand verdammt, zudem muss man in der Lage sein in der Nähe einer Steckdose zu parken. Für Leute in Hochhäusern also denkbar ungeeignet. Bei einem Benzin-Roller kann man an jeder Tankstelle Sprit kaufen und sofort weiterfahren, sollte man stehenbleiben reicht ein 5l Kanister für langes fahren wieder aus.
Die Reichweite ist auch ein Faktor, zwar werden Roller eher in der Stadt eingesetzt wo nur geringe Entfernungen zurückgelegt werden, aber 50km sind auch in größeren Städte nicht gerade viel. Man will ja auch noch Reserven haben falls der Weg doch länger wird. Ich erinnere mich daran das mein Mokick mit einer Tankladung über 300km weit kam bevor ich auf Reserve umschalten mußte. Der Tank hatte eine Füllmenge von 8l.

Ich finde das Konzept mit dem e-Rollerm trotzdem sehr spannend, aber ich denke die Probleme mit der Reichweite und des betankens müßte noch verbessert werden. Die Batterie könnte z.b. in einer Kartusche sein, die man einfach aus dem Roller rauszieht und zum Laden mit in die Wohnung nimmt.

Gibt es eigentlich schon (Versuchs-) Modelle mit Brennstoffzelle?

Gruss
Alex
 
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Roller:

stinken
sind langsam
sind laut

Deiner ist wenigstens nur langsam :D

Trotzdem bin ich einer der Autofahrer, die immer an Rollerfahrern rummeckern :D
 
Hallo Alex,

es gibt Elektroroller mit Reichweiten von 150 km zu kaufen! Sind für mich aber zu teuer und ich brauche es einfach nicht.
Es wird bald Elektroroller mit Brennstoffzelle im Topcase geben und laden den Akku über Wasserstoff (bzw. Ethanol) nach, wenn diese leer werden! gefahren wird wie bisher mit den normalen Akkus und Strom aus der Steckdose. Die Brennstoffzelle ist nur wen man mal weiter fahren muss.

Es gibt auch sogenannte "Solarscooter" (z.B. SC-25) welche über ein faltbares Solarpaneel die Akkus nachlädt. Allerdings dauert das noch viel länger, ist noch teurer und man muss das irgendwo machen können, wo das Solarmodul nicht geklaut werden kann.
Gruß Taner
 
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