Yosemite eine Datenschleuder?

"Wenn Sie Spotlight verwenden, werden Ihre Suchanfragen, die ausgewählten Spotlight-Vorschläge sowie zugehörige Nutzungsdaten an Apple gesendet. Auf Ihrem Gerät gefundene Suchergebnisse werden nicht gesendet. Sind auf Ihrem Gerät beim Start einer Spotlight-Suche die Ortungsdienste aktiviert, wird der Standort, an dem sich das Gerät zum Zeitpunkt der Suchanfrage befindet, an Apple gesendet."

Einfach zu finden wenn man auf "Datenschutz" klickt. Ein halbwegs mündiger User sollte das getan haben.
 
halte ich aktuell für Humbug. Natürlich ist momentan fast jeder browser der unter 10.10 daherkommt Unique. gibt ja noch nicht soo viele.

Ich hatte unter Mavericks das gleiche Ergebnis: "Your browser fingerprint appears to be unique". Und da waren auch schon über 3 Millionen Datensätze vorhanden.
 
Man kann sich fragen, ob ausgerechnet die Standortdaten (WLAN-Ortung) nun wirklich übertragen werden müssen, noch dazu gleich beim Aufruf der Suche, ohne dass man etwas getippt hat. Es wäre wirklich gut, wenn man das getrennt abstellen könnte, denn grundsätzlich ist das Feature ja nett, wenn man es nutzen möchte. Noch schöner: eine Checkbox, mit der man es bei der Suche selbst aktivieren kann.

Kommt vielleicht noch - die Konzerne reagieren inzwischen durchaus empfindlich, wenn man ihnen Schnüffelei vorwirft.
 
Ein mit dem Internet verbundener Rechner ist generell ein risiko.

Wenn das mal begriffen wurde, dann lässt es sich auch ganz gut damit leben
 
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Ein mit dem Internet verbundener Rechner ist generell ein risiko.

Wenn das mal begriffen wurde, dann lässt es sich auch ganz gut damit leben

schon, aber es gibt Abstufungen von Risiko. Ich sehe zum Beispiel nicht, warum Mail die Einrichtung eines neuen Mailaccounts an Apple melden muß, wenn der Account nix mit Apple zu tun hat. Was geht Apple an, welche anderen email-Accounts ich benutze??? Vor allem wenn sowas nicht transparent ist, sondern dem User "untergejubelt" wird ohne daß er etwas davon erfährt und/oder es abschalten kann.
 
was vielleicht auch nicht schlecht ist, ist noch die Einstellung in den System Preferences -> Security&Privacy -> Reiter "Privacy" -> Location Services -> System Services -> Details, und dort den Haken weg bei "Spotlight Suggestions".
 
"Wenn Sie Spotlight verwenden, werden Ihre Suchanfragen, die ausgewählten Spotlight-Vorschläge sowie zugehörige Nutzungsdaten an Apple gesendet. Auf Ihrem Gerät gefundene Suchergebnisse werden nicht gesendet. Sind auf Ihrem Gerät beim Start einer Spotlight-Suche die Ortungsdienste aktiviert, wird der Standort, an dem sich das Gerät zum Zeitpunkt der Suchanfrage befindet, an Apple gesendet."

Einfach zu finden wenn man auf "Datenschutz" klickt. Ein halbwegs mündiger User sollte das getan haben.

Stimmt.

Und ein halbwegs mündiger User sollte wissen, dass auch Apple nicht nachweisbar die Wahrheit sagt, sondern nur Behauptungen in den Raum stellt.

Grüße
Mattes
 
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Stimmt.

Und ein halbwegs mündiger User sollte wissen, dass auch Apple nicht nachweisbar die Wahrheit sagt, sondern nur Behauptungen in den Raum stellt.

