zwischensinn
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Der Beitrag stammt im Original wohl von heise.de, gefunden habe ich ihn auf macnews.de
Den Beitrag dort fand ich so lesenswert, dass ich ihn mal mit Begeisterung hier hinkopiere. Viel Spaß beim Lesen.
Jobs, Gates, Torvalds - das Dreigestirn der Computerwelt
Liesel Weppen (862 Beiträge seit 27.10.04)
Bewertung dieses Beitrags: [Beitragsbewertung: 51%]
Diese drei stehen in der ersten Reihe der vielen, denen die IT/EDV
ihr heutiges Gesicht verdankt.
Natürlich hat jeder der drei seinen Einfluß so ausgeübt, wie es ihm
entspricht:
1. Bill Gates hat (jahrelang erfolgreich) versucht, die unbrilliante
Masse mit Durchschnittlichkeit und einem offensichtlich
zwanghaft-spaßfeindlichen Produktkonzept zu ersticken.
Seine Funktion in der IT-Welt gleicht der des Papstes im spirituellen
Bereich: Er und seine Firma stehen für kontrollsüchtige Bevormundung,
triste Langeweile, Frustration und Innovationsverhinderung.
Wenn überhaupt Weiterentwicklung, dann ist sie schlecht abgekupfert.
Die Zielgruppe stört das mangels Urteilsvermögen nicht, außerdem
leben ganze Industriezweige von der Untauglichkeit der Produkte
dieser Firma.
Motto: "Her mit der Kohle, Schnauze halten, wehe, ihr denkt! Und
weiterlächeln!"
2. In der Welt der Gegensätze konnte ein Gegenimpuls nicht ausbleiben
- sein Protagonist heißt Linus Torvalds. Er und der von ihm
initiierte Linux-Impuls stehen für alles, wofür Gates und M$ nicht
stehen: Individualität, Freiheit, Kooperation auf
ideeller/idealistischer Basis.
Weiterentwicklung geschieht durch den freiheitlich-kollektiven, von
Idealismus getragenen Ansatz in einem Tempo und mit einer Qualität,
die das Begriffsvermögen von M$-Abhängigen um ein Mehrfaches
überfordert. Häßliche, wenn auch irrelevante Dauerverleumdungen sind
die einzige Reaktion, zu der sich die Bedauernswerten imstande sehen.
Viele Linuxer befinden sich (durch die gemeinsame Hardwareplattform?)
immerhin noch in so großer geistiger Nähe zu den M$-Opfern, daß sie
sich mit diesen regelmäßig auf inhaltliche Diskussionen einlassen.
Dies wird ihnen (nicht vollkommen zu Unrecht) als Weltfremdheit
ausgelegt...
Motto: "Möge die Macht mit dir sein!"
3. Steve Jobs - das Phänomen. Bill Gates' charismatischer,
hedonistischer Bruder im Geiste, möchte ich mal sagen. Wo Gates seine
paranoide Kontrollsucht und seinen Größenwahn hinter einem
Konfirmandenimage verbirgt, das ihn auch im Zweireiher immer wirken
läßt, als trüge er Cordhose und Pullunder, kokettiert Jobs damit auf
eine Weise, die man sonst nur bei Sektengründern vorfindet.
Dieser Mann lebt seinen Größenwahn scham- und hemmungslos aus. Seine
raubtierhafte Selbstgeilheit ist es, die angepaßtere Gemüter (also so
ziemlich jeden) entweder fasziniert oder abstößt - aber jedenfalls
nicht kaltläßt.
Dieser Mann hat sein Leben lang andere Menschen immer nur benutzt.
Hinter seinem charismatischen Trendsetter-Äußeren lauert eine
berechnende, hochintelligente Bestie, die dich verschlingen wird,
wenn du ihr nichts nützt - und die dir aus dem Weg gehen wird, wenn
du zu stark bist. Anbiedern wird sie sich jedoch nicht.
Nebenbei, wahrscheinlich eher aus Versehen, hat Jobs die Firma
gegründet, auf deren Konto die einzige derzeit existierende
Rechnerplattfrom geht, die konsequent auf intuitive, problemlose
Benutzbarkeit ausgelegt ist. Premium-Qualität zu Premium-Preisen und
überlegene Performance auch ohne die immer neueste Hardware sind die
Kennzeichen.
Das polarisiert extrem. Die Kenner und Befürworter stehen zu Recht in
dem Ruf, überaus emotional mit ihren Rechnern umzugehen und eine
Begeisterung an den Tag zu legen, die (s.o.) von M$-Anwendern
schlechterdings nicht verstanden werden kann. Diese reagieren wie
auch schon bei Linux auf die einzige ihnen mögliche Art: mit oft
erschreckend niveauloser Polemik, gebetsmühlenartiger Wiederholung
von Falschaussagen und dem Breittreten scheinbar wichtiger
technischer Details, deren Erwähnung an sich zeigt, daß sie das
Konzept nicht verstehen.
Die Mac-User selbst interessiert das nur insofern, als ihnen
irgendwann der Geduldsfaden reißt. Dann schlagen sie mit der ganzen
Wucht ihrer (i.d.R. überlegenen) intelletuellen und sozialen
Kompetenz zurück, was regelmäßig zu häßlichen Szenen führt. Sie sind
die Maserati-Fahrer unter den Computeranwendern und stehen auf dem
Standpunkt: Über Leistung diskutiert man nicht, man hat sie. Und wer
meint, ein Passat sei genauso toll, soll sich einen kaufen und die
Klappe halten.
Motto: "Wo wir sind, ist oben!"
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, Steve! Du magst ein
Riesenarmleuchter sein, aber ohne dich und Apple wäre die IT-Welt
nicht mal ein Schatten ihrer selbst!