Grüße
Mattes

Ein gesundes Misstrauen Allem und Jedem gegenüber ist sicher nicht falsch. Man muss nur aufpassen, dass es nicht in Paranoia abdriftet. Wenn man das sagenumwobene Brain 2.0 im Einsatz hat, sich möglicher Risiken bewusst ist und dann noch Anbieter wählt, deren Geschäftsmodell nicht primär bis ausschließlich auf der Auswertung von Nutzerdaten beruht, dann ist man zwar weiterhin gläsern für manche Institutionen, aber Bequemlichkeit und Sicherheit haben ein gesundes Gleichgewicht.
 
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Ein gesundes Misstrauen Allem und Jedem gegenüber ist sicher nicht falsch. Man muss nur aufpassen, dass es nicht in Paranoia abdriftet. Wenn man das sagenumwobene Brain 2.0 im Einsatz hat, sich möglicher Risiken bewusst ist und dann noch Anbieter wählt, deren Geschäftsmodell nicht primär bis ausschließlich auf der Auswertung von Nutzerdaten beruht, dann ist man zwar weiterhin gläsern für manche Institutionen, aber Bequemlichkeit und Sicherheit haben ein gesundes Gleichgewicht.

Das sehe ich auch so. Daher wünsche ich mir einen Schalter, bei dem ich aktiv bei jedem Suchvorgang steuern kann, ob er ins Netz gehen soll oder nicht. Es ist eben grenzwertig, ob ich eine von mir gewollte Suche auf meiner lokalen Platte nach einem Artikel über Bombenbauer in Bonn oder nach dem Porno von vorletzter Woche (der mit diesem schlüpfrigen Titel ;)) überhaupt ins Internet senden möchte.

Die Problematik liegt zudem nicht darin, was Apple tut, sondern was andere dazwischen tun. Schaut Euch den Hack ein, den die Chinesen der iCloud aufgesetzt haben: Dort wird per DNS-Umleitung eine Man-in-the-Middle-Attacke geschaltet, so dass die Chinesen die Passwörter ihrer Bürger in die Hand bekommen. Mittels einer aktiven Spotlight-Funktion bekommt man auf diese Weise sogar Informationen über Dokumente auf der lokalen Platte, sobald der Nutzer danach sucht.
 
Das sehe ich auch so. Daher wünsche ich mir einen Schalter, bei dem ich aktiv bei jedem Suchvorgang steuern kann, ob er ins Netz gehen soll oder nicht. Es ist eben grenzwertig, ob ich eine...

Das wäre vor allem auch super einfach zu implementieren. Schon heute kann man ja bei Spotlight-Suchen bestimmte Zusatzkriterien nutzen, zum Beispiel "Systemdateien einschließen". In dem entsprechenden Menü könnte man einfach ein "Websuche einschließen" anbieten. Aber wie ich oben schon meinte, der Normaluser würde das dann nicht finden, ausser man macht den entsprechenden Knopf groß, rot und blinkend :)
 
Ich frische es nach 3 Wochen etwas auf ;)

Diesen Thread durchlesend habe ich denke ich nicht übersehen dass ihr dieses Thema behandelt habt:

https://fix-macosx.com

Mein Englisch reicht nicht aus um alles zu verstehen, hier gibt es ein Tool Namens "net-monitor" der so wie ich verstehe alles deaktiviert was mit dem versenden von eigenen Daten verhindert?
 
Aber wie ich oben schon meinte, der Normaluser würde das dann nicht finden, ausser man macht den entsprechenden Knopf groß, rot und blinkend :)

Meine Erfahrung zeigt leider, dass selbst das nicht hilft. Das wird dann einfach weggeklickt, nach dem Motto "da stand irgendwas am Bildschirm, keine Ahnung worum es da ging, irgendwas mit Spott oder so". Eine Funktion, die nicht standardmäßig bei allen Benutzern aktiv ist, existiert nicht. Ottonormalbenutzer wird niemals die Optionen verändern, weil Ottonormalbenutzer nicht mal weiß, dass es Optionen gibt, geschweige denn dass man hier etwas ändern kann. Ist aber sehr weit gefasst dieses Problem und bezieht sich nicht nur auf die Benutzung eines Computers: Ottonormalbenutzer ist mit der modernen Technik schlichtweg überfordert und nutzt was er/sie vorgesetzt bekommt, mehr nicht. Egal, ob das jetzt die automatische Übermittlung sämtlicher Suchergebnisse an Apple ist, die trotz aller Kritik zwangseingeführte eGK, oder die zur Massenüberwachung tauglichen Hey Siri / OK Google / Hey Cortana Funktionen der Sprachassistenten. Es kümmert einfach keinen, das ist leider die Realität.

Mittlerweile komme ich mir irgendwie dauerparanoid vor, denn gut finde ich es nicht, dass Apple diese Option standardmäßig aktiviert. Ich geb euch allerdings schriftlich, dass die meisten Leute auf diesem Planeten überhaupt keine Ahnung von der Materie haben und gar nicht wissen, dass da Informationen irgendwohin übertragen werden. Ich werde das heute Abend mal verifizieren - mein Vater hat, entgegen meiner Warnungen, seinen Mac Mini auf Yosemite aktualisiert, "weil da halt irgendwas von Update stand" (Kopf -> Wand). Ich werde ihn heute Abend, wenn ich alles, was jetzt wieder nicht funktioniert fixen muss, mal fragen, ob ihm bzgl. der Suchfunktion etwas neues aufgefallen ist.
 
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... Ottonormalbenutzer ist mit der modernen Technik schlichtweg überfordert und nutzt was er/sie vorgesetzt bekommt, mehr nicht ...

Das mag so sein. Der arme Ottonormalverbraucher, das hilflose, ausgelieferte Schaferl. Ich will keineswegs gut heißen, dass "Datenschleuder-Mechanismen" per default aktiv sind! Das ist ein Missstand, der abgeschafft gehört. Ich möchte aber auch den Anwender nicht aus der Eigenverantwortung entlassen. Wenn ich technische Dinge nutze, dann muss (!) ich mich auch mit den möglichen Gefahren auseinander setzen. Ein diffuses Risikobewußtsein ist ja bei fast allen durchaus vorhanden. Man muss kein IT-Fachmann sein, um zumindest die grundlegendsten Dinge erfassen zu können und ein paar Einstellungen vorzunehmen. Anleitungen dazu gibt's in der allwissenden Müllhalde nebenan zuhauf. Und googlen und lesen kann jeder, der einen Computer nutzt. Mein Mitleid mit denen, die im Auto die Ölwarnlampe zukleben, weil ihnen das Licht zu grell ist, hält sich in Grenzen, wenn ihnen dann irgendwann die Motorteile um die Ohren fliegen.
 
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Zur Erklärung:
Der NetMonitor ist ein OpenSource Projekt, welches das "Telefonverhalten" systemweit überprüft und protokoliert - nicht abstellt.
Der Link: https://fix-macosx.com ist der, der das Abstellen der "Ausplaudermaschinen" Spotlight und Safari automatisch erledigt - sprich die hier genannten Funktionen in den betreffenden Programmen werden alle auf einmal abgeschaltet, dann muss man es nicht mehr händisch tun.
 
@Hic,

leider sieht es doch so aus, dass heute kaum noch jemand selbst deppensichere Gebrauchsanweisungen liest, geschweige denn sich mit der Komplexität der Datenübermittlung und seinen Risiken auseinandersetzt.
Die größte Unsitte stellen jedoch die "Geschäftsbedingungen" dar, die man vor Nutzung akzeptieren muss… Ich habe mir mal den "Spaß" gemacht alle Apple relevanten "Geschäftsbedingungen" auszudrucken (sind bei einigen Programmen identisch und werden deswegen nicht mitgezählt) - schlappe 90 DIN A4 Seiten juristisch abgefasster Text! Das diese Texte teilweise europäischen Gesetzen widersprechen / bzw. dagegen verstoßen, entdecken einige wenige Verbraucherschützer meist erst Monate später.