Den Beitrag dort fand ich so lesenswert, dass ich ihn mal mit Begeisterung hier hinkopiere. Viel Spaß beim Lesen.
Jobs, Gates, Torvalds - das Dreigestirn der Computerwelt
Liesel Weppen (862 Beiträge seit 27.10.04)
Bewertung dieses Beitrags: [Beitragsbewertung: 51%]
Diese drei stehen in der ersten Reihe der vielen, denen die IT/EDV
ihr heutiges Gesicht verdankt.
Natürlich hat jeder der drei seinen Einfluß so ausgeübt, wie es ihm
entspricht:
1. Bill Gates hat (jahrelang erfolgreich) versucht, die unbrilliante
Masse mit Durchschnittlichkeit und einem offensichtlich
zwanghaft-spaßfeindlichen Produktkonzept zu ersticken.
Seine Funktion in der IT-Welt gleicht der des Papstes im spirituellen
Bereich: Er und seine Firma stehen für kontrollsüchtige Bevormundung,
triste Langeweile, Frustration und Innovationsverhinderung.
Wenn überhaupt Weiterentwicklung, dann ist sie schlecht abgekupfert.
Die Zielgruppe stört das mangels Urteilsvermögen nicht, außerdem
leben ganze Industriezweige von der Untauglichkeit der Produkte
dieser Firma.
Motto: "Her mit der Kohle, Schnauze halten, wehe, ihr denkt! Und
weiterlächeln!"
2. In der Welt der Gegensätze konnte ein Gegenimpuls nicht ausbleiben
- sein Protagonist heißt Linus Torvalds. Er und der von ihm
initiierte Linux-Impuls stehen für alles, wofür Gates und M$ nicht
stehen: Individualität, Freiheit, Kooperation auf
ideeller/idealistischer Basis.
Weiterentwicklung geschieht durch den freiheitlich-kollektiven, von
Idealismus getragenen Ansatz in einem Tempo und mit einer Qualität,
die das Begriffsvermögen von M$-Abhängigen um ein Mehrfaches
überfordert. Häßliche, wenn auch irrelevante Dauerverleumdungen sind
die einzige Reaktion, zu der sich die Bedauernswerten imstande sehen.
Viele Linuxer befinden sich (durch die gemeinsame Hardwareplattform?)
immerhin noch in so großer geistiger Nähe zu den M$-Opfern, daß sie
sich mit diesen regelmäßig auf inhaltliche Diskussionen einlassen.
Dies wird ihnen (nicht vollkommen zu Unrecht) als Weltfremdheit
ausgelegt...
Motto: "Möge die Macht mit dir sein!"
3. Steve Jobs - das Phänomen. Bill Gates' charismatischer,
hedonistischer Bruder im Geiste, möchte ich mal sagen. Wo Gates seine
paranoide Kontrollsucht und seinen Größenwahn hinter einem
Konfirmandenimage verbirgt, das ihn auch im Zweireiher immer wirken
läßt, als trüge er Cordhose und Pullunder, kokettiert Jobs damit auf
eine Weise, die man sonst nur bei Sektengründern vorfindet.
Dieser Mann lebt seinen Größenwahn scham- und hemmungslos aus. Seine
raubtierhafte Selbstgeilheit ist es, die angepaßtere Gemüter (also so
ziemlich jeden) entweder fasziniert oder abstößt - aber jedenfalls
nicht kaltläßt.
Dieser Mann hat sein Leben lang andere Menschen immer nur benutzt.
Hinter seinem charismatischen Trendsetter-Äußeren lauert eine
berechnende, hochintelligente Bestie, die dich verschlingen wird,
wenn du ihr nichts nützt - und die dir aus dem Weg gehen wird, wenn
du zu stark bist. Anbiedern wird sie sich jedoch nicht.
Nebenbei, wahrscheinlich eher aus Versehen, hat Jobs die Firma
gegründet, auf deren Konto die einzige derzeit existierende
Rechnerplattfrom geht, die konsequent auf intuitive, problemlose
Benutzbarkeit ausgelegt ist. Premium-Qualität zu Premium-Preisen und
überlegene Performance auch ohne die immer neueste Hardware sind die
Kennzeichen.
Das polarisiert extrem. Die Kenner und Befürworter stehen zu Recht in
dem Ruf, überaus emotional mit ihren Rechnern umzugehen und eine
Begeisterung an den Tag zu legen, die (s.o.) von M$-Anwendern
schlechterdings nicht verstanden werden kann. Diese reagieren wie
auch schon bei Linux auf die einzige ihnen mögliche Art: mit oft
erschreckend niveauloser Polemik, gebetsmühlenartiger Wiederholung
von Falschaussagen und dem Breittreten scheinbar wichtiger
technischer Details, deren Erwähnung an sich zeigt, daß sie das
Konzept nicht verstehen.
Die Mac-User selbst interessiert das nur insofern, als ihnen
irgendwann der Geduldsfaden reißt. Dann schlagen sie mit der ganzen
Wucht ihrer (i.d.R. überlegenen) intelletuellen und sozialen
Kompetenz zurück, was regelmäßig zu häßlichen Szenen führt. Sie sind
die Maserati-Fahrer unter den Computeranwendern und stehen auf dem
Standpunkt: Über Leistung diskutiert man nicht, man hat sie. Und wer
meint, ein Passat sei genauso toll, soll sich einen kaufen und die
Klappe halten.
Motto: "Wo wir sind, ist oben!"
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, Steve! Du magst ein
Riesenarmleuchter sein, aber ohne dich und Apple wäre die IT-Welt
nicht mal ein Schatten ihrer selbst!