Firmenschutz in allen Ehren, aber Texte absichtlich so verfassen, dass sie nur ein bewanderter Jurist versteht? Das hat schon einen fiesen Beigeschmack…
 
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Wie willst Du Sie denn sonst formulieren, damit sie Rechtlich auch verbindlich sind und sie nicht jeder Depp aushebeln kann.

Grüße
 
@alterjager

Die Problematik ist mir schon klar, ich habe im Bekanntenkreis auch zwei Juristen, die von dieser Art von Texten ganz gut leben. (Einer verfasst sie, der Andere klagt dagegen wenn sich die Gelegenheit bietet ;)). Problematisch finde ich es, wenn diese Art der Texte in kaum leserlicher Schriftgröße in einem Installationsprozess kurz vor Ende der Installation "eingeschoben" werden. Auch die Nichterwähnung eines Rechtsstandortes (wie Apple das gern machte / noch macht?) ist schon ein Grund gegen die "allgemeinen Bestimmungen" anzugehen. Auch die bewusst verschleiernde Formulierung zu den Gewährleistungsbestimmungen (2 Jahre) ist nicht die feine Art, dazu kommen, insbesonder immer wieder Formulierungen, die zwar dem amerikanischen Recht gehorchen, von der EU aber immer wieder gekippt werden - meist still und heimlich.

Im Zeitalter der nicht mehr vorhandenen "Beipackzettel" (bei downloads etwa) ist es natürlich logisch, dass die Richtlinien irgendwo eingearbeitet werden, ABER wenn man sich die "explosionsartige" Vergrößerung dieser Dateien in den letzten 10 Jahren ansieht, kann man eine Strategie dahinter erkennen. Mir ist bekannt, dass im US-Recht solche "Unterlassungen von kleinsten Details" sehr teuer werden können, das trifft aber hier in der EU nicht zu.

Ein weiterer Punkt betrifft die Weitergabe von Daten, im US-Recht bestätigt man per Klick die "Freigabe zum Datenverschleudern" - nach EU-Recht aber trotzdem oft nicht erlaubt! Es gibt noch viel mehr Aspekte, aber das sprengt den Rahmen hier…
 
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Wie willst Du Sie denn sonst formulieren, damit sie Rechtlich auch verbindlich sind und sie nicht jeder Depp aushebeln kann.

In leichter Sprache. Das ist ein sehr interessantes Konzept, das die Verständlichkeit von Amts- und Juristensprache erleichtern soll. Es wäre keine schlechte Sache, grundsätzlich eine Formulierung in leichter Sprache zu verlangen, damit Geschäftsbedingungen Gültigkeit erlangen. Das würde auch den Umfang deutlich begrenzen.

Um Geschäftsbedingungen auszuhebeln, ist man übrigens besser kein "Depp", sondern Volljurist.
 
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Wenn ich technische Dinge nutze, dann muss (!) ich mich auch mit den möglichen Gefahren auseinander setzen.
Nein, das muss ich nicht. Absolut nicht. Wenn ich ein technisches Ding kaufe, ist der Hersteller verpflichtet, es so einzurichten, dass ich es gefahrlos benutzen kann und mich auf noch verbliebene Gefahrenquellen ausführlich und verständlich hinzuweisen. Seltsamerweise ist das überall außer im IT-Bereich auch vollkommen selbstverständlich. Allerdings wird die Gefahrenquelle, um die es hier geht, ja absichtlich verschwiegen, und der Nutzer wird absichtlich nicht darüber aufgeklärt, was da geschieht, und was er dagegen tun kann. Das nun dem Käufer anzulasten, ist menschenverachtend-neoliberale Ideologie in Reinstform.
 
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